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Wege sind angelegt, gutgemacht ist der Pfad,

Sie schauen an den Zedernhügel, den Wohnsitz der Götter, das Allerheiligste der Irnini.

Vor dem Berge erhebt eine Zeder ihre Pracht,
Gut ist ihr Schatten, mit Jubel erfüllend

Nach dem Vorhergehenden scheint ein Fluß in der Nähe dieses Paradieses (heiliger Baum und heiliges Wasser!) zu ent

Abb. 35: Lebensbaum mit Genien. Brit. Museum? Gipsabdruck im Besitz des Verfassers.

springen, bez. zu fließen. Zu einer elamitischen Lokalisierung am Choaspes, dem Fluß von Susa, aus dem nach Herodot I, 108 die persischen Könige ausschließlich tranken, könnte. der elamitische Name Humbaba verleiten.1 Aber es ist immer zu beachten, daß kosmische Vorstellungen zu

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grunde liegen, die schließlich überall lokalisiert werden können. Ezechiel kennt einen mythischen ,,Garten Gottes", der ebenfalls eine wundervolle Zeder als Hauptschmuck aufweist, auf dem Libanon. Es heißt Ez 31, 3 ff.:

Fürwahr, .... eine Zeder [stand] auf dem Libanon, schön von Astwerk und schattenspendender Belaubung und hohem Wuchs und zwischen den Wolken war ihr Wipfel. Zedern verdunkelten sie nicht

im Garten Gottes, Cypressen glichen ihr nicht mit ihren Zweigen, und Platanen kamen ihr nicht gleich mit ihren Ästen, kein Baum im Garten Gottes glich ihr an Schönheit. Schön hatte ich sie gemacht in der Fülle ihrer Zweige, und es beneideten sie alle Bäume Edens, die im Garten Gottes standen.

3. Der Garten am Meere mit den Wunderbäumen auf der IX. Tafel des Gilgameš-Epos.

Gilgameš kommt dahin, wo die Jungfrau Siduri Sabitu auf dem,,Throne des Meeres" wohnt.2 Am Meere stehen,,Bäume der Götter". Dabei heißt es:

samtu-Steine trägt er als Frucht,

die Äste sind damit behangen, prächtig anzuschauen,
Lasursteine trägt die Krone (?),

Früchte trägt er, köstlich anzuschauen.3

1) S. Jensen, KB VI, 437. 441 f.

2) Jensen KB VI, 469 erinnert an die diamantenreiche Königin von Saba, gibt aber 575 ff. den Vergleich wieder auf. In welchem Sinne Siduri als Sabäerin gelten kann, dafür s. Winckler, Kritische Schriften II, 110. 3) Siehe mein Izdubar-Nimrod, S. 30; abweichend Jensen KB VI, 208 f. In der Geschichte von Abu Muhammed dem Faulpelz (1001 Nacht,

Wie die Zeder im Heiligtum der Irnini an die Zeder im ,,Garten Gottes“ Ez 31, 3 ff. erinnert, so erinnert dieser Park der ,,Götterbäume“ an Ez 28, 13 (Anrede an den König von Tyrus):

„In Eden, dem Gottesgarten, warst du; lauter Edelsteine waren deine Decke: Karneol, Topas, Jaspis, Chrysolith, Schoham, Onyx, Saphir, Rubin',,,und aus Gold" waren deine gearbeitet; am

Tage, da du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet. Zum ... hatte ich dich bestellt; auf dem heiligen Gottesberge warst du, mitten unter feurigen Steinen wandeltest du umher."

4. In Eridu, dem Heiligtum Eas, also dort, wo Adapa geschaffen wurde (s. S. 72f.), ist ein paradiesisches Baumheiligtum.

Am Schlusse einer der Beschwörungen von Eridu (IV R 15* = Cun. Texts XVI, 42 ff.), in der der Feuergott durch Marduk, den weisen Sohn von Eridu, Ea um seine Vermittlung bittet, heißt es:

In Eridu wächst eine dunkle Palme, an einem reinen Ort ist sie entsprossen,

ihr Aussehen ist glänzend wie uknu-Stein, sie überschattet den Ozean, der Wandel Eas ist in Eridu, voll von Überfluß; seine Wohnung ist der Ort der unteren Welt; sein Wohnplatz ist das Lager der Gur (Bau?);

in das Innere des glänzenden Hauses, das schattig ist wie der Wald, darf niemand eintreten;

drinnen (wohnen) Šamaš (und) Tammuz

zwischen der Mündung der beiden Ströme

2

Nach dem ganzen Charakter des Ea-Kultus handelt es sich auch hier um einen Lebensbaum". Im Gilgameš-Epos erscheint Humbaba als Hüter eines solchen heiligen Baumes.

