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Herrschaft. Die Pfingstgeschichte nennt es unter den Diasporaländern
AG 2, 9.
Näheres über die Geschichte in meinem Artikel Niniveh bei
Hauck, RPrTh 3.

Javan. Das sind die Griechen (griech. Jaon, Jaones mit Digamma), die hier von den Israeliten, wie von den Assyrern und später von den Persern mit dem Namen benannt werden, den sie an der kleinasiatischen Küste führen. Hier und auf Cypern lernte man sie kennen; das eigentliche Griechenland ist für Vorderasien dunkles Hinterland und kommt erst in zweiter Linie in Betracht.1 Ob 1 Mos 10, 2 auch das europäische Griechenland umfaßt, ist bei den dunklen geographischen Begriffen auch durch ,,die Söhne Javans" v. 4 nicht zu beweisen. In den assyrischen Inschriften begegnen -uns Jonier (Jamania, Jamnai) zuerst unter Sargon. Wir erfahren, daß sie Einfälle an der cilicischen Küste gemacht haben. Sargon heißt (KB II, 43) ,,der tapfere Kämpfer, der inmitten des Meeres die Jonier mit dem Netze (?) wie Fische fing und Ruhe schaffte Kue und Tyrus". Sargon hat sie also in einer Seeschlacht geschlagen, jedenfalls mit Hilfe tyrischer Schiffe, da Tyrus selbst (oder wohl vielmehr tyrische Kolonien auf Cypern) von den Joniern bedroht waren. Es handelt sich hier um jonische Könige auf Cypern.2 Cypern ist von da an Assyrien tributpflichtig. Sargon erwähnt in diesem Sinne später (KB II, 75) sieben Könige von „Ja“, einem Distrikte des Landes Jatnana (d. i. Name für Cypern); Asurbanipal nennt zehn solche Könige mit Namen (s. KB II, 173). Die eigentlichen Griechen und zwar unter ausdrücklicher Unterscheidung der kleinasiatischen und der europäischen beide unter dem Namen Jamanai werden in den Darius-Inschriften genannt.

Exkurs über die Völkerlisten des Darius. 3

Das Grabmonument des Darius in Naqš-i-Rustem stellt die 30 dem Darius unterworfenen Völker dar und zählt sie in der Inschrift auf. Die Figuren auf dem Grabe des Darius haben durch die Verwitterung des Felsens sehr gelitten und sind zum Teil ganz unkenntlich geworden. Glücklicherweise sind die andern am gleichen Orte befindlichen Achämeniden - Gräber eine genaue Kopie des Darius-Grabes. Unsere Abbildung 46 zeigt das Grab des Xerxes, das am besten erhalten ist. Nach dem Bilde lassen sich die in der Inschrift aufgezählten Namen bestimmen,

1) Ebenso nennen die Griechen Kanaan und sein Hinterland nach dem nächstliegenden Küstenstrich: Palästina, d. i. Philisterland.

2) Aber Kittim 10, 4 ist nicht Kition, gegen Schrader KAT2 81.
3) Nach den Verhandlungen des 13. Internat. Orientalistenkongresses

1902 in Hamburg, Vortrag von Prof. Dr. F. C. Andreas.

so daß die Erklärung der Liste als völlig gesichert gelten darf. Zugleich hat sich die große Zuverlässigkeit der Völkerbeschreibungen des Herodot herausgestellt.

In der Grabinschrift werden 30 Völker aufgezählt, die in folgende Gruppen zerfallen:

1. Die Völker zwischen der die mesopotamische Ebene begrenzenden Gebirgserhebung einerseits und den Pamirketten und dem Indus anderseits : 1. Meder, 2. Chuzier, 3. Parther, 4. Areier, 5. Baktrier, 6. Sogder, 7. Chorasmier, 8. Zarangen, 9. Arachosier, 10. Sattagyden, 11. Gandarer, 12. Inder, 13. Saken, 14. Haumavarken ('Auvoyoi des Herodot, bisher fälschlich als Beiwort zu Saken gefaßt), 15. spitzhütige Saken;

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2. Die Völker des südwestlichen Asiens: 16. Babylonier, 17. Assyrer, 18. Araber, 19. Ägypter;

3. Die Völker des nördlichen West-Asiens: 20. Armenier, 21. Kappadokier, 22. Lyder, 23. Kleinasiatische Griechen;

4. Die Völker Europas: 24. pontische Skythen oder Skoloten, 25. Thraker, 26. die den Petasos tragenden Griechen (pers. Yaunā Takawara), d. h. die Makedonen (vielleicht schloß jene Bezeichnung die europäischen Griechen mit ein).

5. Die Völker Afrikas; A im Süden: 27. Putier, d. h. die biblischen Put, Punt der Ägypter, die Äthiopen Herodots, 28. Kuš, d. h. die Negerstämme; B im Westen: 29. Maxyer und 30. Karthago, deren beide Figuren links und rechts außerhalb des Throngerüstes stehn.

Der herrschende Stamm der Perser ist natürlich nicht unter den den Thron des Darius tragenden Figuren der unterworfenen Völker zu

suchen, er ist durch die Figur des Königs selbst, sowie durch die sechs Seitenfiguren repräsentiert, die uns die Häupter der sechs neben dem Königsgeschlechte der Achämeniden stehenden Geschlechter des Stammes Pārsa zeigen. Über einer jeden dieser Figuren muß ursprünglich eine Inschrift gestanden haben, die den Namen und die Würde des Dargestellten enthielt; nur zwei davon sind bisher bekannt, die übrigen vielleicht zerstört. Durch jene wissen wir, daß die oberste Figur links Gobryas, der Lanzenträger des Darius, ist und die darunterstehende, die Schild und Streitaxt trägt, der Schildträger (pers. vursawara) Aspathines ist. Aus dem Bericht eines byzantinischen Historikers (Petrus Patricius fragm. 14) ersehen wir, daß bei den Persern der Schildträger des Königs zugleich der Hauptmann der Leibwache war.

Tubal. Gemeint sind die Tabal der Keilinschriften. Sie gehören zu den letzten Schüben der Hettiter, von denen wir zunächst die Kummuh (von denen später Kommagene den Namen hat), dann die Muski und Kaski unter Tiglatpileser I. einen Vorstoß gegen das nördliche Mesopotamien machen sehen. Als Land begegnet Tabal zuerst bei Salmanassar II. Sargon gibt (Annalen 170 ff.) dem Könige Ambaridi, dem Tabaläer, seine Tochter zur Frau und Hilaki als Mitgift. Später sind die Tabal nach Klein-Armenien abgedrängt worden. Reste der Tabaläer sind die Tibarener des Herodot (3, 94; 7, 78 wie hier mit den Moscher, d. s. die Muski-Mesech, zusammengenannt), die im Gebirgslande südöstlich vom schwarzen Meere wohnen. Da diese Bergvölker im Altertum (vgl. z. B. Ez 27, 13) und noch heute durch Erzarbeiten berühmt sind, könnte man vermuten, daß die monströse unhebräische Namensbildung des Urvaters Tubal-kain damit zusammenhängt. Dem Namen des Kain, der ,,Schmied" bedeutet, des,,Stammvaters aller derer, die Erz und Eisen bearbeiten" (1 Mos 4, 22) hätte man dann als Pendant zu Jubal den Namen der erzberühmten Tubal nachträglich zugefügt.

Mesech. Das sind die Muski der assyrischen Königsinschriften. Sie gehören, wie die Tabal, zu den hettitischen Nachschüben, die unter Tiglatpileser I. auftauchen. Nachdem die Kummuch, die sich im nördlichen Mesopotamien im Gebiet des einstigen Mitanni-Reiches niedergelassen hatten, von Tiglatpileser I. unterworfen waren, wird das Gebiet von den Muski bedroht, hinter denen die eben besprochenen Tabal und die Kasku nachdrängen. Schließlich haben sich die Muski in Phrygien festgesetzt und haben damit das Erbe des alten Hatti

1) Das ist nicht etwa Cilicien, sondern ein Teil von Kappadozien, südlich am mittleren Halys.

Reiches angetreten. In der Zeit Sargons erscheint deshalb Mita von Muski in der Rolle der ehemaligen Könige der Chatti. Dieser Mita ist Midas von Phrygien.1

Bei den späteren Propheten erscheinen wiederholt die gleichen Völkergruppen, wie 1 Mos 10, 2. Ez 27, 13: Javan, Tubal, Mesech als Händler mit Sklaven und ehernen Geräten. Ez 32, 26 u. a. sind die Mesech und Tubal als kriegerische Völker genannt. Jes 66, 19 werden nach der Septuaginta ebenfalls Mesech, Tubal und Javan zusammengenannt.

Ez 38, 2 ff. vgl. 39, 1 ff.,,Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Gog im Lande Magog, den Fürsten (Glosse: Roš) von Mesech und Tubal, weissage wider ihn und sprich: So spricht der Herr Jahwe: Fürwahr ich will an dich Fürst (Roš) von Mesech und Tubal ....2, Gomer und alle seine Kriegerhaufen, das Haus Thogarma, der äußerste Norden und alle seine Kriegerhaufen viele Völker [sind] mit dir.“

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Der hier von Ezechiel beschriebene Zug Gogs wird gewöhnlich als ein prophetisches Nachbild des zu Josias Zeit über Asien hereingebrochenen Skythenzuges (Her 1, 103 ff.) angesehen.

Das historisch-geographische Bild, das diesem eschatologischen Gemälde zugrunde liegt, ist dasselbe, wie es der in 1 Mos 10, 2 und 3 vorliegenden Quelle des Kompilators der Völkertafel vorgeschwebt hat. Dazu paßt, wie aus den vorhergehenden und nachfolgenden Notizen zu 1 Mos 10, 2 und 3 hervorgeht, nur das 8. Jahrhundert. Das ergibt einen festen Punkt für die literarhistorische Beurteilung der Völkertafel.

