ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

so oft bei den untreuen Arbeitern in Fållen der Art ein: trifft, da sie alsobald ihren ganzen Beruf verabscheuen und verwünschen - das vermag es bei ihm nicht. Mir ist es ein Geringes, daß ich von euch gerichtet werde oder von einem menschlichen Tage. Von außen, vom Urtheil der Menschen, ist seine Ruhe und seine Freude am Beruf überhaupt nicht mehr abhängig. Ja nicht eins mal von sich selbst, von seinem eigenen Urtheil. Auch richte ich mich selbst nicht; ich bin mir wohl nichts bewußt: aber darin bin ich nicht gerechtfertigt. Er ruhet im tiefsten, einzig wahren Grunde; er weiß, wo ihm das allein vollgültige Urtheil und der Gnadenblick, der ihm über Alles gilt, aufbehalten find. Der Herr ist es, der mich richtet; welcher auch wird ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist und den Rath der Herzen offenbaren; alsdann wird einem Jeglichen von Gott Lob widerfah= ren. Brüder! zu dieser Höhe müssen wir doch auch dringen, zu dieser höchsten Weihe der Berufstreue, wo wirklich das ganze Geräusch der åußern Erfolge und des menschlichen Urtheils, mit den tausend Sorgen darum, unter uns liegt, wo unser Friede ganz nicht mehr in den unzuverlässigen Hånden der Menschen ruht; sondern wir frei von Menschenfurcht und Menschengefälligkeit, fest in heiliger Furcht und Liebe, ganz die Welt überwunden habend, mitten unter allen Urbeiten und Kämpfen des Lebens in tiefem Frieden ruhen an Gottes Herzen und dem ewigen Gnadenspruch in der einstigen Offenbarung Alles Verborgenen verz trauen, damit sich doch das Bild des treuen Be= rufsarbeiters in uns vollende. Dazu helfe uns Allen der Herr durch seine Gnade. Amen.

[ocr errors]

VIII *).

Habt ihr schon ernstlich an die Bedeutung dieser kirchlichen Zeit gedacht: das Kommen des Herrn in seiner Heis landsmajestät, und darum den würdigen Empfang, der ihm bereitet sein soll in seiner Gemeinde?

Die Kirche hat an die Spite dieser Adventszeit für die heilige Betrachtung jenen Einzug des Herrn in Jerusalem gestellt, welchen die evangelische Geschichte als eine Erfüllung des alten Schriftworts bezeichnet: "Saget der Tochter Zion, siehe dein König kommt zu dir, sanftmüthig ; jenen königlichen Einzug mit den Palmzweigen und Kleidern ihm auf den Weg gebreitet und dem Hosiannah dem Sohne Davids, gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, Hosiannah in der Höhe!" Es war ohne Zweifel der Sinn des Herrn selbst, als er diesen Einzug geschehen ließ, in einem åuBerlichen Bilde anzudeuten, was innerlich und ewig ges schehen sollte in seiner Gemeinde; nämlich sein Einziehen als König der Geister und Herzen, sein Herrschenwollen durch die Macht seines Worts der Wahrheit und seiner erlösenden Liebe in dem Reiche, das nicht von dieser Welt ist.

*) Adventspredigt.

In die

sem Sinne hat die Kirche den Einzug festgehalten als etwas, das fortwährend in ihr sich erneuern und vor Allem in dieser Anfangszeit des Kirchenjahrs, bedeutungsvoll für die ganze weitere Folge, die heilige Feier und Betrachtung erfüllen foute.

Ueber die Geschichte jenes Einzugs hinaus aber, welche die evangelische Lection des ersten Adventsonntags ausmacht, lesen wir bei dem Evangelisten Lucas noch ein Anderes; nämlich daß der Herr, als er nahe hinzugekommen und die Stadt angesehen, über sie geweint habe.

Wie, m. Br., ist es nun mit diesem? Gehört auch das zu dem königlichen Einzug des Herrn, und zwar auch nach seiner fort währenden Bedeutung; können wir den Sinn dieser kirchlichen Zeit bis hieher erweitern?

[ocr errors]

Ja, - ob auch jene freudige Anschauung dadurch getrübt zu werden schiene es gehört in Wahrheit dazu und vollendet uns erst das Ganze. Es giebt dem Kommen des Herrn, auch heute noch, einen ganz eigenthümlich großen Sinn, einen tiefen, erschütternden, heilsamen Ernst für uns. Lasset uns heute darauf einmal besonders unsere Betrachtung rich: ten. Vernehmet die Worte:

Luc. 19, 41-44.

