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perlichen oder übersinnlichen reinen Geist oder Noos erkannte, der allein für sich selber sei, ohne Gemeinschaft der Wesenheit und ohne Verwandtschaft oder Aehnlichkeit mit irgend einem der sinnlichen Dinge. So berichten die grössten Gewährsmänner in der Sache, Platon, Aristoteles und Simplicius, welche noch die Urschrift des Anaxagoras vor sich hatten, mit den klarsten Worten; ebenso auch ganz übereinstimmend die übrigen Alten). Ja wir bedürfen hier gar nicht einmal all der Zeugnisse des Alterthums, sondern lesen diese Gotteserkenntniss des Klazomeniers auch noch selber urkundlich in den erhaltenen Bruchstücken seines Werkes ; denn also lautet wörtlich eines der gewichtvollsten unter ihnen:,,Der Noos aber ist unendlich und unumschränkt herrschend, und ist mit keinem Dinge vermischt, sondern allein für sich selber ist er2)." DochAnaxagoras erkannte nicht blos, wie die alten Israeliten, die Gottheit als einen unendlichen übersinnlichen reinen Geist oder Noos, sondern, gleich jenen, war ihm damit auch die Welt ihrer Substanz nach, weil er ja die Gottheit von ihr geschieden und gleichsam aus ihr herausgenommen, entgöttlicht zu einem Gebilde aus blossen natürlichen Stoffen, aus so vielen ureigenthümlichen Stoffen, wie sich hier unserer Wahrnehmung darbieten. Wenn nämlich Herakleitos die Substanz der Dinge z. B. Fleisch, Knochen u. s. w. als Umwandelung des Einen feurigen Urwesens oder der Gottheit auffasste3), wenn Empedokles sie als irgendwelche Mischung der vier Elemente, der Glieder der Gottheit, erklärte*), so lehrte dagegen Anaxagoras, Fleisch sei eben Fleisch, Knochen sei eben Knochen, u. s. f., ohne jede Gemeinschaft der Wesen

1) Aristot. de anima I, 2: μόνον γοῦν φησιν αὐτὸν τῶν ὄντων ἁπλοῦν εἶναι καὶ ἀμιγῆ τε καὶ καθαρόν. Und weiterhin: Αναξαγόρας δὲ μόνος ἀπαθῆ φησιν εἶναι τὸν νοῦν καὶ κοινὸν οὐθὲν οὐθενὶ τῶν ἄλλων ἔχειν. Simplic, in Aristot. Phys. fol. 67, a: τὸν νοῦν Αναξαγόρας οὐκ ἔλεγεν εἶδος ἔνυλον, οἷον ἦν τὸ νῦν ζητούμενον, ἀλλὰ διακριτικὸν καὶ κοσμητικὸν αἴτιον χωριςὸν ἀπὸ τῶν κοσμουμένων καὶ ἄλλης ἂν ὑποςάσεως παρὰ τὰ κοσμούμενα. Philop. in Aristot. de anima C, 9: ἀμιγῆς γὰρ ἂν καὶ ἀκοινώνητος καὶ μηδεμίαν σχέσιν ἔχων πρὸς τὰς ἀρχὰς, ἐξ ὧν τὰ πάντα... τοῦτον τὸν νοῦν καθαρὸν ἔλεγε καὶ ἀμιγῆ καὶ ἀπαθῆ, τουτέςιν, ἀσώμatov. Dazu Aristot. de anima III, 4. Metaph A, 7. Phys. VIII. 5. Plat. Cratyl. p. 413, C. Plutarch, vit. Pericl, 4. Cic. de nat. deor, I, 11. Plotin. Ennead. V, 1, 9. Tertullian. de anim. 12. u. A. Vgl. Wirth Ueber die Philosophie der Griechen a. a. O. S. 725.

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*) Anaxag. Fragm. 8, p 100. ed. Schaubach, Fragm. VI. ed. Schorn: „Nóos δέ ἐςι ἄπειρον καὶ αὐτοκρατὲς καὶ μέμικται οὐδενὶ χρήματι, ἀλλὰ μοῦνος αὐτὸς ἐφ ̓ ἑωυτοῦ ἐςί.“

3) Plutarch. ap. Euseb. Praep. Evang. XIV, 14. de plac. philos. I, 3. Diog. L IX, 8. sq. u. A.