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Daß in diesem Paradies von Eridu auch Lebens wasser sich befindet, würde an sich schon der vielerwähnte Wasserkult von Eridu beweisen. Die assyrischen Beschwörungen der MaklûSerie (VII, 115 f.) bezeugen es ausdrücklich:

,,Ich habe meine Hände gewaschen, meinen Leib gereinigt ina mê naķbi ellûtim ša ina al Eridu ibbanû, „,in dem Wasser des reinen Quellorts, der in Eridu geschaffen ist". S. hierzu S. 93 f. und 100.

Reclam III, 1, S. 19 ff.) hat der Held Bäumchen mit Smaragden als Blätter und Perlen als Früchten; die stammen aus der kupfernen Stadt, wo ein Mädchen auf goldenem Stuhle sitzt, mitten im Garten von goldenen Bäumen, deren Früchte aus kostbaren Edelsteinen, Perlen und Korallen bestanden. Man sieht, wie die Sagenstoffe wandern und sich spalten, ohne daß man ohne weiteres von literarischer Entlehnung sprechen darf. Vgl. auch den Wunderbaum bei den 7 Feuerbergen Henoch 24.

1) Nach Sept. grade 12 Edelsteine, vgl. Zimmern KAT3 629 unten. 2) S. Thompson, The Devils and Evil Spirits of Babylonia I, p. LIII ff. (The Garden of Eden).

5. Das Zauberkraut šibu issahir amelu,,obwohl Greis wird der Mensch wieder jung" beim Aufenthaltsort des babylonischen Noah (s. oben S. 98). Gilgames will es nach Erech bringen, davon essen und in den Zustand seiner Jugend zurückkehren. Auf der Heimfahrt nimmt ihm eine Schlange an einer Zisterne das Zauberkraut fort.

6. Mit diesem Zauberkraut" der Seligeninsel mag die Vorstellung von dem ,,Lebenskraut" verwandt sein, das die Götter geben können. In einem Marduk-Hymnus (Craig, Rel. Texts I, 59) wird Marduk als Besitzer des ,,Lebenskrautes" angesehen. Assyrische Könige vergleichen gern ihre Herrschaft mit der heilbringenden Wirkung dieses Krautes. So sagt Adad-nirâri, sein,,Hirtenamt" habe Gott den Assyrern wohltuend gemacht wie „Lebenskraut“. Und Asarhaddon wünscht, daß seine Herrschaft den Menschen wie ,,Lebenskraut“ zuträglich sei. Aus einem der assyrischen Briefe1 geht übrigens, worauf Zimmern aufmerksam macht, hervor, daß beim Lebenskraut nicht nur das Essen, sondern auch das Riechen in Betracht kommt:,,wir waren tote Hunde, da hat der Herr König uns wieder lebendig gemacht (d. h. begnadigt), indem er das Lebenskraut an unsre Nase legte".

7. Endlich ist in losem Zusammenhange das babylonische Ambrosia zu erwähnen, das die Götter besitzen. Es gibt einen altbabylonischen Namen, der heißt Lugal-kurum-zigum, ,,der König ist Himmelsspeise". Im Adapa-Mythus wird im Himmel des Anu,,Brot" dargereicht 2 (im irdischen Heiligtum von Eridu bäckt Adapa das Brot von Eridu und bereitet das Wasser von Eridu), und der entsprechende Nektar ist Wein. Beim Gastmahl der Götter im Epos Enuma eliš3 essen die Götter Weizen(brot) (ašnan) und trinken Wein. Auch das ,,Wasser", das Adapa ,,bereitet", und das Lebenswasser, das ihm im Himmel vorgesetzt ist, dürfte als besonderer Göttertrank zu denken sein. Der Wein, der auch im Alten Testament eine Gottesgabe ist, die,,des Menschen Herz erfreut", wird im Babylonischen ideographisch als „Lebenstrank“ oder „Lebensholz" bezeichnet. *

1) Harper, Assyrian Letters 771.

2) Die übrigen Gastgeschenke des Himmels sind Lebenswasser (-Wein? s. unten), Kleid, Öl. Vgl. hierzu die Züge in den Bildern des 23. Psalm (,,du salbest mein Haupt mit Öl") und in der Gleichnisrede vom,,hochzeitlichen Kleid".

3) KT 115.

*) Vgl. unser Aquavit, cau de vie,,,Lebensbaum“, s. oben S. 96.

Das Wasser des Lebens.

I Mos 2.

Vom,,Wasser des Lebens“ ist im Paradies der biblischen Genesis keine Rede. Aber die Vorstellung verbirgt sich

1. vielleicht schon der Strom1 2, 6, der ursprünglich zur Schilderung des Gartens gehört zu haben scheint,

2. im Paradiesesstrom 2, J0; daß das Euphrat-Wasser als heilig galt, wußten die Israeliten.

