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Gottes gereinigt worden sind. Beide sind in ihrer Kindheit in unsrer Kirche getauft worden, und ha= ben durch die Unterweisungen des Geistes von Oben sich ihren Beruf und Erwählung vest machen Lassen.

Am 1sten Juny machten die Brüder Sautter, Johannsen, Scholefield und Wright dem Bischof von Barbados und der Leeward - Inseln, welche der Krone Englands gehören, ihre Aufwartung. Derselbe ist vor kurzem von der englischen Kirche abgesendet worden, um auf den genannten Inseln die oberste Leitung der kirchlichen Angelegenheiten zu übernehmen, und befindet sich dermalen zur Kirchen - Visitation auf St. Kitts. Er empfing uns mit vieler zuvorkommender Herzlichkeit, und während der sehr angenehmen und erbaulichen Unterhaltung mit ihm nahmen wir zu unserm Bergnügen wahr, daß er keinesweges ungünstig gegen uns gesinnt ist. Als er von unsern beiderseitigen Geschäften sprach, äußerte er unter andern: lassen Sie uns, ein jeder in seinem Wirkungskreis, thatig seyn, und halten Sie sich davon versichert, daß ich Ihnen nicht das geringste in den Weg legen werde, sondern Ihnen vielmehr, wo es nöthig seyn sollte, meinen Schuß werde angedeihen laffen, denn wir sind Brüder.

Am Abend dieses Tages wurde die Leiche des getauften Fortunatus auf unserm Gottesacker beerdigt. Er hatte ein hohes Alter erreicht, und den größten Theil seines Lebens im Dienst der Welt

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und der Sünde verbracht. Zu Anfang des Jah=" res 1823 kam er zu uns, und legte den Wunsch dar, ein Mitglied unsrer Gemeine zu werden, und sein nachmaliger Wandel zeugte davon, daß der Geist Gottes ihn hieher geleitet habe. Seit seiner Taufe legte es sich sichtbar zu Tage, daß eine neue Creatur aus ihm geworden sey. Bey einem Besuch kurz vor seiner seligen Vollendung fanden wir ihn ganz in den Willen seines Heilandes er= geben, woben er zugleich seinen Wunsch darlegte, bald abzuscheiden und bey Christo zu seyn. Dankvoll und gebeugt drückte er seine Freude darüber aus, daß ihn der Herr zur Brüderkirche gebracht habe, und daß er noch am spåten Abend seines Lebens zur Erkenntniß seines ehemaligen unseligen Zustandes und zum Genuß des Heils aus dem Verdienst Jesu gelangt sey.

Am 4ten Juny hatten wir ein heftiges Gewitter, welches mit einer starken Erderschütterung begleitet war. Doch waren wir von Herzen dank= bar für den nachfolgenden fruchtbaren Regen, da seit geraumer Zeit trockene und heiße Witterung geherrscht hatte.

Am 6ten besuchte Bruder Johannsen eine kranke Negerin, die ihrem Ende nahe war. Sie leidet seit langer Zeit auf das Empfindlichste, ist aber völlig davon überzeugt, daß diese Krankheit ihr aus Liebe von ihrem Erbarmer zugesendet wor= den ist. Im Jahr 1794 wurde fié getauft, und gelangte in der Folge zum Genuß des heiligen

Abend=

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Abendmahls. In der ersten, Beit war ihr Gang erfreulich, und sie stand in wahrer Herzensdemuth. Späterhin aber gab sie den Lockungen des Satans Gehör; hiedurch wurde sie in den Dienst der Welt und Sünde verflochten, und war zehn Jahre lang von der Gemeine ausgeschlossen. Im Jahr 1818 wurde sie auf vieles und dringendes Bitten zu ihrer unaussprechlichen Freude wieder angenommen. Wenn sie in der Folge auf ihr vergangenes Leben zurückblickte, und daran gedachte, wie liebreich der Heiland, ungeachtet ihrer Untreue, sie wieder ge= sucht und mit Erbarmen zu sich gezogen habe; so brach sie vor inniger Herzensrührung in einen Strom von Thrånen aus. Einen Tag nach diesem Besuch schenkte ihr der Heiland ein seliges Ende. Beym Sprechen der Getauften und Abend