4) Emped. v. 211 sq. u. v. 215 sq.

heit mit dem unendlichen reinen Geiste, der Gottheit, oder ohne jede Göttlichkeit, indem es unzählige ureigenthümliche Stoffe der Dinge gebe; diese Stoffe seien mit einander vermischt, einer aber der vorherrschende, nach welchem daher die Substanz der Dinge benannt werde. Das ist der einfache Sinn und Kern der bekannten Lehre des Anaxagoras von den Homöomerien, wie seine unzähligen Urstoffe jetzt gewöhnlich mit dem von Aristoteles eingeführten Namen heissen1). Bei dieser vollständigen Entgöttlichung der Substanz der Welt war daher auch Anaxagoras ebenso entfernt von jeder Vergötterung der natürlichen Dinge, namentlich der Sonne und des Mondes und der übrigen leuchtenden Himmelskörper, wie die alten Israeliten; vielmehr berichtet uns Platon, dass die Schrift des Klazomeniers voll war von solchen Reden, in denen er offen, gleich jenen, der Sonne und dem Monde alle Göttlichkeit absprach; ja er wurde desshalb in Athen selbst gerichtlich zur Verantwortung gezogen, so dass er nur mit Mühe das Leben rettete, wie Eusebios in Uebereinstimmung mit den übrigen Alten meldet: indem Anaxagoras, schreibt er, den unendlichen reinen Geist als den Urheber aller Dinge erkannte und,,der Erste unter den Hellenen in dieser Weise von Gott lehrte, erschien er den Athenern als ein Gottloser, weil er nicht die Sonne für Gott ansah, sondern den Schöpfer der Sonne, und es fehlte wenig, dass er zu Tode gesteinigt worden wäre?)." So war die eigenthümliche unterscheidende Grundlage der Anaxagorischen Lehre, inmitten der übrigen Vor-Platonischen Philosophen, völlig dieselbe, wie die der Israelitischen Religion, inmitten

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1) Aristot. Metaph. 4, 3. p. 11: ἀπείρους εἶναί φησι τὰς ἀρχάς. de gen. et corr. 1, 1: τὰ ὁμοιομερῆ ςοιχεῖα τίθησιν, οἷον ὀςοῦν καὶ σάρκα καὶ μυελὸν καὶ τῶν ἄλλων, ὧν ἑκάςου τὸ μέρος συνώνυμίν ἐςι. Jo. Gramm. ad l. c. fol. 3, b: Αναξαγόρας δὲ πάντων τὰς ὁμοιομερείας ἀρχάς, φαίνεσθαι δὲ καὶ λέγεσθαι ἕκαςον κατὰ τὸ ἐπικρατοῦν. Vgl. Aristot. Phys. I, 4. Plutarch. de plac, philos. I, 3, 9 sq. u. A. b. Schaubach 1. c. u. Breier Die Philosophie des Anaxagoras S. 1 ff.

3) Plat, Apolog. p. 26: οὐδὲ ἥλιον οὐδὲ σελήνην ἄρα νομίζω εἶναι θεοὺς, ὥςπερ οἱ ἄλλοι ἄνθρωποι; Μα Δί', ὦ ἄνδρες δικαςαί· ἐπεὶ τὸν μὲν ἥλιον λίθον φησὶν εἶναι, τὴν δὲ σελήνην γῆν. ̓Αναξαγόρου οἴει κατηγορεῖν, ὦ φίλε Μέλιτε, καὶ οὕτω καταφρονεῖς τῶνδε καὶ οἴει αὐτοὺς ἀπείρους γραμμάτων εἶναι, ώςε οὐκ εἰδέναι, ὅτι τὰ ̓Αναξαγόρου βιβλία τοῦ Κλαζομενίου γέμει τούτων τῶν λόγων. Euseb. Praep. Evang. XIV, 14. p. 750: μόνος δ ̓ οὖν πρῶτος Ελλήνων Αναξαγόρας μνημονεύεται ἐν τοῖς περὶ ἀρχῶν λόγοις νοῦν τῶν πάντων αἴτιον ἀποφήνασθαι. κτλ. θαυμάσαι δ ̓ ἐςὶν, ὡς οὗτος πρῶτος παρ' Ἕλλησι τοῦτον θεολογήσας τὸν τρόπον, δόξας Αθηναίοις ἄθεος εἶναι, ὅτι μὴ τὸν ἥλιον ἐθεολόγει, τὸν δὲ ἡλίου ποιητὴν, μικροῦ δεῖν καταλευσθεὶς ἔθανε. Vgl. Plat. de leg. X, p. 886 fin. Xenoph, Memor. Socr. IV, 7, 7. Joseph, c. Apion. II, 37. Origen c. Cels, V, 11. Max. Tyr. Dissert. XXV, 3. ed. Reisk.

