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völligen Erfüllung dessen, was Simeon vor wenigen Tagen im Tempel von dem Kinde Jesus gesagt hatte, da er dieses Kind nannte: das Heil Gottes, ein Licht zur Offenbarung der Nationen, und zur Herrs lichkeit seines Volkes Israel. (Euk. 2, 32.) Sehr merkwürdige Veranstaltung Gottes, den Messias, da er zu seinem Eigenthum kam, in Israel offenbar zu machen.

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Die Menschen, die diese Nachfrage nach Jerus falem bringen, werden Weise, Magier, in gutem Sinne genannt, und sie kommen vom Morgenland, wahrscheinlich aus Persien, oder aus einer von jenen Gegenden der ehemaligen babylonischen Monarchie, wo, von Daniels Zeiten her, den Forschern und Lieb habern der wahren Weisheit eine Spur der Wahr: heit eröffnet war.

Aber was hatte ihnen diese specielle Erkenntniß einer besondern göttlichen Sache verliehen, und sie bewogen, desfalls eine solche Reise zu machen? Sie sagen:,,Wir haben seinen Stern gesehen im Mors ,,genlande, und sind kommen ihn anzubeten.“ Einen Stern hatten sie gesehen, wie sie bezeugen, und wie es hernach die Schrift selbst bezeuget, (V. 9. 10.) aber es ist dieses wohl kein gewöhnlicher, kein natürlicher Stern gewesen. (An einen Kometen zu deuken, wåre kindisch und lächerlich.) Wie der Stern auch beschaffen gewesen seyn mag, so wåre es unmöglich gewesen, daß sie daraus hätten erfahren können, was sie erfuhren, daß eben jeht der König der Juden, jene große Person, der Gott die Kås

nigreiche der Welt geben, und die von Israel aus ibre Regierung, und eben damit Erkenntniß, Frieden und Seligkeit über alle Nationen der Erde ausbreis ten werde, in Palästina geboren sey, wenn sie zu dem dunklen Worte und Symbol der Natur, das sie sahen, nicht einen göttlichen erklärenden Commentar, nicht eine wörtliche, göttliche Offenbarung erhalten hårten, wodurch ihnen die Bedeutung desselben wåre aufgeschlossen woorden. So wie sie hernach eine götts liche Offenbarung erhielten, als sie sich in einer Lage befanden, wo nichts anders sie von der Gefahr, die über ihnen schwebte, und von dem Willen Gottes in Absicht ihres Verhaltens belehren konnte. (V. 12.) Wenn man auch annåhme, was nicht zu denken und zu erweisen ist, diese Männer wåren, durch irgend eine unbekannte Wissenschaft und Kenntniß, im Stande gewesen, aus einem neuen Gestirn wahrzunehmen, daß, wo ein Königssohn geboren sey, was ginge ihnen das weiter an? wenn sie denn nun gesehen þåtten, im entferntesten Europa sen ein Kronprinz geboren, würden sie da auch hingereiset seyn, ihm zu huldigen, zu beschenken, und wegen feiner Geburt zu gratuliren? Ein König der Juden aber wollte damals in politischer Hinsicht, ohne allen Blick auf das Wort der Weissagung, ohne göttliche Offens barung und daher erlangte Erkenntniß, sehr wenig sagen, und die Geburt eines Erben der römischen Weltmonarchie wåre in aller menschlichen Ansicht eine unvergleichbar wichtigere Sache gewesen. Die Weiz sen aus Morgenland erscheinen wie schwachsinnige

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oder verrückte Menschen, wenn man die Sache fo Darstellt, als ob sie an einen irdischen, weltlichen Krons prinzen, und an eine bürgerliche Ehrenbezeugung ge dacht hätten. Wenn sie sagen: Wir sind gekommen, ihn anzubeten; so verstehen sie darunter eben so wenig eine bürgerliche Huldigung, als Herodes / dar: unter-verstand, wenn er in seiner. Heüchelei fagte: daß ich auch fomme und es anbete. Hätten sie an einen König der Juden nur in irdischer Bedeutung gedacht, hätten sie sich unter den König der Juden, den sie sehen und anbeten wollten, nicht den Herrn vom Himmel gedacht, wåre das, was sie nach Jerusalem brachte, Aberglaube und astrologische Schwärmerei gewesen, so würden sie, als sie erfuh ren, dem alten König Herodes sen jeht kein Krons prinz geboren, sich ihres Aberglaubens und Irrthums geschämt haben und zurückgekehrt seyn.

