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die im Cod. Tro 16*-15*ed in der Hand einer Reihe sitzender Götterfiguren zu sehen sind. Die Darstellungen schliessen sich an eine Reihe anderer an, in denen die Götterfiguren theils Köpfe mit geschlossenen Augen in der Hand halten, theils einen Kopf, den sie in der Hand halten, mit dem Beil bearbeiten. Und es folgen ihnen andere Darstellungen, in denen die Götterfiguren mit dem zugespitzten Ende eines Knochens in das Auge eines Kopfes, den sie in der Hand halten, bohren. Ich habe schon in einer früheren Abhandlung erwähnt, dass ich diese letzteren Darstellungen mit gewissen Darstellungen mexikanischer Codices (Cod. Borgia 23—24, Vaticanus B. 82-83, Fejérváry 21-22) in engster Verwandtschaft stehend betrachte und annehme, dass die Darstellungen sowohl, wie die begleitenden Hieroglyphen, sich auf das Menschenopfer, im engeren Sinne auf das Tödten des Opfers, beziehen. In den mexikanischen Codices folgt auf das Ausbohren des Auges eine zweite Reihe von Darstellungen, in denen man die Götter kleine Figuren von sich selber, gleichsam als Opfer darbringend, vor sich halten sieht; und dann eine dritte Reihe, wo die Götter vor ihnen stehenden oder liegenden Menschen eine in Blumen und Bänder auslaufende gelbe Schnur aus dem Leibe ziehen. Bezog sich die erste Reihe der Darstellungen auf das Tödten, die zweite auf das Darbringen des Opfers, — die Opfer waren immer in die Livree des betreffenden Gottes gekleidet, gleichsam als Repräsentanten desselben so bezieht sich die dritte Reihe auf das Herausreissen des Herzens aus dem Leibe. Das sieht man deutlich z. B. an der Figur im Cod. Vaticanus B. 86, wo das mit dem Rücken über den Block geworfene Opfer und die tiefe Brustwunde unverkennbar sind. Nun dieser dritten Reihe von Darstellungen halte ich die Blätter 16*-15*ed und 14*d des Codex Tro für äquivalent, und deute demnach die Figuren 228-231 als die ausgerissenen Herzen, die dargebracht werden, das Zeichen ik in denselben als das Zeichen des Lebens, die gekrümmten Figuren darüber für die abgerissenen Aorten oder - was mir wahrscheinlicher ist als das Dampfen und Rauchen des frisch herausgerissenen Herzens. Vgl. die Figuren 232-234, Bilder des Herzens, wie es in mexikanischen Bilderschriften gezeichnet ist. In dem Text findet der Vorgang seinen Ausdruck durch die Hieroglyphen Fig. 235-239 und Fig. 240-241, welchen sich die Hieroglyphen Fig. 242-243, bekannte Symbole des Todes, und die Hieroglyphe Fig. 244, diejenige des Sonnengottes, (dem das Herz dargebracht wurde), anschliessen.

Aehnliche Gegenstände, wie die Figuren 228-231, die ich für ausgerissene Herzen halte, und in denen ebenfalls das Zeichen ik zu sehen ist (vgl. Fig. 245-246), werden im Cod. Tro 6* und 5*c von Göttern auf hohen Stangen getragen. Der Text zeigt ausser den Hieroglyphen der Personen und einer durchgehenden Hieroglyphe (auf die ich unten noch zu sprechen kommen werde, und die, meiner Ansicht nach, das Herabkommen zum Opfer bedeutet), einmal die Hieroglyphe Figur 247, das andere Mal die

beiden Hieroglyphen Figur 248-249, wo die letztere eine der Hieroglyphen der vorher angeführten Stellen wiederholt.

Hat nun aber das Zeichen ik die in Vorstehendem angenommene Beziehung zum Herzen, zum Leben, so ist es nicht weiter wunderbar, dass wir dasselbe auch direkt unter den Darbringungen finden, und zwar nicht etwa in der Hand des Todesgottes, als Verkehrung des wirklichen. Opfers in ein nichtiges, windiges, eitles, sondern wohlgezählt unter den übrigen Darbringungen, ja, wie ich annehme, als das Kostbarste, als das Herz, das Leben. Es tritt in der Beziehung das Zeichen ik ganz äquivalent dem Zeichen kan auf. So z. B. im Cod. Tro 30c 29d.

Direkt in der Bedeutung „Herz" scheint das Zeichen ik auf Blatt 25 des Codex Tro verwendet zu werden. Hier ist eine Göttin dargestellt, die anscheinend die tödtlichen, verderblichen Eigenschaften des Wassers versinnbildlicht. Sie ist mit der blauen Schlange gegürtet. Unten an ihrer rechten Seite befindet sich ein Todtenschädel mit dem ausgerissenen Auge, zu ihrer linken das Zeichen ik (Fig. 250), ganz wie man in mexikanischen Codices bei Todesgottheiten oder Opferdarstellungen, auf der einen Seite den Todtenschädel, auf der andern das Herz sieht. Auf der rechten obern Seite der Göttin stürzt vor dem wässerigen Strahl, der ihrem Munde entspringt, ein todter Mensch herab, und vor ihm hebt die Göttin wiederum das Zeichen ik in die Höhe, ganz wie mexikanische Todesgötter das ausgerissene Herz in die Höhe halten.

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Auf dem berühmten Blatt 41-42 des Codex Cortez, welches CYRUS THOMAS in seiner neuesten Publikation eingehend besprochen hat, sehen wir in der Mitte der vier Himmelsrichtungen unter dem Baum (dem yax ché, der Ceiba?) zwei Gottheiten sitzen, in denen wir zweifellos den alten Gott Itzamná, den Gott Vater" des Priesters HERNANDEZ, und seine weibliche Genossin (Ixchel, die Mutter der Chibiriac, der Mutter der Bacab) zu erkennen haben. Dieselben Gottheiten sind auch in dem. Bilde darüber, unter dem Himmelszeichen, welches nach der gewöhnlichen Annahme den Osten, vielleicht aber (vgl. oben) die Himmelsrichtung des Südens bezeichnet, zu sehen. In dem Mittelbilde hält der Gott eine Säule von drei Zeichen ik (Fig. 253); und vor der weiblichen Gottheit steht eine Säule (Fig. 254), die unten das Symbol des Gefässes, darauf das Zeichen ik, und endlich eine roh gezeichnete Thierfigur, die an das Zeichen imix, das Symbol der Fruchtbarkeit, gemahnt, aufweist. In dem obern Bilde hält der alte Gott und die Göttin ein Zeichen in der Hand (Fig. 251 und 252), welches wie durch Transposition aus dem Zeichen ik entstanden zu sein scheint, und in gleicher Weise an das Zeichen kan, wie an das Zeichen cauac erinnert, ausserdem aber eine Speerspitze trägt. Die letztere scheint an eine geheime Beziehung zu erinnern, die sich auch in den mexikanischen Darstellungen der Herren des Lebens, Tonacatecutli und Tonacacihuatl, ausspricht, indem man auch hier zwischen dem von

der gemeinsamen Decke verhüllten Paar eine Speerspitze aufragen sieht. Das Zeichen ik selbst kann in diesen Darstellungen kaum etwas anderes, als das Leben“ bedeuten.

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3. votan, a'kbal, akbal. Der an erster Stelle stehende TzentalName ist nicht der eigentliche Name des Zeichens, sondern der des Kulturheros der Tzental, des berühmten Votan, dem ohne Zweifel dieses Zeichen geweiht war. Den Namen Votan erklärt BRINTON (American Hero Myths p. 217) aus dem Tzental-Worte uotan, das in einer von ihm angeführten Stelle eines in der Tzental - Sprache geschriebenen geistlichen Führers mit „Herz“ und „Brust" übersetzt ist. Diese Erklärung ist unzweifelhaft richtig, denn der Bischof NUNEZ DE LA VEGA, der Autor, auf dessen Notizen alles beruht, was wir über diese interessante mythologische Figur wissen, erklärt am Schluss des betreffendes Abschnittes: y en alguna provincia le tienen per el corazon de los pueblos. Nun „corazon de los pueblos" heisst ins Mexikanische übersetzt tepeyollotl, und das ist, wie wir oben gesehen haben, gerade der Name der Gottheit, welche die mexikanischen Quellen als Tutelargottheit des dritten Tageszeichens, des Zeichens calli, nennen. Auch darin gebe ich BRINTON Recht, dass ich in dem Worte uotan die Maya-Wurzel tan erkenne, die „inmitten“, aber auch „Angesicht, Oberfläche, Vorderseite, Ausdehnung" bedeutet. Nur scheint mir das uo kaum ein Possessivpräfix = Maya u „sein“, wie BRINTON annimmt, zu sein; denn dann könnte doch kaum in der von BRINTON angeführten Stelle a-uo-tan [„dein sein Inneres"] gesagt worden sein. Ich meine vielmehr, dass eine alte Wurzel uo vorliegt, die mit Maya ol, uol (,,Herz, Gemüth, Wille, Freiheit" und „Rundes“) - zusammenhängt, und deren eigentliche Bedeutung „Herz“ ist. Ich glaube, dass diese Wurzel in dem Monatsnamen uo noch enthalten ist. Denn dessen Hieroglyphe enthält die beiden synonymen Elemente, die in den oben gezeichneten Hieroglyphen Fig. 236 und 237 vorkommen, und die beide, wie wir oben schon vermutheten, das dargebrachte Herz bedeuten. Das zweite dieser Elemente fungirt gleichzeitig als Symbol der Vereinigung (vgl. die Figuren 75-79). Vereinigung heisst aber mol. Und mit dem Worte mol ist wiederum ein Monat bezeichnet, dessen Hieroglyphe das erste, das in Fig. 236 enthaltene Symbol des Herzens aufweist. Vgl. die Fig. 259, die die Zeichnung LANDA's und der Dresdener Handschrift wiedergiebt, und die Fig. 260, die der Cedernholzplatte von Tikal entnommen ist. Bedeutet aber uo „Herz“, so könnte uo-tan das „innerste Herz", oder auch das Herz der Ausdehnung", das „Herz der Oberfläche bedeuten, also vielleicht vergleichbar den Quiche u c'ux cah, u c'ux uleu „das Herz des Himmels, das Herz der Erde", die als kosmogenische Gestalten und Menschenschöpfer im Popol Vuh eine Rolle spielen.

