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B.

Am Anfang unseres Tertes heißt es: sie blieben aber beståndig in der Apostellehre.“ Und dieses war es, wozu der heilige Geist jene erste Gemeinde immer von Neuem zurück trieb, nåmlich sich immer von Neuem zu gründen in dem rechten Grunde und zu schöpfen aus der rechten Quelle. Um den Zusammenhang dieses andern Hauptzeichens der evangelischen Treue mit dem vorhandenen und wirksamen heiligen Geiste ganz zu verstehen, lasset uns nur einige Schritte in der Geschichte dieses Geistes zurück gehen.

Woher, und genau auf welchem Wege war der heilige Geist jener ersten Gemeinde gekommen und konnte er ihr überhaupt nur kommen? Christus hatte ihn seinen Aposteln verheißen als den großen Ersaß für seine sichtbare Gegenwart, ja als ein Mehres und Reicheres, denn sie bei seiner sichtbaren Gegenwart gehabt hätten es ist euch gut, daß ich hingehe, denn so ich nicht hingehe, so kommt der Tröster nicht zu euch: ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es jest nicht tragen; wenn aber jener, der Geist der Wahrheit kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten." Uls ein Mehres und Reicheres: aber doch nicht als ein Anderes. Sondern nur von Ihm sollte der heilige Geist ausgehen, Er wollte ihn senden. Nur in der Erinnerung alles dessen, was Er ihnen gesagt hätte, sollte sich seine weiter führende Thätigkeit bewegen. Von dem Meinen wird er es nehmen, Mich wird er verklären, wiederholt er; und die stärksten Verheißungen von dem Kommen des heiligen Geistes und dessen ewigem Bleiben bei ihnen gehen in Eins zusammen mit den andern: Ich will euch nicht Waisen lassen, Ich komme zu euch. Siehe Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. So sollte demnach der Geist in den Aposteln sein, Christus selbst in ihnen. Sichtbar und leiblich wollte er von ihnen scheiden: aber durch den heiligen Geist wollte Er in ihnen bleiben. Er

und der Vater; denn Er und der Vater waren Eins. Gott war in Christo; also das Einwohnen Christi in den Seinen Eins mit dem Einwohnen Gottes in ihnen, eine fortwährende Mittheilung des Geistes Gottes selbst. Und wenn sie doch

schon während seines Lebens auf Erden, während der seligen Zeit, da sie sein Wort hörten und die großen Thaten Gottes in ihm schauten, in einer innern Gemeinschaft mit ihm gestanden hatten, so daß von ihnen gesagt werden konnte, fie hatten sein Leben in sich: so sollte nun nach seinem Weggange freilich noch die entscheidende Umwandlung mit ihnen vorge= hen, daß, was bisher nur als ein Empfangenes und damit gewisser Maßen ihnen selbst noch Fremdes in ihnen gewesen war, nun durch die innerste göttliche That ihres Lebens ihr Eigenes, Sie Selbst würde; was bisher nur ein Ruhendes gewesen war, nun ein Thätiges und mit großer Kraft Wirksames würde. Diese Umwandlung begann an jenem herrlichen Lage der Pfingsten unter Sturmesbrausen und Feuerflammen und sehte sich ihr ganzes Leben hindurch fort. Aber immer nur war es der eine und selbige Chriftus in ihnen, durch das Evangelium, das sie trugen und verkündigten, durch das Anhalten am Evangelio, an den großen Thaten Gottes in Chrifto, die in ihrem Bewußtsein niedergelegt waren. Dächten wir uns, sie hätten dieses evangelische Bewußtsein nach der Himmelfahrt des Herrn aufgegeben und wären ein Jeder wieder in das Seine gegangen: so müßten wir uns auch denken, sie hätten keinen heiligen Geist empfangen: oder, sie hatten weiterhin irgend ein Mal in diesem Bewußtsein nachgelassen, so wåre in demselben Maße auch der heilige Geist von ihnen gewichen.

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Und nun, auf demselben evangelischen Wege, allein durch die evangelische Verkündigung der Apostel kam der heilige Geist auch zu der ersten Gemeinde. Wie Petrus nach seiner Pfingstrede, in welcher er zuerst den Gekreuzigten und Auferstandenen verkündigt hatte, denen, die da frugen: ihr

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Månner, lieben Brüder, was sollen wir thun, antwortete: thut Buße und lasse sich ein Jeglicher taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes; und die nun sein Wort gern annahmen, ließen sich taufen und wurden an dem Lage hinzu gethan bei dreitausend Seelen: wie es an einer andern Stelle heißt: da er noch redete, fiel der heilige Geist auf Alle, die dem Worte zuhörten: so eben mußte es sein. Und gleicher Weise verhielt es sich auch mit dem Bleiben des heiligen Geistes in dieser Gemeinde. Sollte er bleiben, sollte er immer neu die Fülle seiner erlösenden Kräfte ihnen erschließen und in sie ausgießen; so mußten sie in dem Grunde bleiben, mußten diesen evangelischen Weg immer von Neuem zurück gehen, vom Geiste selbst dahin zurück gedrångt, als an seine Quelle.