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der übrigen Morgenländischen Völker: die völlige Scheidung der Gottheit als cines unendlichen übersinnlichen reinen Geistes in absolutem Fürsichselbstseyn und der Welt als eines Gebildes aus blossen aller Göttlichkeit entkleideten natürlichen Stoffen. In dieser dualistischen Grundansicht erklärte er dann natürlich auch die Weltschöpfung ganz ebenso, wie die alten Israeliten; denn so lehrte er laut den vorliegenden Bruchstücken seines Werkes und der einstimmigen Ueberlieferung des Alterthums: All die Stoffe, aus denen die sichtbare Welt gebildet ist, waren von Anfang in einem finsteren Chaos durcheinander; da trat die Gottheit, der unendliche reine Geist, hinzu, und schied das Chaos und brachte aus ihm die gegenwärtige Weltordnung mit Allem, was da ist, hervor. „Das Zusammengemischte," so schreibt er wörtlich, ,,und das Abgesonderte und Geschiedene, Alles kannte der Noos; und wie es sein sollte und wie es war und so vieles jetzt ist und wie es sein wird, Alles richtete der Noos ein, auch diese Kreisbewegung, in welcher jetzt die Gestirne herumgehen und die Sonne und der Mond und die Luft und der Aether in ihrer Absonderung1)." Eine Schöpfung aus Nichts lehrte er sowenig, wie die Schöpfungsurkunde und die übrigen heiligen Schriften des Israelitischen Volkes, sondern nur die Bildung der Welt aus den vorhandenen Stoffen durch den unendlichen reinen Geist, welchen er daher auch ganź treffend, wie jene, in der Vorstellung eines Demiurgen oder Werkmeisters der Welt auffasste 2). Dabei erblickte er aber auch ebensowenig,

1) Diog. L. II, 6: πρῶτος τῇ ὕλῃ νοῦν ἐπέςησεν, ἀρξάμενος οὕτω τοῦ συγγράμματος, ὅ ἐςιν ἡδέως καὶ μεγαλοφρόνως ἡρμηνευμένον Πάντα χρήματα ἦν ὁμοῦ· εἶτα νοῦς ἐλθὼν αὐτὰ διεκόσμησε, Plutarch. de plac. philos. 1, 7, 6. ap. Euseb. Praep. Evang. XIV, 16 p. 753: ὁ δὲ ̓Αναξαγόρας φησὶν, ὡς εἰςςήκει κατ' ἀρχὰς τὰ σώματα, νοῦς δὲ αὐτὰ διεκόσμησε θεοῦ καὶ τὰς γενέσεις τῶν ὅλων ἐποίησεν. Anaxag. Fragm, 6. (IV): „πρὶν δὲ ἀποκριθῆναι ταῦτα, πάντων ὁμοῦ ἐόντων, οὐδὲ χροιὴ εὔδηλος ἦν οὐδεμίη· ἀπεκώλυε γὰρ ἡ σύμμιξις πάντων χρημά των, τοῦ τε διεροῦ καὶ τοῦ ξηροῦ, καὶ τοῦ θερμοῦ καὶ τοῦ ψυχροῦ, καὶ τοῦ λαμπροῦ καὶ τοῦ ζοφεροῦ, καὶ γῆς πολλῆς ἐνεούσης, καὶ σπερμάτων ἀπείρων πλῆθος, οὐδὲν ἐοικότων ἀλλήλοις. ld. Fragm. 8. (VI): „καὶ τὰ συμμισγόμενά τε καὶ ἀποκρινόμενα καὶ διακρινόμενα, πάντα ἔγνω νόος· καὶ ὁποῖα ἔμελλεν ἔσεσθαι καὶ ὁκοῖα ἦν καὶ ἅσσα νῦν ἔςι καὶ ὁκοῖα ἔςαι, πάντα διεκόσμησε νόος." κτλ. Vgl. Aristot. Phys. VIII, 1. Timon ap. Diog. L. 1. c. u. A. 6. Schaubach ad Anaxag. Fragm. 1. p. 66 sq.

