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I.

In einer Zeit, wie die unfrige ist, in einer Zeit des Kampfes und der Unruhe; in einer Zeit, in welcher alle Völker Europas in wilder Bewegung und alle Herzen in banger Erwartung sind, ist es so wohlthuend für uns, söhnt es uns so sehr mit der Welt und dem Schicksale aus, wenn wir ein Mal in eine Stunde uns gerettet sehen, in welcher der Friede herrscht, die ziebe waltet, und Hoffnung und Freude die gewaltigen Pulse des Lebens sind. Da vergessen wir das lårmende Getöse der Außenwelt, aus der stürmischen See haben wir uns dann gleichsam in eine stille friedliche Insel geflüchtet, und,

Taufrede zur Zeit des Krieges im Hause.

wenn auch nur auf Momente, doch auf Momente, Sicherheit und Ruhe gefunden. Aber, verehrte Anwesende, nennen Sie mir die Stunde, in welcher der Friede und die Liebe, die Freude und die Hoffnung sichtba rer walteten, und fråftiger an jedes Herz ansprächen, als es in der Stunde geschieht, die uns hier versammelt hat; in der Stunde, in welcher die Religion Jesu das erste Segenswort über einen Neugebornen ausfpricht, und ihn in den Friedensbund des Glaubens aufnimmt, der uns als Christen umschlingt. Ja Friede und Liebe, Hoffnung und Freude herrschen in den feyerlichen Augenblicken, in welchen der neue Ankömmling dem Christenthume geweiht wird, und stellen sich in ihren Engelsgestalten in die Reihen der Guten hin, welche das Herz zu Beugen dieser Weihe rief. Tiefer, himm lischer Friede, wie der erwachsene Mensch so fetten ihn fühlt, wohnt in dem Säuglinge, und drückt durch sein Wachen und feinen Schlummer sich aus. Auch umschwebt von

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großer Gefahr schläft er in fester Ruhe, gleich als kenne er schon in sich die noch unbefleckte Seele, und über sich den schüßenden Gottesarm. Mit seinem ersten Laute dachte die Mutter nicht mehr an die Angst, weil sie ihr Kind geboren hatte; und von dem Vaterherzen fiel es, wie ein lastender Stein; und sie beide empfingen mit „Liebe, dankvoll aufblickend zum Vater des Lebens, Den Neugebornen, und bewachten ihn mit Liebe, und bringen ihn mit Liebe der heiligen Weihe dar. Während daß die Religion in den Kreis ihrer Geweiheten ihn aufnimmt, reichen sie sich im Stillen über ihrem Kinde die Hand, und erneuern feyerlich den Bund ihrer Liebe. Brüder und Schwestern, Freunde und Verwandte, die der Neuge borne findet, heißen ihn mit Liebe willkommen, und, wer von den Freunden des Hau fes ihn begrüßt, begrüßt ihn mit Liebe. Wo Liebe herrscht, da herrscht auch Freude, und darum herrscht sie auch in der Stunde der Taufe; denn die Gattin ist dem Gatten

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die Mutter dem Kinde gerettet; der ersehnte Ankömmling ist durch Gefahren des Todes in das schöne Menschenleben eingetreten; und Gott müßte mich nicht selbst des großen Waterglücks gewürdigt haben, wenn ich nicht wüßte, daß sich zwar alle Mal an die Freude über den Neugebornen die Sorge andrångt, aber sich auch sogleich die schönste Zuversicht mit der Liebe heiliger Gewalt um das Vater und Mutterherz schlingt. Doch, warum spreche ich nicht so gleich von der Sache selbst, die wir hier verrichten? Warum lasse ich nicht, statt alles Undern, den Glauben der Christen den Ausspruch thun? Dem Evangelio des Friedens, der Religion der Liebe weihen wir diesen Neugebornen; in die Gemeinde derer nehmen wir ihn auf, denen es, unter keinen Umständen des Lebens, an Trost und Freude fehlen kann, und die, an der Hand der heiligsten Hoffnung, durch alle Labyrinthe des Lebens, und selbst durch Thäler des Todes einem schönen hohen Ziele entgegen gehen. Die Liebe

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ist der Vater, dem wir dich weihen, ge liebtes Kind. Dieß bezeuget sein Himmel und seine Erde; dieß jede sich regende Kraft und jedes fühlende hers; dieß auch dein Erwachen, und deine und deiner Mutter Erhaltung in der Gefahr; dieß die Religion und der Tröst, den sie gewährt. Frieden verkündete, Frieden stiftete der Sohn, dem wir dich darbringen. Dieß bestätiger fein Wort der Gnade und fein Kreuz der Ers lösung und die Schaar der Glücklichen, die, glaubend an ihn, in Friede gelebt und in Friede vollendet haben. Tröster heißet der Geist, dem wir dich übergeben, und daß er Freude und Hoffnung schenkt, dieß verbürgt sein Werk der Heiligung; denn das reine und heilige Herz kennt weder die qua lende Furcht, noch die niederbeugende Traus rigkeit. Der Himmel im Innern verwan delt die Erde in einen Himmel, und ist die sicherste Bürgschaft für den Himmel jenseit des Grabes. Wohl uns also und wohl dir, geliebtes Kind, daß wir dich taufen

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