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Tragbahre und ein an Diarrhoe und Harnerguss leidender Mensch (Affe). In den andern Stellen des Cod. Borgia 45, Vat. B. 39 und im Cod. Telleriano Remensis und Vaticanus A. ist auch hier wieder die Gegensätzlichkeit zum Ausdruck gebracht: dem Todesgotte, dem Herrscher in der Unterwelt, dem Repräsentanten der Nacht wird der Sonnengott, Tonatiuh, der Herr des Tages, gegenübergestellt.

11. oçomatli „Affe". Der Affe ist eine mythologische Gestalt. Darum finden wir ihn kaum einfach realistisch dargestellt. Zum wenigsten trägt er, nach Art der Fürsten und Götter, Schmuck in dem Ohr (Fig. 106), und zwar in der Regel den, wie es scheint, etwas barbarischen Ohrschmuck des Gottes Tepeyollotl und seiner Begleiter. Statt des sich nach vorn sträubenden Kopfhaares sieht man häufig einen Busch grünen Malinalligrases (vgl. das nächste Zeichen). Gelegentlich auch (Cod. Borgia 16) ist die ganze Figur in Malinalli-Gras gekleidet (Fig. 107). Und im Cod. Telleriano Remensis und Vaticanus A. trägt der Kopf des Affen regelmässig die Kopfbinde des Windgottes Quetzalcoatl (Fig. 105). Der Affe hat Beziehungen zum Windgott. Er ist eben der schnelle, der flüchtige. Auch den arischen Indern ist der Affe Hânuman der vâtaja, der „Sohn des Windes". In mexicanischen Codices findet sich widerholt eine merkwürdige Darstellung, wo wir den Todesgott und den Windgott Quetzalcoatl Rücken an Rücken gelehnt dasitzen sehen. Im Cod. Laud 11 findet sich eine ganz gleiche Darstellung, wo wir aber statt des Windgottes die unverkennbare Figur des Affen mit dem Rücken gegen den Todesgott gelehnt finden; ersterer hält das Opfermesser, letzterer das ausgerissene Herz in der Hand. Dass wir also den Affen mit den Attributen des Windgottes bekleidet finden, kann nicht weiter Wunder nehmen. In dem Ausputz mit Malinalli-Gras scheint sich. eine Beziehung zum Tode zu offenbaren. Das Gesicht des Affen imitirt den Todtenschädel. Und ganz an unsere Fig. 107 erinnernd, sehen wir im Cod. Borgia 44 das Skelet, welches dem Sonnengott den abgerissenen Kopf einer Wachtel darbringt, in Malinalli-Gras gekleidet.

Der Affe ist lustig und spasshaft und weiss seine Gliedmaassen geschickt zu benutzen. Darum werden auch die, unter seinem Zeichen Geborenen in allerhand aber, wie es scheint, hauptsächlich brotlosen — Künsten geschickte und erfahrene Leute, Künstler, Sänger, Tänzer, Clowns und Spassmacher, - den Frauen ähnlich, fröhlichen Gemüths, doch nicht sehr ehrbar.

Als Patron dieses Zeichens ist im Cod. Borgia 26, und entsprechend im Cod. Vatic. B. 80 ein Gott gezeichnet, dessen nähere Beziehung durch einen, neben ihm im Wasser mit dem Netz fischenden Menschen zum Ausdruck gebracht ist. Da an dieser Stelle in der Aufzählung der Gottheiten, gegenüber dem Cod. Vatic. A. und Telleriano Remensis, eine Differenz auftritt, indem diese und die ihnen entsprechenden Stellen des Cod. Borgia und den Gott hier auslassen und dafür am Schlusse der Reihe

Vaticanus B.

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den Feuergott hinzufügen, so bin ich nicht im Stande, für diesen Gott einen bestimmten Namen anzugeben. Ich glaube ihn im Cod. Borgia 24 (wo er in Parallele zu Xochiquetzal stehen würde) und an verschiedenen Stellen des Codex Viennensis unter dem Namen chicome xochitl sieben Blume" wiederzuerkennen, und würde deshalb geneigt sein, in ihm ein männliches Analogon der Xochiquetzal anzunehmen, das zu der oben gezeigten Bedeutung des Zeichens vortrefflich passen würde.

12. malinalli wird von den alten Autoren als „cierta yerva“, „ein gewisses Kraut“ erklärt. Nach PEÑAFIEL (Nombres geográficos de

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México) ist es: planta de los Gramineos, conocido por „zacate del carbonero“, dura, aspera, fibrosa, que fresca sirve para formar las sacas del carbon y para sogas que las aseguran, d. h. also Strohseil" oder „Gras, aus dem man Strohseile fertigt". Damit scheint die Etymologie des Wortes zu stimmen. Wir finden im MOLINA: malina, onitlamalin, „torcer cordel encima del muflo“; malinqui-malinalli „cosa torcida“.