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mahls - Candidaten zu Anfang dieses Monats be= merkten wir mit innigem Dank gegen den Heiland, daß unsre Arbeit unter diesem Volk nicht vergeblich ift in dem Herrn. Bey jedem Sprechen werden wir je mehr und mehr davon überzeugt, daß dies gesegnete Gelegenheiten zu neuer Herzensanfaffung find, nicht blos für uns, sondern auch`ganz vorzüglich für die unsrer Pflege anvertrauten Seelen. Viele benutzen diese Gelegenheiten, uns ihre Herzen zu öffnen, oder sich bey uns Raths zu erholen und uns vertraulich mitzutheilen, wie das Werk der Gnade, welches der Geist des Herrn in ihnen angefangen hat, fortschreite, und welche Wirkungen

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es an den inwendigen Menschen des Herzens hervorbringe. Diesmal kamen 308.

Beym Sprechen der neuen Leute hatten wir abermals die Freude, mehrere zum erstenmal bey uns zu sehen, denen es augenscheinlich darum zu thun ist, zu wissen, was sie thun sollen, um selig zu werden.

Ein Neger sagte: ich erinnere mich immer daran, was ein vieljähriger Missionar, der selige Bruder Schneller, bisweilen zu mir sagte, wenn er mir etwa begegnete. „Georg, Georg," pflegte er nemlich zu sagen,,,du wandelst immer noch auf dem breiten Wege, der schmale Pfad ist zu enge für dich, und du glaubst auf demselben nicht Plaß genug zu haben, aber nimm dich in Acht, und siehe zu, wohin dich dein jeßiger Weg führen wird." Bisweilen war ich ganz empfindlich über ihn, aber jezt treten mir seine Worte mit gedoppelter Kraft vor's Gemüth. Ich fühle, daß es Wahrheit gewesen ist, was er mir gesagt hat.

Am 26sten predigte Bruder Johannsen in Bethesda und Bruder Wright in Lavington vor einer zahlreichen und aufmerksamen Versammlung. Un lehterem Orte sprach Bruder Wright mit sechzig neuen Leuten, unter denen sich funfzehn zum erstenmal eingefunden hatten. Ein weites Feld steht der Arbeit der Brüder in diesem Theil der Insel offen. Möchte doch der Herr Seinen reichen Segen auf unsre schwachen Bemühungen zum Heil dieser armen Neger legen!

Um

Am 5ten July besuchte Bruder Johannsen einige Kranke, unter denen sich auch ein alter ehemaliger Abendmahlsgenosse befand, der aber aus Lauigkeit seit langer Zeit nicht blos vom heiligen Abendmahl, sondern auch überhaupt von den Ver= sammlungen weggeblieben war. Jeht, da er zu schwach ist, zur Kirche zu kommen, war er zum Gefühl seiner Sündigkeit gelangt, und rief den Herrn flehentlich um Gnade und Vergebung an. Gern würde er nun auch wieder zum Tisch des Herrn sich genaht haben, und er war tief bekummert, daß er sich hiezu gänzlich außer Stand sah. Bruder Johannsen betete inbrünstig für ihn zum Freund der reuigen und gebeugten Sünder, und konnte die frohe Hoffnung faffen, daß ihm die göttliche Gnade aufs neue werde zu Theil werden. Zwey Wochen spåter verschied er im gläubigen Vertrauen auf das vollgültige Verdienst Jesu.

Am Kinderbettag, den 10ten, wurden neun Kinder in Jesu Tod getauft. Es freute uns, diess mal eine größere Anzahl von Kindern als gewöhnlich versammelt zu sehen, und wir nahmen diese Gelegenheit wahr, sie zu ermahnen, sich künftig den Besuch der Sonntags-Schule mehr als bisher angelegen seyn zu lassen. Es thut uns nicht wenig leid, daß wir keinen größern Vorrath von Schuls büchern haben; könnte dieser Mangel beseitigt werden, so würde dies ein mächtiger Sporn für die Kinder seyn, sich regelmäßiger bey uns einzufinden.

Am

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