1) Simplic, in Aristot. Phys. fol. 106, b: (tǹv dianóoμnoiv) vpisaodai vñò Tov dηulovoɣinov vov. Dazu Plutarch, de plac. philos. I, 3, 12. u. I, 7, 7. ap. Euseb. 1. c. Heinr. Ritter Gesch. d. Jon. Philos. S. 230, 239 u. 259. Vgl. Cleric; ap. Rosenmüller Schol. ad Genes. I, 4. P. v. Bohlen Die Genesis S. 4. Hartmann Aufklärungen über Asien B. 1, S. 107. u. A.

wie jene, in der Voraussetzung der Materie von Urbeginn, eine Beschränkung der göttlichen Macht, sondern erklärte vielmehr mit ausdrücklichen Worten den Noos, die Gottheit, für unbegrenzt und allmächtig1). Doch nicht blos von der Weltschöpfung, auch von der Verwaltung der erschaffenen Welt hatte Anaxagoras völlig dieselbe Anschauung, wie die alten Israeliten: dass der unendliche reine Geist, nachdem er die gegenwärtige Weltordnung mit Allem, was da ist, aus dem Chaos hervorgerufen habe, auch fortwährend sie erhalte und beherrsche und Jegliches in ihr wirke. Denn so schreibt Platon, im Einklange mit der gesammten Ueberlieferung des Alterthums und den erhaltenen Bruchstücken des Anaxagoras, indem er von den verschiedenen Ansichten der Philosophen über das Allwaltende redet:,,Anaxagoras lehrt, der Noos sei dieses; denn er, unumschränkt herrschend und mit Nichts vermischt, richte alle Dinge ein, indem er durch Alles hindurchgehe"; ja in einer anderen Stelle nennt Platon den Anaxagorischen Noos auch geradezu den „,König, des Himmels und der Erden2)," ganz wie die heiligen Schriften des Alten Testaments. Dass Anaxagoras den reinen Noos auch als allmächtig darstellte, wie jene, ist bereits bemerkt worden; dass auch als allgegenwärtig, wie jene, bezeugen die soeben angeführten Worte Platon's; dass auch als allwissend, wie jene, liegt in den erhaltenen Bruchstücken seines Werkes vor Augen, wo er wörtlich sagt: „Und jegliche Kenntniss von Jeglichem besitzt er3).“ Ja Anaxagoras betrachtete den unendlichen reinen Geist nicht blos, wie die

1) Anaxag. Fragm. 8. (VI): „vóos dé ¿sı άñerqov naì avtonqatés.“ Breier a. a. O. S. 65:,,Bestimmt ausgesprochen ist dann die Allmacht und Allwissenheit des Geistes," u. s. w. Vgl. Carus de Anaxagoreae cosmo-theologiae fontibus p. 9 sq. Hemsen Anaxagoras Clazom. p. 83 sq.

2) Plat, Cratyl. p. 413, C: νοῦν εἶναι τοῦτο· αὐτοκράτορα γὰρ αὐτὸν ὄντα καὶ οὐδενὶ μεμιγμένον, πάντα φησὶν αὐτὸν κοσμεῖν τὰ πράγματα διὰ πάντων ιόντα, Phileb. p. 28, C (wo Platon, auch nach Breier a. a. O. S. 82, c, zunächst den Ahaxagoras im Auge hat): ὡς νους ἐςι βασιλεὺς ἡμῖν οὐρανοῦ καὶ γῆς, Phaed. p. 97, C: ὡς ἄρα νοῦς ἐςιν ὁ διακοσμῶν τε καὶ πάντων αἴτιος. Simplic. in Aristot. Phys. fol. 33, a: τὸν ̓Αναξαγόραν λέγειν, ἅπαξ γενόμενον τὸν κόσμον ἐκ τοῦ μίγματος διαμένειν λοιπὸν ὑπὸ τοῦ νοῦ ἐφεςῶτος διοικούμενόν τε καὶ διακρινόμενον. Hermias Irris. gentil. philos. 6. p. 218, ed. Oxon: άoyý návτæv ò vovs nal ovtos altios καὶ κύριος τῶν ὅλων. Cedren. Chron. p. 130: ὕλην καὶ νοῦν πάντων ἀρχὴν καὶ φρουρὸν εἶπεν. Anaxag. Fragm. 8 (VI): „,καὶ ἄσσα νῦν ἔτι καὶ ὁκοῖα ἔςαι, πάντα διεκόσμησε νόος.

