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mung der Kniee und Füße, daß er kaum weiter gehen konnte. Augustin wuste nicht, wie ihm geschah: Allein ihm geschah ohne Zweifel eben das, was cinem Inquifiten begegnete, deffen Geschichte die Schlesischen Provinzialblätter (Julius, 1785. S. 55, 64) erzählen. *): O gewiß, der Aubarmherzige läßt keinen Sünder ungewarnt sich in den Abgrund des Verders bens fürzen! Mit unsichtbarèr starker Hand ergreift er ihn: Und faßt der Sünder diefe Hand, geht er von ihr geleitet zurück vom bösen Pfade, so ist seine Rettung gewiß! Stößt er sie hingegen hartnäckig von sich, so ist er allein feines Unglückes Schmid, und Gott on seinem Verderben unschuldig!` Augustin that das

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• *) Ich habe selbst in den Acten das. Gestånds niß des Verbrechers, als er so eben im Bea griff war, seinen Freund zu ermorden, geles fen. Als wir aber, (sagte er im Specials verhör) B. vor und ich hinterher gieng, „war es, als wenn man mir die Hände zus rückhielte, daß ich ihn nicht angreifen konns ,,te; als wenn eins sagte, thue das nicht! Kurz, das war ein solcher Streit meiner Leidenschaft und meines Gewissens in mir, „den ich gar nicht im Stande bin mit Wors ,,ten auszudrücken," Dreymal fühlte der Verbrecher diese unsichtbare zurückhaltende Kraft: Und dreymal kämpfte er sie darnieder. Das viertemal vollzog er den Mord! ·

leßtère: Er nahm alle seine Kräfte zusammen und gieng weiter. Anette wartete seiner schøn am Fenster; das ihr von Crosigk aufgelegte Verbot war nun aufgehoben, und

- und

Da wurde vom glühenden Hauche der Luft
Die Unschuld zu Tode vergiftet.

O Lorchen, Lorchen! zärtlichste, unglücks lichste Mutter! Klopfte dir denn während dieser acht Tage nicht ein einzigesmal das Herz stärker als gewöhnlich? Fühltest du keinen plöglichen Schauder, keine bange Ahndung um deinen Sohn, der jest auf einmal alle Früchte deiner Erziehung vereitelte? Doch das Maas deineg Leidens sollte erst ganz voll werden; du solltest den Schmerz einer Mutter austrinken bis auf den leßten bittersten Tropfen, um dich ganz als Christliche Heldin zu zeigen! — Weiter hab ich über diese Scene durchaus nichts zu sagen.

Den neunten Tag kehrte Crosigk von seis ner Reise zurück, auf der er einen doppelten großen Coup ausgeführt hatte, wie wir sogleich Hören werden. Das erste war, daß er nach Augustin und etwas später nach Weigeln fchickte. Håtte ihm nun auch Anette nicht felbst gestanden, was er zu hören im voraus gewiß war, ́ so würde es ihn der erste Anblick von Augustin gelehrt haben, i

Was fehlt Ihnen, liebster Freünd! Fagte er zu ihm, nach den ersten Freudensbezeigungen des Wiedersehens? Sie kommen mir so blaß, so matt vor: Sind Sie krank, am Leibe oder an der Seele? Fast möcht ich wünschen,. Sie wåren ein bißchen an der Seele krank, daß ich nur Gesellschaft håtte: Denn mit mir ist es da gar nicht richtig.

Aug. Wie fo? Wie fo? Ist Ihnen ein unangenehmer Vorfall begegnet? Crof. (seufzte blos und zuckte die Schul

tern)

Aug.. fagen Sie mirs, bester Freund! Kann ich helfen

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Crof. Unmöglich! Die Sache ist einmal geschehen! Ich habe einen dummen Streich gemacht, und verdiene es, wenn Sie mir bras Vorwürfe machen.

Aug. Ich Ihnen Vorwürfe? Wie kåme ich dazu?

Crof. auf die natürlichste Art von der Welt! Können Sie und werden Sie es billis gen, wenn Sie Ihren Freund vom Wege der Tugend abweichen sehen?

Aug. Uch du gütiger Gott! wir find alle schwache Menschen, und so sehr ich wünsche, daß man mir meine Fehltritte verzeihen möge,

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fo gern serzeiß ich sie andern, am ersten aber meinen Freunden

Crof. Ha, Sie machen mir Muth Bald möcht ich nur grade mit der Sprache herausgehen

Aug. Heraus, heraus, ohne Umstände! Sie wissen ja noch gar nicht, was ich auf ineis nem Herzen und Gewissen habe

Aber ich

Crof. Ach was wollten Sie doch haben! Zwar Mord und Todtschlag ist es eben nicht, sondern im Gegentheil die allernas türlichste und simpelste Sünde, die sich nur dens ken läßt Kurz, ich habe mich mit einem Mädchen verplempert, tief verplempert, mehr Fann ich nicht sagen:

-

"Ana und ich, wie Sie mich hier sehen,

bin mit Ihnen in gleicher Verdammniß. Crof. Sie? Unmöglich!

Aug. So gewiß ich Augustin heisse! Aber eh ich ein Wort weiter fage wollen Sie mir etwas versprechen?

Crof. Blindlings! Ich verspreche und Halte, was Sie von mir verlangen.

Aug. Gut! Bollen Sie mir verzeihen das Mädchen mag heiffen, wie sie will? Crof. Da haben Sie meine Hand und wenn sie Keren Hapuch hiesse !

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2htg. Rein, es ist Anette! Ihre Anettes Hier sag ich es Ihnen ganz ehrlich heraus, denn das will ich mir nicht zu Schulden kommen lass fen, einen Freund hintergangen zu haben. Wol len Sie nun auf mich böse feyn, so kann ich nichts weiter thun, als darauf denken, wie ich Sie wieder gut mache. Uebrigens aber fag ich es Ihnen auf den Kopf zu, wenn Ihnen daran gelegen war, daß ich mit Anetten nicht näher bekannt werden sollte, so mußten Sie mir nicht Ihre Schlüffel anvertrauen: Die Versuchung war zu groß!

Crof. Nun das heiß ich eine Ueberraschung die sich gewaschen hat! Lassen Sie sich umarmen, Freund! Jezt kann ich Ihnen schon dreister in die Augen sehen, wie vor. Und wenn ich Ihnen Run auch wer weiß was zu verzeihen hätte, wer könnte einem folchen offenherzigen edlen Geständs nisse widerstehen? Ja gewiß, und wenn Sie Mir auch bey meiner eignen Frau ins Gehege gegangen wären, ich könnte nicht böse auf Sie feyn, Aber ich versichere es Ihnen bey Cavas Her Parole, daß hier gar kein Gedanke von einer Beleidigung statt findet! Daß ich mit Unef ten in dem Verhältnisse als Herr und Diener stehe, und daß sie in fo fern meine Anette ist daš giebt mir ja kein Recht, über ihr Herz zu disponiren. Und daß ein Mädchen sehr liebens

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