Die morgenländischen Weisen hatten aus einer Jöttlichen Offenbarung erfahren, daß der König der Juden in Judaa geboren sey; an welchem Det in Judäa, war ihnen nicht offenbaret, und so wendeten sie sich natürlich, und nicht ohne göttliche Leitung, ju der Hauptstadt des Landes, die ihnen ohnehin, beson: ders des Tempels wegen, merkwürdig war. Hier er: regte die Ankunft dieser vornehmen, vielleicht fürst lichen, Ausländer, und ihre Nachfrage, nicht geringe Sensation. Auch Herodes hörte bald davon. Er erschrak, und mit ihm das ganze Jerusalem. Die erste Erscheinung des Herrn, da er sanftmüthig und als ein Helfer kam, da er wie ein hülfsbedürf

tiges Kindlein in seiner Mutter Schooße lag, erregte schon Schrecken bei denen, die seiner nicht wollten, die der Messiaserwartung gelacht, oder diese Erwars tung nur zu Eitelkeit und Zank und Wortstreit mißs braucht hatten; wie furchtbar wird der Schrecken seyn, der für solche seine Zukunft in der Herrlichs keit begleiten wird! Daß Herodes, der alte, alle gehaßte Tyrann, der es wußte, wie allgemein und wie sehr er gehaßt wurde, der alle Menschen und alle Reden und alle Handlungen und Begebenheiten mit dem Auge eines blutdürftigen Argwohns so schwarz und so schief wie möglich ansah, dem alle Augens blicke für sein Leben und für seine Krone bange war, über einen solchen Vorfall, über eine solche Versiches rung und Nachfrage, die der Fanatismus des Volks, wie er meinte, so gefährlich mißbrauchen könne, in Schrecken gerieth, ist begreiflich, um so viel eher, da furz vorber, wie Josephus erzählt, Pharisaer geweiss faget hatten, fein Ende sey nahe, und seine Krone werde nicht auf seine Kinder kommen. Zwar hatte er, nach seiner Gewohnheit, die Pharifaer alsobald getödtet, aber sein Argwohn und Blutdurst hatte das durch doch neue Nahrung erhalten. Aber warum ers schrat Jerusalem? Eben um Herodes willen. Wem auch die Sache selbst erfreulich war, der erschraf doch, daß diese an sich erfreuliche Sache zu dieser, wie man meinte, unschicklichen, ungelegenen Zeit auf die Bahn fomme, und unter Umständen, wodurch sie schrecklich werde. Herodes, dachte man, wird den Messias und seine Anhänger nicht aufkommen lassen; wer es mit

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diesem öffentlich halten wird, den wird jener verfol gen; von seiner Gottlosigkeit und unmenschlichen Grausamkeit fürchtete man das Schrecklichste. Doch war dies Erschrecken der Einwohner Jerusalems fein gutes Zeichen. Man sieht auch daraus, daß im Alle gemeinen von dem, was sich vor und bei der Ge burt Jesu zugetragen hatte, in Jerusalem nichts bekannt geworden war. Was tuf. und 2. erzählt wird, wußten nur sehr Wenige. Dieser Vorfall mußte

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Viele darauf hinleiten und darauf vorbereiten. Håtte ein Ifraelit dem Herodes die Nachricht gebracht: Der Messias ist geboren! so hätte es dem das Leben gefos stet, und die Sache wåre kaum ruchtbar geworden. Nun veranstaltete die Weisheit Gottes es so, daß diese Weisen aus Morgenland Herodes und das Sys nedrium und das ganze Jerusalem zugleich auf die große Geschichte aufmerksam machen mußten. Sie selbst liefen dabei Gefahr; aber in dem Gehorsam gegen die himmlische Offenbarung sahen sie die Ges fahr nicht, und Gott gehorsam waren sie unter seis nem Schirm, daß kein Unglück sie treffen fonnte. Die Schrift sagt: „Er låßr's den Aufrichtigen gelina ,,gen, und beschirmet die Frommen, und bewahret ,,den Weg seiner Heiligen." (Spr. Sal. 2, 7. 8.) Und wieder: „Der Herr behütet die Einfältigen.“ (Pf. 116, 6.) Solchen aufrichtigen, solchen einz fältigen Menschen, die von aller Vielfaltigkeit los, die bei Einer, der allerbesten, Hauptabsicht, von allen, auch den feinsten, unlautern Nebenabsichten frei sind, die nur Eins, dem sie Alles unterordnen, wollen:

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