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heit zu bleiben, sondern sie ist immerfort bis auf den heutigen Tag der einzig rechte Anstoß alles wahren Lebens in der Kirche gewesen, und ohne diesen Anstoß und immer neuen frischen Quell wäre die Kirche jeht ein fauler, giftiger Sumpf. Der Geist hat sich weiter auf mancherlei Weise offenbart: aber nur das in diesen Offenbarungen, was im Zusammenhang und Einstimmung gewesen ist mit jener Uroffenbarung, in der Apostellehre niedergelegt, das ist heiliger Geist gewesen und darum auch heiligen Geistes Nahrung. Und die Bildung ist ja fortgeschritten: aber das Beste in dieser fortgeschrittenen Bildung, ihre schönste und reichste Blüthe, das wahrhaft Würdige, Große, Segensvolle, heilig, göttlich Geistige in ihr, das ist doch allezeit von jener Fischer- und 36ünerlehre hergekommen und als solches immer auch erkannt worden von denen, die Augen hatten zu sehen, und die im Genuß den Dank eines treuen Herzens nicht vergessen wollten. Endlich auch, der neuen und andern Bedürfnisse haben wir ja freilich viele: aber das Eine größte Bedürfniß, das Alle haben müssen und das auch allen andern Bedürfnissen vorgehen, alle beherrschen muß, ist doch immer noch das reine lautere Evangelium, in seiner ganzen ursprünglichen Kraft, unverkürzt und unverstellt, wie wir es doch nicht anders als in der Apostellehre haben: das ist noch immer das Salz der Erde, das Licht der Welt, der Sauerteig, der die ganze Masse durchsåuern muß. Durch dasselbige ist es noch immer, und durch dasselbe allein, daß wir den heiligen Geist empfangen; wahrlich nicht aus unserm eigenen Geist, dieser muß eben erst von Neuem geboren werden durch den heiligen Geist; auch nicht aus der Natur, deren göttlichen Sinn wir ohne den heiligen Geist nimmer verstehen. Wo er dann aber auf diesem Wege in die Seelen eingezogen ist, der heilige Geist, und sie wirklich neu geboren hat: da zeigt sich auch noch heute allezeit jene schöne, tiefe, ernste Treue, jene unaussprechlich innige, heilig zarte Liebe gegen die ursprüngliche Lehre mit dem ehrfurchtsvollen Bleiben in ihr,

jenes nicht einmal, sondern immer wieder zu ihr Zurückgehen, in ihr Forschen, immer tiefer aus ihr Schöpfen wollen, nichts in ihr leicht Nehmen, Alles ernst und schwer; auch alle andere vorkommende Erkenntniß und Lebensgestalt aus ihr Richten sich überhaupt im ganzen und innersten Leben an sie Gebunden fühlen und das innere geheime Band ist noch heute der heis lige Geist selbst. Prüfet euch auch daran meine Br.!

Und in diesem Lichte habt ihr auch im großen Leben der Kirche unsrer Tage eine Erscheinung vornåmlich zu betrachten, die recht eigens zur Ueberschrift tragen kann das schöne Wort unsers Textes: "Sie blieben aber beståndig in der Apostellehre und in der Gemeinschaft," eine Anstalt, deren Gedächtniß uns eben daher schon durch diese heiligen Pfingsttage überhaupt nahe gelegt ist, ganz besonders aber noch durch eine Feier gerade für unsere Stadt und Umgegend, die diesmal mit dem zweiten Pfingsttage sich vereinigt: Es ist die große, ehrwürdige Anstalt der Bibel-Gesellschaften. Unfre ganze bisherige Rede findet eben auf sie die allererfreu lichste Anwendung. Dank, inniger Dank sei dem Herrn der Kirche, der sie hervorgerufen hat; die Bibel- Gesellschaften sind ein hell leuchtendes Zeichen, daß Sein Geist noch nicht von der Kirche gewichen ist, sondern sich wieder reicher in ihr ergießen will. Ihre Entstehung, ihre Ausbreitung, ihre Arbeiten, ihre Erfolge geben dafür Gewähr. Sie find ja wahrlich wie eine Wiederholung jenes ersten Pfingsten, wie eine neue Ausgießung des heiligen Geistes, eine neue Ausbreitung und Befestigung der Kirche in der Kirche für unsere Tage. Lasset euch nur an Einiges erinnern. Drüben in dem durch Vereine für evangelische Zwecke so reich gesegneten England treten im Anfang dieses Jahrhunderts einige Geistliche und andere christliche Männer zusammen um Rath zu pflegen, wie dem dringenden Bedürfniß und Verlangen nach der heiligen