Und als er nahe hinzu kam, sah er die Stadt an, und weinete über sie. Und sprach: Wenn du es wüßtest, so würdest du auch bedenken zu dieser deiner Zeit, was zu deinem Frieden dient. Aber nun ist es vor deinen Augen verborgen. Denn es wird die Zeit über dich kommen, daß deine Feinde werden um dich und deine Kinder mit dir eine Wagenburg schlagen, dich belagern und an allen Orten ångsten. Und werden dich schleifen und keinen Stein auf dem andern lass

[ocr errors][merged small][merged small]

sen, darum, daß du nicht erkannt haft die Zeit, darinnen du heimgesucht bist.

Lasset uns den heiligen Augenblick, da der Herr weint über Jerusalem, heute mit erleben, und ihn dazu vorerst genau der Geschichte nach, mit dem, was ihm vorausging und ihn begleitete, betrachten, um sodann destɔ ficherer in seine weitere, tiefere, noch bis zu uns reiz chende Bedeutung einzugehen.

I.

Zum leßten Male also zieht der Herr herauf nach Jerufalem. Voraus gegangen war das Alles, was der Herr ein anderes Mal in den unvergleichlichen Worten zusam= men faßte: "Jerusalem, Jerusalem, wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen wie eine Henne sammelt ihre Küchlein unter ihre Flügel, aber ihr habt nicht gewollt."

Blicken wir etwas weiter zurück in der Geschichte des Evangeliums unter dem Volke Israel. Die Zeit der lehten und größten Heimsuchung Israels war gekommen. Der war nun erschienen, auf den die Våter und Propheten in den höchsten Augenblicken göttlicher Offenbarung freudig aufgesehen hatten, der Trost Israels, der das Volk von seinem langen Irren zurückführen sollte auf die Wege des Heils und aus seinem tiefen Elend aufrichten zur Herrlichkeit der Kinder Gottes und unter ihnen das Reich gründen, durch welches alle Völker der Erde gesegnet werden sollten. Und recht „voller Gnade und Wahrheit“ war er unter ihnen erschienen. Mit welcher Wahrheit hatte er sie in sich selbst hinein zu führen gesucht, auf den innersten Quell all ihres Elends und Unfriedens, auf ihren harten, unbußfertigen, stolzen, werkheiligen, ins Aeußerliche und Fleischliche versunkenen Sinn, hatte ihnen gezeigt, daß, wenn sie diesen Sinn ånderten, das trohige verkehrte Herz wendeten und, verlassend das Vertrauen auf ererbte Anrechte an Gott, den Lippendienst und

all das Geräusch der äußerlichen Werke, unter Seiner Füh rung von Innen heraus ein neues Leben begönnen, daß ihnen dann der Friede kommen würde, der wahrhaftige, Sein Friede; auch unter äußerlichem Druck und Leiden; ja allmählig wohl auch ein schöneres Loos in ihrem weltlichen Stand und Wefen. Nur am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit sollten sie trachten, so würde ihnen das Undere Alles von selbst zufallen: hatte das gezeigt den Leitern, den Obersten im Volk und Gesehesbewahrern, wie den Gez leiteten, damit sie nicht Beide blind mit einander in die Grube fielen. Und mit welcher Gnade, mit welcher andringenden Gewalt der Liebe hatte er sich Allen geboten! Kommt her zu mir Alle, die ihr mühselig und beladen seid. So hatte er gestanden in ihren Städten und Märkten, war umber gezogen im Lande und herauf nach Jerusalem, immer mit dieser sich anbietenden Freundlichkeit heiligen Erbarmens, als Zugabe gebend, daß er die Blinden sehend und die Tauben hörend und die Lahmen gehend machte und die Todten auferweckte und hatte dabei niemals sich gesucht, nie eine selbstsüchtige Herrschaft und Ehre, sondern nur - wie eine Henne ihre Küchlein sammelt unter ihre Flügel."

Aber sie hatten nicht gewollt. Alle, Alle nicht gewollt? Ja einige Seelen hatten doch gewollt, mitten in der allgemeinen Finsterniß das Licht begriffen, die Herrlichkeit des eingeborenen Sohnes vom Vater voller Gnade und Wahrheit; und in ihren treuen Herzen war dafür gesorgt, daß der Sohn Gottes nicht spurlos über die Erde gehen und die Menschheit nicht dem ewigen Tode verfallen sollte.

Aber die große Masse des Volks, die Menge der verlorenen Schafe 'aus dem Hause Israel, sie hatten nicht gez wollt. Sie waren geblieben, was sie gewesen. Nur bisweilen einmal durch den hellen, wunderbaren Glanz seiner Worte und Thaten aufgeregt, hatten sie ihm angehangen und ihn gefeiert; waren dann aber immer bald wieder in die alte

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »