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Mutter, was Ihre Leben alle gewiß schon heute für Sie gethan haben, das will ich jest in aller dieser Guten Namen noch ein Mal für Sie thun, will für Sie zu Gott beten. Hören Sie auf Ihren Knieen, was das Herz voll Lieber für Sie erfleht.

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Water, guter Vater, da liegen sie vor dir, die wir lieben, und an denen unsere Blicke und Herzen mit heißen Wünschen hången; da liegen fie, gestärkt durch des Glaubens und des heiligen Willens Kraft. Ihr Schicksal liegernicht in ihrer, auch nicht in unserer, liegt in deiner Hand, und dessen freuen wir uns. Als Vater hast du sie geführt in ihrer ganzen Vergangenheit, und als Vater stehst du in dieser schönen Bundesstünde vor ihren erfreuten Seelen. Du wirst sie auch künftig dir nicht entreißen lassen, und sie nehmen in deinen Schuß, und führen mit deiner Hand. Heil, ewiges Heil ihnen, wenn sie immer heiligen deinen heiligen Namen, wenn sie schon jest Glieder deines unsichtbaren Retches sind, wenn dein Wille geschehe! -

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wie am Tage der Freude, so in der Stunde

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bes Schmerzes, ihr andachtsvolles Gebet ist! Menschen sind sie und nicht Engel; darum bedürfen sie des täglichen Brodtes. Gieb und erhalte es ihnen, lange noch in den Stüs Ben väterlicher Sorge und mütterlicher Liebe, immer in der Freundschaft Trost, im glücklichen Gedeihen ihres Fleißes, und, in dieses Lebens kostbarsten Freuden, in Freuden des Vater und Mutterherzens. Bey dem Bes wußtseyn ihrer Mångel richte sie auf durch den Gedanken an deine Gnade, und Verges ben, Vergeben auch das bitterste Unrecht, fey ihrer Herzen Schmuck und Zier. Willst bu fie prüfen thue, was du willst! Alle deine Auserwählten gingen aus der Schule der Prüfung hervor. Mehr, als sie tragen können, wirst du ihnen nicht auflegen, und in der Stunde der Versuchung wird deine Kraft mächtig in ihrer Schwachheit seyn. Herr, sie find Dein, und dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit; und darum glauben wir fest, du wirst sie segnen mit Friede und Freude. Ja der Herr segne Sie 2c.

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IV.

Mit Cit der Freude der innigsten Theilnahme haben wir jeze diesen Kreis gezogen. Zwey Werlobte, die wir Alle lieben, weil sie der Siebe so werth sind, wollen in wenigen Aus genblicken sich einander die Hand zum Bunde ewiger Treue reichen, und die Religion foll ihn bestätigen, diesen, Bund, soll ihm Weihe und Segen geben. Wären wir Ihe nen fremd, mein werthes Paar, schon als fühlende Menschen würden wir zu dem Tage Ihnen Glück wünschen, der Ihr Herz belohnt und Ihre Tugend krönt. Wir sind Ihnen nicht fremd. Ihre Våter und Mütz ter, Ihre Verwandten und Freunde sehen Sie hier, und ich brauche es Ihnen nicht

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erst zu sagen, was wir Alle für Sie fühlen, wie wir Alle aus dem tiefsten Innern Ihnen Heil zurufen. Aber der Schritt, den Sie thun, ist zu wichtig, zu folgereich, als daß fich in unsere Freude nicht auch Ernst, nicht auch liebevolle Sorge mischen sollte. Heute wandelt sich Ihr ganzes Leben um, nimmt Alles um Sie her neue Farben und neue Ges stalten an. Sie scheiden, von den Stellen der heitern harmlosen Jugend, und die Blumen, die da Ihnen blüheten, welken dahin. Sie treten auf ernstere Plähe des Lebens, und es kann nicht fehlen, die Sorge muß Ihnen künftig öfter als in der Vergangenheit zur Seite stehen. Sie gehören nun nicht mehr sich allein, sondern Eines dem Andern an, und mit diesem Heraustreten aus dem zwanglosen Jugendleben, mit diesem Hinge ben Ihrer selbst an einander, rücken Sie ties fer in die Welt, und diese umschlingt Sie mit festeren Banden, und spricht neue heilige Rechte auf Sie aus. Sie nehmen Pflichten auf sich, die bisher Ihnen fremd waren, und

Sie wissen es, wie weit in ihrem Umfange und wie groß in ihrer Bedeutung fie find. Zwar schöne köstliche Freuden, die der einsam stehende Mensch nicht kennt und nicht genießt, winken Ihnen auch entgegen; denn das ist sicher wahr, was des Gatten treue Liebe uns gewährt, das gewährt uns die redlichste Freundschaft nicht, und schon der Gedanke du hast das Herz gefunden, das Alles mit dir theilt, das dir treu bleibt bis in die Todesstunde — wiegt in ? der Welt der bessern Seelen eine Welt voll: Goldes auf. Aber, welcher - Menschenarm hebt den Vorhang hinweg, der Ihr Schicksal verbirgt? Welches Seherauge giebt uns die sichere Kunde, daß nicht auch Schmerzen und Mühen an Ihr Glück sich ranken werden? Sehr natûrlich ist es daher, daß sich heute zu unserer Freude der Ernst, zu unserer Frohlichkeit die Sorge gesellt; und Sie selbst, geliebtes Paar, spreche ich nicht von aller Unruhe frey. Aber dieß entehrer Sie auch

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