3) Anaxag. Fragm. 8. (VI): „×αi yvwuŋv yɛ nɛel navròs nãoav lozel.“ Schaubach ad h. 1.: omnia ac singula Menti nota sunt. Carus 1. c. p. 10: omniumque rerum pollet cognitione, ... quin praevidet, quae futura sint olim. Vgl. Hemsen 1. c. p. 69 u. 83, Breier a. a. O, S, 65.

alten Israeliten, als den Einen allmächtigen und allwissenden und allgegenwärtigen Urheber von Allem, was da ist und geschieht, sondern auch ganz ebenso als das Eine allgemeine Lebensprinzip selbst, indem er lehrte, dass derselbe auch allen lebendigen Geschöpfen, gross und klein, als die belebende Seele und wirkende Kraft inwohne, nach deren Zurückziehung sie wieder in die todten Stoffe zerfallen, aus denen sie gebildet1). So war der unendliche reine Geist, wie den alten Israeliten, auch dem Anaxagoras in der That, nach dem Ausdrucke Tertullian's, die Angel, an welcher das Bestehen und gesammte Leben der Welt hange2). Das war die einfache Grundansicht des Anaxagoras von dem Wesen der Gottheit und von der Substanz der Dinge, von der Weltschöpfung und von dem Verhältniss der Gottheit zu der erschaffenen Welt, in allen ihren Hauptzügen vollständig dieselbige mit der Grundansicht der heiligen Schriften des Israelitischen Volkes, nur dass freilich Anaxagoras als Philosoph den gleichen Gottesbegriff nicht auch dichterisch in anthropomorphischer und anthropopathischer Anschauung versinnlichte, ausser bei der Weltschöpfung, bei deren Auffassung er die Gottheit, wie bereits bemerkt worden, auch ebenso als Demiurgen oder Werkmeister verbildlichte.

Aber Anaxagoras stimmte nicht blos in der dargelegten Grundansicht, sondern auch in der weiteren Entwickelung derselben vollkommen mit den alten Israeliten überein. Dass er, nachdem er die Gottheit als einen unendlichen übersinnlichen reinen Geist von der Substanz der Welt völlig geschieden und damit die letztere entgöttlicht hatte, auch in gleicher Weise, wie jene, die Göttlichkeit der Sonne und des Mondes und überhaupt alle Naturgötter des Hellenischen Volkes leugnete, ist bereits gezeigt worden; er leugnete aber ebenso, weil er ja den unendlichen reinen Geist, wie soeben dargethan worden, als die Eine und alleinige Alles wirkende Macht wusste, auch den Zeus und alle übrigen Götter des Hellenischen Himmels, und hatte, ganz gemäss dem ersten der zehn Gebote des Israelitischen Volkes, keine anderen Götter neben jenem, wie Lucian ausdrücklich bezeugt und die übrigen Alten bekräftigen durch die

1) Aristot. de anima I, 2: Αναξαγόρας δ ̓ ἔοικε μὲν ἕτερον λέγειν ψυχήν τε καὶ νοῦν, ὥςπερ εἴπομεν καὶ πρότερον, χρῆται δ ̓ ἀμφοῖν ὡς μιᾷ φύσει, πλὴν ἀρχήν γε τὸν νοῦν τίθεται μάλιςα πάντων. Vorher: πολλαχοῦ μὲν γὰρ τὸ αἴτιον τοῦ καλῶς καὶ ὀρθῶς τὸν νοῦν λέγει· ἑτέρωθι δὲ τὸν νοῦν εἶναι τὸν αὐτὸν τῇ ψυχῇ· ἐν ἅπασι γὰρ ὑπάρχειν αὐτὸν τοῖς ζώοις καὶ μεγάλοις καὶ μικροῖς καὶ τιμίοις καὶ ἀτιμοτέροις. Anaxag, Fragm. 8. (VI): „ὅσα γε ψυχὴν ἔχει, καὶ μείζω καὶ ἐλάττω, πάντων νόος κρατέει. Dazu Breier a. a. O. S. 75 f.

2) Tertullian. de anima 12: (Anaxagoras) initium enim omnium commentatus animum, universitatis oscillum de illius axe suspendens, etc.

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