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muthlich auch das Volk; wenigstens berief sich der Herr darauf. (Joh. 5, 37.) Was diese Stimme vom Himmel herab bezenate, das war von da an der eigentliche Inhalt des Zeugnisses Jesu Christi, daß Er der Sohn Gottes sey, der Geliebte, in welchem der Vater uns sich angenehm gemacht (vers föhnet) bat. (Ephef. 1, 6.) An diesem Zeugnisse Got tes hielt der Herr unbeweglich, bis er seinen Geist in feines Vaters Hånde befahl, und das Evange: lium von ihm, dem Sohne Gottes, ist zu keinem andern Zwecke da, als daß auch wir diesem Zeugs nisse Gottes glauben, und durch diesen Glauben das Leben haben mögen. (Joh. 20, 31.)

XI.

Matth. 4, 1 4.

„Da ward Jesus vom Geist in die Wüste geführt, auf daß er von dem Teufel versucht würde. Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brod werden. Und er antwortete und sprach: Es stehet ge= schrieben: Der Mensch lebet nicht vom

fch allein, sondern von einem

jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes gehet."

Jefus hatte zu Nazareth alles gelernt, was in feis

ner dortigen Lage gelernt werden konnte, und alle Ge: rechtigkeit erfüllt, die in dieser Lage zu erfüllen mögs lich war. Aber,,alle Gerechtigkeit zu erfüllen“ keine einzige Art der Gerechtigkeit zu übergehen, jedes heis. lige Wohlverhalten zu beweisen, in allen Leidens; und Prüfungswegen auszudauern und Ueberwinder zu seyn,

dazu hatte er sich selbst bei der Taufe Gott geweihet. Jeht fing sein öffentliches Leben an; eine andere Bahn, andere Kämpfe und Siege lagen nun vor ihm. Ehe er diese Bahn betrat, und sich in diese Kämpfe ein: ließ, wollte er eine Zeit der Stille, der Vorbereitung, ter Stärkung haben. Wie er sonst auch (Luk. 6, 12. 13.) wenn etwas Wichtiges zu thun oder zu bé: stehen war, sich vorher in Stille und Einsamkeit bes gab, so that er es auch jcht, und jeßt auf längere Zeit, um durch das Wort Gottes und Gebet und Betrachtung alles nöthige Licht und alle nöthige Kraft zu erlangen.

So sollen wir es auch machen, bei allen bedeus tenden Veränderungen in unserm Leben, wenn Lage und Verhältniß sich ändert, Gott uns in neue Siz tuationen hineinführt, neue Geschäfte anzufangen, neue Kämpfe zu bestehen, neue Leiden und Lasten zu tragen sind, oder Gefahren auf unserm Wege zu fin den. Wie es überhaupt des Kiugen Weisheit ist, daß er auf seinen Weg merket, (Spr. Sal. 14, 8.) vorzüglich insofern er ihn mit Freiheit wandelt, so ist auch das seine Weisheit, daß er auf seinen Weg merket, insofern er denselben durch Gottes Hand ge: führet wird, und daß er bemerket, wo es einen neuen Abschnitt, eine neue Bahn auf diesem Wege giebt; und wie er denn etwa mit Dank und Lobpreis fung eine grüne Aue an frischen Wassern betritt, fo in ein Thal voll Todesschatten nicht ohne demüthiges anhaltendes Bitten um Bewahrung und Stärkung, um licht und Festigkeit hineintrete, Wir sollen vor

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ber Gefahr um den Frieden Gottes bitten, der höher ist als alle Vernunft, und Herz und Verstand un: verrückt bewahren kann in Christo Jesu, wir mögen in die Wüste oder in Gethsemane geführt werden, der Satan niag uns durch Luft oder Leiden zuschen, als gleißende täuschende Schlange, oder als brüllender und zerreißender Löwe. In der gegenwärtigen Stille an den kommenden Sturm, in der gegenwärtigen Freiheit an den folgenden Druck und Drang, in der gegenwärtigen Ruhe an das künftige Getümmel und Gewirre, und in dem heitern Lichte des Tages an das ångstliche erschreckende Grauen der Nacht voraus Denken, sich darauf gefaßt machen, und sich alles das crbitten und erwerben, was dann, in Sturm und Drang, in Getümmel und Grauen hohe Freude ge währen wird, es zu haben, was dann nöthig ist, ein freies, festes, frobes Gemüth, eine unbewegliche Ruhe, eine unerschütterliche Gewißheit, einen unbe weglichen Glauben behalten zu können, das ist Klug: heit der Gerechten. Dies Wohlverhalten soll uns um fo viel weniger schwer werden, weil wir an unserm Herrn Jesu Christo, der uns auch hier ein Vorbild gelassen bat, daß wir sollen nachwandeln seinen Fußs tapfen, jest nicht einen Hohenpriester haben, der nicht könnte Mitleiden haben mit unserer Schwachheit, fons dern der geprüfet ist allenthalben wie wir, doch ohne Sünde. Darum sollen wir hinzunahen mit Freudigs keit zu seinem Gnadenthron, auf daß wir Barmhers zigkeit erlangen, und Guade finden auf die Zeit, wann uns Hülfe nöthig ist, wenn wir auch kämpfen und II

1. Bd.

überwinden müssen wie er, auch in Situationen fom: men, die den seinigen in der Wüste und in Gethse mane ähnlich sind. (Hebr, 4, 15, 16.)

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Jesus ging in die Wüste

(in den einsam: sten, entlegensten, wilden Thieren zum Aufenthalt dies nenden (Mark. 1, 13.) Theil der Wüste, in deren milderen und näheren Gegend sich Johannes der Tâu: fer aufhielt, (Cap. 3, 1.) denn er wurde in die Wüste geführt. Er empfand dazu einen bestimmten Un: trieb, den er als Wirkung des Geistes Gottes er: kannte und verehrte. dern Absicht in die Wüste, als weil ihm jekt in Erkenntniß dessen, was ihm von nun, an bevorstehe, anhaltenderes Gebet und långere Betrachtung Bedürfs niß war; er wurde aber in die Wüste geführt zu einem andern Zweck, der jenen nicht aufhob: auf daß er von dem Teufel geprüfet würde.

Er ging wohl zu keiner an:

Gott ließ es zu, daß der Anfänger und Vollender des Glaubens geprüfet würde, wie er selbst auch den Vater aller Gläubigen prüfete *), und wie der Vater aller Menschen geprüfet war. Jesus Chri stus konnte ohne Ueberwindung so wenig, als einer von uns gekrönet werden; ohne ein in der Prüfung bewiesenes Wohlverhalten, ohne eine also bewiesene und bewährte Würdigkeit konnte er nicht erhöhet wer den über Alles. Er war es der Ehre seines gerech ten Vaters, den, nach seinem eigenen Zeugnisse,

*) I Mos. 22, I. wo anstatt: versuchte, überfekt seyn follte, prüfete. Vergl. Jak. 1, 13, .

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