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Christi. Er erkannte, daß er dem Urias durch die Verkürzung seiner Lebenszeit auf Erden einen ewig unerseßlichen. Schaden zugefüget habe, daß dieser ihn um dieses großen Unrechts willen vor dem göttlichen Gerichte verklagen könne, und daß das göttliche Ge: richt ihn zur völligsten Erstattung anhalten werde, er aber diese in aller Ewigkeit nicht werde leisten fön Darum betete er: Errette mich von den Blut: ,,schulden, Gott, der du mein Gott und Heiland ,,bist, daß meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme!" (Ps. 51, 16.) deine errettende, deine Recht schaf: fende Gerechtigkeit, wenn du wirst wieder gut gemacht haben, was ich verdorben habe und ewig nicht wieder gut machen kann; wenn du durch deine gnådigen Veranstaltungen dem Urias all das Unrecht vergütet, all den Schaden erseht haben wirst, daß er keine Klage mehr wider mich haben könne! Ohne eine solche Gesinnung und ohne eine solche Bitte håtte dem David seine Schuld gegen Urias nicht er: lassen werden können; sein Widersacher würde ihn. überantwortet haben dem Richter, und der Richter dem Diener, und er wäre in den Kerker geworfen und nicht berausgekommen, bis er auch den lehten Heller bezahlt hatte.

XXI.

Matth. 5, 27 - 32.

„Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht chebrechen. Ich aber sage euch: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon die Ehe mit ihr gebrochen in seinem Herzen. Aergert dich aber dein rechtes Auge, so reiß es aus und wirf es von dir. Es ist dir besser, daß eins deiner Glieder verderbe, und nicht der ganze Leib in die Hölle ge= worfen werde. Aergert dich deine rechte Hand, so haue sie ab, und wirf fie von dir. Es ist dir besser, daß eins deiner Glieder verderbe, und nicht der ganze Leib in die Hölle ge= worfen werde. Es ist auch gesagt: Wer sich von seinem Weibe scheidet, der soll ihr geben einen Scheidebrief. Ich aber sage euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet, es sey denn

um Ehebruch, der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer eine Abgeschei= dete freiet, der bricht die Ehe."

Wie

Die die jüdischen Schriftgelehrten das göttliche Ges sek: Dù sollst nicht tödten, nicht verstanden und falsch erklärten, wenn sie es nur auf den wirklichen Mord beschränkten; so verstanden sie auch das göttliche Ge set: Du sollst nicht ehebrechen, nicht, und ers klärten es eben so falsch, wenn sie es nur von wirk licher Untreue in der Ehe, nur von wirklichem Ehe: bruch erklärten. Daß dieses Gesetz (so wie auch das vorhergehende und alle übrigen) weiter reiche, als der Buchstabe zu sagen scheint, hätten sie leicht ers kennen mögen; es lag ihnen sehr nahe. Das Gesetz selbst gab ihnen unmißverstehbar einen Wink darüber, wenn es zulėkt die Lust, und namentlich auch die Lust nach des Nächsten Weib verbietet, womit es ja deutlich sagte, daß nicht nur Ehebruch, sondern eine jede dem Gesetz widersprechende und widerstre bende Lust, wenn sie auch nicht in That übergeht, vor Gott eben so völlig eine Uebertretung seines Ge setzes sen, als irgend eine im Gesetz ausdrücklich ver botene That. Ueberhaupt aber hatten diese Menschen zu viel Selbstgenügsamkeit und Dünkel, um die (dem Menschen so nahe liegende) Ursache aufzufinden, wars um das Gesek größtentheils negativ (verneinend, versagend, verbietend) ist; und sie hatten zu wenig Liebe der Gerechtigkeit und zu wenig Haß der Unges

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I. Bd.

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rechtigkeit, um unter der Hülle des Negativen das Affirmative, in dem Verbot das Gebot zu erlen nen. Der Mensch ist in einem verkehrten und vers derbten Zustande; er ist nicht gerecht und nicht heis lig, und hat Lust und Neigung zum Gegentheil der Gerechtigkeit und Heiligkeit. Er soll aber restituirt werden; darum wurde ihm ein negatives Gesetz / gegeben, das ihm die Augen über seinen Zustand öffnen und verkündigen sollte, daß es mit ihm an ders werden solle und könne. Aber er muß sich selbst abnegiren, verläugnen, nicht thun, was er gern thåte und wozu die Lust in ihm ist, so weit das von entfernt seyn, sich selbst ein Gesek seyn zu wollen (so weit von aller Autonomie entfernt-seyn), daß er vielmehr das Gefeß seiner Natur, das, was sich selbst gelassen feine Natur will und befiehlt, beständig in sich verläugnet, ja es völlig zerstört, wenn er das Gefeß der Wahrheit und Gerechtig feit erfüllen, mit diesem in Harmonie kommen, ein nach diesem Gefeße gebildeter Mensch werden will. Und da bei diesem gänzlichen Verzichtthun auf alle Autonomie, bei dieser Verläugnung des Gesches und der Luft der eigenen Natur, die Besserung des Men: schen allererst anfångt, so mußte auch das Gefek, wenn anders es dem Menschen Erkenntniß seiner selbst geben und Verlangen nach einer besseren Beschaffens heit in ihm erwecken wollte, mit Negativen, mit Verboten anfangen. Wer dann in der Wahrheit dem Geseke gehorsam werden will, dem entgeht es nicht, daß jedes Verbot stillschweigend das Gegen:

theil gebietet. Wenn es den Zorn verbietet, so gebietet es die Sanftmuth, und wenn es alle Un reinheit, auch die der verborgensten Tiefe des Herzens durch Lust und Begierde, untersagt, so verlangt es alle Reinheit, auch die der verborgensten Tiefe des Herzens.

Das sahen die jüdischen Schriftgelehrten `nicht. Ihnen verbot und gebot das Gesetz: Du sollst nicht ehebrechen, weiter nichts, als was der Buchstabe sagt; eheliche Liebe und Treue gebot es ihnen nicht, für die Würde und Heiligkeit des Ehestandes sprach es nach ihrer Erklärung nicht; Reinheit des Gemüths und des Wandels gebot es so wenig, als es unfeus sche Gedanken und Phantasien, ehebrecherische Lüfte und Begierden verbot. Sie blieben mit ihrer Erflås rung und Lehre, so grob wie möglich, bei dem Buchs staben: Du sollst nicht ehebrechen.

Ich aber sage euch, meinen Jüngern, spricht Jesus Christus: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen -zufolge des götts lichen Gesekes: laß dich nicht gelüften deines Nächsten Wetbes. Wer einer solchen Luft schulz dig ist, der ist vor Gott, der das Herz sieht, und nach der Beschaffenheit des Herzens selbst, wenn sie sich auch nicht den Menschen durch Worte und Thas ten zu erkennen giebt, den Menschen beurtheilt, ein Uebertreter des Gesetzes, eben wie der wirkliche Ehes brecher es ist. Es braucht hier übrigens wohl nicht ausführlich bemerkt zu werden, daß in dieser

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