ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

1

Bey seinem Besuch in Christiansfeld wurde ich am 9ten September 1821 mit ihm zur heiligen Ehe verbunden. Am 3ten October kamen wir in Carlskrona an.' Schon auf der Reise be= kümmerte mich sein Gesundheitszustand, indem er an einem Schaden im Unterleibe, wovon er schon vor seiner Reise Spuren empfunden hatte, viel leiden mußte; indeß tröstete er mich, daß es sich, wenn er zur Ruhe käme, bessern würde. Dochy leider! das Uebel nahm zu, und alle angewandte Mittel blieben fruchtlos. Dies machte ihm viel Kummer, insonderheit weil es ihn hinderte, seine Besuchreisen nach Sch onen zu vielen guten Freun= den und Kindern Gottes zu besorgen. Viele schlaf= lose Nächte verbrachte er hierüber, denn sein Herz brannte vor Begierde, Jesu Seelen zuzuführen. Da ihm nun die Hoffnung zu fernerer Thätigkeit im Werke Gottes verschwand; so sah er sich mit schwerem Herzen genöthigt, um seinen Abruf zu bitten. Nachdem wir uns in Carlskrona ver= abschiedet hatten, reisten wir im Sommer 1824 nach Schonen, und besuchten noch einmal alle Freunde und Bekannte zu vielem, Segen für unsre Herzen. Ihm gereichte es zu einer wahren Herzensfreude, daß er an mehreren Orten Gelegenheit hatte, die Liebe des Heilandes zu verkündigen, und dabey viele offene Herzen und Ohren fand, das Wort vom Kreuz anzuhören. Es ging ihm sehr nahe, sein Vaterland verlassen zu müssen; denn er hatte es für eine besondere Gnade angesehen, daß

er

• er gewürdiget ward, dem Heiland 22 Jahre lang in demselben zu dienen. Dabey äußerte er sich sehr gebeugt und fünderhaft, über die große Liebe und Treue, mit welcher der Heiland, ihn, ungeachtet seiner vielen Mängel und Schwächen, während feines Dienerganges geleitet hatte.nd.

[ocr errors]

Den 2ten September kamen wir glücklich. in Christiansfeld an, froh und dankbar, daß uns der Heiland auf der langen Reise so. gnädig durch= geholfen und mein Mann doch nicht sehr viel zu leiden gehabt hatte. Bald nach unserer Ankunft dußerte er sich in einem Briefe so: „Meine jezige Lage ist mir nicht ganz passend, denn ich wäre. gern bis ans Ziel meines Lebens, oder doch noch einige Jahre, ein geringes Werkzeug des besten Meisters geblieben. Weil aber mein Uebel von der Art ist, daß es mich zum Dienst untüchtig macht:. so bitte ich mir vom Heiland die Gnade aus, ein recht gelehriger Schüler in der Schule Seines Geistes zu seyn, damit Er Seinen Zweck mit mir erreiche. Inzwischen fühle ich mich zur innigsten, Dankbarkeit gegen Ihn verpflichtet für alle in der Zeit meines Dienerganges mir erwiesene Hülfe und geschenkten Segen, und auch dafür, daß ich nun einen Ruheplak habe und Vorsabbath_halten kann. Ich laffe es mir recht wohl seyn, im stillen Um= gang mit meinem erprobten Freunde, von dem ich mich gern will zubereiten lassen zum Genuß der ewigen Ruhe.

[ocr errors]

