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IX.

Matth. 3,1 - 12,

„Zu der Zeit kam Johannes der Täufer, und predigte in der Wüste des jüdischen Landes, und sprach: Thut Buße, das Himmelreich ist nahe herbei kommen. Und er ist der, von dem der Prophet Jesaias gesagt hat und gesprochen: Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste, bereitet dem Herrn den Weg und machet richtig seine Steige. Er aber, Johannes, hatte ein Kleid von Kameelhaaren, und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber war Heuschrecken und wilder Honig. Da ging zu ihm hinaus die Stadt Jerufalem, und das ganze jüdische Land, und alle Länder an dem Jordan, und ließen sich taufen von ihm im Jordan, und bekannten ihre Sünden. Als er nun viele Pharisder und Sadduzder sahe

zu seiner Taufe kommen, sprach er zu ihnen: Ihr Otterngezüchte, wer hat denn euch geweiset, daß ihr dem zukünftigen Zorn entrinnen werdet? Sehet zu, thut rechtschaffene Früchte der Buße. Denket nur nicht, daß ihr bei euch wollt sagen: Wir haben Abraham zum Vater: Ich sage euch: Gott vermag dem Abraham, aus diefen Steinen Kinder zu erwecken. Es ist schon die Art den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum, welcher Baum nicht gute Frucht bringet, wird abgehauen, und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker denn ich, dem ich auch nicht genugfam bin, seine Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem heiligen Geist und mit Feuer taufen. Und Er hat seine Worfschaufel in seiner Hand; er wird seine Tenne fegen, und den Waizen in seine Scheune sammeln, aber die Spreu wird er verbrennen mit ewigem Feuer."

Dreißig

reißig Jahre waren nun schon verflossen, und

noch lebte Jesus still und verborgen zu Nazareth in

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Galliläa, still harrend auf Gott und auf Gottes Wink und Veranstaltung, ihn hervor zu ziehen und darzustellen als den Troft und den König Israels, als das lebendige Licht und Heil der Welt. Dreißig Jahre bedeckten nun schon jene einzige Geschichte seiz ner Geburt und frühesten Kindheit, und hatten sie bei den mehrsten, die davon gehört hatten, in Bergess senheit gebracht. Nur einmal waren die Menschen daran zurück erinnert, als er, im zwölften Jahre seiz nes Alters, mit Maria und Joseph an einem Feste nach Jerusalem ging, und dort im Tempel mit Pries ftern und Schriftgelehrten über Schriftwahrheiten auf eine Art redete, die auffallen mußte, die Erstaunen ers regte, überall die Frage weckte: Wer dieser Knabe sey? und so zurückführte auf das, was vor zwölf Jah: ren geschehen, erzählt und gehört war. Seitdem was ren nun wieder achtzehn Jahre vergangen, und in diesen achtzehn Jahren nichts geschehen, was Jesus oder seine Mutter Maria im Auge der Menge aus gezeichnet, groß oder bemerkenswerth gemacht hätte. (Joseph war vermuthlich während dem gestorben), In der gewöhnlichen menschlichen Ansicht der Dinge schien jekt die große, wahrhaftige, so einzig vom Himmel her eingeleitete und auf mehr als Einem Wege (durch Veranstaltungen von dort her) bekannt gemachte Gez ́ schichte Jesu, Wahn und Täuschung, die Geschichte einer jüdischen Schwärmerei, oder wohl gar eines ver: fuchten, aber fehlgeschlagenen menschlichen Betrugs zu feyn; ein Traum, den der Tag verscheucht, ein Trug, den, wie alles Nichtige, die Zeit aufgelöset und zer:

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stört habe. Sie schien völlig in Nichts zurückgegans gen zu seyn, als ob es nie eine Geschichte Jesu ge: geben habe, der von Engeln und Menschen als der Verheißene, Gefalbte, verkündigt und anerkannt sey, und dessen Geburt und Kindheit eine Reihe einziger großer Begebenheiten mit sich geführt habe.

Wo vielleicht noch einmal þie oder da, bei dies fer oder jener Veranlassung, auf Jesus die Rede kam,

wie mag da so mancher aufgeklärte, wikig und. weise seynwollender Sadduzåer in trefflichen Gemeins sprüchen über Fanatismus, Schwärmerei, Religion, Messiaserwartung, Dummheit und Narrheit geredet, und zu dem allen in der Geschichte des bethlehemitis schen Knaben, aus der so viel Wesens gemacht, und die denn doch, wie der Erfolg gezeigt habe, nichts gewesen sey, Belege gefunden haben.

und

Aber Maria und die Hirten, und wer von Mens schen dieser Art, die um die Geschichte Jesu wußten, noch lebte wie mögen sie das Hingehen eines Jahre nach dem andern bemerkt, gefühlt, geharret, geglaubet, gebetet, und gekämpft haben um des Virzugs willen, nicht irre zu werden an eins mal gemachten Erfahrungen, nicht irre zu werden an etwas, das ihnen doch einmal aus dem Himmel selbst als Sache und Wahrheit Gottes bekannt geworden

war.

Zu der Zeit trat ein anderer merkwürdiger groz ßer Mensch in Israel auf, und, was in der israeliz tischen Geschichte der damaligen Zeit eine sehr seltene Erscheinung war, ein Prophet.

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Die Schriftverehrer jener Zeit wußten, daß dies ses, der Auftritt eines Propheten in Israel, das erste sey, was jekt geschehen müsse, daß eher die Geschichte Jesu zu keiner weitern Entwickelung gelane Sie warteten gen könne, bis dieses geschehen sey. auf die Stimme jenes Herolds und Predigers in der Müfte, (nach Jes. 40, 3.) auf jenen Mann, den Jehovah seinen Boten und Engel genannt, der vor ihm her seinen Weg bereiten solle, (Mál. 3, 1.) und verglichen damit, was er durch den Engel Gas briel dem Priester Zacharias von dem Sohne, der ihm noch geboren werden sollte, hatte offenbaren und vers kündigen lassen; daß dieser „groß seyn werde vor Je „hovah, daß er der Kinder von Israel viele zu Gott ,,ihrem Jehovah befehren, und vor ihm bergehen ,,werde in Geist und Kraft Elias, zu bekehren die „Herzen der Våter zu den Kindern, und die Ungläu,,bigen zu der Klugheit der Gerechten, zuzurichten dem ,,Jehovah ein bereitetes Volk.“ (Luk. 1, 15 — 17.) Johannes, Zacharias Sohn, war ihnen also von seiner Geburt an eine merkwürdige Person, wors auf sie achteten. (Luf. 1, 65. 66.) Aber, wie Jesus ihnen durch seinen dreißigjährigen Aufenthalt zu Na: zareth gewissermaßen aus den Augen gerückt wurde, so wurde es Johannes auch durch seine frühzeitige Entfernung in die Wüste, und langem Aufenthalt in Derselben. Man sah und hörte lange nichts von ihm, und seine Geschichte schien eben so wie die Geschichte Jesu in Nichts zergangen zu seyn, als nun auf eins

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