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Der erfte

von der un

genommen.

von ihm, daß er seine meinung beweise. Aus diesen ursachen wollen wir denn dasjenige, dadurch wir noch unsre lehre bez stätigen könten, weglassen, und nur sehen, was unsre gegner zum beweis ihrer meinung vorbringen.

§. 65.

Das erste und vornehmste, darauf sie sich berufen, ist einwurf ist die unmöglichkeit eines solchen wesens, dergleichen Gott sein möglichkeit fol. Denn sie sprechen, man könne von Gott keinen rechten Gottes her deutlichen begrief haben; die menschen hätten alles, was ei ner ehrfurcht und hochachtung würdig geschienen, in der grö ften verwirrung des gemütes zusamen genommen, und Gott beigeleget; sie hätten nicht untersuchet, ob auch diese eigenschaften einem wesen zugleich zukommen könten; und daher hätte es freilich kommen müssen, daß sie aus Gott ein unmög liches wesen gemachet; man erwäge nur einmal die verschiedene eigenschaften, die Gott haben sol, so wird man einen offenbaren widerspruch zwischen ihnen antreffen; er solein we sen sein, das alles siehet und höret, und dennoch weder augen noch ohren haben; er sol allenthalben zugegen sein, und dennoch, weil er aus keinen theilen bestehet, sich an einem untheilbaren ort befinden; er sol alles machen können, und dennoch. keine hände haben; er sol beständig vergnügt und glückselig leben, und dennoch durch die fünden der menschen alle augen blicke beleidiget werden; er sol an nichts einen mangel haben, und alles vergnügen aus ihm selbst schöpfen, und dennoch verlangen, daß die menschen ihm dienen. Dieses alles schie nen lauter einander widersprechende eigenschaften zu sein, und daher müste man das wesen selbst, dem sie beigelegt werden, vor unmöglich halten.

Beantwor

S. 66.

So oft ich diesen einwurf gelesen, habe ich gezweifelt, ob tung, deffele es den gottesverleugnern ein ernst set, wider Gott zu streiten.

ben.

Denn

Denn ich fan mir nicht einbilden, daß sie demselben einige stärke beilegen solten. Unterden, damit sie nicht den unwissenden und einfältigen die augi blenden mögen, so wil ich ihnen folgende animerkungen entgegen sezen:

1. Ich gestehe es, daß ein unmögliches wesen nicht wirklich sein könne;

2. Ich gebe es zu, daß ein wesen unmöglich sei, dem man solche eigenschaften beileget, welche einander widerspre chen; (§. 56.)

3. Ich leugne es aber, daß die eigenschaften, mit denen das göttliche wesen, nach unsrer lehre, versehen ist, einan der widersprechen. Es ist falsch, daß wir alles, was unsrer einbildung gros, schrecklich, erhaben, und ehrwürdig vorgekommen, ohne überlegung zusamengeraffet, und in äußerster bestürzung ein wesen daraus gemacht, das wir nachgehens angebetet und verehret haben, ohne zu wissen, ob es wirklich oder auch nur möglich sei. Die erfarung wird unsre gegner von dem gegentheil völlig überzeugen, wenn sie das in erwa gung ziehen wollen, was unsre gottesgelehrten und weltwei sen von der göttlichen natur geschrieben haben. Ja, wenn sie auch nur das wenige, was ich bei dem anfang dieser abhandlung von dem wesen Gottes angefüret, mit aufmerksamkeit betrachten wollen, so werden sie sehen, daß alle eigenschaften, die wir Gott beilegen, in der volkommensten übereinstim mung bei einander stehen, und daß wir keinesweges ohne alle begriefe reden, wenn wir von Gott und seinen eigenschaften unsre lehre vortragen.

4. Wenn sie sprechen, Gott sol alles sehen und hören, und doch weder augen noch ohren haben; sowundere ich mich, daß sie dieses vor unmöglich halten. Es ist ihnen ohne zweifel bekant, daß man durch das sehen und hören bei Gott

G 3

Die.

die erkentnis desjenigen verstehe, das sonst durch hülfe der augen und ohren erkant wird. Man behauptet ja nicht, daß Gött eben auf die weise, wie wir, sehen und hören solle; sondern man wil dadurch nur so viel sagen: Gott erkenne alle dinge aufs genauste, die sonst ein gegenstand der sinnen zu sein pflegen. Die werke der menschen sind sonst ein gegenstand der augen, und ihre worte ein gegenstand der ohren. Gott fiehet und höret sie, insoferne er weis, was sie thun und reden. Zu dieser erkentnis wird nicht eben ein körperliches auge und ein fleischliches ohr erfordert. Es ist möglich, daß dergleichen dinge ohne solche finliche werkzeuge erkant werden. Wil es ein gegner leugnen, so mag er den beweis füren. Ich habe jezt nur zeigen dürfen, daß sehen und hören, und doch weder augen noch ohren haben, keinen widerspruch in sich faffe.

