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Joseph geboren.

Dessen Namen, heißt es wei ter, sollst du Jesus heißen. Hiermit wird dem Jofeph angedeutet, daß er vor den Menschen als der Vater dieses Sohnes der Maria werde angesehen werden, und daß er sich dieses Kindes mit väterlicher Sorgfalt, Liebe und Treue annehmen, alle Pflichten eines Vaters gegen dasselbe übernehmen und erfüllen folle. In den Schriften des Alten Testaments wer den viele Namen des Messias genannt, der Name Jesus aber nicht eigentlich und ausdrücklich; desto öfter aber kommt dort, wenn von dem Messias die Rede ist, die Bedeutung und Kraft dieses Namens vor; und die ist Heil. Es ist da oft die Rede von dem Heil Gottes, das er geben und senden werde, das in künftigen Zeiten dem Volke Israel und der Menschheit erscheinen und zu Theil werden solle; und so oft davon die Rede ist, wird der Name Jesus schon verhüllter Weise, nicht nur nach seiner Bedeus tung, auch den Buchstaben nach, aus welchen er bez stehet, genannt, wird schon auf diesen Heiland, Helfer, Retter, Seligmacher hingedeutet, der von Gott durch den Engel den Namen Jesus erhielt, und für den erklärt wurde, der da ist das Heil Gottes. Darauf deutet auch die Rede des Engels þin, wenn er dem Joseph die Ursache angiebt, war: um dieser Sohn der Maria den Namen Jesus führen solle: denn er wird sein Volk selig mas chen von ihren Sünden. Weil ER, der ist, weil ER sich als das verheißene und erwartete Heil Gottes erweisen, heilen, helfen, retten, feligmas

chen wird; und zwar da, wo von Anbeginn der Welt keiner, auch Abraham und David, auch Moses und alle Propheten nicht heilen, erretten und selig machen konnten, auch damals feiner konnte, auch jekt keiner kann, und in Ewigkeit außer Ihm keiner können wird von der Sünde.

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Er wird felig machen, heißt es, fein Wolf, nämlich das Volk Israels, dem war dieses Heil Gottes eigentlich verheißen, und von dem wurde es erwartet. So meinte es der Engel, und so verstand ihn Joseph, und beide fonnten es nicht anders vers stehen. Daß die Heiden durch den Glauben Abra: hams Kinder werden, Miterben an dem Erbe Gottes, und Mitglieder an dem Leibe Christi, und Mitgenoss sen des heiligen Geistes der Verheißung mit dem Volke Israel werden follten, das war damals ein Ge: heimniß, das auch die Engel nicht wußten. Ephes. 3, 110. Nun, da das geschehen ist, besteht das Voll des Herrn aus der ganzen Menge derer, `die ihn als den Messias erkennen, ihn als den Sohn Gottes, als den Mittler und Heiland der Menschen im Glauben annehmen, und ihm als dem König der Könige gehuldiget haben.

Wer denn nun unter uns zu diesem Volke ge: hört, der freue sich der Heil: und Freuden vollen Ber deutung des Namens unsers hochgelobten Heilandes und Königs, der alle seine Namen, und so auch den Namen Jesus mit der Wahrheit führt. Er trägt diesen Namen um deßwillen, weil er sein Volk ser lig machet von ihren Sünden, und das der

Zweck ist, wozu er in die Welt kam, und die Nach: richt von sich in der Welt verkündigen läßt. Die Sünde ist die Quelle alles Unheils bei den Menschen, im Einzelnen und im Allgemeinen, dadurch ist das ganze menschliche Geschlecht und jeder einzelne Mensch so vielem Elende und dem Tode unterworfen, und in der ganzen Natur ist gegen das Verderben der Sünds lichkeit und Sterblichkeit keine Hülfe. Es ist etwas Einziges, Unvergleichbares, der heiligen Schrift, daß fie eine göttliche Nachricht ist, von einer göttlichen Anstalt zur Befreiung der Menschen von Sünde, und Tod. Zur Ausführung dieser Anstalt hat Gott seis nen Sohn in die Welt gesandt, und wer die Sünde in sich erkennet, und unter dem Druck des daraus herfließenden Unheils und Todes, nach Heil und Lez ben verlangend, sich mit Glauben an den Sohn Got; tes wendet, (zu der Anstalt Gottes, die durch ihn ausgeführt, zu der Erlösung, die durch Jesum Chris ftum geschehen ist, seine Zuflucht nimmt) dem wird geholfen, der wird von Sünde und Tod -errettet. : Die erste und eigentlichste Bedeutung des Wortes, das hier stehet, und in unserer Uebersetzung ganz richtig durch feligmachen übersekt ist, ist die des Rettens, Helfens, Heilens. Das seht ein Verderben, ein Elend, ein Unheil voraus, und das muß der Mensch erst in sich erkennen und fühlen, ehe er sich für die göttliche Anstalt, zu deren Ausführung Jesus. Christus in die Welt gekommen ist, recht schickt, und ihrer recht froh werden kann. Der Herr Jesus ist nicht gekommen, Glückliche noch glücklicher, Gute: noch