Ez 47, 7. 12 zeigt, daß den Israeliten eine Paradiesesvorstellung, die Lebensbäume und Lebenswasser nebeneinander kennt, nicht fremdartig war. Dort ist von einem Wunderstrome die Rede, der vom Tempel ausgeht, an dessen Ufern allerlei Bäume mit genießbaren Früchten wachsen; das Laub soll nicht welken und die Früchte sollen kein Ende nehmen (vgl. Ps 1, 3); alle Monate sollen sie frische Früchte tragen, denn ihr Wasser geht vom Heiligtume aus; und ihre Früchte werden als Speise dienen und ihr Laub als Heilmittel." Auch auf Sach 14, 8

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ist hinzuweisen, wo in paradiesischer Zeit sich ,,lebendige Wasser" von Jerusalem ergießen werden. Ebenso ist die Einkleidung des Gedankens in Apk 22, 1 der babylonischen Vorstellung verwandt: vom Stuhle Gottes geht ein lauterer Strom lebendigen Wassers, klar wie Kristall. Vgl. Apk 7, 17; 22, 17; Ps 36 etc.

Das babylonische Lebenswasser wurde bereits in den vorhergehenden Notizen (vor allem S. 93 f. 98) vielfach erwähnt. Es spielt eine besondere Rolle im Kultus des Ea. Als Probe sei eine Textstelle erwähnt. IV R 25, col. IV heißt es 2:

Glänzende Wasser brachte er hinein;
Nin-zadim, der große Juwelier des Anu,

hat dich mit seinen reinen Händen zubereitet;
Ea nahm dich weg an den Ort der Reinigung,
an den Ort der Reinigung nahm er dich,

mit seinen reinen Händen nahm er dich,

zu (2) Milch und Honig nahm er dich,

Wasser der Beschwörung tat er dir in den Mund,
deinen Mund öffnete er mittels Beschwörungskunst:

,wie der Himmel sei rein, wie die Erde sei rein, wie das Innere
des Himmels glänze'.

1) S. Holzinger und P. Haupt zur Stelle in Martins Handkommentar; das hebr. Wort 'êd ist jedenfalls Lehnwort.

2) Nach Zimmern, Beiträge, 139 bezieht sich der Text auf die Zeremonien (Mundöffnung und Mundwaschung) bei Einweihung eines Götterbildes.

Der Wasserkult der Babylonier lebt noch heute in den Gemeinden der Mandäer fort, die nicht weit von dem einstmaligen Eridu leben. Wie bereits S. 74f. erwähnt, hat sich ihr Ea-MardukKultus über die christliche Ära hinaus selbständig entwickelt. Später haben sie Berührungen mit dem Christentum gewonnen, angezogen durch die Gestalt des Täufers Johannes, dessen Auftreten Anknüpfung an ihren Wasserkultus bot.

Biblische Beziehungen zum babylonischen Begriff vom Lebenswasser werden wir unten aufzeigen beim ,,ehernen Meer" des salomonischen Tempels (zu 1 Kg 7, 23), bei der Heilung des Naeman vom Aussatz durch siebenmaliges Untertauchen (2 Kg 5).

Die Paradiesesströme.

1 Mos 2, 10:,,Und der Strom geht von Eden aus den Garten zu bewässern", alsdann teilt er sich, und zwar in vier Arme usw. Die vier Arme heißen Pison, Gihon, Hiddekel, Phrat. Der Pison umfließt das Goldland Havila; der Gihon umfließt das Land Kusch; der Hiddekel,,fließt herwärts von Assur".

Mit dem Phrat, der als der bekannteste ohne Zusatz genannt ist, ist sicher der Euphrat gemeint', babylonisch Purattu (altpersisch Ufrâtus, arabisch Furât). Er heißt sonst schlechtweg der Strom" (Jes 8, 7 u. ö.) und das große Wasser" (1 Mos 15, 18), wie die Babylonier ihn selbst ideographisch als das ,,Wasser" bezeichnen. Er bildet für die Hebräer die Ostgrenze der bekannten Welt; das Idealgebiet, das dem Abraham zugesprochen wird, erstreckt sich bis dahin (1 Mos 15, 18; Ps 72, 8; Sach 9, 10). Daß der Euphrat mit Paradiesesvorstellungen bei den Babyloniern verbunden ist, wurde schon oben gezeigt. Daß der Hiddekel den Tigris bezeichnet, scheint mir auch sicher.2 Der Name erscheint zwar nur noch Da 10, 4, aber die Stelle Si 24, 34-36, die den Tigris mit Pischon und Euphrat zusammen offenbar in Erinnerung an 1 Mos 2 nennt, beweist doch wenigstens, daß die Israeliten unter dem Hiddekel den Tigris verstanden. Er stimmt zu der Schreibung Idiklat im assyrischen Vokabular II R 50, 7 c d und zur samaritanischen Schreibung. Auf der Behistuninschrift heißt der Fluß Assyriens Diklat, dem entspricht das targumisch-talmudische Diglat (unser Tigris gibt die persische Aussprache wieder).

1) S. meinen Artikel Euphrat in Hauck RPrTh. 3

2) Hommel, Theol. Lit. Bl. 1901, No. 47 erklärt chad-dekel

wadi oder Wadi von Diklah.

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