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giebt er sich wieder.

Wer wirklich zu ihm eingeht, gezogen von den stets wirksamen Zügen seiner Gnade, zu dem geht er ein in seiner Herrlichkeit und theilt ihm sein Leben mit, Das Leben Gottes, die Kraft und der Friede Gottes, das sind die Früchte des in Gott gesåeten, gepflanzten und gewurzelten Lebens. Von der Kraft, mit der er die Welt trågt, und von der Seligkeit, die ewig aus dem unendlichen Zusammenklange seines Wesens in ihm erwächst, theilt er dem Kinde mit, das seinen Willen in den Seinen gegeben hat. Dieses Sichgeben Gottes in seiner Kraft und Seligkeit an den Menschen, diese innerlichste Gemeinschaft, Freundschaft Gottes mit den Menschen, da der Mensch für die Gabe seiner selbst an Gott, Gott selbst zur Gegengabe empfångt, das ist das ewige Leben, welches der Upostel meint. O Brüder, was können wir so Alle sein mit Gott; wer mag ausreden die Herrlichkeit jedes Menschen - Lebens, Alters und Standes mit Gott! Da sehe ich dich nur an, o Jüngling, was bist du mit Gott! Früh schon, wie eine Pflanze der Sonne sich zuwendet, so wendet deine Seele sich ihrer Sonne zu und saugt von dieser ewigen Sonne, die dir in Christo in ihrer vollen Klarheit erschienen ist, geistiges, himmlisches Sonnenleben in sich ein. Die Finsterniß, der Druck, die Last, die Schwere weichen immer mehr zurück und klar und leicht und frei strebst du nach oben, dem Höchsten zu. Du fühlst es auch, Jüngling Gottes, du fühlst dich wunderbar gehoben und getragen, und doch nicht überhoben, doch nicht aus der ganzen, vollen Wirklichkeit und ihren Aufgaben hinweg gehoben, sondern nur in die rechte Ansicht und Auffassung des Lebens hinein gehoben. Wie immer reicher wird dir das Leben, wie bedeutungsvoll, wie klar und lieb deine Arbeit, dein Beruf, wie leicht das Gute. Wie herrlich, du Mensch Gottes, steht das Saatfeld deines Lebens, deines Denkens, Strebens, der Anfänge deines Wirkens, wie mächtig sprossen die Halme, wie sonnenkräftig. Wie lieblich reift schon hier

und da eine Uehre zu köstlicher Frucht. Das Undere steht in Hoffnung, in Hoffnung eines gesegneten, fruchtbaren Lebens, in gewisser Hoffnung immer des innern Segens an dem, was das Leben wahrhaft groß, genußreich, köftlich, des Lebens werth macht, - wie auch die äußern Loose fallen mögen. Und o große Hoffnung, was wird einst sein, wenn nun der ganze innere Mensch Gottes, der Mensch, in dem Christus eine Gestalt gewonnen, die ganze Saat auf Seinen Geist gefået, ausgewachsen ist zur ewigen Erndte! Ja „das Gute" ist überall in der Welt Gottes das eigentliche allein und ewig Gedeihliche, Fruchtbare, unendliche Lebensnahrung und Erquickung Gebende, weil es allein das Gotts verwandte, von ihm nach dem Willen seiner Liebe in feiner Welt Gewollte ist.

III.

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Darum, so schließen wir mit dem Apostel ab, „lasset uns Gutes thun, - auf den Geist såen und nicht müde werden." Nicht müde werden! Ja, das lasset uns noch recht nachdrücklich hinzusehen. Denn freilich ist es ja immer eine Arbeit, kostet's Arbeit, die tiefste Lebensarbeit, dieses Såen auf den Geist; und wer da nicht fest gegründet sieht, sich nicht immer von Neuem stärkt an dem einzig wahren. Stärkungsquell, der kann auch müde werden: müde werden unter der stets andringenden und eben nie ruhen dürfenden Arbeit, müde werden im Blick auf das vielleicht immer größer werdende Saatfeld, müde werden unter den Hinder: nissen und Hemmungen, welche das äußere Leben bringt, in den Sorgen und Leidensstürmen um das irdische Be= stehen, bei dem harten Herzensboden widerstrebender Menschen; am meisten aber müde werden durch die noch nicht ganz überwundene Schwachheit des eigenen Fleisches. Und es giebt solche Müdegewordene; sie hatten die Hand an den Pflug gelegt und sind wieder zurückgegangen; sie hatten