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besser zu machen; ist nicht zu einem Menschenges schlechte gekommen, das seiner auch allenfalls hätte entbehren, sich zur Noth auch ohne ihn håtte rathen. und helfen können, und das auch ohne ihn, wenn gleich etwas weniger, glücklich gewesen und selig ges worden wåre. Nein, er ist zu einem Geschlechte ge: kommen, das, sich selbst gelassen, in seinem natürlic chen Zustande, unheilbar verdorben, unwiederbringlich. verloren, hülflos elend ist, und in sich selbst und der ganzen ihn umgebenden Natur nichts hat, wor durch ihm geholfen werden könnte; so verderbt, daß er das Verderben nicht mehr als solches erkennt, so weit verirrt, daß es gar nicht mehr weiß, wovon es verirret ist, und an gar keine Rückkehr mehr denkt noch glaubet, so höchst elend, daß es sich an Elend und Jammer gewöhnet hat, und in einem Zustande froh ist, worin eigentlich keiner froh seyn kann, als nur wenn er nicht bei sich selbst ist; denn wirklich find Sünde und Tod zwei solche schreckliche Dinge, daß man denken sollte, ein Mensch, der keine Erlös sung davon hoffte und wüßte, könnte so lange keis nen frohen Augenblick haben. Und fürwahr, er würde. ihn auch nicht haben, wenn er recht bei sich selbst wåre! Wenn nun aber der Mensch durch Jesus Christus von dem Verderben errettet und geheis let wird, wenn der das Unheil aus ihm hinweg nimmt, so gelangt er eben damit zum Heil, so wird er eben damit selig gemacht, und also steht hier das Wort feligmachen ganz recht, denn darauf geht's hinaus, das ist der Zweck und die Absicht;

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wenn man aber nun weiß, daß die erste Bedeutung desselben retten, helfen, heilen ist, so sieht man besser ein, wie und durch welchen Weg es mit dem Menschen zu dem freudigen Ziel des Seligwer dens komme, und wie und durch welchen Weg der Herr Jesus diese seine erfreuliche Absicht des Seligs machens erreiche. Selig werden kann der Mensch nicht anders, als wenn er, wie gesagt, fein Verders. ben erkennt, sein ́Unheil fühlt, nach Heil verlangt, Rettung und Hülfe sucht; und seligmachen kann Jes fus Christus nicht anders, als wenn er vom Verders ben rettet und heilet, und die Unseligkeit hinwegs nimmt. Die Quelle alles Verderbens und aller Un seligkeit ist die Sünde; und so ist Buße und Glauben der erste Schritt des Menschen zum Se ligwerden, und die Vergebung der Sünde das erste (nicht das ganze) Werk des Seligmachers, selig zu machen.

Es ist hocherfreulich, daß es hier und an andern Stellen, so ausdrücklich heißt, daß Jesus Christus ge kommen fey in die Welt, die Sünder zu erretten und felig zu machen von ihren Sünden. Und doch ist es eben dieses, was der Welt das Evange lium unausstehlich macht; denn eben hierin liegt eine fehr tiefe Demüthigung, etwas, das allen Stolz aufs äußerste wider sich empört. Aber es mag im: merhin der Welt um deßwillen mißfallen, es wird doch Allen, denen es um Hülfe zu thun ist, und die ges wahr geworden sind, daß sie sich selbst nicht helfen können, eben um deßwillen so viel besser gefallen, und

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