5. Sie sagen, es ist unmöglich, daß Gott ein einfa ches ding, und doch allenthalben gegenwärtig sei; allein woher wollen sie das beweisen? Wenn die ausdehnung zur gegenwart einer substanz notwendig erfordert würde, und ein ding nur in dem raum gegenwärtig wäre, den es wirklich mit seiner materie anfüllet, so wolte ich es zugeben, daß Gottnach seinem einfachen wesen nicht algegenwärtig sein könte. Allein man pfleget nicht einmal von körperlichen dingen also zu gedenken. Wenn die sonne über unserm horizont stehet, und ihre stralen den erdboden erleuchten, so ist sie uns gegenwär tig, obgleich ihr körper die fläche des erdbodens nicht berüret. Ich bin in dem ganzen zimmer gegenwärtig, ob ich gleich diefen ganzen raum mit der materie meines leibes nicht anfülle. Wird also eine solche körperliche erfüllung des raums nicht einmal zur gegenwart eines körpers erfordert, so kan man die gegenwart eines geistes noch vielweniger aus dieser ursach leugnen, weil er nicht durch denjenigen ganzen raum ausge dehnet ist, in welchem er gegenwärtig sein sol. Ich weis wol, daß einige weltweise ihnen die algegenwart Gottes auf diese

weise vorgestellet, und daher den unermeslichen raum, den sie nach ihrer einbildung bildeten, vor Gottes algegenwart selbst. gehalten haben; allein man hat ihnen auch leicht zeigen können, daß sie durch diese meinung Gott zu einem körperlichen wesen machten, oder alles mit unzåligen göttern anfülleten. (z *) Wir gestehen es, daß uns die algegenwart Gottes ein geheimnis sei, wenn es auf die artund weise derselben ankomt. Unterdessen wird doch niemand zeigen können, daß sie seinem einfachen wesen widerspreche. Man seze den fal, daß Gott alles, was in der welt vorgehet, aufs genauste wüste, daß er alles unmittelbar erhielte, und ohne seinen beståndigen einAlus die welt nicht einen augenblick bestehen könte; so würde er schon eben deswegen allen kreaturen gegenwärtig sein. Ein heiliger apostel beweiser die algegenwart des höchsten daraus, weil wir durch ihn und seine kraft leben, weben und find. (a) Es mögen also die gottesverleugner beweisen, daß ein geist, ein einfaches wesen, weder alwissend, noch almächtig sein könne.

6. Das dritte har gar keine widerlegung nötig. Er fol alles machen können, sagen sie, und doch keine hånde haben. Meinen denn die gottesverleugner, daß nichts ohne hånde könne zur wirklichkeit gebracht werden? Halten sie davor, daß die substanzen, welche die natur nicht mit hånden versehen hat, auch nichts wirken können? Dieser einwurf ist also gar zu leicht und kindisch, und daher kaum wert, daß man ihn berüre.

7. Die fünden, durch die wir Gott beleidigen, können seine glückselige ruhe und zufriedenheit auf keine wei se stören. Man würde Gott vor das allerunvolkommenske

(z) Sehet meine Metaph. §. 323, d, fch, I. II,
(a) Apost, Gesch, 17, 28.

wesen

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wesen halten, und wenigstens von ihm wider alle begriefe, die wir geben, gedenken, wenn man glaubte, daß er von uns auf eben die art beleidiget würde, als wie ein mensch den andern zu beleidigen pfleget. Die beleidigung, die man mir zufüget, mus mir notwendig etwas entwenden, das mir vorhin eigen gewesen. So lange ich nichts verliere, kan ich mich über keine beleidigung beschweren. In dieseni verstan de kan Gott nicht beleidiget werden. Er ist nicht nur ein unveränderliches, sondern auch ein almächtiges wesen. Er könte sich wider alle gewalt zulänglich schüzen, mit der man ihn irgend jemals angreifen wolte. Wenn man spricht, Gott werde durch die sünden der menschen beleidiget, so wil man dadurch nur behaupten, daß sie sich unterstehen, wider seinen willen zu handeln, seine ehre zu verdunkeln, und das durch seine absichten zu hindern. Aber auch dieses kan seine glückselige zufriedenheit eben so wenig fören, als es möglich ist, daß der mensch seine bosheit ungerochen ausübe. Wenn es Gott schlechterdings leiden müßte, daß seine absichten gehindert würden, wenn er dieselbe nicht völlig zu erreichen wüste, ob gleich eine eitele kreatur denselben widerstrebet, wenn er den abgang seiner ehre durch eine anständige gnugthuung nicht ersezen könte, so würde ich mit recht vermuten, daß ihn die widerspenstigkeit der menschen unruhig und misvergnügt machte. Allein eine gerechte strafe der sünder, die der gröse des verbrechens gleich ist, offenbaret die ehre Gottes eben so volständig, als wenn gar keine fünde wäre begangen worden. Das weis Gott; er weis auch, daß der sünder dieser strafe nicht entgehen werde; was solte ihn also in seiner zufriedenheit stören können?

8. Er verlanget, daß die geschöpfe, die er mitver nunft und freiheit versehen hat, ihm einen dienst leisten. Allein er fordert dieses nicht deswegen von ihnen, damit sie ihm durch ihren dienst das ersezen mögten, was ihm noch etwan

fehlet.

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