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Zu Jes 39 s. S. 304 f.

Jes 39, 1 vgl. 7.

Eunuchen schickt Merodachbaladan, wie Duhm z. St. eingesehen hat. Das Bild Merodachbaladans s. S. 14, Abb. 8.

Jes 40, 13 vgl. S. 108, Anm. 2.

Jes 41, 25. Die seganîm,,Statthalter" (zum Lautübergang vgl. Sargon Šarrukîn) sind die assyrischen šaknûti, die als Stellvertreter des Großkönigs eingesetzten (šakânu) Verwalter der Provinzen.

Jes 43, 1 (beim Namen rufen) s. S. 52, Anm. 2. abhauen) s. zu 1 Kg. 5, 13.

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- Jes 44, 14 (Zedern

Jes 44, 28; 45, 1 ff. Cyrus wird als Erretter begrüßt. In der Inschrift des Cyrus (BA II, 209 ff.) heißt es nach Schilderung des Elends, das in Babylonien herrscht:

Marduk faßte Erbarmen. In allen Ländern hielt er Umschau, musterte sie und suchte einen gerechten Fürsten nach seinem Herzen, ihn zu fassen bei seiner Hand. Kuraš, König von Anšan, berief er mit Namen, zur Herrschaft über die Gesamtheit des Alls tat er kund seinen Namen (vgl. S. 313).

H. Zimmern KAT 3 381 weist darauf hin, daß auch bei andern Königen mit ähnlichen Worten ihr Regierungsantritt als Errettung begrüßt wird. Auf dem Grenzstein Merodachbaladan II (s. Abb. 8) heißt es:

Marduk verkündete durch seinen Ausspruch: dieser sei der Hirte, der die Versprengten zusammenbringt.

In dem Etana-Mythus (vgl. S. 340) scheint die erstmalige Einsetzung des Königtums geschildert zu werden, und zwar in dem S. 4 angegebenen Grundsatz, nach dem alle menschliche Ordnung auf göttliche Einrichtung zurückzuführen ist. Zepter und Krone, Binde und Stab liegen im Himmel vor Anu. Ištar und Bêl suchen ,,nach einem Hirten im Himmel und schauen sich auf Erden nach einem König um“.

Die Folgerungen Zimmerns in KAT3, der den letzten Ursprung der Idee vom himmlischen Erlöserkönig, wie ihn die christliche Dogmatik kennt (ebenso den,,leidenden Gerechten“ etc.) in der Mythologie sucht, lehnen wir vom Standpunkt der christlichen Weltanschauung aus ab. Nur eine Beleuchtung für das ABC des religiösen Gedankenausdrucks bietet das babylonische Material.

Jes 45, 20,,ohne Erkenntnis sind die, welche tragen ihr hölzernes Schnitzbild, und flehen zu einem Gott, der nicht hilft.“ Anspielung auf Götterprozessionen? S. Abb. 120.

Jes 46, I redet vom Fall Babylons und nennt deshalb den Tatsachen entsprechend Bel (Marduk) und Nebo, die beiden Hauptgötter von Babylon und Borsippa. Der Spruch, von dem wahrscheinlich der Anfang fehlt, lautet1:

Zusammengebrochen ist Bel, es krümmt sich Nebo.

Ihre (der Babylonier) Götterbilder sind zu Lastvich geworden, beladen wie mit Last, zu weiden (Vich).

Sie krümmen sich und brechen zusammen, vermögen nicht heil ans Ziel zu bringen die Last, und sie selbst geraten in Gefangenschaft.

Von Götterprozessionen (Delitzsch, Babel u. Bibel I, 20. 59) ist also hier nicht die Rede, vielleicht aber Jes 45, 20.

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Abb. 120: Assyrische Götterprozession (Niniveh).

Jes 47, 2 f. Das Entblößen der Schenkel und Aufheben des vorderen Gewandsaumes wurde kriegsgefangenen Frauen beim Triumphzug als Schmach auferlegt, wie wir aus einer Darstellung an den Bronze-Toren von Balawat Abb. 138 S. 359 sehen. Vgl. die Drohung Na 3, 5.

