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aus dem Gebiete der sogenannten zehn Städte (Des kapolis), von Jerusalem, aus Judda, und von jes ner Seite des Jordans her, kamen Menschen nach Capernaum, und folgten ihm, wenn er ausging, nach, oder sammelten sich um ihn her, wenn er irgend we stand und von dem Königreiche redete. Eine seiner Reden aus jener Zeit und Gegend, hat Matthäus in den drei folgenden Capitela seines Evangeliums aufs geschrieben.

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XV.

Matth. 5, 1-4.

„Da er aber das Volk sahe, ging er auf einen Berg und sehte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Und er that seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: Selig sind die da geistlich arm sind, denn das Himmelreich ist ihrer! Selig find die da leid tragen, denn sie sollen getröstet werden!"

Als Jesus fabe, daß des Volkes um ihn her im

mer mehr wurde, stieg er, einige Stunden von Cas pernaum, auf einen Berg, von seinen Jüngern bes gleitet, brachte daselbst die Nacht im Gebete zu, und rief am Morgen eine sämmtlichen Jünger zu sich, aus denen er die zwölf Apostel erwählte, ging dann mit ihnen vom Berge hinab, und da das Volk ihm schon entgegen kam, so seßte er sich auf einer Fläche des Berges nieder; im nächsten Kreise standen die Apostel und die Jünger, und dann die ganze Menge des Volks um ihn her. Da hielt er diese, unter dem Namen der Bergpredigt so bekannte Rede, die

in diesem und den beiden folgenden Capiteln unsers Evangeliums enthalten ist. Der Unfang derselben ist an die Apostel und an die Jünger gerichtet, doch so, daß aus demjenigen, was der Herr zu diesen fagte, auch das umherstehende Volk nach seinem Bedürfniß und Vermögen für sich etwas zur Lehre, zur Wars nung, zur Ermunterung und zum Troste` nehmen fonnte und sollte. Im weitern Verfolge wird die Rede allgemein, und ist sowohl an das Volk als an die Jünger, und an diese sowohl als an das Volk gerichtet.

Holdfelig und freundlich, tröstend, Muth mas chend fångt Jesus, der Herr, mit Seligpreisung gen seine Rede an; denn er war, wie sein Name sagt, gekommen, felig zu machen. Es ist mit seiz ner Erscheinung in die Welt, mit allen seinen Wor: ten und Thaten, mit allem was er verheißt und was er fordert, mit allen seinen Anstalten und Stiftung gen, mit dem ganzen Evangelio von ihm auf nichts anders abgesehen, als auf Errettung, auf Seligkeit. und Herrlichkeit. So auch mit dieser Rede, die diese Absicht gleich im Anfange deutlich und bestimmt her: aussagt, die mit Seligpreisungen, d. h. mit Anz weisungen zur Seligkeit, mit Verheißungen der Seligkeit unter gewissen Bedingungen anhebt, also als ein Evangelium, als Verheißung, als frohe Botschaft anhebt, nicht als ein belastendes Gesetz und als schreckende Drohung. Viele Christen machen sich von dieser Rede eine ganz entgegenstehende Vorstels lung, sie haben eine Furcht dafür, sie lesen und þó: I. Bb. 15

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ren sie, als wenn es eine Rede vom donnernden Si nai wäre, und mögen sie so wenig betrachten, und be: ständig damit umgehen, als das Volk Israel die götts liche Rede vom Sinai ertragen mochte. Fångt der Herr denn mit Fluch und Drohung an? Wenn er auch damit anfinge, so follten wir ihn nichts desto weniger hören, und so wäre es auch dann mit seiner Rede auf nichts anders als auf Seligkeit abgesehen. Nun aber fångt diese Rede so lieblich, so einladend so evangelisch an, und ist nach einen eigenen Wors ten eine Seligkeitslehre, eine Anweisung zur Seligkeit; fie preiset Menschen von einer gewissen Beschaffenheit selig, und zeigt also eben damit allen den Weg, den auch sie wandeln, die Beschaffenheit die Sie haben, das Verhalten das sie beweisen müssen, um durch den Glauben an Jesus Christus an allen Verheißungen Gottes, an dem Königreiche der Him: mel Theil zu haben, die Seligkeit zu erlangen mit ewiger Herrlichkeit. Um so viel williger und freudis ger sollen wir diese Rede hören und betrachten, denn es heißt auch von diesen Seligpreisungen:,,Wie wols ,,len wir entfliehen, so wir einer solchen Seligkeit ,,nicht achten? Welche, nachdem sie erstlich geprediget ,,ist durch den Herrn, ist sie auf uns gekommen durch ,,die, so es gehört haben.“ (Hebr. 2, 3.)

Mit Seligpreisungen fångt Jesus an, denn ihm war die Frage des menschlichen Herzens, das seine Unreinheit fühlt, und die Unmöglichkeit dabei, selig zu seyn, erkennet, das in der Eitelkeit und Nichtigs keit der Erde kein Genüge findet, und eines Bessern

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begehrt: Was muß ich thun, daß ich selig werde? Diese Frage des tiefsten Bedürfnisses, die unsere herzs lofen Philosophen verachtend behöhnen, und sie als das Signal der Gemeinheit eines Menschen betrach ten, war ihm heilig, und er wollte gern darauf ant worten, weil er zuverlässig darauf antworten konnte. Er hielt nichts für wahr und gut und heilig, wobei das nicht seyn kann, wornach Gottes Augen ses hen, was Gott am höchsten an den Menschen schåt: zet, und was in sich das Schwerste und Edelste ist

kein Glaube an Gottes Verheißungen. (Wie die Schrift den Glauben beschreibt, Hebr. 11, 1.) Dieser Glaube kann nicht seyn, er wird als er: was Armseliges verworfen und aufgehoben, sowohl bei dem Aberglauben von der uneigennüßigen Liebe zu Gott, als bei dem Unglauben, der dies und jenes Guce (aber ja lein Gutes, kein Wohlverhalten gegen Gott) wohl beweisen will, aber nur in sofern er es sich selbst zum Gesetz gemacht hat, ja nicht um Gorces: und göttlicher Belohnung, und ja auch nicht um der Seligkeit willen, die damit verbunden seyn könnte.

Hier ist der Punkt, wo sich Aberglaube und Uns glaube vereinigen, wo die sonst heterogensten Systeme, das der selbsterwählten Geistlichkeit und das der ents schiedendsten Gottlosigkeit, ein gleiches Resultat geben: Wegsehen von allen Verheißungen und Belohnungen Gottes, als des heiligen (nach dem ersten Systeme), und des moralischen Menschen (nach dem andern) uns würdig; hier ist es, wo sich Fenelon und Kant, eins verstanden, freundschaftlich die Hände reichen. Es ist

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