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Fünfundzwanzigstes Kapitel.

Glossen zu den Propheten.

Jes 1, 11. 16f. vgl. Ps 51, 19. Die Stelle mag das Verhältnis der israelitischen und babylonischen Religion illustrieren. Hier vergeistigte, dort naturalistische Religion.

geben? Fette Rinder, feiste Schafe?",,Nicht will ich essen fette Rinder, feiste Schafe; man möge mir geben prächtiges Aussehen der Frauen, Schönheit der Männer."

,,Was soll mir die Menge eurer Schlacht-,,(O Ištar) was sollen wir dir opfer?" spricht Jahve. Ich bin satt der Widderbrandopfer und des Fettes der Mastkälber . . . . Waschet euch, reiniget euch! Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen! Höret auf, Böses zu tun! Lernet Gutes tun!"; ,,Die rechten Schlachtopfer für Gott sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen!"

Abb. 117: Genius in Menschengestalt.

1

Craig, Rel. Texts II, 19,

3

s. Zimmern KAT 595, Anm. 1.

Zu Jes 1, 20 s. S. 115.

Jes 3, 18. Kleine Monde als AmulettSchmuck s. zu 2 Kg 23, 5.

Jes 6, 1 ff. Jesaias sieht in der Vision den himmlischen Tempel. Die Schilderung der Seraphim entspricht den Genien, die babylonische Bilder zeigen, s. Abb. 117 u. 118. Der Name ist kaum mit dem Namen Sarrab(p)u zu vergleichen, den ,,im Westlande" Nergal führt nach II R 54, 7 b c d (s. Zimmern KAT 3 415). Es wird wie Kerubim (s. S. 116, Anm. 1) ein allgemeiner Name für die Engel sein, die den Verkehr zwischen der himmlischen und irdischen Welt vermitteln.

Zu Jes 6, 8 (Ratsversammlung) s. S. 76. Jes 7, 6 (Rezin) s. S. 300.

Jes 7, 11,,Zeichen oben im Himmel oder unten in der Hölle" s. S. 10.

Jes 7, 15. ,,Milch und Honig". Der Zug gehört zu den Schilderungen,

die den Bringer eines neuen Zeitalters in seiner Kindheit schilAndere charakteristische Züge der Staatsgründerlegende

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dern.

wurden S. 254 ff. besprochen. Als das Land, wo Milch und Honig fließt, erschien Kanaan schon in der Sinuhe-Erzählung S. 193 f. Im Libanon hängt die Bezeichnung noch heute an zwei Quellflüssen des Nahr el Kelb.

Jes 8, 1 (Menschenschrift) s. zu 2 Mos 20, 1 ff.

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ZuKarkemisch s.S.204. Jes 11, 6-8 s. S. 114. Jes 11, 12. Von einer Wegführung

Abb. 118: Genius als Geleitsmann des Königs auf dem
Jagd- oder Kriegszug, vgl. S. 253.

von Israeliten nach Elam, Sinear und Hamat wissen wir nichts Bestimmtes. Die unter Tiglatpileser-Phul Weggeführten können dahin gekommen sein. Schrader KAT2 z. St. weist darauf hin, daß Sargon nach Khors. 138 f. Hettiter in elamitische Gebiete und Bewohner des Westlandes nach Sinear-Babylonien wegführt; Khors. 49-56 berichtet von einer Ansiedlung von Armeniern in Hamat.

Jes 12, 2 (Fah) s. S. 211.

mit

Jes 13, 21. „Die Bocksgeister in der Wüste." (Wortspiel
Die Wüste ist Sitz der Dämonen, s. S. 270.

Jes 14, 4ff. Die Verwandtschaft der biblischen Unterweltsbilder in Jes 14 und Ez 32, die ich in meiner Erstlingsschrift 1886: „Babylonischassyrische Vorstellungen vom Leben nach dem Tode, unter Berücksichtigung der alttestamentlichen Parallelen dargestellt" unter allgemeinem Widerspruch angenommen hatte, ist wohl jetzt allgemein anerkannt. Schwally, der in seinen „,Vorstellungen vom Leben nach dem Tode“ meine Schrift ignorierte und nur innerjüdische Entwicklung anerkannte, sagt später OLZ 1900, Sp. 17: „Ich schreibe jetzt fremden Kreisen einen viel größeren Einfluß zu .... in die biblischen Scheol-Vorstellungen sind babylonische Züge hereingekommen." Vgl. jetzt mein Hölle und Paradies bei den Babyloniern AO I, 32.

