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welche den breiten Weg gehen. Bedenke ferner, daß deine Hoffnung ohne feste Stüße ist; denn nirgends ist bewiesen, daß Gott gleich einigen menschlichen Richtern verfahren werde, die ein. Verbrechen verzeihen, weil viele Schuldige sind; im Gegentheil, Gottes, bestimmiter Ausspruch ist wider dich. Er nennt sich einen starken eifrigen Gott, er spricht: Irret euch nicht, Gott låffet sich nicht spotten; denn was der Mensch - sået, das wird erɛerndten. Wer auf sein Fleisch sået, der wird von dem Fleisch das Verderben erndten. Wer aber auf den Geist sået, der wird vom Geist das ewige Leben erndten (Gal. 6, 7. 8.). Gott ist ein rechter Richter, und, ein Gott, der täglich drohet (Pf. 7, 12.). Schrecklich ist es, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen (Ebr. 10, 31.). Denke diesen Worten nach, und \siche...nicht auf andere Leute, sondern auf dich selbst. Stelle dich im Geiste vor den Richtstuhl dessen, der dein Innerstes durchschaut, der dich ohne Aufhdren beobachtet, der auch die kleinste Bewegung deines Herzens sicht; vor dem die tiefs ften Geheimniffe offenbar sind. Was empfindest du, wenn du dich vor dem Richter siehst, und hörst, die Worte: Was der Mensch gefået hat, das wird er erndten; der Herr bezahlet einen jeglichen, wie er es verdienet (Ps. 62.)...

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nay Kaufm. Aber, lieber Vetter, Gott ist doch barmherzig und gnådig?

Not. Ich freue mich, daß dụ dich wenigstens nicht mehr auf deine Werke verlässest; du erkennst, daß du verdammlich vor Gott bist? To da su

Kaufm. Wir sind alle Sünder.

Not. Es ist jezt von dir die Rede, vergiß alle andere; denke nach, du selbst, an den ich mich wende, bist du ein Sünder? Kaufm. Nun ja, ich gestehe es ein.

Not. Weißt du wohl, was du alles damit sagst? Die Schrift sagt: Fleischlich gesinnt seyn, d. h. sündhaft seyn, ist eine Feindschaft wider Gott (Rom. 8, 7.). Du hast also bis jest in Feindschaft mit Gott gelebt, und dieser. Gott wird dich richten; und aus seiner Hand empfängst du dein Theil für die ganze Ewigkeit.

Kaufm. Gott ift barmherzig, er wird nachsichtig mit mir verfahren.

th. Not. Woher weißt du, daß er nachsichtig seyn wird.

Gott ist gerecht, und es wird ein jeglicher empfangen, nachdem er gehandelt hat bei Leibes Leben, es sey gut oder bdse (2 Cor. 5, 10.). Weißt du nicht, daß danseyn, werden, zu denen Er spricht: Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln (Matth. 25, 41.). Du siehst daraus, daß Gott auch zurnen kann. Mit welchem Recht glaubst du also, daß Er gerade für dich eine Ausnahme machen wird? m .5 in

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Kaufm. Ich denke, daß es die großen Sünder, nemlich Mörder, Diebe, › Meineidige, Ehebrecher u. f. w. sind, welche solchen: Ausspruch werden hören müssen.) na nit the most suit

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Not. So spricht Gott nicht; er sagt im Gegentheil im Allgemeinen: Der Tod ist der Sünden Sold (Röm. 6, 23.), Hemlich die Verdammniß. Ferner denen, welche das Gebot der Liebe zu Gott und dem Nächsten nicht erfüllen, wird er sagen: Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, sin das ewige, Feuer, Wenn du dich davon überzeugen willst, so darfst du nur das 25fte Capitel des Matthäus lesen; und Gal. 3, 10.: Verflucht sey Jedermann, der nicht bleibt in allen dem, das geschrieben steht im Buch des Gefeßes, daß er es thue, `Nun urtheile, was du in deinem jchigen Zustande zu erwarten haft.est natian

Kaufm. Gott laffe mich noch einige Zeit auf dieser Erde, und ich will dann besser und frömmer werden.

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Not. Dein Entschluß ist recht gut, denn natürlich mußt du beffer werden, oder du häufft immer neue Schuld auf dein Haupt; aber demungeachtet bleiben doch die schon verdienten Strafen, und so sche ich nicht, wie selbst die vollkommenste Befferung dich retten könnte.

Kaufm. Ich weiß aber doch, daß Gott die Sünden vergiebt, wenn man sich bessert.

Not. Mein armer Vetter, ich fürchte sehr, daß du auf diese Weise nie die theure Gewißheit der Vergebung erlangen wirst. Du sollst vor allem Gott über alles lieben; wie wirst du das können, wenn du immer heimlich einen erzürnten Gott fürchtest? Dies ist schon genug, um dir die Vorstellung zu nehmen, daß eine solche Aenderung, wie Gott fie fordert, dir, wie du jest bist, möglich sey. Ueberdies hat das Böse in deinem Herzen schon zu tiefe Wurzeln gefaßt, wie wird dirs gelingen, dich auf einmal ganz frei davon zu machen? Ja, wie könntest du jemals dahin kommen, daß die Sünde keine Herrschaft über deine Seele mehr hätte? Frage

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die, welche sich mit Ernst entschlossen, fich zu Gott zu wenden, alle werden dir sagen, daß ihr güter Wille sie vor Rückfällen nicht ́ ́schüßen 、 ́konnte, daß ohngeachter; aller Anstrengungen fie sich nicht von der Sünde frei machen konnten. Gewiß ist es, daß du hinfort dich bessern mußt; aber glaube nicht, daß dụ Damit dich beruhigen kannst, daß dir deine Seligkeit nun.gesichert sey. ¡És kann nicht seyn, weil deine Befehrung nie voll= kommen seyn wird, weil du immer ein Sünder bleibst. Und wenn ich das Unmögliche annähme, daß du von heute an dich keiner Sünde mehr schuldig machtest; so könntest dus hoffen, in keine neue Strafen zu fallen, aber die früher begangenen kannst du nicht tilgen. J. 1 ̧à

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Not. Was würdest du sagen, wenn dennoch Eins wäre? Es ist wahr, bei: Menschen findest du es nicht, und auf keinen Fall mußt du es indir selbst suchen. i and Kaufm. So muß denn Gott mir zu- Hülfe kommen. Not. Du sagst es: Er kommt dir zu Hülfe, und fordert nur eins von dir.

Kaufm. Sprich, Better, ist es gewiß, daß mir ges holfen werden kann?

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Not. Ja, lieber Freund. Höre Gottes Wort, Apostelgesch. 16, 31. Glaube an den Herrn Jesum Chriftum, so wirst du selig.

Kaufm. Du glaubst also, daß der Mensch ohne Tugend felig wird?

Not. Sage lieber, daß der Mensch ohne den Glauben an J. E. Feine wahre Tugend haben kann, die vor Gott ange= nehm ist. Es ist der Glaube, welcher sie in ihm schafft.

(Der Beschluß folgt.)

Red.: J. J. Theveny. Verl.: Hoffmann u. Campe,

Hamburg, gedruckt bei J. G. Langhoff's Wittwe...

Der Friedens bote.

XVI

Christus ist unser Friede.. Er hat uns mit Gott zu einem Leibe durch das Kreuz versöhnt, indem er die Feindschaft tödtete durch sich selbst, und ist gekommen und hat verkündigt den Frieden im Evangelio Euch, die ihr ferue waret, und denen, die nähe waren. Eph. 2, 14. 16. 17.

