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gleich also alle gründe, welche die gegner sonst zu gebrauchen pflegen, erdichtet und offenbar ungereimt sind, so könten sie doch der warheit keinen eintrag thun, wenn man sie gleich alle zugabe.

§. 70.

Nachdem ich also die wirklichkeit Gottes zulänglich bewiesen und vertheidiget habe, so wil ich jezt auch die einigkeit feines wesens auser streit sezen. Es ist nur ein einiger Gott. Dieser warheit ist zu allen zeiten weit mehr widersprochen worden, als jener. Niemals hat ein volk gelebet, welches geglaubet hätte, es sei gar kein Gott. (a *) Aber dagegen hat es niemals an völkern gefehlet, die nicht viele götter angebetet hätten. Hieraus haben einige geschlossen, es müsse weit schwerer sein, die meinung derer zu widerlegen, die viele götter glauben, als die ihrer thörheit zu überzeugen, welche gar keinen glauben wollen. Allein ich werde aus verschiedenen gründen zeigen, daß man eben so leicht die einigkeit des göttlichen wesens, als seine wirklichkeit beweisen könne.

S. 71.

Diejenige, welche viele götter glauben, handeln wider die ersten gründe einer gesunden vernunft. Es ist ein alge meines gesez, das uns die natur gelehret hat, welches uns verbindet, nichts zu glauben und vor war zu halten, dazu man nicht eine hinlängliche ursach weis, es mag uns dieselbe entweder von natur, oder aus einer offenbarung bekant sein. Insonderheit müssen wir uns alsdenn umb einen zureichen den grund bekümmern, wenn die sache wigtig ist, und so wol unsre glückseligkeit als auch unser verderben auf unserm glauben beruhet. Nun ist wol keine frage von größerer

(a*) Sehet den Seneca in Ep. 117.

wig

wigtigkeit, als diese, ob nur ein Gott, oder viele götter sein?
Wäre nur ein Gott, und wir beteten viele an, so müste uns
dieser eine und ware Gott ohne zweifel verdammen. Wa-
ren viele götter, und wir dieneten doch nur einem, so haben
wir ebenfals ein ewiges verderben zu erwarten. Es ist also
ohne zweifel höchstunvernünftig, daß man viele götter glau
be und verehre, und doch keine ursach dazu habe. Was ist
es aber vor eine ursach, die man zu dieser meinung zu haben
glaubet? Ein einiger Gott ist zu allem hinlänglich, wozu
man einen Gott nötig hat. Von einem einigen Gott kön-
nen wir alles bekommen, was man von einem Gott hoffen
und erwarten kan. Wenn tausend götter wären, so könten
fie nicht mehr thun, als ein einiger zu thun vermögend ist.
Es wäre umbsonst, wenn einer dem andern mit rat und
macht beistehen wolte. Es würde einer nicht weniger mi-
he und arbeit haben, wenn ihm andre die welt erhalten und
Mit einem
regieren hülfen, als da er dieses allein thur.
Wort: Alle übrige götter, die man aufer einem einigen an-
nimt, wären überfliesig, und zu nichts muze. Denn da ein
jeder Gott notwendig alwissend, almächtig, und das allerwei-
feste wesen sein mus, so kan einer allein die welt schaffen, ers
halten, und nach den gesezen der höchsten weisheit regieren.
Da ein jeder Gott ein herr der ganzen welt sein mus, zu def-
sen ehre dieses alles, was da ist, erschaffen worden, so kan uns
auch der dienst eines einigen Gottes glückselig, und die veräch-
tung desselben unglückselig machen.

S. 72.

beweis.

Zum andern: Wenn man annimt, daß viele götter Der andre find, so mus man doch zugeben, daß einer von ihnen ohne alle sötter die übrigen sein könte. Denn ein jeder Gott mus sein we würden zu sen von ihm selbst haben, und schlechterdings notwendig da fälliger wei. sein. (§. 2.) Es ist also möglich, daß nur ein Gott sei; und se da sein.

wenn

Der dritte beweis.

Alle götter

fein.

wenn man daher behauptete, daß viele götter wåren, só muste man dabei gestehen, daß sie nicht notwendig, sondern nur zufälliger weise ihre wirklichkeit hätten. Denn man nennet eine fache alsdenn zufällig, wenn ihr gegentheil auch sein kan. (§. 56.) Aber diese eigenschaft, nämlich die zufälligkeit, ist nicht nur an ihr selbst der volkommenheit eines göttlichen we sens zuwider; sondern es sind auch mit derselben verschiedene andre eigenschaften verknüpfet, die den begrief von Gott gånzlich aufheben. Denn da das zufällige anders sein kan, als es wirklich ist, so ist ein zufälliges ding auch zugleich verånderlich. Weil ferner in demselben der grund, warumb es so und nicht anders sei, nicht enthalten ist, (§. 59. ) und doch von allen dingen ein zureichender grund sein mus, (§. 60.) so hat es den grund seines daseins in einem andern wesen. Wenn also viele götter wären, so würden sie so wol unverän derlich sein, als auch ihr wesen von einem andern haben müßfen. Beides widerspricht dem begtief, den alle menschen von Gott haben. (§. 2.) Daher ist es unmöglich, daß viele götter sein.

