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Schritt, den Sie thun, ist an sich so bédeutend und folgereich; åndert Alles im Leben um, nimmt Freyheit, legt neue schwere Pflichten auf, schließt die Periode der harmlosen Tage, und öffnet den Eine gang in die sorgenvollere Welt. Thue der Held, der unerschrocken ins Getums mel der Schlacht hingeht, diesen Schritt: ist er nicht bloß Held, ist er auch ges fühlvoller, zur Ueberlegung gestimmter Mensch; er wird ihn nicht ohne Unruhe thun. Nun bleibt er nicht länger der eins fam stehende, sich allein angehörende Mann; nun umschlingt, ihn eine zärtliche Gattin, nun schließen sich auch wohl bald geliebte Kinder an ihn an; nun soll er zwar immer noch der tapfere muthvolle Krieger, aber auch der liebende Gatte und der herzliche Vater seyn. Nun wird das Herz von. selbst ihm Fesseln anlegen, die er bisher nicht getragen hat, und die wohl zuweilen um so viel drückender für ihn find, je lies ber er sie trägt. Diese Gedanken sind

Ihnen heute nicht fremd, ehrwürdiger Mann, und daß Ihr Gemüth mit Ernst bey den selben verweilt, das ist für Sie ehrenvoll. Und wie so mancher andere Gedanke, der wohl, auch die starke månnliche Brust, be unruhigen kann, wird Ihnen jeht vorschwe ben. Sie nehmen diese gute Seele in weite Entfernungen mit, des heiligen Entschlusses voll, Alles zu thun, was in Ihren Kråfa ten steht, daß sie nie mit reuevoller Sehn sucht auf die heimischen Fluren zurückblicke. Aber eben, weil Ihr Wille so ernst, Ihr Entschluß so heilig ist, darum legen Sie sich auch die Fragen vor:wird mein Wille stets hinreichen, diese Gute glücklich zu machen? Habe ich auch die Außenwelt und ihren Einfluß auf das Gemüth, habe ich die tausend zufälligen Dinge in mei ner Gewalt, von denen so oft des Mens schen Zufriedenheit abhängt?" Ihnen, werthe Braut, kann nicht weniger vor der Seele schweben, was wohl vermögend ist, einen bangen Ernst in Ihnen aufzus

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regen. Ehrenvoll, das ist wahr, und allgemeiner Achtung werth, ist der Beruf des Mannes, den Sie wählen. Aber Sie kennen auch die Gefahren, mit denen dieser schöne heilige Beruf so oft im Kampfe ist. Sie verlassen Vater und Mut ter, winden aus der Brüder und Schwestern Umarmungen sich los, treten aus dem Kreise aller Ihrer Jugendfreundinnen, scheiden von den Plågen allen, auf denen so viele Blumen der Freude Ihnen blüheten; scheiden von dem Vaterlande und seiner heitern Flur. Aber Sie beyde können getrost und freudig, der schönsten Hoffnungen voll, im fröhlichen Vorgefühl /einer, glücklichen Zukunft Ihren Weg ges hen. Auch Ihr Stand, ehrwürdiger Mann, gewinnt so. viel durch eheliches Glück. An der Seite eines liebenden Weibes bewahren, nåhren sich in der Brust: des Helden die fanfteren Gefühle der Menschlichkeit, und es vermischt sich in derselben das Starke mit dem Zarten, ரு

M. Rüdels Laufr. 18(Bdchn.

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das Große mit dem Milden, und diese Mischung bildet den erhabensten Helden, den Helden, der muthig kåmpfen, aber auch gefühlvoll schonen, und der als furchtbas rer Streiter, aber auch als schüßender Engel erscheinen kann. Seinen Ruhm theilt die Gattinn mit ihm, seine Lorbeern find die ihrigen, und in ihrem Innern nåhrt sich an seiner Hand ein fester kräfă tiger Sinn, der ihrer Weiblichkeit schön nen Schmuck giebt, und sie in ihrem Kreise zu einem Muster muthiger und wohlthätiger Wirksamkeit erhebt. Und Sie sollten nicht getrost, nicht erhoben über Besorglichkeiten Ihren neuen Stand antreten können? Ja, getrost können und werden Sie ihn antreten. Denn Liebe ist es ja auch, die den Bund Ihrer Ehe knüpft. Wenn schon über dem Kinde in der Wiege mit eigensinniger Willkühr be fchloffen wird, wen es zum Gatten oder zur Gattinn sich wählen soll: dann hat das Herz an dieser Wahl gewöhnlich nicht

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den mindesten Theil, und es sind leere Worte eines eingeführten Brauchs, wenn von der Liebe gesprochen wird. Aber, wenn zwey Wesen, gänzlich sich einander fremd, und durch scheinbaren Zufall sich einander zugeführt, jedes unter einem andern Himmel geborei und erzogen, und geschieden durch Sitte und Sprache, wenn diese ben den ersten Blicken mit dem Zurufe sich einander begegnen: „du für mich, und ich für dich!" dann ist es die Liebe, die sie mit einander vermählt; und dann Heil ihnen! Bey dieser innigen Zuneigung ihrer

er Seelen zu einander können sie nicht unglücklich seyn. Darum auch Ihnen Heil, verehrtes Paar! Denn die Geschichte Ihrer Herzen bezeichnete das jekt gesprochene Wort. Aus Liebe wähl ten Sie diese Jungfrau zu Ihrer Gate tinn, die nicht die Geburt, wohl aber das Herz adelt; die nicht Gold und Silber, wohl aber Reichthum des Geistes Ihnen mitbringt. Aus Liebe riefen Sie diesem

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