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"Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, dann werden wir seyn wie die Träumende. Dann wird unser Mund voll Lachens, und unsre Zunge voll Rühmens seyn. Da wird man sagen unter den Heiden: der Herr hat Eroßes an ihnen gethan; der Herr hat Großes an uns gethan, deß sind wir fröhlich. Herr, wende unser Gefäng niß, wie du die Wasser gegen Mittag trocknest! Die mit Thränen såen, werden mit Freuden erndten. Sie gehen hin und weinen, und tragen edlen Samen, und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.”

Hochgelobe

ochgelobet seyft du, Gott und Vater unsers Herrn Jesu Christi, daß du nach deiner großen Barmherzigkeit uns wiedergeboren hast zu einer Lebenshoffnung, durch die Auferstehung Jesu Christi von den Todten, zu einem unvergånglichen ́und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das behalten wird im Himmel, uns, die wir aus Gottes Macht durch den Glauben bewahret werden zur Seligkeit, welche zubereitet ist, daß sie offenbar werde zur lchten Zeit, in welcher wir uns freuen werden, die wir jeht eine kleine Zeit (wo es seyn soll) traurig find in mancherlei Anfechtungen, auf daß unser Glaube rechts schaffen und viel köstlicher erfunden werde, denn das vergångliche Gold, das durchs Feuer bewährt wird uns zu Lob,

Dritter Jahrgang.

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16

Preis und Ehre, wenn nun offenbar werden wird Jesus Christus, welchen wir nicht gesehen und doch lieb haben, und nun an ihn glauben, wiewohl wir ihn nicht sehn, so werden wir uns freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, und das Ende unsers Glaubens davonbringen, nehmlich der Seelen Seligkeit.

O Gott und Vater, lehre uns faffen deine große Barmherzigkeit, und glauben mit ganzer Seele deinen heiligen Worten, und vertrauen unwandelbar der Anstalt des Heils in Christo Jesu, unserm Herrn, der unter uns aufgerichtet hat das Wort von der Versöhnung, daß wir fröhlich seyn allewege in Hoffnung auch unter den Leiden und Thränen, doch fröhlich und selig in Hoffnung! Segne die Betrachtung deines Worts an unsern Seelen, daß wir dadurch gestärkt und ermuthigt werden, freudig unserm großen Ziel entgegen zu wandeln. Amen.

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Die Ueberschrift des Psalms lautet: Ein Pilgergesang; aber nicht ein Gesang, wie jeder Pilger auf jedem Wege ihn fingen solle und könne, es sicht da ein Wort, welches eine ganz eigene Pilgerschaft bedeutet: die Pilgerschaft hinauf; oder, wenn wir es dem Sinn unsrer Sprache gemäß ausdrücken wollten: Es ist ein Pilgergesang für die Pilger nach Oben. Das nach Oben, dies Hinauf, spricht die Ueberschrift des Psalms deutlich aus, es heißt da: "Ein Lied im hdhern Chor."

Dieser Pfalm, nebst 14 andern, aus denen er genommen ist, war bestimmt für jene Karawanen, für jene Gesellschaften der Juden, die, nach langer Gefangenschaft, aus Babylon wie: der hinauf gen Zion, zu dem Lempel wallten. Auch der Gang. nach dem Tempel war ein Gang Hinauf, ein Gang nach Oben, denn der Tempel lag auf dem Gipfel des Berges Morijah, wie denn der Ausdruck hinaufgehn in unserer deutschen Bibel oft vorkommt: 3. B. "Wer wird auf des Herrn Berg gehn, und wer wird stehnan seiner heiligen Ståtte?” Oder "Herr, wer wird wohnen in Deiner Hütte, wer wird bleiben auf Deinem heiligen Berge?"

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Es ist also dieser Psalm ein Pilgergesang für die Pilger nach Oben, und so auch, so Gott will, ein Pilgergesang für uns. Es sollte uns ja leið seyn für uns selbst, wenn wir uns für andre Pilger halten müßten. Hinauf! hinauf! Hienieden ist unser Ziel nicht, es ist dort Oben in der Höhe, im Lichte, wo ewiges Leben ist!

Wo wir sind, fönnen wir nicht bleiben; von der Fläche, wo

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