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Aus dem Vorwort zur ersten Auflage.

Wer den Dichter will verstehn, muß in Dichters Lande gehn. Und
wer eine Schrift verstehen will, wird die beste Erklärung und die hellste
Beleuchtung aus den gleichzeitigen Urkunden ihrer Welt empfangen.
Auf dem Gebiete der alttestamentlichen Forschung hat sich diese selbst-
verständliche Wahrheit nach langen Kämpfen theoretisch Geltung ver-
schafft. In der Praxis ist noch wenig von ihrer Wirkung zu spüren. Man
hat sich zumeist damit begnügt, die Ergebnisse der Denkmalforschung
den Kommentaren als interessante Arabesken einzufügen, aber man hat
ihnen nur selten Einfluß auf das Verständnis des Wesens israelitischer
Denkweise eingeräumt.

. . . Als Ganzes möchte das Buch zu seinem Teile nicht nur darauf

hinwirken, daß die Form biblischer Darstellung in ihrem Wesen erkannt

werde, sondern daß das Verständnis ihres Inhaltes gefördert werde. Lange

genug hat die Forschung den Hauptwert auf die Untersuchung der Über-

lieferung gelegt. Die Kritik beschäftigte sich mit zwei Reihen der Über-

lieferung, der vorkanonischen, die von der Literarkritik behandelt wurde,

und der nachkanonischen, aus der die Gestalt des überlieferten Textes

festgestellt wurde. Aber das Wesen biblischen Schrifttums ist mit der

Scheidung von Jahvist und Elohist, mit der Untersuchung von Massora,

Septuaginta, Pešito usw. nicht erschöpft. Wir wollen keineswegs den

Wert dieser Forschungen unterschätzen, betonen vielmehr ausdrücklich

ihre Notwendigkeit und ihr hohes Verdienst. Aber höher als die Form

steht der Inhalt. Die Erforschung des Inhalts in neue Bahnen gelenkt und

für dessen Verständnis Maßgebendes geleistet zu haben, ist das Verdienst

der orientalischen Altertumskunde.

Aus dem Vorwort zur zweiten Auflage.

Ich weiß mich eins mit denen, die im Alten Testament eine Welt
geschichtlich vermittelter Offenbarung suchen. Die israelitische Gottes-
vorstellung und Erlösererwartung ist nicht ein Destillat menschlicher,
auf verschiedenen Gebieten des alten Orients erwachsener Ideen, sondern
sie ist ewige Wahrheit im bunten Rock orientalischer Denkweise. Und
die Formen dieser Denkweise gehören einer einheitlichen Weltanschauung
an, die in den irdischen Dingen und Vorgängen Abbilder himmlischer
Dinge sieht, welche in den Bildern und im Kreislauf des gestirnten Him-
mels typisch vorgezeichnet sind. . . . . .

VII

Inhaltsverzeichnis.

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ΧΙ

XVI

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