Schrift in einer einzelnen Provinz abgeholfen sei. Da kommt in einer Versammlung der Gedanke über ein Mitglied: warum nur eine Bibel-Gesellschaft für diese Landschaft? warum nicht für das Königreich? warum nicht für die Welt? Und der Gedanke dringt mit derselben Geistesmacht, die ihn geboren, durch, und begründet bald das erhabene und in der That weltumfassende Institut -die ehrwürdige Mutter aller Bibel- Gesellschaften auf der Erde die brittische und auswärtige Bibel-Gesellschaft," durch deren Dienst die heilige Schrift nun bereits in über anderthalbhundert Sprachen, zu Millionen bedürftiger, verlangender, irrender Brüder in allen Theilen der Erde gebracht worden ist, mit einem Aufwande von Mitteln und Kräften, mit einer Glaubenszuversicht, mit einer Ausdauer und Treue der Liebe, die für diese Angelegenheiten beispiellos in der Geschichte der christlichen Kirche sind. Was meint ihr, meine Br., welcher Geist es gewesen sei, der jenen Gedanken eingegeben und zur Ausführung gebracht, der diese weltumfassende heilige Geschäftigkeit, allein um des ewigen Heils der Brüder willen, im Innersten getrieben?

Und wer sind denn die, die sich da drüben zuerst zusammen gethan haben und noch zusammen halten für den Einen großen Zweck der Verbreitung der heiligen Schrift? Wunderbar. Bekenner der verschiedensten Glaubensansichten, Mitglieder der verschiedensten christlichen Partheien: Bekenner der englischen Hochkirche, Methodisten, Quåker, Baptisten, Presbyterianer und andere; Menschen, die seit lange in feindlicher Spannung einander gegenüber gestanden hier sind sie in heiliger Liebe vereinigt. In der Versammlung der Bibel-Gesellschaft sind alle Besonderheiten, Spaltungen, Partheistreitig= keiten vergessen. Ein Höchstes ist, auf dem Alle ruhen und das Alle wollen. Was meinet ihr, welcher Geist es sei, der diese so einmüthig bei einander" hålt, und — nach dem ergreifenden Bericht von Augenzeugen — in ihrer Versammlung ein Bild aus den Jugendtagen der Kirche wieder heraufführt? —

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Und die Flamme, die da drüben aufgegangen, sie ist dann auch bald herübergeschlagen in unsere Deutschen evangelischen Lånder, und hat hier vor allen, in raschem Laufe von Ort zu Ort zündend, einen weiten Heerd gefunden unter viel herrlichen begleitenden Erscheinungen der Glaubenskraft und Treue, der Hingabe des Zeitlichen um des Ewigen willen, recht wie in jenen Jugendtagen der Kirche. Und jezt ist schon bei uns, Preis sei dem Herrn, kaum eine noch unter den Städten, die einen größern Umkreis beherrschen, da nicht eine Bibel- Gesellschaft in gesegnetem Wirken stünde. Und der Segen ist groß! Mit Einem Wort des großen Hirten der Schafe selbst: Den Armen wird das Evangelium gepredigt. Wieviel oder wenig fie sonst empfangen haben vom Evangelio: daß sie bleiben können in der heiligen Lehre, sich immer gewisser in ihr gründen und unter allem Elend dieser Zeit doch in jedem Augenblick Frieden und Freude im heiligen Geiste aus ihr schöpfen, das ist die Absicht; und würde der hohe Zweck an dem Einen oder Undern verfehlt, so stehet dagegen, nach allen Erfahrungen, die bei weitem größere Zahl derer, die mit wahrem Hunger und Durst das Wort empfangen und in deren Häusern und Herzen es je långer je mehr seine erlösenden Kräfte entfaltet.

Auch unsere Stadt erfreut sich nun schon seit einer Reihe von Jahren einer Bibel-Gesellschaft in ihrer Mitte; und mit demüthigem Danke mögen wir ja auch sie als ein Zeichen des heiligen Geistes, der sich hier geregt hat, ansehen. Ja, Preis sei dem Herrn heute von neuem für die Gnade ihrer Grüns dung, und ihrer Erhaltung in segensvoller Wirksamkeit durch viele äußere und innere Hindernisse hindurch bis auf den ge= genwärtigen Augenblick; denn auch sie ist ein Zeichen gewesen, dem widersprochen worden ist, an dem aber auch die Widersprechenden haben zerschellen müssen. Heute feiert sie ihr neunzehntes Jahresfest, und hat gewollt, daß cuch, meine geliebten Brüder und Schwestern, diesmal an dieser heiligen Ståtte davon Kunde gegeben werde. Ihr sollt ihre Freude

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theilen, daß auch dieses zurückgelegte Jahr wieder in alter und mannichfach neuer Weise ein Jahr des Segens für sie gewesen. Ueber sechshundert Bibeln sind diesmal durch ihren Dienst vertheilt worden. In den meisten Fällen dürfen wir glauben, mit dem theuren Schaße des göttlichen Wortes einem wirklichen, oft tiefen Bedürfnisse entgegen gekommen zu sein. Ia Manches, dessen genaueren Bericht ich hier ungern zurückhalte, hat auch in dieser lehten Zeit überraschend die Nothwendigkeit und Herrlichkeit der Anstalt gezeigt: wir haben Erfahrungen gemacht, Erfolge gesehen, die jedem gläubig Theilnehmenden eine tiefe Erquickung und Stärkung sein müssen. So freuet euch heute mit unsrer Bibel-Gesellschaft, Geliebte. Aber nicht nur ihre Freude sollet ihr theilen, sie will euch auch ihre Sorge nicht verhehlen. Ist es ihr auch schmerzlich, sie muß es euch bekennen: auf der Höhe, in der Blüthe der Wirksamkeit, da sie von einer wahrhaft umfassenden und tieflebendigen Theilnahme getragen, stehen könnte, fühlte sie sich noch keinesweges. Je ernster sie es immer mit sich selber nimmt, je lebendiger fie ihre große Aufgabe sich vorhält, je tiefer fie dabei in jenes heilige Bild der ersten Gemeinde zurückschauet, desto mehr muß sie in dem Bisherigen nur erst noch Anfänge erblicken; selbst in solch einem Herrlichen, wie sich in dem lehtvergangenen Jahre in einer benachbarten lieben Stadt gezeigt hat, da nämlich auch die Kindlein, und zwar größtentheils Kinder armer Eltern zusammengetreten sind, Mitglieder der Bibel-Gesellschaft zu sein, und ihre kleinen Gaben, die groß find vor dem Herrn, mit darzubringen: steht doch auch dieses schöne Zeichen zunächst noch ganz einzeln da, die Nachfolge erst erwartend. Und wie groß ist noch immer das Bedürfniß; draussen besonders unter den armen Gemeinden auf dem Lande; wie viel schmerzliche Klagen und Bitten empfangen wir fortwährend von daher, die wir keinesweges immer vollständig befriedigen können! Nun diese ihre Sorge legt sie euch heute an's Herz, ihr sollt mit ihr sorgen. Nicht nur eure eigene

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