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Und warum sollte es der Fall nicht gewesen seyn? Warum wollen wir schlechthin, ohne auf jene Stels len zu achten, oder allen diesen Stellen entgegen aus: machen und annehmen, es habe der Fall nicht seyn fönnen? Wie Christen und Nichtchristen späterer Zeit über die Ehe gedacht haben, und denken, das thur hier nichts zur Sache; es kommt darauf an, wie die Israeliten darüber gedacht haben, und wie Diese, auch die hesten und heiligsten unter ihnen, dar: über dachten ist bekannt. Ihnen war ein uneheliches Leben kein heiliges Leben. Das Gebet um Kinder,

war oft das Geber der heiligsten Männer und Frauen. Eben so dachten hernach die Apostel darüber. Im ganzen neuen Testamente ist nicht eine Stelle, wors aus sich schließen ließe, daß sie ein uneheliches Leben für heiliger und zur Erreichung des Kleinods (des Allervorzüglichsten), welches die himmlische Berufung den Christen vorhält, förderlicher gehalten hätten, als ein eheliches *). Vielmehr ließe sich das Gegentheil darthun. Und wenn die apostolischen Begriffe von Heiligung und Heiligkeit unter den Christen allgemein geblieben wåren, wenn sie nicht so frühe schon durchallerlei selbsterwählte Geistlichkeit, wofür die Apostel schon warneten, (Coloss. 2, 18 — 23.) wåren vers drångt worden, so würde man jene Stellen zu allen

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*) 1. Cor. 7. ist dieser Behauptung nicht entgegen. Wars um der Apostel dort die Frage: Ob es besser sey, zu hei, rathen, oder nicht? so und nicht anders beantwortet, sagt er selbst deutlich B. 26

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28,

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Zeiten, allgemein, natürlich nach den Worten vers standen, und es nicht für unheilig gehalten haben, daß Maria die Mutter mehrerer Kinder gewesen sey. Als aber jene felbfterwählte Heiligkeit für die einzige wahre gehalten wurde, als man ansing, das unehes liche Leben für besonders gottgefällig und heilig zu halten, als man Einsiedler und Mönche bewunderte, als man Bilder und Heilige ehrte, und besonders die Mutter des Herrn, neben dem Herrn selbst, und zum Theil mehr als der Herr selbst, Gegenstand der An: betung wurde, da behauptete man denn freilich auch, diese Angebetete sey ewig Jungfrau geblieben; eben so wenig darum bekümmert, ob diese Behauptung in der Schrift Grund habe, als man sich darum beküm: merte, daß die Anbetung, die man ihr erwies, der ganzen Schrift entgegen sey. Dies ist denn so alls gemein geworden, daß man die Sache für ausgemacht gehalten hat, auch unter denen, die von dem vorgege benen Werth des unehelichen Lebens und der Vereh rung der heiligen Maria ganz anders dachten; obgleich 6 doch auch Schriftverchrer gegeben hat, die alle jene Stellen, denen zu Folge Joseph und Maria Kinder hatten, und Jesus also von seiner Mutter Maria, Brüder hatte, buchstäblich verstanden haben.

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Was nüht aber diese Untersuchung? Antwort: Die Wahrheit ist immer, in jedem Fall, besser als der Irrthum; auch dann wenn sie unbedeutend scheint, unvergleichbar viel besser als der Irrthun, wenn er auch unschädlich, wenn er auch wohlthätig scheint, wenn er auch für heilig gehalten wird, und von Ubers

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glauben und Mißverstand zur Wahrheit gestempelt ist; und man kann nie vorher wissen, wie nüßlich einem irgend eine Wahrheit werden könne, wie man nie sicher vorher wissen kann, wie oft und wie sehr einem irgend ein Irrthum schaden könne. Die heis lige Maria bleibt doch heilig, man mag die Sache ansehen wie man will. Um ihrer Jungfrauschaft wil. len ist sie nicht heilig; die hatte sie mit Tausenden gemein, und darin besteht die Heiligkeit nicht. ist heilig um ihrer himmlischen Gesinnung, am ihrer Demuth willen; sie ist so groß, weil sie so niedrig war in ihren eigenen Augen und in ihres Herzens Sinn; sie ist so selig geworden durch ihren Glauben, und so herrlich durch ihre Leiden. Es ist nicht eine Stelle im ganzen neuen Testamente, wo von dem uns ehelichen Leben der heiligen Maria geredet oder "dars auf hingedeutet und ein Werth darauf gelegt würde. Es sind ganz andere Dinge, die die heilige Schrift an diefer gebenedeiten unter den Weibern bemerkt, und zur Bewunderung und Nachfolge darstellt: Glauben an Gottes Verheißungen, Sinn für alle göttliche Wahrheit, Aufmerken auf alle Worte Gottes, Bes wahren aller Worte Gottes in einem feinen und gus ten Herzen, in einem Herzen, das darin sein Leben sucht und findet, und dem sie lieber sind als alles Liebe, das sind größere Dinge als alle selbsters wählte Geistlichkeit, das sind Züge des schönen Bil: des, das uns die Schrift von der demüthigen, d. h. heiligen Maria entwirft. Nicht um ihres jungfräus lichen Standes, um ihres Glaubens willen an

Gottes Verheißungen, preiset die heilige Elisabeth fie selig: selig bist du, die du geglaubet hast! (Luf. 1, 45.) Und als jenes Weib, durchdrungen von der Herrlichkeit und Holdseligkeit des Herrn, im Volke die Stimme erhob und ausrief: Selig der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die du ges sogen hast!,,antwortete er, mit offenbarer Rücksicht ,,auf seine Mutter:,,Ja, selig sind die Gottes Wort ,,hören und bewahren!" (Luk. 11, 27. 28.)

Selig ist, wer wie Maria die Worte Gottes höret und bewahret! (Vergl. kuf. 2, 18. 19.) Ser lig ist, wer wie Maria es weiß und glaubet: Der Herr hilft den Elenden herrlich! (Ps. 149, 4.) Se: lig und heilig ist, wer einmal mit Wahrheit, wie Maria sagen kann: Der Herr hat die Niedrigkeit seiner Magd (seines Knechtes) angesehen! (Luf. 1,48.)

VI.

Matth. 2, 1-12,

„Da Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen die Weisen vom Morgenlande gen Jerusalem, und sprachen: Wo ist der neugeborne König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande, und find kommen ihn anzubeten. Da das der König Herodes hörte, erschrak er, und mit ihm das ganze Jerusa= lem. und ließ versammeln alle Hohepriester und Schriftgelehrten unter dem Volk, und erforschte von ihnen, wo Christus sollte geboren werden. Und sie sagten zu ihm: Zu Bethle= hem im jüdischen Lande. Denn also stehet geschrieben durch den Propheten: Und du Bethlehem im jüdischen Lande, bist mit nichten die kleinste unter den Fürsten Juda, denn aus

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