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dem Einflusse der Religion, unter ihrem Zurufe und ihrer Bekräftigung der Bund geschlossen wird, der auf der Erde der wichtigste ist, der Bund ehelicher Liebe und Treue. Aber mehr im Herzen, als in dem Gemauer hat der Unendliche seinen Wohnsiß, und der Altar in der innern Welt ist ihm mehr, als der Altar in der außeren. Darum Heil Allen, die mit Gott, mit festem Glauben an Gott, mit dankbarem ehrfurchtsvollen Aufblicke zu Gott, mit Geber und Flehen um Beystand von Gott, sich ihrem Traualtare nahen! Ich darf es glauben," mein geliebtes Paar, ohne Gott verließen Sie - jezt Ihre Heimath nicht, schickten Sie zu diesem Gange ins Heiligthum sich nicht an, stéhen Sie nicht hier, geben Sie sich in wenigen Augenblicken nicht die Hand und das Wort. Sie haben zu viel Ernst, zu viel lebendiges Gefühl von der Wichtigkeit Ihres Vorhabens; Sie haben beyde in Ihrer Vergangenheit, in den Freuden,

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bie Ihnen blüheten; in den Hülfen, die Ihnen zu Theil wurden; in dem ganzen Gange, Ihrer Schicksale zu viele Spuren eines für Sie forgenden, Sie leitenden, Sie schüßenden Gottes gesehen, als daß nicht jeht Ihr ganzes Herz von ihm voll, als daß der Gedanke:,,Gott hat uns einander uns zugeführt, und Gott wol, le und wird uns segnen:“ nicht Ihe herrschender Gedanke seyn sollte. Deß halb begrüße ich Sie denn auch mit herz licher Freude an Ihrem Traualtare, deßhalb wünsche ich aus der Fülle tiefer Empfindungen Ihnen Glück, deßhalb komme ich Ihnen mit der freudigen Hoffnung entgegen: Sie werden glücklich seyn; auch diefe: Stunde, in welcher Sie mit Gott, den Bund Ihrer Liebe schließen, wird, herrlich hinwirken auf Ihre ganze Zukunft: fie wird der schöne Anfang zu eie ner schönen Fortsehung seyn; an sie wird, sich eine Reihe köstlicher Freuden, aber, auch frommer Gefühle und ebler HandM. Rüdels Laufr, 18 Vdchn. $

lungen knüpfen, mit ihr wird Ihr ganzes künftiges, frohes und tugendhaftes Leben. in dem innigsten Zusammenhange stehen.

Es ist sicher ein schöner Tag, an wel=

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chem Liebende sich auf ewig mit einander vermählen, sich fest an einander anschließen, an welchem sie mit tiefgefühlter Freude einander sich zurufen:,,nun bist du mein, und ich bin dein; du mein und ich dein, sö lange das Herz des größen Gefühls der Liebe fähig ist. Es ist sicher ein schöner Tag, an welchem Liebende sich auf ewig mit einander vermählen, und die Aeltern Thrånen der Freude weinen, und Brüder und Schwestern, und Verwandte und Freunde Wünsche aus fühlenden Herzen, und Blumen von der heitern Flur brin gen, und sich Alles freut und spricht: Gort lasse es Euch wohl gehen!" An diesem Tage werden des Herzens heißeste Wünsche erfüllt, belohnt sich selbst die reine schuldlose Jugend, und, indeß sie sich selbst be= lohnt, vergilt sie der Aeltern Sorge und

Aber um wie viel

der Freunde Liebe. schöner und freundlicher muß dieser Tag werden, wie ausgezeichnet muß er in der Reihe aller übrigen da stehen, wenn ihn das Herz mit Gott feyert, wenn ihn Vermåhlte mit dem Ausrufe begrüßen: „du bist uns ein Tag, den uns der Herr ge= macht hat"! O, Alles, womit er erfreut, belohnt und erhebt, wird uns theurer, stimmt das Herz zu höherer Wonne, wenn wir darin eine Gabe Gottes, ein Geschenk aus der Hand des Allmächtigen erblicken. Aber, mein theures Paar, der Hochzeittag, mit dieser frommen heiligen Freude ge feyert, ist nicht in seinen Wirkungen so flüchtig, als er in seinen Stunden es ist. Sen er, als ein Theil der Zeit, so kurz wie jeder andere; rausche er so schnell und unaufhaltbar, wie seine Brüder, dahin; in seinem Einflusse verlängert er sich, reicht er auf die folgenden Tage hin. Auf spåte Jahre und Zeiten, noch auf den Abend des Lebens wirft er einen sanften Schimmer,

und nte tritt sein Bild vor die Seele, ohne daß seine Ansicht neue Freude und neue Erquickung gewähren sollte.

Sie gehen mit Hoffnungen Ihrem neuen Leben entgegen, Sie erwarten, daß Sie in Ihrem Bunde viel Gutes, der Erde beste Freuden, daß Sie in demselben das ganze Glück genießen werden, welches zwey fest mit einander verbundene Seelen sich schaffen und bewahren können. Und diese Er. wartung ist gerecht, denn Liebe und nicht irdischer Gewinn knüpfte Ihr eheliches Band. Das war sicher der Grund Ihrer Wahl, geliebter Bruder im Amte, der Sie gewiß selbst lehren, mit dem Herzen das Herz zu wählen. Das war sicher der Grund Ihrer Wahl, werthe Braut, denn frey und ungezwungen winden Sie aus der Mutter und der Geschwister Umarmungen sich los, verlassen die geselligen Freuden der Stadt, und folgen Ihrem Manne auf die stille ländliche Flur. Um wie viel fester werden Sie heute beyde in Ihren Hoffnungen seyn, da Gott Ihnen

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