Jes 50, 1. Die Mutter bekommt den Scheidebrief, die Kinder werden verkauft. In beiden Fällen ist es Strafe für Vergehen. Vgl. die Rechtsgrundsätze des Cod. Ham. 141 ff. und die sog.,,sumerischen Familiengesetze".

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Jes 60, 18. Die Mauer heißt:,,Heil", das Tor,,Herrlichkeit." Es ist orientalische Sitte, Mauern und Tore mit besonderen Namen zu benennen; so in Babylon und Niniveh.

1) S. Winckler F III, 226 f.

Jes 65, 11 Gad, die Glücksgottheit (oft in Ortsnamen, wie Ba'al-Gad Jes 11, 17, vielleicht auch im Namen des Stammes Gad vorliegend, erscheint wiederholt in assyrischen Briefen, wie Ga-di-ja-a, Ga-di-ilu, Zimmern KAT 3479 f.

Jes 65, 25. Zur Glosse: ,,Doch die Schlange, ihr Brot ist Staub" s. S. 114f.

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Jer 7, 18 vgl. 44, 17-19. 25. Die malkat haššamajim, der die judäischen Frauen Kuchen backen, ist die babylonischassyrische Ištar, die kanaanäische Astarte.

Kuchenbacken ist Bestandteil des Ištar-Kultus, vgl. S. 238. Das Wort kawân, das hier steht, bezeichnet im babylonischen Kultus das.IštarGebäck: kamânu (Jensen in KB VI, S. 380. 511 aus K 2001):,,O Ištar, ich rüstete dir eine reine Zurüstung zu, aus Milch, Kuchen, gesalzenem Röstbrot (kamân tumri)". Auch der Himmelskönigin Maria wurden von den ,,Philomarioniten" Mehlkuchen gebacken.

Epiph. adv. Haer. 78, 23; 79, 1:,,Es gehen einige Weiber so weit, daß sie auf den Namen und zu Ehren der hl. Jungfrau Kuchen (zoλvoida Tiva) opfern.“ „An einem gewissen Tage im Jahre setzen sie ein Brot hin und opfern auf den Namen der Maria Sie essen aber alle von diesem Brote."

Bilder der Muttergöttin s. Abb. 77 und 121.

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Abb. 121: Ištar mit Kind.
Berl. Mus. V. A. 2408.

Jer 8, 1 vgl. Ba 2, 24 f. Die Gebeine jüdischer Könige, Priester, Propheten und Bürger werden aus den Gräbern geworfen. Das entspricht dem grausamen Kriegsgebrauche der Assyrer. Asurbanipal erzählt, er habe nach der Unterwerfung Susas die Mausoleen der Könige verwüstet und aufgedeckt:

,,Die Grabstätten ihrer Könige zerstörte ich, ihre Gebeine nahm ich mit nach Assyrien, ihren Totengeistern legte ich Ruhelosigkeit auf und schloß sie von der Totenfeier der Libation aus."

Sanherib holt die Gebeine der Vorgänger Merodachbaladans aus den Gräbern.

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Jer 23, 5. Semah sedek,,gerecht Gewächs" ist Terminus der Prophetie; vgl. Jes 4, 2; 11, 1; Sach 3, 8, wie Mt 2, 23 neşer ,,Zweig" (Wortspiel mit dem Namen Nazaret). Die Lehre der Ptolemäer, die sich als Inkarnation der Gottheit verehren ließen,

kennt, wie die Inschrift von Narnaka zeigt (v. Landau Nr. 105Text verstümmelt; von Ptolemäus' Nachkommenschaft ist die Rede, vielleicht ist Kleopatra gemeint), den Terminus şemah sedek in gleicher Bedeutung, s. Winckler, Krit. Schr. II, 80.

