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III.

Es giebt sicher eine unsichtbare über den Menschen waltende Macht, einen Gott, der uns, gleich ben unserm Entstehen, in die Arme seiner schüßenden Liebe nimmt:" bas war mein erster, tief gefühlter Gedanke, mit welchem ich als Vater den ersten Laut dieses Kindes vernahm. Und schon oft trat er bey feinem Erblicken mir vor die Seele, und

Bey der Taufe seiner eignen Tochter, nach einer zwar gefahrvollen, aber doch noch wunders bar glücklichen Entbindung, im Kreise von Freunden und Amtsbrüdern gehalten.

jekt, da ich es selbst durch die Taufe Gott und Jesn weihe, dringt er von neuem fich mir auf. O, dieß Kind, welches jest so unversehrt auf diesen Armen ruht, und Freuden gewährt und Freuden verspricht, konnte nicht mehr, konnte für mich und seine Mutter auf Lebenszeit eine Quelle des Kummers geworden seyn, wie sie des Todes gewöhnliche Strenge nicht zu öffnen vermag. Gott hat es beschüßt, hat seine Hand über ihm gehalten; und ich fühle freudigen Dank, und du theilest ihn mit mir, treue liebende Ge fährtin meines Lebens, und ihr alle theis let ihn mit mir, ihr guten herzigen Menschen, die ihr hier seyd, und die ich meine und der Meinigen bewährte Freunde nenne. Ja, wunderbar beschirmt hat Gott dieses Kind; das wollen wir nie vergessen, die wir ihm Aeltern sind, und diese Erinnerung foll uns immer tröstend und stärkend zur Seite stehen. Fristet Gott sein Leben, gedeiht es mit seiner Hülfe, blüht es glücklich auf, und entwickeln sich immer sichtbarer und sichtbarer

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die Kräfte seines Körpers und Geistes; es wird für mich und für sie, die es gebar, ein Gegenstand neuer kostbarer Freuden werden. Aber verschönern, erhöhen und heiligen sollen sich diese Freuden durch den Gedanken an ben merkwürdigen Schuh, mit welchem es Gott gleich bey seinem Erwachen umfaßt hat. Nicht bloß als eine Blume, die sich schön entfaltet; nicht bloß als eine Kraft, die fröhlich emporstrebt; nicht bloß als ein junges, in lieblichen Reizen aufblühendes, Menschenleben; nicht bloß als ein Kind, das unser ist: nein, als ein großes, von Gott geliebtes, von Gott seines Schußes gewürdigtes Geschöpf; als ein Geschenk, aus seiner Hand empfangen und von seis ner Hand bewahrt, föll es uns dann um so viel mehr vorschweben; und sein Besiß wird uns dann um so viel theurer, und jeder Ges nuß, den es uns gewährt, um so viel höher und heiliger 'werden. Wo Freuden blühen, da wachsen auch Sorgen. Noch kein Kind ward erzogen ohne tausend Bangigkeiten:

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So viele Thrånen der Freude es den Augen feiner Keltern entlockt; so viele Thrånen der Angst zwingt es ihnen auch ab. Wenn auch für dieses Kind bang das Herz uns klopft; wenn wir sein Leben von Gefahren bedroht fehen; oder, wenn in der ernsten Stunde der Sorge schwer der Gedanke uns drückt, wie es ihm künftig gehen, welche Erfahrungen es machen, durch welche günstige oder un günstige Schicksale es bis zu seinem Grabé hinwallen werde: o dann stelle sich uns die unendliche Liebe dar, die es in den ersten Augenblicken seines Erwachens mächtig er griffen und gerettet hat; — und unser Herz wird ruhiger schlagen. Es war, werden wir denken, so früh und so sichtbar ein Ge genstand göttlicher Aufsicht; Gott wird es auch künftig beschirmen, wird auch künftig fein ganzes Schicksal leiten, und ihm geben, was ihm gut ist. Was unsere und treuer Freunde treue Liebe nicht vermag, bas ver mag die ewige Liebe, die schon aus dem Munde des Säuglings sich ein lob bereitet.

Ja, Gott wird auch dieses Kindes Vater seyn; unb, von diesem Glauben beseelt, wers den wir es ruhiger auf unseren Armen traş gen, werden wir ruhiger an seinem Lager weilen, wenn es in tiefem Schlummer ein Bild glücklicher Ruheist; von diesem Glaus ben beseelt werden wir jede Sorge, die sein Leben und sein Schicksal gewiß uns schaffen wird, mit mehr Muth und Fassung tragen. Und das um so viel mehr, wenn wir ihm leisten, was wir ihm schuldig sind. Goff gab uns dieses Kind, wahrlich nicht bloß zu unserer Freude, oder wohl gar zu unserer Qual. Nein, unter unseren Augen, an uns serer Hand, durch unsere Treue soll es be wahrt und gebildet, soll jezt zuerst sein Leben beschüßt, und dann spåter sein Geist entwickelt und sein Herz veredelt, sollen alle die schönen Keime des Wahren und Guten, die es in fich trägt, gepflegt und in ihrem Aufblühen unterstügt, soll es zu einem Wesen erzogen werden, welches die Erde nicht hassen kann, und dessen der Himmel ein Mal sich nicht

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