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weiter abtrennbar) unauflöslich verwachsenen Flexionen als organisch aus dem Stamm hervorgesprosst gelten, und durften für die vorliegende Sprache auch mit Recht in solcher Weise betrachtet werden, obwohl eine genetische Forschung zu anderen Auffassungen geführt haben würde. Dass in den indoeuropäischen Sprachen die Präfigirung (obwohl nicht gänzlich fehlend) vor der Suffigirung zurücktritt, ist aus der geographischen Lagerung und daraus gerichteter Geschichtsbewegung verständlich.

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Den bedeutsamsten Einfluss auf die Sprachen übt die Erfindung und der Gebrauch der Schrift aus, wodurch die flüssigen Wandlungen der Laute in feste Formen gezwängt werden, und dadurch allerdings an Selbstständigkeit gewinnen, aber andererseits an leichter Bildsamkeit verlieren (und auch insofern verarmen, als an eine bestimmte Zahl von Casus, Modi u. s. w. gebunden). Dem Jakuten kommt es nur darauf an, so zu sprechen,*) dass das Verständniss möglich ist (wie Steinthal bemerkt), und das Verständniss erfordert die Suffixe. Wo aber das Verständniss durch den Zusammenhang sich von selbst ergiebt, da fügt er die nun mehr oder weniger überflüssigen Suffixe nicht hinzu." Würde hier nun aber eine literarische Schriftsprache**) zu genügender Ausbildung kommen, um die Mundarten des Volkssprechens zu beherrschen und nach sich zu bedingen, so würden sich rasch gewisse Regeln über den Gebrauch der Suffixe und somit ihre nothwendige Verwendung in dem jedesmaligen Falle festsetzen, wie es (aus rhetorischen Rücksichten) auch bei schriftlosen Sprachen geschehen kann (wie mehrfach in Amerika). Mit einem derartigen Permanentwerden der Suffixe müsste dann die Vocalharmonie der altaischen Sprachen eine grosse Einbusse erleiden, so dass bald nicht viel mehr davon übrig sein würde, als wie von der Gunirung, im Umlaut oder Ablaut u. s. w., und ebenso möchte die dominirende Stellung des Subjects und Prädicats zur Regel werden, die vielleicht beste, aber nicht alleinige Möglichkeit, wie z. B. im Grönländischen (s. Steinthal) das Object den eigentlichen Mittelpunkt des Satzes bildet. Aehnlich führt die in (amerikanischen und afrikanischen) Sprachen auftretende Unter

*) Anfangs wird wenig in der indifferenten Form geredet werden. sondern nur fragend oder befehlend. Es wird selten vorkommen, eine Phrase zu verwenden, in der „du thust“ zu gebrauchen wäre, häufig aber die Frage, thust du?", und eine solche Form kann in weiterer Wendung dann auch bei sonstigen Redeweisen gebraucht werden, und ohne Versetzung des Artikels, so lange das noch deutliche Suffix die Unterscheidung der Personen schon auszudrücken scheint.

**) Encore au XII. siècle la différence des patois était telle en France, qu'on ne se comprenait pas d'une province à l'autre, impossible alors, comme aujourd'hui, de rendre les intonations du peuple par le moyen des lettres propter linguarum dissonantiam". Les habitans de nos campagnes varient leurs jargons presque dans chaque paroisse (Barrois). Une langue aux inflexions multiforines ne pouvait être ramenée à l'unité par une mnémonique versatile ellemême, l'amélioration par voie de fixité etait impérieuse. Die gallischen Buchstaben (vor der römischen Zeit) waren besonders griechisch gebildet (Mabillon). Et peur ce que nuls ne tient en son parlier règle certaine, mesure ne raison, est la langue romance si corrompue que à poine li uns entend l'aultre (XIV. Jahrh.) in Lothringen.

scheidung zwischen belebten und leblosen Gegenständen eine Reihe neuer Anschauungen herbei, und der anfänglich deutliche Grund der Vertheilung (wie bei lebendem Gewehr und todtem Pfeil) möchte allmählich (oder beim Uebergang an ein anderes Volk) ebenso unklar werden, wie das Warum so mancher der Geschlechtsscheidungen in den mit solchen versehenen Sprachen. Der etymologische Zusammenhang verschiedener Sprachen ist schwer nachzuweisen, wenn nicht soviel controlirende Collateralbeweise vorliegen, wie im Kreise der indogermanischen Sprachen, obwohl selbst auch dort sich trotz der gegebenen Criterien von verschiedenen Quellen her täuschende Aehnlichkeit leicht genug simulirt. Folgerungen über Verwandtschaft der Völker aus dem Wortschatz der Sprachen sind deshalb immer nur mit grossem Bedacht zu erlauben, und man hat bei derartigen Forschungen mit Recht angefangen, die grammatische Formation*) in den Vordergrund zu stellen. Man hätte nun zuerst zu entscheiden, wie viel für Eintheilungen geeigneter Erscheinungsweisen dieselbe überhaupt fähig sei, und dann läge die zweite Frage vor, ob die, wie jedes andere physische oder psychische Merkmal, zunächst von der anthropologischen Umgebung abhängige Sprache derselben unbedingt, wie manche körperlichen Functionen, unterworfen sei, oder ob sie (ganz oder

