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Aus der Welt christlicher Frömmigkeit Herausgegeben von Friedrich Heiler Band 5

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Alle Rechte vorbehalten

Schutzformel für die Vereinigten Staaten

Copyright 1923 by Ernst Reinhardt Verlag, München

Druck: Münchner Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn, München

302344

APA 8403

MAR 31. 1926
CILU
.F35

Vorwort.

,,Möget ihr den eigentlichen Charakter aller Veränderungen und aller Fortschritte der Menschheit ergreifen: so zeigt euch sicherer als alles euer in der Geschichte ruhendes Gefühl, wie lebendige Götter walten, welche nichts hassen als den Tod, wie nichts verfolgt und gestürzt werden soll als er, der erste und letzte Feind des Geistes. Das Rohe, das Barbarische, das Unförmliche soll verschlungen und in organische Bildung umgestaltet werden. Nichts sollte tote Masse sein, die nur durch den äußeren Stoß bewegt wird, und nur durch bewußtlose Reibung widersteht: alles soll eigenes, zusammengesetztes, vielfach verschlungenes und erhöhtes Leben sein. Blinder Instinkt, gedankenlose Gewöhnung, toter Gehorsam, alles Träge und Leidentliche, alle diese traurigen Symptome des Todesschlummers der Freiheit und Menschheit sollen vernichtet werden. Dahin deutet das Geschäft des Augenblicks und der Jahrhunderte, das ist das große, immer fortgehende Erlösungswerk der ewigen Liebe." Man wird sehen, wie diese Worte Schleiermachers (Über d. Religion, 2. Rede, 6. Aufl., S. 97) auf das Werden und, trotz allem, das Wachsen des lutherischen Gottesdienstes im 16. Jahrhundert passen. Und man wird begreifen, daß diese Zusammenstimmung nichts Geringeres bedeutet, als daß jenes Gottesdienstes Werden und Wachsen ein Stück ist von dem,,immer fortgehenden Erlösungswerk der ewigen Liebe", davon Schleiermacher spricht, ein Ausschnitt aus dem Siegesgang des Geistes. Das sind nun allerdings hohe Worte für einen Gottesdienst, den die Katholiken ignorieren, die Evangelischen als Rudiment kritisieren, Künstler und Ästheten mit einer Träne im Auge konstatieren. Aber man wird sehen, daß diese Worte keineswegs zu hoch sind; nirgends strömt die Blutwelle der Reformation so heiß wie gerade in ihrem Gottesdienste der Gottesdienst ist der Leib, in welchem der Geist Luthers unter das Volk trat.

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