Im Cod. Mendoza 13. 14. finden wir den Ort Malinaltepec durch einen Berg dargestellt, der auf seinem Gipfel eine krautartige Pflanze mit. gelben Blüthenköpfen (Fig. 108) trägt. In demselben Codex 41, 11 dagegen ist derselbe Ort durch einen Berg dargestellt, der auf seinem Gipfel die Fig. 109 trägt, d. h. einen Todtenschädel, dessen Wölbung gleichsam er

setzt ist durch den grünen, mit gelben Blüthenköpfen besetzten Busch dieses Krauts. Letztere Combination ist auch die übliche Darstellung des Tageszeichens malinalli. Vgl. die Fig. 110 (Cod. Telleriano Remensis). Doch findet sich daneben auch z. B. im Cod. Borgia 26 die Fig. 111, welche den ganzen Busch der Pflanze mit den gelben Blüthenähren und zwei aufgesteckten Fähnchen zeigt. Anderwärts ist das Tageszeichen dargestellt durch einen blutigen Kiefer mit einer Zahnreihe (Fig. 114 Cod. Fejérváry), denen noch bisweilen ein herausgerissenes Auge (Fig. 113 Cod. Laud) oder ein herausgerissenes Auge und ein grüner Busch (Federn?) hinzugefügt ist (Fig. 112 Codex Laud). Wie das eine Darstellung des Wortes malinalli sein soll, ist schwer erfindlich. Ich glaube, dass der andere Name itlan, der in der Liste von Meztitlan für dieses Zeichen gebraucht wird und der mit sein Zahn" übersetzt werden kann, hier herangezogen werden muss.

Das Zeichen hat einen bösen Ruf. Die alten Autoritäten SAHAGUN und DURAN erklären es ich weiss allerdings nicht, ob vollständig unbeeinflusst durch biblische Traditionen als Sinnbild der Vergänglichkeit, das Gras des Feldes, das schnell dahinwelkt. DURAN hebt dabei die Vergänglichkeit des Uebels hervor. Wie das Gras des Feldes jedes Jahr welkt und im nächsten wieder frisch ergrünt, so verfielen auch die unter diesem Zeichen Geborenen jedes Jahr in eine schwere Krankheit, erholten sich aber wieder von derselben. SAHAGUN dagegen hebt die Vergänglichkeit des Glückes für die unter diesem Zeichen Geborenen hervor. Anfangs vom Glück begünstigt, würden sie plötzlich wieder ins Elend zurückgeschleudert. Sie würden viele Kinder bekommen, diese ihnen aber der Reihe nach wegsterben. Darum, giebt er an, vergliche man. dieses Zeichen einem reissenden Thier.

Patron dieses Zeichens ist ein Gott, der von den Interpreten Pantecatl, der Gott des Weines, genannt wird. Als Götter des Weines (d. h. des Pulque, des aus der Agave americana bereiteten berauschenden Getränkes) wird im SAHAGUN eine ganze Reihe von Götter angegeben: Tezcatzoncatl, Yiauhtecatl, Izquite catl, Acolhua, Tlilhua, Pantecatl, Toltecatl, Papaztac, Tlalte cayohua, Ometochtli, Tepuzte catl, Chimalpanecatl, Colhuatzincatl. Wie man sieht, haben die meisten dieser Namen patronymische Form. Man möchte vermuthen, dass durch diese verschiedenen Namen die besonderen Marken des Getränkes bezeichnet worden. seien. Der Name Pantecatl findet sich auch darunter, und ihm wohnt eine besondere Bedeutung inne, denn Pantecatl heisst: der von Panotlan (Pantlan, Panuco) d. i. der Huaxteke. Nach der Tradition aber ward der Pulque unter den Olmeca Huixtotin (d. i. den Bewohnern der atlantischen. Golfküste, südlich von Vera Cruz) erfunden, und bei dem Gelage, welches zu Ehren der Erfindung gegeben ward, zeichnete sich Cuextecatl (Huaxtecatl), der Häuptling der Cuexteca oder Huaxteca, durch seine Unmässigkeit aus.

Pantecatl wird Gemahl der Mayahuel, der Göttin der Agavepflanze, genannt, und ihm wird das besondere Verdienst zugeschrieben, die narkotischen Wurzeln entdeckt zu haben, die man dem Pulque zusetzte, um dessen berauschende Wirkung zu steigern.

Der Gott wird in barbarischer Tracht dargestellt (Fig. 146), mit einem Nasenring, wie ihn die Göttin Teteoinnan oder Tlaçolteotl trägt, und auch in der Tracht an die letztere Göttin erinnernd. Das ist ein bezeichnender Zug. Denn, wie wir unten zu erwähnen haben werden, scheint auch die genannte Göttin huaxtekischen Ursprungs zu sein. Der Gott ist mit kriegerischen Emblemen ausgestattet; ihm gegenüber oder vor ihm herschreitend ist ein Tiger gezeichnet, oder in Adler- und Tigertracht gekleidete Krieger, Sinnbilder der Tapferkeit (quauhtli ocelotl „Adler

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Tiger" ist Bezeichnung der hervorragendsten und tapfersten Krieger). Denn der Rausch macht tapfer; auch durften, wie es scheint, an den Pulquegelagen nur alte Männer und Soldaten Theil nehmen.

Der Kultus, der mit dem Pulquegott, bezw. mit dem Pulque selbst getrieben wurde, hat noch seine besondere Bedeutung. Ohne Zweifel wurde unter dem Bilde des Weins, des kräftig und stark machenden, der Regen verstanden, der der Erde Kraft und Stärke giebt. Der Regengott selbst heisst bekanntlich Tlâloc d. h. „Wein der Erde". In der Relacion von Meztitlan sind als Hauptgötter genannt: Ometochtli, Tezcatlipuca, Hueitonantzin d. h. der Weingott (Regengott), der Gott der Dürre und des Winters und die Göttin der Erde. Von dem Gott des Weines (Ometochtli) wird hier erzählt, dass ihn Tezcatlipuca erschlägt, dass aber der Tod desselben nur wie der Schlaf eines Trunkenen sei, dass nachher der Gott gesund und frisch wieder auferstehe, ein durchsichtiger Mythus,

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