*) Les langues anciennes se permettent une foule de constructions en apparence peu logiques, des phrases inachevées, suspendues, sans suite, que les grammairiens croient expliquer par des anacoluthes, des ellipses de prépositions etc. Il est également superficiel et de chercher des règles rigoureuses dans des anomalies où il n'y avait que choix instinctif, et d'envisager ces anomalies comme des fautes, puisque personne n'avait l'idée d'y voir des transgressions des lois qui n'existaient pas (s. Renan). We find in Persian a set of predicative affixes attached to nouns in the same manner as in Semitic languages (M. Müller). A syntactical principle (adopted after Semitic models) not only at variance with, but diametrically opposed to all Indo-Europaean grammar (fratelme, patremo in Italians, Hôtel-dieu). Suprequo (super quo) veut dire pardessus le marché. un profit en outre des conditions (Escalier). Flow ou flou (mou ou tiède) de source tudesque. Donner une rincée (faire pleuvoir les coups), it rains. Aus Diener macht der Esthe Teender, aus Frau Praua, aus Fräulein Prälike (s. Kruse). Domnul statt il domnu (dominus ille) im Walachischen. La langue néo-celtique (romane) était le produit immédiat et inévitable de la confusion des nations celtiques, produite par la circonscription romaine, immédiatement après l'invasion, et dans laquelle toutes les nations gauloises avaient été confondues à dessein (Pierquin de Gembloux). In Berücksichtigung, dass auch das Mordwinische und Samojedische (Zweige des altaischen Sprachstammes) die für die amerikanischen Sprachen als charakteristisch geltenden Transitionen besitzen, so scheint es, als ob man kaum von der Dakotasprache noch etwas aufweisen könnte, was nicht in einer Sprache der alten Welt seine Analogie fände (v. d. Gabelentz). Die Endungen (an den Sprachen) sind äusserlich angefügte und ursprünglich selbständige Sprachstoffe (nach Wüllner). Il n'y a pas de ville ou l'on tasse plus qu'à Dijon un abus de réduplicatifs dans le langage familier (si, si, si, non, non, non). Le verbe gripai (prendre) devient avec un augment, regripai (saisir de nouveau) et avec augment et redoublement, il devient le mot resegripai (resaisir une troisième fois) en Bourgogne (Mignard). En patois nivernais on lit: Ein homme aivat deu Renfans (enfants). Les verbes bourgouignons n'ont que deux terminaisons pour tous les temps, une au singulier, une au pluriel (Mignard). Les paysans ne sont pas occupés des signes distinctifs du nombre (disant indifféremment chevau ou cheval. mau ou mal). je senti. tu senti, ai senti, je sentere, vo sentere, ai sentere. Le mot cloche se prononce clieuche, et clocher quyeuchei (chez les Bourguignons). Nôvéà (nouveau) se prononce neuviaha (s. Mignard). Les Lorrains disent lé chtaye, l'étable; Raette, souris (en l'idiome lorrain).

doch zum Theil) auch unter veränderten Verhältnissen fortbestehen und sich erhalten könnte. Wäre die erste Frage nur mit der Dreitheilung in isolirende, agglutinative und inflective Sprachen zu beantworten, so würde gegen die Verwendung der Sprache als ethnologisches Eintheilungsprincip bereits entschieden sein, da die verschwimmenden Grenzgebiete jener drei Klassen schon a priori eine Uebergangsfähigkeit*) demonstriren. Der zweite Punkt verleitet leicht zu unfruchtbaren Erörterungen. Soweit die Sprache der directe Abdruck der durch das jedesmalige Milieu bedingten Geistesthätigkeit ist, so lange wird sie ein festes charakteristisches Gepräge tragen und ohne aussergewöhnliche Motive unmöglich aufgegeben werden. Nachdem sie indess der Geistesthätigkeit bereits Mittel für weitere Zwecke geworden ist, mag sie als ein empfehlenswerthes und brauchbares Werkzeug mitgetheilt oder entgegengenommen werden, unter Voraussetzung sonst begünstigender Umstände. Die vielfachen Wechsel culturloser Sprachen im Nebeneinander-Wohnen sowohl, wie im Nacheinander der Entwicklung, gravitiren stets um einen die Centrifugalkraft zügelnden Mittelpunkt, und vermögen aus eigener Macht keine höhere Stufe zu ersteigen, da die Entfaltung solcher Fähigkeit sie damit an die Schwelle des Culturvolkes führen müsste. Ein aus seinen natürlichen Sitzen in fremde versetztes Volk wird (wenn der Acclimationsprocess überstehbar ist), wie in übrigen Merkmalen seines physischen und psychischen Habitus, so auch in der Sprache bald mancherlei Modificationen zeigen und dieselbe vielleicht ganz verändern, wenn es nicht als rectificirenden Maassstab eine bereits normirte Schriftsprache mitgenommen hat. Tritt in den heimischen Sitzen ein fremdes Volk hinzu, so wird (von selten ausbleibenden Kreuzungen abgesehen) die ihrerseits gleichfalls das Milieu spiegelnde Sprache schon deshalb mancherlei Abänderung erleiden, weil durch das Hinzutreten neugeschichtlicher Conjuncturen jenes nicht nur geographisch und klimatologisch, sondern auch historisch constituirte Milieu selbst ebenfalls in weiterer oder geringerer Ausdehnung ein verändertes geworden ist.

Alle Sprachen sind in den Hauptzügen ihres Grundrisses nothwendig dieselben. Sie besitzen Worte für Anschauungen und Handlungen, und drücken in der einen oder anderen Weise die Beziehungen der Casus aus, der Modi und Tempora, sie beobachten eine bestimmte Wortstellung, wie sie sich

*) Die Volkssprache (des Mongolischen) hat bereits eine ordentliche Flexion bei den Zeitwörtern entwickelt. Innerhalb des finnischen Sprachstammes hat die Bildung von Präpositionen oder präpositionalen Zusammensetzungen bereits begonnen (Castrén). Andererseits bildet das Birmanische den Uebergang von den isolirenden zu agglutinativen Sprachen und liesse sich in seinen Wortsätzen als einverleibend polysyllabisch betrachten, während wieder Vail von den amerikanischen Sprachen meint, dass sie eigentlich monosyllabisch seien. Von den zu den agglutinirendeu gehörigen Sprachen des Kaukasus stehen einige an der Schwelle der Flexion (nach Schleicher, der die von Pott zugelassenen Bastardsprachen bestreitet). Kellgren stellt das Finnische als Flexionssprache hin. The Arabic languago is blended with the Sanscrit in so singular a manner, that one period often contains both languages, wholly distinct from each other in expression and idiom, but perfecfly united in sense and construction (Jones).

durch Usus oder sonstige Empfehlung (mit mehr oder weniger Rücksicht der Rhetorik) als die geeignetste gezeigt hat. In allen diesem liegt wenig Charakteristisches, und obwohl sich in jeder Sprache eines Naturvolkes die Eigenthümlichkeit desselben bis zu einem gewissen Grade abprägen wird, würde es unter Umständen immer möglich sein, in einer einzigen Sprache für Alles das, was die übrigen (obwohl hier und da die einzelnen freilich treffender und richtiger) zu sagen hätten, Ausdruck zu finden. Das grobe Gerüst ist überall dasselbe, feinere Wendungen bleiben local, aber diese, so interessant **) und wichtig sie linguistisch sind, können bei einer naturhistorischen Eintheilung jenem gegenüber nicht zur Geltung kommen (ausser etwa in einem künstlichen System). Mit der Bildung bildet sich die Sprache schärfer und edler aus und gewinnt dann bald mancherlei Färbungen, die die verschiedenen Nationalitäten deutlich gegen einander abschattiren. Ein Deutscher wird schwer seine Sprache aufgeben, er wird, wenn ihm das Französische zur Muttersprache werden sollte, nicht mehr wie bisher Deutscher bleiben können, aber die zartere Nüancirung der Nationalität, die hier verloren geht, so folgenschwer und bedeutungsvoll sie für den historischen Werth eines Volkes auch ist, kann bei einer auf physischer Grundlage wurzelnden Eintheilung nach ethnologischen Rassentypen nicht oder nur wenig ins Gewicht fallen. Jeder rohe Stamm der Ostjaken oder Naga hat gleichfalls gewisse Besonderheiten der Ausdrucksweise, in denen seine Selbstständigkeit wurzelt und mit denen sie verloren gehen würde (was in solchem Falle, bei dem Mangel jedes historischen Gehaltes, verhältnissmässig, und also völlig, gleichgültig wäre). Wie man hier, ohne Verpflichtung auf solche Rücksichten, sich ein generalisirendes Gesammtbild verschaffen müsste, wenn es sich um eine Eintheilung sämmtlicher Völker auf der Erde handelte, so ist dasselbe auch bei dem zur indogermanischen Familie gehörigen Zweige nöthig. Fassen wir also dann diese Sprachklasse in ihrem Durchschnittstypus auf (nicht nach der Norm des trotz seiner mehrfach artificiellen Beimischungen gewöhnlich an die Spitze gestellten Sanskrit), so zeigen sich bald so manche deutliche Uebergänge oder doch Zusammenhänge mit den anderen Sprachgebieten, dass bei gleichzeitiger Berücksichtigung der besonders bei diesen Geschichtsvölkern fruchtbar fortzeugenden Mischungen eine innere Gleichmässigkeit nicht schwer herzustellen sein würde.

