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einmal durch ein ergreifendes Ereigniß unsers Lebens, ein andermal durch lange Reihen von Er= fahrungen, die uns Seinem Herzen allmählig wie= der nåherten. Und wir können nicht anders, als in den Staub sinken vor Schaam, Freude, Liebe und Dankbarkeit, daß Er Sein Wort an uns er= füllt hat: Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Heerde verirret sind: also will Ich meine Schafe suchen."

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Sollte nun, indem wir diese Betrachtung anstellen, meine lieben Brüder und Schwestern! Eines und das Andere unter uns keinen Theil daran nehmen können, sondern es sich selbst eingestehen müssen: Ach! ich bin noch nicht zum guten Hirten zurückgekehrt ich bin noch auf falschem Wege! sollten Solche unter uns seyn, o möchten sie doch gleich heute, gleich an diesem Abend sich besinnen, wie sanft Sein Joch ist, wie sie Heu und Stoppeln gegen Gold vertauscht, wie sie sich von dec Heimath in die Fremde verirrt und nichts als Tråber dabey gewonnen haben! möchten sie noch heut Abend als reuige Söhne und Töchter zurückkehren, als verlorene Schäflein dem guten Hirten in die längst nach ihnen ausgestreckten Arme laufen! Wenn uns aber auch unser Herz das Zeugniß gibt, daß wir dem Heiland angehören, und nichts anderes wollen, als Seine seyn und bleiben, so wollen wir uns dennoch keiner gefährlichen Selbstzufrieden= heit und Sicherheit überlassen. Wir wollen ernstlich bey uns nachfragen, wie weit wir gekommen

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find in der Anhänglichkeit an Ihn, in der Liebe zu Ihm, in der Dankbarkeit gegen Ihn, die Er von den Seinen fordert? Wollen wir das, so haben wir im heutigen Tert das Beyspiel Mariens von Bethanien vor Augen. Während der Heiland als der gute Hirte auf Erden wandelte, hatte Er eine große Anzahl von Zuhörern, eine zahlreiche Menschenheerde um sich herum: aber die Schafe dieser Heerde waren bey Weitem nicht alle gute treue Schäflein; an Vielen konnte Sein liebendes Herz wenig Freude haben; sie gingen, mehr aus Neugier als aus Bedürfniß, ab und zu, und ihr Herz nahm an Ihm nur geringen Antheil. Doch hier und dort fanden sich Etliche, die mit warmer, inniger Liebe an Ihm hingen, auf welche Seine Worte paßten: „Ich kenne die Meinen, und bin bekannt den Meinen. Eine solche war Maria zu Bethanien, der nichts köstlicheres widerfahren konnte, als wenn der Heiland sie besuchte die dann Alles stehn und liegen ließ, um sich zu Šeinen Füßen zu sehen, und Seine Worte voll Geist und Leben zu hören. Auch ihre Schwester Martha liebte Ihn, und bewies das durch Dienstbeslissens heit um Ihn herum. Und es ist wahr, daß Ihm dienen Seligkeit ist; aber Ihn haben, Ihn in's Herz schließen, ist noch größere und macht Ihm noch viel innigere Freude. Das ist das Eine, was noth ist. Das erklärte der Heiland selbst, während Martha Ihm dienete: Eines ist noth, sprach Er; Maria hat dieses gute Theil er