Und nun begreifen wir wohl, Gel., was der Zug foll an der Spiße der Schilderung jener ersten vom heiligen Geiste erfüllten Gemeinde: sie blieben aber beständig in der Apostellehre." Verseßen wir uns in das Leben jener ersten Gemeinde. In der Kraft des heiligen Geistes waren sie aus dem Tode zum Leben hindurch gedrungen. Der helle Schein. und die große Klarheit über das rechte Verhältniß zu Gott war ihnen aufgegangen. Das Bewußtsein, einen versöhnten und gnädigen Gott zu haben, durchdrang selig alle Glieder. Sie fühlten eine wunderbare, nie gekannte Macht an ihren. Seelen arbeiten, sie zu heiligen durch und durch. Und dieses Leben des heiligen Geistes in ihnen war ihr höchstes, theuerstes Gut: und darum auch ihre höchste Sorge, nur dieses Eine nicht wieder zu verlieren, weil sie wohl wußten, welchen andern Mächten sie dann anheim fallen würden, nur dies Eine in seiner vollen Reinheit immer tiefer und reicher zu empfangen. Wie aber konnten sie sich dessen anders versichern als eben dadurch, daß sie immer wieder dahin zurück kehrten, wo sie es zuerst empfangen hatten, tranken an der Quelle an der

fie zuerst getrunken hatten? Darum blieben sie beståndig in der Apostellehre; hörten nicht einmal sondern immer wieder, ließen nicht einmal sondern immer wieder sich Christum von den Aposteln gleichsam vormalen, prüften Alles an dieser evangelischen Lehre, wollten Nichts in sich aufnehmen oder von sich ausgehen lassen, was nicht mit ihr stimmte; hielten sich mit einem Wort in ihrem gesammten Glauben und ganzen Leben an diese Lehre gebunden: und das innere geheime Band war der heilige Geist selbst, und diese evangelische Treue eine feiner unausbleiblichen Erweisungen.

Wie nun aber, m. Gel., gilt dies auch noch für uns, das Bleiben in der Apostellehre, wie wir es hier gefunden haben, als ein Zeichen des heiligen Geistes? - O dürften wir doch gar nicht fragen, sondern nur fortfahren: So, ganz so und in keinem Wort anders auch heute noch für uns. Aber wir hören nicht nur die Frage von vielen Seiten her stellen, sondern auch von vielen Seiten die Antwort darauf: "Nein, so nicht mehr für uns. Es ist seitdem anders geworden." Nehmen wir die Rede nur auf, wie sie so eben gewöhnlich umläuft. Da heißt es: „Wir sind zu dieser Zeit weiter gekommen; der Apostellehre sind wir entwachsen. Das war nur der erste Anstoß. Seitdem hat jede Zeit nach ihrer Bildung, Standpunkt, Bedürfniß ihre Lehre sich gebildet: anders hat sich seitdem der Geist, in viel neuen höhern Gestalten, offenbart, und darum anders auch genährt. So auch in unserer Zeit. Wir haben eine andere Bildung, andere Bedürfnisse und darnach eine andere Lehre; in dieser bleiben wir und ha= ben und behalten darin den Geist. Jene Fischer- und ZöllnerLehre -nur dazu kann sie uns etwa noch dienen, um zu sez hen, wovon doch das Ganze ausgegangen. Aber wie mag uns zugemuthet werden, auf unserer gegenwärtigen Bildungs

höhe das ängstliche Bleiben in ihr als ein Erkennungszeichen zu nehmen, ob wir den Geist haben?"

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M. Br.! habt ihr jemals in diese selbstgenügsame und vornehme Rede eingestimmt so lasset mich euch nur Eins fragen. Wo ist da euer evangelisches Bekenntniß gewesen, euer Bewußtsein der Kirche anzugehören, die sich rühmt, einzig auf dem Grunde des ursprünglichen Evangelii, der apo stolischen Lehre, erbaut zu sein, in diesem Grunde fortwährend ihre höchste Gewähr, aus ihm fortwährend alle die herrlichen Vorzüge und Segnungen, deren sie sich erfreut, zu haben der Kirche, die der Gewißheit lebt, daß, wo sie nicht bleiben würde in diesem Grunde und nicht Alles, was in ihr zur Erscheinung kommt, an ihm prüfen und das demselben Fremde und Widerstrebende auch als ein ihrem innersten Wesen Fremdes und Widerstrebendes ansehen würde, daß dann der gute Geist, der sie bisher geleitet und gehalten, von ihr weichen und einem andern Geiste, der Finsterniß und des Verderbens, Plak machen werde? Wer waret ihr, was wolltet ihr in jener Einstimmung? Wolltet ihr wohnen in dem Gebäude seines Schußes und seiner Sicherheit, seiner Freiheit genießen und doch den Grund des Gebäudes untergraben? Sehet zu, welch' ein Wohnen dies sei! Ja wo ist in jener Einstim mung euer Verständniß der Geschichte der christlichen Kirche überhaupt gewesen, die es ja wahrlich an nicht wenigen Stellen mit schrecklicher Deutlichkeit zeigt, woher es kommt und wohin es führt, wenn das treue und klare Bleiben in der Apostellehre aufgegeben wird und man aufhört, daran die Geis ster zu prüfen, ob sie aus Gott find. ob sie aus Gott sind welche Geister da ihr seelenverderbendes Spiel treiben?

Nein, Gel., es verhält sich anders, als jene selbstgenügsame und vornehme Rede sagt, die Wahrheit überall zur Lüge verzerrend. Der Apostel Lehre ist ja freilich der erste Anstoß gewesen, aber nicht nur der erste, worauf es dann frei und ungebunden hat weiter gehen mögen, um doch in der Wahr

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