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wie weggeblafen! Wie würden die Herren, die zuvor ihren stolzen Nacken nicht beugen mochten vor dem Gott, der Christen, wie würden sie izt vor dem Bilde eines Vizlipuzli knieen und anbeten! Mit welcher Andacht würden sie in Tibet die feßen Excremente des Dalai - Lama am Halse tragen und mit den flüßigen ihren Suppen den haut gout, geben, um nur ia nicht als Verächter, der Landes-Religion angesehen und bestraft zu werden!

Achtzehntes Kapitel.

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Ich ch⋅ glaube nunmehro› die Bekehrungsges schichte meines Halden, für denkende Leser auss führlich genug, und für nicht denkende schon viel zu ausführlich vorgetragen zu haben." Durch diese beiden würdigen Apostel; nach dieser Mes thode, durch diese Gespräche, durch diese und noch mehrere für Geißt und Herz verführerische Schriften, und vornehmlich durch die stringens ten Beweise, die Anette entre deux draps zur Bestätigung des Freygeistischen Systems zu führen wuste, geschah es, das Auguftin in Zeit

von einént reichlichen Vierteljahre, von seiner Bekanntschaft mit Crosigk an zu rechnen, ein completter Freygeist wurde. Religion und Tas gend dienten ihm nun zu nichts weiter, als sie in den Briefen an feine Mutter zur Zange zu gebrauchen, womit er daß 'rechtschaffene Weib bey der Nase herumführte. Und wenn er sich schon nicht gleich anfangs auf die hohe Stufe der Vollkommenheit schwang, auf der ein Crosigk stand, so gieng er doch die rechte Strasse dazu. Er verschloß seine Augen sorgfältig vor allem, was nur irgend Mine machte, ihn wieder auf den rechten Weg zurückzubringen. "In eben diesem Jahre gab der würdige D. Nösselt zuerst seine Vertheidigung der christlichen Religion heraus. Das Werk ward von Theologen und Nicht- Theologen gut aufgenommen: Nur uns fer edles Kleeblatt hütete sich wohl, es zu lesen, and Crosigk fertigte es ein für allemal mit eis nem Bonmot ab.

Es ist eine gemeine Bemerkung, daß Profelyten in ihrer Religion, oder Frreligion, gleich viel, anfangs ungemein eifrig find: Dieser Eifer brachte Augustinen auf einen Einfall, der richs tig ins Werk gefeßt wurde, und grosse und weitaussehende Folgen nach sich zog. Brüder, fagte er eines Tages zu seinen beyden Freunden, ihr habt mich nun glücklich von den elenden Vorurs

theilen befreyt, die mir von Vater und Mutter her anklebten. Ich bin ein wahrer und übers zeugter Freygeist, und freue mich, daß ich es bin.. Aber sagt, wollen wir drey denn immer so einzeln bleiben, wir wir jeßt find? Wollen wir unsern fleinen Cirfel nicht mehr erweitern? Die ganze Universität ist voll von Orden und Landsmanns fchaften, 'denen wir mit Recht aus dem Wege sehen, weil sie größtentheils ans Vöbel › Volke bestehen das nichts kann als sausen und sich herumschlagen. Aber läßt sich darum nicht ein Orden von einer höhern Art gedenken? Wie wenn wir einen Freygeister-Orden errichteten ? Es wäre gewiß der erste, der in Deutschland existirte. Wir mietheten dann ein Haus oder einen Garten zu unsern Zusammenkünften, und errichteten einen förmlichen Catheder zu Reden und Abhandlungen. Dis würde uns nöthigen, in unserm Systeme immer tiefer zu gehen und es immer weiter auszustudiren. Zugleich aber feßten wir uns bey dem Publico in einen gewiss fen Respect, das uns für eine Art von Academie der Wissenschaften halten und weit über alle ans dre Orden hinauffeßen würde. Und dann ist es ja wohl auch ein unleugbarer Sag: Acti las bores jucundi und vis unita fortior! Wenn unsre gelehrte Arbeit vorbey wåre, alsdenn gienz. ge das Vergnügen an, und wenn unser Orden

nur aus 12 Personen bestünde, alles junge feurige Köpfe, alle auf einen Ton gestimmt, alle Maitres dans l'art de jouir, was könnten wir nicht zusammen ausrichten,

wie

*** Dieser Vorschlag hatte gleich aufs erste Wort fo viel empfehlendes, daß wenn Crosigk ihm nicht beygetreten wäre, so hätt er es blos aus. Neid gethan, daß er nicht der Erfinder war. Dieser Künstler-Eifersucht aber bog Augustin gleich anfangs vor, indem er sich erklärte, daß er auf die Ehre, der Stifter eines solchen Ors dens zu seyn, durchaus Verzicht thäte; diese kå me niemand als Crosigk zu, wie denn auch keiner im Stande seyn würde, eine solche Idee zu realisiren, als er. Solch ein Lob håtte dem Crosigk widerstehen können! Also erklärte er sich sofort für die Errichtung eines Ordens: Nur, fagte er, muß die Sache erst auf das reiflichste von allen Seiten erwogen wers den. Gleich eins! Zwölf Mitglieder find offenbar schon zu viel. Unter hundert Studenten taugt kaum einer für uns: Von armen Schlus cfern können wir gar nichts gebrauchen, oder es müste etwa ein ganz vorzüglicher Kopf seyn. Und die Reichen? Unter dreyen ist immer ein Petitmåter, oder ein roher wilder Mensch, der ohne Grundsäße ins Gelag hinein lebt, und nicht denken kann noch mag: Ueberdem, da die

allermeisten von den Professoren, höchstens ein paar ausgenommen, noch bis über die Ohren in dem alten Gode der Vorurtheile stecken, müste die Verschwiegenheit eins unsrer ersten Gefeße feyn, und sich fürchte immer, unter so vielen bes kâme irgend einer einmal die Arr von Blähuns gen, die die Theologen Gewiffen nennen, liefe dang hin, und gåbe uns selbst an, und dann håtten wir eine Menge Verdruß und Schikane auszustehen. Kurz piano, piano! Wir wollen erst sehen, daß wir das halbe Dußend voll mas chen, hernach wollen wir mit aller Gemächlichs keit ans Ganze denken:00

Sogleich trat Crosigk seinen neuen Posten als Werber an, und in wenig Wochen hatt er drey Rekruten aufgetrieben, einen Referendarius van Bergen, noch ein reiches und leckeres Pries fterföhnchen, Mylius mit Nahmen, und einen frisch angekommenen steinreichen Amtmanns, fohn, Herrmann. Der erste war blos durch ein Versehen Freygeist geworden; denn anstatt das Büchlein erste Nahrung für den gefunden Menschenverstand zu lesen, hatt er sich an den Spinoza und Hobbes gemacht, die ihm in feis pem noch zur Zeit fehrzarten Gehirne das Obers fie zu unterst gekehrt hatten. Die andern beyden waren noch junge Anfänger, aber übrigens Hofnungsvolle Pflänzchen, die unter Crofigks

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