Tiras führt von den Muski-Phrygiern nach der Westküste von Kleinasien. Dort werden, etwa im Gebiete von Lydien und der Troas, Reste der Seevölker gesessen haben, der Tyrsener, die in alten Zeiten als Seeräuber berüchtigt waren und an deren Zusammenhang mit den italischen Tyrsenern zu zweifeln kein vernünftiger Grund vorliegt. Die ägyptischen Inschriften aus der Zeit des Mernephta nennen sie unter dem Namen Turuša. Der Name in der Völkertafel ist also ein später Zeuge

3

1) S. H. Winckler, KAT3 68. 74. Deshalb sucht auch der letzte König von Karchemisch, dessen Provinz allein noch von der alten Hettiterherrlichkeit übriggeblieben war, Hilfe bei diesem Eroberer der alten Chatti-Länder.

2) Der ethnologische Zusatz: „Paras, Kusch und Put sind mit ihnen usw." ist offenbar später eingeschoben, wahrscheinlich auch aus der Völkertafel 1 Mos 10, 6.

3) Hommels Schluß (Aufs. u. Abh. S. 317 f.), die Erwähnung der Seevölker weise für den Grundstock von 1 Mos 10 auf die mosaische Epoche, schießt über das Ziel; das gilt erst recht von den 1. c. folgenden Bemerkungen Hommels, nach denen Teile des „,Grundstockes“ in die abrahameische und vor-abrahameische Epoche weisen sollen. Wenn Elam unter den Söhnen Sems erscheint v. 22, so weist das nicht auf die Zeit, ,,wo Elam noch vorwiegend semitische Bevölkerung besaß“ (3. Jahrtausend), sondern spiegelt nur die Tatsache wieder, daß Elam politisch

für die Seevölkerbewegung, die in vorgriechischer Zeit eine ähnliche Rolle gespielt hat, wie später die griechische. Wenn wir auch von dem Gange dieser Bewegung noch nichts näheres wissen, lohnt es sich doch, davon Notiz zu nehmen. Ein wichtiger Zeuge ist die auf Lemnos (!) gefundene etruskische Inschrift.

10, 3:,,Und die Söhne Gomers: Askenas, Riphat und Togarma.“

Askenas ist die indogermanische Völkerschaft der Aškuza (assyrisch Aš-gu-za-ai bei Asarhaddon und Iš-ku-za-ai in den Anfragen an den Sonnengott aus derselben Zeit), die zu Asarhaddons Zeit südöstlich vom Urumiya-See, östlich von den Kimmeriern sitzt. Der hebräische Name ist durch Verschreibung verstümmelt.1 Bartatua, der Aškuza-König, der bei Herodot als Skythenkönig Protothyes erscheint, wird durch Asarhaddon mit dem assyrischen Königshause verschwägert. Eine der Anfragen Asarhaddons an den Sonnengott (Nr. 29 in Knudtzons Veröffentlichung) fragt an, ob er ein treuer Freund Assyriens bleiben werde, wenn er die Tochter erhalte. Der Assyrerkönig benutzt die Aškuza beim Kampf gegen die übrigen MandaHorden, zuerst gegen die Kimmerier (s. oben), dann gegen die Meder. Madyes, der Sohn Bartatuas, hat noch im letzten Augenblick versucht, Ninive zu Hilfe zu kommen. Mit den Assyrern sind dann die Aškuza den Medern erlegen. Das Orakel Jer 51, 27 nennt das Reich der Aškuza neben dem Königreiche Ararat (Urartu), Minni (ass. Mannai) und Medien und ruft sie alle gegen das verhaßte Land auf. Hier sind die indogermanischen Horden beisammen, die seit Sargons Zeiten gegen das assyrische Reich anstürmten. Das Orakel muß also aus assyrischer Zeit stammen, nach dem Fall Ninivehs war die Aufforderung gegenstandslos.

Togarma (Sept. Thergama, Thorgama, Thorgoma)2 sind die Bewohner von Tilgarimmu, das bei Sargon neben Kammanu im nördlichen Taurus genannt wird (KB II, 63) und bei Sanherib neben den Leuten von Hilakki (nicht Cilicien, sondern

und kulturell zum babylonischen Machtbereich gehörte. Dieser Anspruch aber bestand zu allen Zeiten und zeigt sich vielleicht noch bei der Beuteteilung nach dem Fall Ninivehs. Nach von P. Scheil zugänglich gemachten Texten scheint Susa an Babylon gefallen zu sein.

1) Knudtzon, Gebete an den Sonnengott, S. 131.

2) Die Stellung des kleinen Togarma neben den mächtigen Kimmeriern und Aškuza bleibt auffällig.

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