herrlich im Geist angefangen und sind nun in Gefahr im Fleisch zu enden. Sind solche unter Euch? O ihr Müdegewordenen, fühlt ihr wohin ihr zurück gefallen seid? Ihr

fühlt es vielleicht selbst manchmal in einem Mark und Bein durchdringenden Schmerz. Hattet ihr doch schon von der Herrlichkeit, von der Kraft und Seligkeit des ewigen Lebens gekostet und nun ist euer innerer Mensch wie zerschlagen, wie zum Tode ermattet, und nichts Großes, Ewiges, euch selbst wahrhaft Erquickendes will euch mehr gelingen.

Aber,

m. Br. Alle, haben wir doch das Wort des Apostels verstan den, so wissen wir auch, was solche Müdigkeit vertreiben, was auch die schon gesunkenen Hånde wieder aufrichten, ja gegen alle Müdigkeit im Voraus uns schüßen kann. Wir wissen: Derselbe, auf den wir såen, für den, zu dem wir arbeiten, ist auch allein, nichts sonst in der weiten Welt, auch wir selbst nicht, unsere wahre Stärke. Und wir dürfen nur aufrichtig nach ihm verlangen, hinanreichen, die Hand nach ihm ausstrecken, so giebt er uns Stärke, Kraft zur neuen Aussaat. Dieses Verlangen aber, diese gleichsam nach Gott ausgestreckte Hand, ist vor Allem das Gebet, und unsre Müdigkeit, unsre Gefahr müde zu werden ist eben immer nur, daß wir nicht mehr und nicht recht beten. Irret euch nicht, Gott läßt sich nicht spotten: anders wird das höhere Leben nicht geführt, als mit "Beten ohne Unterlaß, beten in dem theuren Namen, von dem gesagt ist: Alles, was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, das wird er euch thun: das ist das große heilige Stärs kungsmittel in der großen ewig gesegneten Arbeit der Geistesausfaat. Ja, die nach Gott ausgestreckte Hand zu beten, ist auch immer die einzig geschickte zu fåen, und beides muß in unserm Leben stets eins und dasselbe sein.

Und dazu mit dem Apostel den Blick fest gerichtet hinaus in die Ewigkeit, auf das selige Erndten ohne Aufhören,

das Auge gewöhnt an die Ewigkeit, daß es wirklich unter aller zeitlichen Mühe und Arbeit, unter allen Stürmen, die noch über das irdische Saatfeld ziehen, ja wohl unter allen Thrånen, welche hier noch die Aussaat kostet, das ewige Gelingen: fieht, hindurch schauet in das Land der Heimath, in das Land der Herrlichkeit, in das, was Gott dort bereitet hat denen, die ihn lieben, das hålt das Auge wach und die Hand treu.

Wohlan, lasset uns so durchleuchtet, so durchdrungen von dem Wort des großen, unermüdeten, hochbegnadigten apostolischen Såmanns, jezt auch in unsern neuen Lebensund Arbeits- Abschnitt eintreten. Der Herr sei mit uns Allen und fegne uns. Amen.

VI.

Matth. 6, 25.

Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr, denn die Speise? Und der Leib mehr, denn die Kleidung?

Ein wohlbekanntes Wort des Herrn, euch allen, m. Br.

Unter den bekannten, oft gehörten, oft gedachten großen Heilandsworten eins der allerbekanntesten. Bekannt auch nach. dem großen Zusammenhange, in dem es der Herr einst am Berge über die versammelte Menge hin gesprochen; nach dem Zusammenhange mit der heiligen Scheidung: »Niemand kann zween Herren dienen, ihr könnet nicht Gott dienen und dem Mammon", nach dem Zusammenhange mit dem lieblichen Blick in die Natur hinaus: Schet die Lilien auf dem Felde: Sehet die Vögel unter dem Himmel; nach dem Zusammenhange endlich mit der erhabenen Schlußmahnung: "Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach feiner Gerechtigkeit, so wird euch solches Alles zufallen."

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