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Jer 31, 19.,,Nachdem ich weise geworden bin, schlage ich mir die Lenden." Derselbe Trauergestus im Assyrischen, z. B. in der Höllenfahrt der Ištar. Der gleiche Gestus Odyssee 13, 198. Jer 32, 10ff. Der Landkauf in Anathot. Und ich schrieb auf ein Schriftstück (sepher, ass. šipru s. S. 5) den Ver

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trag und die Gesetzesbestimmungen und siegelte ihn und führte die Zeugen auf. Dann wog ich das Geld mit der Wage zu." Es scheint ein Kontrakt nach babylonischer Art hier gemeint zu sein: auf Ton geschrieben, die Vertragsbestimmungen (bes. über Reugeld) dazugesetzt, die Zeugen notiert, das Siegel über die Namen der Zeugen gerollt. ,,Und ich nahm die Kaufurkunde, die verschlossene (n, so zu übersetzen wegen des Gegensatzes) und die offene und gab sie Baruch." Winckler F III, 171 meint, es handle sich um eine Tontafel nach Art jener babylonischen Urkunden, die den Kontrakt gleichsam in einem Kuvert enthielten die Tontafel wurde noch einmal umwickelt und auf die Tonumhüllung wurde der Inhalt geschrieben samt den Zeugennamen und das Siegel darauf gerollt, s. Abb. 122. Der Aufbewahrungsraum ist nach v. 14 eine tönerne Kiste. Eine solche fand Sellin in Ta'annek, vgl. S. 207. Hab 2, 2 ist auch die Schrift in Ton eingegraben zu denken. I Mak 14, 18; 8, 22 ritzt man die Schrift auf messingne Tafeln.

Abb. 122: Altbabyl. Kontrakt mit aufgebrochenem ,,Kuvert". Original im Besitze des Verfassers.

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Jer 39, 3. 13. hängt wohl nicht mit dem altpersischen. magu, dem griechischen μáyos zusammen. Aber dieses letztere Wort ist doch wohl mit dem babylonischen Priesternamen mahhû verwandt, der nach Delitzsch, Handw. 397 ursprünglich ,,der Rasende" bedeutete. Knudtzon, Gebete an den Sonnengott 170, sieht in dem eine Wiedergabe des wiederholt bezeugten assyrischen Beamtennamens rab mu-gi, dessen nähere Bedeutung wir nicht kennen.

Jer 40, 11 (Mesastein) s. S. 317 f.-Jer 43, 12 (Bethsemeš) s. zu 2 Kg 23, 11. Jer 43, 13.,,Und er wird zerbrechen die Maşşeben des Ra (des Sonnengottes) im Lande Ägypten und die Tempel der Götter Ägyptens wird er mit Feuer verbrennen." In ons ist das zweite Dittogra

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Jer 50, 2. Merodach neben Bel. Es liegt eine Ungenauigkeit vor; Bel ist = Merodach, s. S. 42 und s. zu Jes 46, 1.

Jer 50, 12 (Mutter der Chaldäer) s. S. 160.

Ez 1, 1f. Im 5. Fahre der Wegführung des Königs Fojachin im 4. [Monat] am 5. des Monats

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Abb. 123: Urkunde mit Siegelabdrücken aus dem Geschäftshause Muraschû u. Söhne. (5. Jahrhundert.)

als ich unter den Verbannten (im Lande der Chaldäer) am Kanale Kebar weilte. Die Chronologie ist nach der babylonischen zu verstehen (s. zu Neh 1, 1), die im Frühlingsäquinoktium begann. Der vierte Monat ist der Tammuz, etwa unser Juli. Ezechiel lebte in einer Exulantenkolonie am Kebar (Sept. bei Ezechiel Xoßáo, Eusebius, Onomast. Xopao). Wie die Ausgrabungen der amerikanischen NippurExpedition 1893 bestätigt haben, ist nicht an den Fluß Chaboras zu denken, an dem die Exulanten des Nordreichs saßen,

1) Schon Friedrich Delitzsch, Wo lag das Paradies? S. 47 f. 184 hatte an einen der babylonischen Kanäle gedacht. Auch aus lautlichen Gründen konnten Kebar und Habûr nicht zusammengehören.

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