Die Hoffnung zu seiner Genesung verlor sich im vorigen Sommer (1825) gånzlich. Im Juny bekam er einen Husten, den er anfangs nicht ach= tete; aber bald hatte er viel an Engbrüstigkeit zu leiden. Zwar erholte er sich in so weit, daß er wieder ausgehen und den Versammlungen beywoh= nen konnte; doch seit dem November nahm seine Krankheit überhand, und nöthigte ihn, die Stube zu hüten. Mit vieler Mühe konnte er noch zum legten Abendmahl am Sten December auf den Saal gehen, und war dem Heiland sehr dankbar, daß Er ihn dazu gestärkt und ihm einen seligen Genuß dabey geschenkt hat. Am 15ten Décem= ber bekam er einen Steckfluß-artigen Zufall; von da an schwanden seine Kräfte zusehends, und seine Leiden ließen ihm weder Tag noch Nacht Ruhe, so daß man ihn nicht ohne das innigste Mitleiden. sehen konnte; er ertrug dieselben aber mit vieler Geduld, und freute sich auf die Stunde seiner Ers Lösung. Als er das Lauten beym Wechsel des Jahres hörte, rief er: „Angefangen habe ich es; ob ich es beschließen werde, weißt Du, mein Heiland!" und betete darauf herzdürchdringend für uns, für die hiesige Gemeine und für das ganze Werk Gottes, welches ihm immer sehr am Herzen lag. In der Nacht zum 6ten Januar (1826) ging eine merkliche Veränderung mit ihm vor, und Vormit= tags um 11 Uhr erlöste ihn der Heiland von seinen Leiden, und nahm ihn sanft und selig zu sich, nachdem er den Segen zu seiner Heimfahrt erhal

[ocr errors]
[ocr errors]

ten

ten hatte. Sein redlicher Charakter, seine große Pünktlichkeit und insonderheit seine innige Liebe zum Heiland, der ihm Ein und Alles war, und mit dem er in stetem Umgang lebte, machte ihn mir sehr schågbar, und er war mir oft zur Erbauung.

Sein Alter hat er gebracht auf 69 Jahr, 8 Monat und 10 Tage.

Von Seiten der Gemeine in Christiansfeld heißt es noch: In der kurzen Zeit seines Wohnens unter uns lernten wir unsern seligen Bruder Reusner als einen treuen Liebhaber Jesu kennen, der im stillen Umgang mit Ihm, im Besuch unserer Versammlungen, so viel seine Krånklichkeit erlaubte, so wie im Lesen der heiligen Schrift und unsrer Gemein-Nachrichten Unterhaltung und Stårkung seines Glaubens und feiner Liebe fand. Daß er seinem treuen Herrn, dem er von Grunde des Herzens gedient hatte, nicht auch seine lehten Kräfte aufopfern konnte, bedauerte er schmerzlich, und war oft fast untröstlich darüber. Dieß war um so mehr der Fall, da theils seine segensreiche Wirksamkeit, bey schönen Gaben zum Dienst des Heilandes, theils sein kraftvoller munterer Geist ihm die ganzUlche unthätigkeit fühlbarer machen mußten, als manchen andern. Wenn sein Ernst, verbunden mit einer gewissen Heftigkeit des Sinnes und Ausdrucks, etwas Auffallendes für die haben konnte, welche ihn weniger kannten; so mußte man bey nåherer Bekanntschaft seinen, treuen Eifer für die Sache des Herrn, besonders in der Brüdergemeine, so

wie für einen Wandel, der Jesu Lehre zieret, desto höher schäßen. Seinem Ende sah er mit Freudigkeit und lebendiger Hoffnung des ewigen Lebens entgegen.

Correspondenz sionen 1827.

=

Nachrichten von den Mis

Vorerinnerung. Unter dieser Rubrik werden künftig Auszüge aus den Briefen unserer Missionarien mitgetheilt werden. Diese erste Mittheilung betrifft die beiden Missionen im nördlichsten Amerika, Grónland und Labrador. Die Grönländischen Briefe find im July und August, die Labradorischen im October 1827 bey der Unitåts - Aeltesten Conferenz eingegangen.

I. Aus Grönland.

1) aus Neuherrnhut von såmmtlichen Missionarien, d. d. 1. Juny 1827.

Ungewöhnlich zeitig ist das Schiff Navigation, Ca= pitån Bohn, zu Lande gekommen. Schon am 4ten May landete es bey der einige dreißig Meilen von hier entfernten Kolonie Friedrichshaab, und am 9ten Abends erhielten wir die mit dem= felben angekommenen Briefe aus Europa, die uns meist die ganze Nacht beschäftigten und wenig oder keinen Schlaf in die Augen kommen ließen. Heut ist das Schiff bis in unsern Hafen gelangt,

und

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »