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sei das Reich, die Kraft und die Herrlichkeit, so find das doch Alles nur vergebliche Worte, vergebliche Worte der Kinder des Unglaubens, wie der Apostel sagt. Das wahre Leben ist allein im Reiche Gottes und Christi, sein ist das Reich, die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Er ist größer, denn der in der Welt ist.

Das fühlen wir wohl Ulle, m. Br., zu diesem Reiche müssen wir auch gehören, mitgezählt werden. In diesem Reiche zu stehen und zu leben, ein Glied zu sein von dieser großen Gemeinde aller Heiligen und Gerechten Gottes im Himmel und auf Erden, das sichere Bürgerrecht in diesem Reiche zu besitzen, das ist die allein wahre und höchste Ehre. Und auch das fühlen wir Ulle, wer dazu noch nicht gekommen ist in seinem Leben, wer hier noch nicht mitgezählt werden kann, der ist überhaupt nichts, dessen Leben hat keinen eigentlichen Grund, Halt, keinen Werth, keine Bedeutung; und was er auch zu sein und zu haben meine, es ist eitel Schatten und unselige Täuschung. Hier, im Reiche Gottes und Christi allein ist die wahre Lebensmitte, der wahre Lebensgrund, Halt, Werth, hier allein ist Leben und Seligkeit. In solchem über Ulles erhabnen Bewußtsein ruft auch ein Heiliger der Schrift den Seinen zu: „ihr seid gekommen zur Stadt des lebendigen Gottes, zu dem himmlischen Jerusalem, und zu der Menge vieler tausend Engel und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind und zu Gott, dem Richter über Alle und zu den Geistern der vollkommenen Gerechten, und zu dem Mittler des neuen Testaments Jesu."

Was ist denn nun aber das Leben in diesem Reiche, und damit die Bedingung, unter der man allein als ein Glied diesem Reiche einverleibt, ihm zugezählt werden kann? Das, m. Br., ist eben die Nachfolge Gottes in Christo, wie sie uns der Apostel gezeigt hat, kann nichts Anderes sein; Sinn und Wandel gerichtet nach dem Sinn und Wandel

Gottes des Oberherrn und Königs im Reiche. "Unser Wandel ist im Himmel." In diesem Reiche da schauen sie eben Alle unverwandt auf Gottes, ihres Herrn und Königs Vorbild, und wie er ihnen vorangeht, so folgen sie ihm nach, die Werke, die sie ihn thun sehen, die ringen sie Alle ihm nach zu thun. Das ist ihr Leben. Da sind sie eben Alle seiner heiligen Liebe voll und vollbringen seine großen Liebesthaten, da ist eben kein Unreiner oder Geiziger, der da wäre ein Göhendiener, sondern das Bild ihres Herrn stets vor Augen und im Herzen tra= gend befleißigen sie sich Alle heilig zu sein wie Er heilig ist. In diesem großen, weiten Reiche, da verlautet kein „schandbares Wort", sondern ein unermeßlicher Chor von "Danksa= gung steigt fortwährend von allen Gliedern des Reichs zum Throne des ewigen Königs empor. — Willst du denn nun eingehen in dieses Reich, „Erbe haben“ an demselben, willst du, daß dein Leben auch einen wahren, unvergånglichen Werth habe und nicht ewig leicht und flüchtig an das eitle, vergångliche Wesen verkauft sei, willst du ein unvergångliches, unbeflecktes und unverwelkliches Erbe, das behalten wird im Himmel: nun so werde ein rechter Nachfolger Gottes, damit allein kannst du dieses Reiches unvergleichliches Bürgerrecht gewinnen ; ein rechter Nachfolger Gottes, im innersten Lebensgrunde für das göttliche Leben der Liebe und Heiligkeit entschieden, nicht theilend dein Herz zwischen Gott und den Gößen dieser Welt, nicht nur bisweilen einmal in flüchtigen Regungen für das göttliche Leben begeistert, erglůhend, und dann wieder nachlassend und dem Ungöttlichen anhangend, sondern einmal für allemal klar und fest das beste Theil erwählend für Zeit und Ewigkeit. So treibt dich der Apostel.

Wolltest du das nicht? Nun du wirst nicht zu deinem Heil gezwungen. Über du sollst nur nicht meinen, daß dieses Nichtwollen ohne weitere Folgen sei. Sondern dieses giebt dir der Apostel noch zu bedenken: es kommt der Zorn

ursprünglich von ihm

Gottes über die Kinder des Unglaubens." M. Br., Gott ist die Liebe. So liebt er auch die, die draußen stehen, außer dem Reiche. Sie sind ja auch Werke seiner Hånde, geschaffen nach seinem Bilde, so liebt er fie, um sie in sein Reich hinein zu ziehen, zu feiner Nachfolge, in welcher sein Bild in ihnen sich verwirklichen soll. Ser sendet dazu viele Boten aus dem Reiche zu ihnen hinaus, in tausend Wohlthaten erweist er sich auch ihnen, ob sie wohl ihn suchen und finden möchten; er sendet seinen Sohn zu ihnen, daß er ihnen zurede mit seiner freundlichen Bruderstimme, daß sie sich sammeln an das heilige Vaterherz.

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Aber wenn sie nun doch nicht kommen wollen und Alles vergebens ist, wenn sie doch auch den Sohn verachten, verz werfen, hinausstoßen, von keiner Nachfolge des Vaters wissen wollen, um nichts eifriger sich bemühen, als nur dem Fürsten und Gößen dieser Welt zu dienen und seine Gestalt recht deutlich in ihrem ganzen Wesen und Thun auszuprågen : - so kann er sie nicht lieben, wie er die Kinder des Reichs, die treuen Nachfolger liebt, kann ihnen seinen Frieden nicht geben, sondern er muß solche Kinder des Unglaubens seinen Zorn fühlen lassen; bei ihnen und in ihnen selbst muß sich die Liebe zum Zorn verkehren. Und dieser Zorn ist schrecklich. Schrecklich ists, sagt die Schrift auch neuen Testaments, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. Unser Gott ist ein verzehrend Feuer. Und daß es ein solches Gefühl des göttlichen Zorns giebt, daß es nothwendig einmal bei den Kindern des Unglaubens dazu kommen muß, ob sie es auch lange übertåuben möchten, ob es auch einstweilen nur wie Wetterleuchten durch die Nacht ihres Lebens zuckte,

daß es doch einmal hervorbrechen muß, und sie, wie die Schrift auch sagt, ausrufen müssen: ihr Berge fallet über uns und ihr Hügel bedecket uns, denn es ist gekommen der große Tag seines Zorns, wer kann vor ihm bestehen?

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das möge nur Niemand wegreden wollen mit vergeblichen Worten. Uch Jeder trägt in seinem Innersten eine Ahnung von dem Schrecken dieses göttlichen Zorns; ja grade je tiefer im Menschen das Gefühl der göttlichen Liebe wird, desto deutlicher wird jene Ahnung, desto heller und sicherer weiß er, was ihm widerfahren würde, wenn er diese Liebe, diese Liebe verschmähete,

Dabei bleibt es aber immer fest stehen: Furcht, die Pein hat, ist nicht in der Liebe, und die vollkommene Liebe treibet die Furcht aus. Denn felig, ja in Wahrheit felig ist ja doch der treue Nachfolger Gottes, selig in der Gegenwart, feliger noch in Hoffnung. Ach was er auf sei nem Wege der Nachfolge Gottes durch sein ganzes Leben erfährt, das mag er um alle Herrlichkeit dieser Welt nicht austauschen. Ihm, dem allerhöchsten, heiligen, våter: lichen Gotte, immer ähnlicher zu werden, immer mehr sein liebes Kind zu werden; auf jedem Schritte, der gethan wird in dieser Nachfolge, einen Blick der Gnade und des Beifalls von oben zu empfangen! "Und blickt sein Geist in jenes Leben, zu welchem er erschaffen ist“, wo er immer größere Werke seines Gottes schauen und ihm nachthun, immer vollkommner seine heilige Liebe erkennen und erfahren und sich selbst in sie verklären wird, ewig, ewig nur tiefer und reicher aus dem unerschöpflichen Borne trinken - welch eine Hoffnung!

Gel., möge der Apostel heute nicht umsonst zu uns geredet haben von der Nachfolge Gottes.

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Du aber, Vater im Himmel, Du getreuer Gott, hilf Du uns selbst dazu durch Deinen heiligen Geist. Reiche uns Deine Hand und stärke und halte uns, daß wir nicht wanken, nicht müde werden in deiner Nachfolge, Deine Wege, auch wo sie uns schwer fallen, doch gehen bis ans Ende und dann von Dir zu Ehren angenommen werden. Amen.

XI.

Am Himmelfahrtstage *).

Apostelgeschichte 1, 6-9.

Die aber, so zusammen gekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du auf diese Zeit wieder aufrichten das Reich Israel? Er sprach aber zu ihnen: Es gebühret euch nicht zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Bater seiner Macht vorbehalten hat; sondern ihr wer det die Kraft des heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird; und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem, und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde. Und da er solches gesagt, ward er aufgehoben zusehens und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.

Nachdem der Herr aus dem Grabe erstanden war und vierzig Tage lang sich hatte sehen lassen unter den Seinen und mit ihnen geredet vom Reiche Gottes, nahm er sie, so er= zählt Lucas am Schluß seines Evangeliums, und „führte

*) Welcher in den Anfang des akademischen Semesters fiet.

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