§. 73.

Zum dritten: Wenn viele götter wären, so müsten sie alle einander gleich und änlich sein; der eine müste eben die müften ein. eigenschaften haben, die der andre hat; und wenn sie dem eis ander gleich nen ohne grade und einschränkungen zukämen, so müste sie und anlich auch der andre auf eben die weise befizen. Denn wenn das nicht wäre, so würde der eine etwas haben, das der andre nicht hat. Auf diese weise hätte nicht ein jeder alles das, was ein warer Gott haben kan. Und dadurch würde die unendlichkeit Gottes aufgehoben, (§. 5.) welche erfordert, daß Gott alles auf einmal und beständig habe, was dem göttlichen wes sen nicht widerspricht. Indessen entstehen aus dieser volkommenen gleichheit und änlichkeit der götter verschiedene un gereimte folgen. Weil sie alle einerlei eigenschaften besizen,

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so würde der eine Gott eben die eigenschaften, z. e. eben die almacht, eben die alwissenheit, eben die weisheit, u.sav. haben können, welche der andre befizet. Da nun das zufällig ist, dessen gegentheil auch sein kan, (§. 56.) so würde in diesem fal kein Gott seine eigenschaften schlechterdings notwendig haben. Diesem zu folge könte auch die wirklichkeit dieser götter nicht schlechterdings notwendig sein, und es wäre daher möge lich, daß sie auch nicht wären. Allein was wären das vor götter, die eben so wol nicht sein könten, als sie in der that find? Dadurch würde die natur eines Gottes offenbar aufgehoben, (§. 3.) und keiner von ihnen würde ein warer Gott sein.

§. 74.

Ich weis wol, was man mir hier entgegen sezen könte. VertheiðiMan wird sprechen dieser ganze beweis gründe sich darauf, daß guns deffelder eine Gott die eigenschaften des andern eben so wol, als seine eigene, haben könne. Allein dieses wäre unmöglich. Die vertheidiger des einigen Gottes lehreten ja selbst, daß Gott alles, was er hat, notwendig haben müste. Wenn man also viele götter glaubete, so behauptete man eben dieses von eis nem jeden unter ihnen. Und alsdenn wäre es nicht möglich, daß der eine Gott die eigenschaften des andern haben könte. Es ist war, daß der ware Gott seine eigenschaften schlechtere dings notwendig habe. Allein dieses können sich diejenigen nicht zu nuze mächen, die eine ganze menge der götter einfü ren. Eben deswegen behaupten wir, daß nur ein Gott sein könne, weil er seine eigenschaften notwendig hat, und keine andre haben kan. So bald man aber mehrere götter annunt, so bald fält auch diese notwendigkeit weg. Denn weil das notwendig ist, deffen gegentheil nicht sein kan, (§. 56.) so hat ein Gott seine eigenschaften notwendig, so lange es schlech terdings unmöglich ist, daß er an statt derer, die er wirklich bat, andre habe. Wenn nun viele götter wären, so würde Schub, von der religion.

I

dieses

Der beifal andrer Schriftsteller.

dieses nicht mehr unmöglich sein. Denn der Gott, den man dem einen zur seiten sezet, hat ja eben die eigenschaften, die dieser haben sol. Ist es nun nichts unmögliches, daß dieser Gott die eigenschaften habe, die er hat; so kan es auch nicht unmöglich sein,daß er die eigenschaften des andern Gottes habe. S. 75.

Dieser beweis der einigkeit des göttlichen wesens ist nicht neu, ob ihn gleich einige neuere schriftsteller vor neu ausgegeben haben. Ich finde, daß schon Boetius in seinem buch von der dreieinigkeit diese gedanken gehabt. Denn er spricht daselbst also: Ein Gott kan von dem andern weder dem wesen, noch denen zufälligen eigenschaften nach, unterschieden sein. Wo aber kein unterscheid ist, da kan auch keine vielheit der dinge stat finden. Und daher mus nur eins von dieser art sein. Der heilige Gregorius von Llissa bedienet sich eben dieses beweises, wenn er wider die abgötter die einigkeit des göttlichen wesens verthei digen wil. Er beweiset erftlich mit vieler geschicklichkeit, daß unter diesen göttern, die man nach seiner einbildungskraftan nint, gar kein unterscheid stat finden könne. Denn dieser unterscheid müste entweder in der größe der eigenschaften, oder in der natur derselben, oder endlich in dem alter der götter bes stehen. Man mögte nun von diesem allen annehmen, was man wolte, so würde in einem jeden fal der begrief von einer waren gottheit wegfallen. Wenn sie aber also nicht vonein ander unterschieden waren, so könte man auch nicht glauben, daß viele götter da wären. Denn wo kein unterscheid der dinge ist, da kan auch keine vielheit behauptet werden. (b) Und hieher kan man alle die schriftsteller rechnen, welche die einigkeit Gottes aus diesem grunde bewiesen, weil der unter

(b) Leset seinen Prol, Lib. Carecha

Scheid

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