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der warscheinlichkeit bei, der einer gewisheit sehr nahe kömt. (f) Und wenn ich meine meinung davon eröfnen sol, so halte ich allerdings dafür, man könne aus der algemeinen übereinstimmung der völker die wirklichkeit Gottes zwar nicht dergestalt darthun, daß die unmöglichkeit des gegentheils daraus erhellen solte; aber sie wirke doch so viel, daß die feinde der gottheit dieser warheit ohne allen grund widersprechen, und bei vernünftigen gar keinen glauben verdienen." Es ist möglich, daß alle menschen in einem urtheil irren, sonderlich, wenn sie durch den betrug der finnen darzu verleitet worden, dergleichen z. e. diese meinung wäre, daß sich die sonne umb die erde bewege. Was wäre es aber vor ein schlus: Es ist möglich, daß alle menschen irren; derowegen irren sie auch in der that, wenn sie einmütig bekennen, es sei ein Gott: Oder: Es ist möglich, daß alle menschen irren; derowegen hat man eine erhebliche ursach, die algemeine meinung, daß ein Gott sei, in zweifel zu ziehen, und das gegentheil vor war zu halten: Man seze den fat, es hätte bisher jederman geglaubet, daß es vormals menschen von ungeheurer größe und fast unglaublicher stärke gegeben, die man insgemein riesen zu nennen pfleger; würde es wol eine probe der weisheit, oder vielmehr eine unbesonnene verwegenheit sein, wenn jemand, ohne die wigtigste gegengründe anzufüren, diese mit algemeinem beifal angenomme ne meinung leugnete? Ist jemand davon nicht überzeuget, so wird er, woferne er vernünftig ist, dieselbe aufs sorgfältig fte untersuchen, alle gründe, die man zum beweis derselben anzufüren pfleget, aufs genauste prüfen, feine gegengründe damit vergleichen, und nicht eher sein urtheil fällen, als bis er,

nach

(f) Es ist der Bifchof Gastrell in feinen predigten von der relis gion. Sehet Burnets auszug der von Boyle gestifteten res den. Th. 1. bl. 345.

nach einer reifen überlegung, gefunden, welche von beiden stärker oder schwächer sind. Wären die feinde der gottheit so vernünftig, als sie zu sein vorgeben, so würden sie dieses ebenfals beobachten: Und das zwar umb so viel mehr, da die sache, von der man redet, weit wigtiger ist, als irgend eine sein kan. Aber sie machen sich selbst lächerlich, indem sie lachen, wenn man ihnen die algemeine übereinstimmung der völker entgegen fezet. Sie können oder wollen nicht begreifen, daß wir ihnen durch den vortheil, den die vertheidiger Gottes und der religion auf ihrer seite haben, zu gemüte füren wollen, daß unsre meinung vor der ihrigen einen vorzug habe, daß wir im besiz wären, und daß es ihnen von rechtswegen zukäme, ihre gegenmeinung durch triftige gründe zu beweisen.

§. 30.

waren ur

Ich wil jezt nicht untersuchen, ob diese algemeine über- Von dem einstimmung der völker von einer natürlichen, eingepflanzten, sprung dieser und angebornen erkentnis Gottes herrure. Die einwürfe, algemeinen die mir ein Gottesverleugner entgegen sezen könte, wären übereinstim zum wenigsten also beschaffen, daß ich ihm das gegentheil nicht mung. zulänglich zeigen könte, ob er sie gleich wider seine eigene em pfindung und überzeugung vorbrächte. Er könte z.e. fagen, wenn den menschen eine natürliche erkentnis Gottes angebo ren wåre, so würde auch ein jeder davon eine empfindung und überzeugung haben. Allein daß dieses sich nicht also verhielte, davon könte er durch sein eigenes beispiel einen beweis ablegen. Er hatte keine überzeugung von dieser meinung, da doch seine natur von der natur andrer menschen nicht unterschieden wäre. Ich glaube, daß er in diesem stück wider seine eigne empfindung reden würde. Allein wie kan ich ihm beweisen, daß er allerdings eine überzeugung von der warheit habe, daß ein Gott sei? Ich mag sagen, was ich wil so wird er mir doch immer zur antwort geben, daß er selbst

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von

von seiner empfindung beffer, als ich, müste urtheilen können. Unterdessen werden wir doch die Gottesverleugner ungemein beschämen, wenn wir sie auf den ursprung und die erste ur fach dieser algemeinen übereinstimmung der völker füren. Es ist gewis, daß Noa, der andre stamrater des menschlichen geschlechts, unter andern lehren, welche die religion betreffen, auch diese, daß ein Gott sei, seinen kindern sorgfältig einges schärfet, und ihnen anbefolen habe, sie auf ihre nachkommen weiter fortzupflanzen. Unter denen sieben geboten, welche Noa seinen sönen hinterlassen, handelt das erste von dem dienst des einigen und waren Gottes. (g) Denn ob wir gleich in der heiligen schrift keine zuverläßige nachricht davon finden, daß dieser heilige man die bekante sieben gebote der Moachiten seinen kindern gegeben habe; so können wir doch daran deswegen nicht zweifeln, weil sie gleich in den ersten zeiten nach der sündflut bei allen völkern in grosem ansehen gestanden. Sem, Ham und Japhet, die drei söne des Noa, welche sich bald darauf in den besiz des erdbodens theileten, haben dieses gesez ihres vaters ohne zweifel erfüllet, und ihre kinder gelehret, daß ein Gott sei, dem man dienen, und den man anbeten müste. Von diesen haben es wieder ihre kin der gelernet, und auf diese weise ist die meinung von Gott auf die späteste zeiten fortgepflanzet worden. Ob nun zwar vież le lehren von dem dienst des waren Gottes mit der zeit verloren gegangen, oder verändert und verderbet worden, so hat dennoch die meinung von einem almächtigen und unsichtbaren wesen überhaupt niemals gänzlich können vertilget werden. Man müste auf einmal an Gott zu gedenken, aufgehöret, und gleichsam durch einen algemeinen vergleich aller geschlechter die religion abgeschaffet, und bei lebensstrafe