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Das Wort a'kbal bedeutet „Nacht". Wir haben im Maya noch heute

für Nacht die Wörter akab, akabil, akbil im Gebrauch; im QuichéCakchiquel a'kab, a'ka, a'kbal, und auch im Ixil a'kbal. - Kann dies Wort im Zusammenhang gedacht werden mit der mexikanischen Bezeichnung dieses Tages? Ich glaube wohl. Bei der Nacht ist wohl an das dunkle Haus der Erde gedacht, welches die Toten in seinem Schoosse aufnimmt, und in welchem auch die Sonne zur Rast geht. Die Mexikaner associirten das Tageszeichen calli mit der Region des Westens, der Gegend, wo die Sonne untergeht. An dem Tage, wo das Zeichen regierte, kamen die Cihuateteô vom Himmel herunter, die Seelen der im Kindbett gestorbenen Frauen, die gespenstischen Weiber, die im Westen hausen, das Gefolge der Erdgöttin Teterinnan. Es war ein trauriges Zeichen, die unter ihm Geborenen waren dumm und stumpf, erdgeborene, die bestimmt waren, alsbald in den Schooss der Erde zurückzukehren, den Feinden in die Hände zu fallen und auf dem Opferstein ihr Leben zu enden.

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LANDA giebt das Zeichen akbal in Gestalt der Figur 261. Der Codex Tro giebt die Formen Fig. 262 und 263, der Codex Cortez die ganz gleichen Figg. 264 und 265. In der Dresdener Handschrift finden sich theils ähnliche Formen (Fig. 266–268). Daneben finden sich aber Formen, wo die beiden seitlichen Theile nicht von oben herein, sondern von unten herauf ragen (Fig. 269), oder geradezu als runde Kreise (Augen?) im Innern der Seitentheile markirt sind (Fig. 270). Besondere Formen sind auch die Figuren 271-273, die den hinteren Abschnitten der Dresdener Handschrift entnommen sind, und in denen wir in der unteren Hälfte des Zeichens noch Punkte, Kreise oder Halbkreise markirt finden. Der Codex Perez hat nur die flüchtig gezeichnete Form Fig. 274.

Das Zeichen akbal ist auch mit ziemlicher Sicherheit auf den Reliefs zu erkennen. So in der Anfangshieroglyphe der Gruppe, welche über der linken Figur des Mittelfeldes sowohl auf dem Altarblatt des Sonnentempels (Fig. 275), wie auf dem des Tempels des Kreuzes Nr. 1 in Palenque (Fig. 276), und es ist besonders interessant, dass wir in der letzteren Figur dieselbe Besonderheit wiederfinden, die auch die Figuren 271-273 der Dresdener Handschrift zeigen. Desgleichen zeigen die Kreise oder Punkte in der unteren Hälfte des Zeichens auch die schön ausgeführten Figg. 277 und 278 der Cedernholzplatte von Tikal.

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