Die Grundlage für die craniologische Eintheilung der Menschenrassen mag weniger schwanken, als die der linguistischen, bietet aber darum ebenso wenig völlige Sicherheit. Betrachten wir ein Thier in seiner geographischen Verbreitung, die Katzen- oder Hundearten, die Hasen oder Bären neben einander, so wird sich z. B. mit Bestimmtheit aussagen lassen, dass ein kurzer Schädel dem Ursus malayanus eigenthümlich sei, ein langer dem Ursus maritimus. Die jedesmalige Schädelform ist eine der Species als solcher zukom

"

**) Die Thränen heissen Wasser des Herzens" in der skandinavischen Dichtersprache. Im Siamesischen ist Nam Chai (Wasser des Herzens) der Wille, Nam ta (Wasser der Augen) die

Thräne.

mende (unzertrennlich mit ihr verknüpfte), und insofern mit dem Areal der geographischen Provinz bezügliche, als die jedesmalige Species das ihr entsprechende Areal voraussetzt (nur in diesem, aber niemals ohne dasselbe oder ausserhalb existiren kann). Der Ursus malayanus gehörte dem südasiatischen Reich (nach Swainson) an, der Ursus maritimus dem Paläonarktischen, und da ein jeder beim Ueberschreiten der ihm gezogenen Grenzen zu Grunde geht, wäre es von vornherein ein Widersinn, von einer Acclimatisirung des einen in dem Bezirke des andern zu reden, denn der ideelle Bär erscheint eben in Südasien als Ursus malayanus unter seiner dort acclimatisirten Form, im Norden als Ursus maritimus. Hier liesse sich also der Schädel als festes Kennzeichen bei der Eintheilung der Species betrachten, wenn es aus anderen Gründen wünschenswerth wäre, sie darnach vorzunehmen. Bei dem Menschen dagegen liegt die Sache anders, sobald ihm seine kosmopolitische Natur vindicirt wird. Der Mensch ist dann auf der ganzen Erde in gleicher Weise zu Hause, und die lokalen Verschiedenheiten hätten nur den Werth fliessender Varietäten, ähnlich, wie sie sich bei Rinderkreuzungen oder HundeAbarten finden. Der prognathisch-dolichocephalische Schädel würde dann nicht dem Neger zukommen, sondern dem im afrikanischen Areal des Globus wohnenden Homo, der brachycephale nicht dem Mongolen als solchen, sondern dem Bewohner der turanischen Steppen. In dem obigen Beispiel vom Ursus stehen geographische Umgebung und erscheinende Thierform in dem festen Verhältniss einer anorganischen Verbindung, die nur so bestehen kann oder sonst zu Grunde geht. Im Menschen findet sich eine organische Umbildungsfähigkeit, die sich mit der Umgebung in verschiedene Verhältnisszahlen setzen kann. Darwin's grossartige Materialiensammlung hat den Forschungen eine unerwartet neue Bahn gebrochen und vielversprechende Aussichten eröffnet, aber dennoch finden sich unter seinen Anhängern noch immer crass-mechanische Ansichten ausgesprochen, wie sie früher Lamarck's Theorien in Misscredit brachten, und jetzt zu dem Ungethüm der Pangenesis führen wollen. Bei Anpassung kann es sich nie um Theile, sondern immer nur um den Typus als Ganzes handeln, aus dessen Gesammtmodification dann auch die des besonders im Auge behaltenen Theiles folgt. Allmälige und richtig vermittelnde Uebergänge schlagen ihre Brücken über die schroffsten Abgründe, die für absolute Scheidewände galten, da jeder Sprung missglückt war. Beginnende Acclimation zeigt sich zunächst in den Secretionen, in der Leber- oder Harnabsonderung, in oberflächlichen Drüsen, in der Farbe, in der Haut, der Behaarung. Weitergehend wird sie auch die festeren Theile des Skeletts angreifen, und sollte dann, wenn die unter vielfachen Vererbungen gelockerte Schädelformation sich im statu nascenti einer neuen Tendenz findet, die Veränderung auch der historischen Aspecten in der geographischen Umgebung einen psychischen Anreiz hinzufügen, so würde je nach der Mächtigkeit desselben und seinem Proportionswerth zu den übrigen Agentien, ein jedesmal specifisch neues Product für den craniologischen Index hervortreten.

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