Das Lied bezieht sich auf ein bestimmtes für die Geschicke Judäas entscheidendes Ereignis. Der Tod Sargons, des Eroberers Samariens, der Judäas Hoffnungen getäuscht hatte, könnte in Betracht kommen, s. S. 305. Budde ZAW II, 12 ff.

denkt an den Tod Sanheribs. 2 Kg 19, 21-28, wo der baldige Sturz Sanheribs vorausgesagt ist, erinnert allerdings in manchen Zügen an das Lied.

Jes 14, 8 (Bäume fällen) s. S. 296 und zu 1 Kg 5, 13.

Jes 14, 12-15. Helal, vgl. arabisch Hilâl, Mondsichel, vgl. S. 324. Die Farben des Liedes erinnern an den Etana-Mythus.1 S. zu 5 Mos 30, 12; 32, II; Mos 19, 4.

Etana, nach den Angaben des Gilgameš-Epos ein Held der Vorzeit, sucht auf Geheiß des Sonnengottes beim Adler das „Kraut des Gebärens" für sein Weib. Der Adler ist von der Schlange angegriffen worden und liegt zerzaust in der Grube. Er ist aber bereit, Etana zum Himmel emporzutragen, zur himmlischen Geburtshelferin Ištar. Etana klammert sich an den Adler. Der Adler trägt ihn empor. Dreimal wird, je nach einer Doppelstunde, geschildert, wie die Erde unten aus der Vogelperspektive aussieht. Bevor sie das Ziel erreichen, packt Etana die Furcht. Er zieht den Adler mit sich in die Tiefe und beide stürzen auf die Erde. Das Gilgameš - Epos nennt ihn unter den Bewohnern der düstern Unterwelt.

Jes 14, 13,,Der Versammlungsberg" s. zu Hi 37, 22. s. S. 163, Anm. 3.

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Jes 14, 23

Jes 14, 28 ff.,,Frcue dich nicht, Philistäa, daß zerbrochen ist der Stab, der dich schlug (Salmanassars Tod); denn aus der Wurzel wird eine Viper hervorgehen und seine Frucht eine geflügelte Schlange sein". Sargon mit einem babylonischen Drachen wie Abb. 28 verglichen; s. Winckler OLZ 1902, 385 f. Krit. Schr. III, 9. Jes 20, 1. Die einzige Stelle, an der Sargon erwähnt wird, der Eroberer von Samarien (722-705, s. Abb. 103). Er heißt 1) Jensen KB VI, 101 ff.

Šarukîn arkû,,,der andre" zur Unterscheidung von Sargon I., dem Gründer von Babylon (s. S. 255). Er war wohl sicher Usurpator. Wenn er sich (CI 45; KB II, 47) seiner 350 königlichen Vorfahren rühmt, so ist das ein Mythologikum, s. hierzu S. 254, Anm. I.

Jes 22, 5-7. Orakel gegen Hizajôn konnte früher unmöglich richtig erklärt werden, da die Völkernamen nicht bekannt waren. Es heißt: Jahve, der Herr der Heerscharen, bringt in kriegerische Aufregung (das Wortspiel ist nur ungefähr übersetzbar) im Tale Hizajôn Kar und Suti ( ist für zu lesen, s. schon Delitzsch, Paradies 240) vom Gebirge her und Elam erhebt den Köcher und Aram besteigt die Pferde- und Kir erhebt den Schild und alle die Straßen werden voll von Streitwagen und Reitern und Sôt (die Suti) besetzt das Tor." S. zu Am 9, 7. Kir (Lesefehler für Kor s. zu Ez 23, 23 nicht Kutû, wie Delitzsch, Paradies S. 240 will) ist das Land Kares, das Arrian neben Sittakene ( Suti, identisch mit Jamutbal) nennt. Beide Bezirke liegen in der Ebene Jatburi, die zwischen Tigris und Gebirge liegt und an Elam angrenzt. Die Aramäer erscheinen Ez 23, 23 in derselben Umgebung unter der assyrischen Bezeichnung Pekôd, d. i. Pakudu. Zu Kir s. zu Am 9, 7 und meinen Art. Kir in RPTh3.

Jes 23, 1 u. 12 (Kittim) s. S. 154.