vers

(g) Leset davon den Seldenum in seinem buch de Jure Nat, et Gent, juxta difcipl, Ebræorum, Lib, I, cap, X. et Lib. II. c. I.

verboten haben, von Gott und seinem dienst zu reden, wenn man die meinung, daß ein Gott sei, aus den gemütern aller menschen gänzlich hätte verbannen wollen. Daß aber dieses unmöglich gewesen, wird ein jeder von selbst haben ermesfen können.

S. 31.

Jedoch weil ich mich bei dieser vorstellung auf eine ge- Wie er ge schichte berufen habe, die wir allein aus der heiligen offenba- gen die got. tesverleugrung wissen, so werden wir damit wider einen gottesverleugner zu beweiner nichts ausrichten. Lasset uns daher diese sache nach fol- sen? chen gründen untersuchen, welche auch die feinde Gottes selbst zugeben müssen. Es ist entweder jemals eine zeit gewesen, da die menschen nicht geglaubet haben, daß ein Gott sei; oder es ist eine solche zeit niemals gewesen. Haben die menschen zu allen zeiten und also von anbegin gegläuber, daß ein Gott sei, so ist ihnen diese meinung entweder von Gott selbst geoffenbaret worden, oder sie haben sie zu folge der natur ihrer felen vor war halten müssen. In dem ersten fal ist es gewis, daß ein Gott sei; in dem andern aber kan es eben so wenig geleugnet werden. Denn was uns die natur selbst zu glau ben verbindet, das mus ohne zweifel war sein. Ist aber jez mals eine zeit gewesen, da man von Gott gar nichts gewüst hat, so ruret diese algemeine übereinstimmung der völker entweder daher, weil sich Gott zu einer gewissen zeit dem ganzen menschlichen geschlecht auf eine auferordentliche art geoffenbaret hat, oder, weil einige menschen mit einander eins worden find, die ganze welt davon zu überreden, daß ein Gott sei. In dem erstern sal ist es offenbar, daß ein Gott sein müsse. Was aber den leztern betrift, so sind diejenige, die ihnen vorgenom men haben, diese meinung allen menschen beizubringen, entweder einfältige, oder mit einsicht begabte leute gewesen. Von einfaltigen ist es nicht zu vermuten, daß sie alle menschen haben einnehmen können, sönderlich da die meinung, daß ein

Gott

Gott sei, den neigungen und absichten der meisten wird entgegen gewesen sein. Sind es leute von verstand und einsicht gewesen, so haben sie entweder das, was man jezt tugend nennet, oder das, was den namen der lafter fürét, geliebet. Das leztere kan deswegen nicht seh, weil diese meinung fol chen menschen gar nicht vortheilhaft, sondern vielmehr nachtheilig und erschrecklich ist. Es sind also leute von einsicht und tugend gewesen, die zuerst ein almächtiges, ewiges, alwissens des und gerechtes wesen erdacht haben. Giebt man dieses zu, so haben die gottesverleugner unrecht, wenn sie die ersten urs heber dieser lehre vor unsinnig, oder vor seinde des menschlis chen geschlechts halten. Zum andern, haben sie alle völker von dieser meinung überreden können, wie denn dieses notwendig mus geschehen sein, so haben sie dieses entweder durch ware oder durch falsche gründe bewerkstelliget. Ist es durch ware gründe geschehen, so ist es auch war, daß ein Gott sei. Haben sie sich falscher gründe bedienet, so haben alle völker ei nem irtum beifal gegeben, der nicht nur ihren bisherigen meinungen ganz entgegen war, sondern sie auch verband, alles zu verabscheuen, woran sie bisher ein vergnügen gefunden. Denn was das erstere betrift, so ist dasselbe daher klar, weil man bis daher geglaubt, daß kein Gott sei. Was aber das leztere betrift, so ist bekant, daß die menschen nach ihren naturlichen neigungen das lieben, was Gott verboten, und ewig zu strafen gedrohet hat. Wer kan aber wol glauben, daß eine geringe anzal von menschen durch lügen und falschegründe alle völker überreden können, daß sie bisher narren gewesen, und sich alles deffen enthalten müsten, was ihnen von natur angenehm wäre? Und wie schickt sich das auch vor die eigenschaft vernünftiger und tugendhafter leute, lügen zu erdenken, umb die welt davon zu überreden? Ist denn niemand fähig gewesen, die falschheit dieser lehre zu entdecken? Hat denn niemand so viel liebe zu ihm selbst gehabt, daß er eine meinung

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