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wåhlet. Sie versäumte keine Gelegenheit, um Ihn durch und durch kennen zu lernen; da konnte es nicht fehlen, ihre Liebe zu Ihm, ihre Freude an Ihm, und folglich ihre eigene Seligkeit und Kraft zu Werken in Gott gethan mußte von Tag zu Tage wachsen. Wir werden fühlen, meine lieben Brüder und Schwes stern, daß Alles darauf ankommt, daß auch wir diesen seligen Weg gehen, bis ein Jedes sagen kann: ich bin Sein Er ist mir bekannt, und wird mir immer bekannter. Wir dürfen uns nicht mit einer oberflächlichen Bekanntschaft mit Ihm begnügen; nach dem innigsten Grad der Herzensvertrautheit mit Ihm müssen wir trachten, da wir unzertrennlich fest an Ihm hangen und Ihn keinen Augenblick mehr missen können - nach dem Grad von Freundschaft und Gemeinschaft, da nicht wir leben, sondern Christus in uns lebt, der uns geliebet hat und sich selbst für uns dargegeben. Ach! wenn es doch bey uns Allen Wahrheit wåre, daß um den seligen Umgang mit dem Einen unser blödes Herz weinte! könnte doch Sein Wort: „Ich erkenne die Meinen und bin bekannt den Meinen," auch uns im vollen Sinne gelten, so daß uns nichts lieber wåre, als Ihm alle unsre Leiden klagen, jeden, auch den kleinsten Umstand Ihm in's Herz sagen, Stunden lang mit Ihm uns un= terhalten, an Seiner Brust liegen, lernen von Seinen Worten, lieben lernen an Seinem vor Liebe brennenden Herzen! dann wären wir mit Ihm, und also auch unter einander Ein Herz und

Eine Seele, und Kraft und Leben würde unsern Brüderbund durchgehen und beleben. Darum lasset uns fleißig des großen Heiles, das wir in einer Gemeine haben können, deren Haupt der gute Hirte ist, froh zu werden trachten! Was man nur kann erdenken, es sey klein oder groß, der Keines móg' uns lenken aus Seinem Arm und Schoos!

Gef. Das Einige Nothwendige ist Christi theilhaft seyn ic. 429.

Bericht von Bethesda auf St. Kitts vom Jahr 1825.

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Da die meisten unsrer Negergeschwister Sclaven sind, und der Neujahrstag heuer auf einen Sonnabend fiel, so konnten wir uns zum Eintritt ins neue Jahr erst am Abend dieses Tages im Hause des Herrn versammeln. Zu dieser ersten Versamm= lung strömten aber die Neger so zahlreich herbey, daß unsre Kirche gedrang voll Menschen war, wels chen Bruder Johannsen mit Herzenswårme einen Vortrag hielt über den Text des Tages:,,Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in alle Ewigkeit!" Sodann wurde der Heiland in einem inbrünstigen Gebet angefleht, auch in dem neu angetretenen Jahr den Stab der Regierung in

unfrer

unsrer Gemeine in Seiner Hand zu behalten, und Seinen Segen auf unserm schwachen Zeugniß ruhen zu lassen, damit noch recht viele Seelen von der Finsterniß zum Licht gebracht, und der erwünschte Zeitpunkt bald herbey geführt werden möge, da sich die Erkenntniß des Herrn allgemein verbreiten und den ganzen Erdkreis bedecken wird, wie die Wasser das Meer bedecken. Zuversichtlich glauben wir, daß die Gegenwart des Herrn die Anwesenden tröstend erquickte, und zu dem erneuer= ten Entschluß stårkte, künftig mehr Wachsamkeit und Treue in ihrem Gang und mehr Eifer in ihrem Gebet zu beweisen.

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Am 2ten Januar, als dem ersten Sonntag im Jahre, predigte Bruder Wright über die Worte des Propheten: Suchet den Herrn, weil Er zu finden ist, rufet Ihn an, weil Er nahe ist," wobey die Kirche wiederum mit aufmerksamen Zuhörern angefüllt war. Am Nachmittag genoffen 770 un= frer Communicanten das Mahl des Herrn, bey welcher Gelegenheit alle Herzen in inniger geschwi= sterlicher Liebe zusammen flossen, und tröstlich wur= den wir nicht blos inne, wie lieblich es ist, wenn Brüder einträchtiglich beysammen wohnen; sondern wir wurden auch aufs neue davon überzeugt, wie unumgånglich erforderlich diese Verbundenheit der Herzen ist, um aller der Segnungen theilhaft zu werden, welche aus diesem Mahl der Liebe hervor= gehen. Möge der Herr selbst die Herzen aller unsrer Abendmahlsgenossen auf das innigste unter

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