Jes 24, 21 ff. Weltgericht und Segenszeit (vgl. S. 84). Jahve besiegt die heidnischen Könige und das Heer,,der Höhe" (Merôm), das sind die Sterne, zu denen nach v. 23 Monde. und Sonne gehören. Er besiegt also die Gewalten, unter denen die Welt (der Orient) bisher gestanden hat, die heidnischen Könige und die astrale Götterwelt. Das Ende wird sein, daß Jahve ihre Herrschaft stürzt, sie einsperrt (!) und von Zion, dem Weltenmittelpunkt aus das Regiment antreten wird (v. 23 b ist ein hinzugesetztes Liederzitat; das Vorhergehende spricht mit alten Worten und Begriffen).

Jahve ist hier genau so vorgestellt wie Marduk. Wie Marduk die Tiâmat und die Götter einer feindlichen Welt besiegte, so besiegt Jahve die Gewalten der bisherigen Weltordnung. Der Kampf wird in den gleichen Formen gedacht (zum „Einsperren" s. S. 84).

Für das Verständnis des Begriffes Jahve Zebaoth ist dann die Stelle besonders wichtig. Die Heere der Höhe" NES 127 v. 21 sind die heidnischen Astralgötter. Jahve nimmt ihnen die Herrschaft ab und wird in seiner Weise Jahve Zebaoth

,,Jahve der (Sternen)-Heere" (vgl. Ps 148, 2, wo das Heer des Merôm Jahves Heer, seine Engelwelt, geworden ist). Die Poesie betrachtet deshalb die Sterne als kämpfende himmlische Wesen, die im Gefolge Jahves sind (vgl. Deborah-Lied S. 286).

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Jes 27, (Fahves Sichelschwert) s. S. 83, Anm. I und 5. 84. Jes 30, 4 Chanes s. Delitzsch, Paradies 316; Steindorff BAI, 602 f. Jes 30, 6 ist S. 310 f. besprochen.

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Jes 34, 14. Lilît ist identisch mit der babylonischen Dämonin lilitu (Maskulinum lilû, daneben ardat lilî,,,Magd des lilû“). Man erklärte früher die biblische Lilît, die auch in den hebräischen und aramäischen Zauberschalen oft vorkommt, meist als Nachtgespenst von Nacht. Da aber assyrisch lîlâtu Abend bedeutet (hebr. ist b Nacht), so kann nur hebräische Volksetymologie an,,Nachtgespenst" denken. Die rabbinische Literatur faßt lilît bestimmt als Nachtgespenst auf, das besonders in der Freitagnacht und in der Neumondsnacht die Kinder gefährdet und den Gebärenden gefährlich ist.1 Auch der Hymnus VR 50 f., der die Wirkungen der aufgehenden Sonne schildert, daß die Sonne die ardat lili vertreibt, spricht für Nachtgespenst. Von der Magd des Lilû heißt es einmal, daß sie ,,durch ein Fenster auf einen Menschen hin huscht". Vgl. Jensen bei Baudissin RPTh3 Feldgeister S. 6. Vielleicht geAbb. 119: Assyr. Dämon, hören die Gespenster zu den geflügelten Dävgl. Abb. 127. monen. Die zwei Weiber", die die riš'ah zwischen Himmel und Erde nach Babylonien tragen mit je zwei Storchflügeln, in denen Wind ist, gehören auch hierher, Sach 5, 9f. Babylonisch haben die lilitu als geflügelte Wesen ihren Namen von lil,,,Wind", assyrisch erklärt durch šâru, zakîku.

Jes 38, 10 Zu den ,,Pforten der Unterwelt" vgl. Hi 38, 17; Ps 9, 14; Mt 16, 18; Wei Sal 16, 13 (Apk 1, 18,,Schlüssel"). Vgl. 3 Mak 5, 50:,,Gott möge sich derer, die schon an den Pforten der Unterwelt stehen, durch eine Erscheinung erbarmen."

Pförtner der Unterwelt werden in der Bibel nicht erwähnt, aber der griechische Übersetzer von Hi 38, 17 b kennt solche; ebenso die späteren Juden, die Abraham zum Pförtner der Hölle machen, wie die katholische Legende den Petrus.

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1) In ihren Haaren wohnen die Buhlteufel, weshalb Mephistopheles

im Faust vor dem Haar der Lilit warnt.

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