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lichen Lichtes scheint in Kaschmir im 2. Jahrh. n. Chr. entstanden zu sein, der Kultus der Gottheit sich jedoch erst einige Jahrhunderte später nach Norden hin verbreitet zu haben. Die Vermutung Eitels, eines der besten Kenner des Nordbuddhismus, dass hier gnostische Ideen zu Grunde liegen, ist vielleicht nicht von der Hand zu weisen.

Einer der häufigsten Beinamen des Amida ist Nyorai, wörtlich: wie gekommen, d. h. sein Kommen auf diese Welt ist wie das Kommen seines Vorgängers. Dies ist die chinesische Uebersetzung des Sanskritwortes Tathagata, des höchsten Beinamens eines Buddha. Amida thront nach der üblichen Vorstellung der Nordbuddhisten in einem Paradies, „dem reinen Lande (jodo)" im Westen, dessen Freuden in den lebhaftesten Farben ausführlich beschrieben werden und in welches der fromme Buddhist schon durch häufiges Anrufen und Wiederholung des Namens Amida zu gelangen hofft. Der Ausruf: Nammu Amida buts,,Heil Amida Buddha" ist eine der häufigsten Gebetsformeln in Japan geworden. Es braucht wohl kaum erwähnt zu werden, dass die Idee von der Existenz eines solchen Paradieses im Gegensatz zur ursprünglichen Lehre Câkyamunis steht.

Es dürfte in Japan wohl kaum einen grösseren Tempel geben, in dem sich nicht eine Statue des Amida, sei es als Hauptstatue (honzon) oder als Nebenstatue befindet. Die Gottheit wird gewöhnlich mit untergeschlagenen Beinen auf einer Lotusblume, dem Symbol der Reinheit, sitzend und mit verschiedener Haltung der Hände dargestellt. Auf der Stirn sieht man eine runde Erhöhung, als Zeichen der Weisheit, die von ihr ausströmt. Unter dem populären Namen Daibuts', d. h. grosser Buddha, gibt es verschiedene kolossale Bronzestatuen des Amida in Japan. So befindet sich in Kamakura, unweit Yokohama, eine der schönsten Darstellungen dieser Gottheit, welche auf jeden Beschauer durch die Majestät und die erhabene Ruhe in den Gesichtszügen einen überwältigenden Eindruck macht. Sie ist etwa fünfzig Fuss hoch, hat Augen aus reinem Gold und stammt wahrscheinlich aus der Mitte des 13. Jahrh. Es ist ein sog. Nurebotoke, ein Buddha, der im Freien steht. Die Tempelgebäude, in denen sich die Statue früher befand, sind nach ihrer wiederholten Vernichtung durch Feuer nicht wieder errichtet worden.

Es entstand ferner im Nordbuddhismus die Lehre von den Bosats (Sskr. Bodhisattva), d. h. „denjenigen, deren Wesen Einsicht geworden ist". Man versteht darunter auserwählte Personen, deren Karma in aufsteigender Linie immer höhere Wesen erzeugt und die nur noch einer Wiedergeburt bedürfen, um zum Nirvâna zu gelangen. Diesen Heiligen, welche oft in Engelsgestalt dargestellt werden, wurde

ebenfalls göttliche Verehrung zu teil. Zwei solcher als Götter verehrten Bosats' werden bereits von einem chinesischen Pilgrim Fahien, der Indien durchreiste und in seinem Berichte wichtige Aufschlüsse über die damaligen religiösen Verhältnisse in Nordindien gegeben hat, ums Jahr 400 unserer Zeitrechnung erwähnt. Es ist dies die Personifikation der Gnade und der Barmherzigkeit Aválókiteshvara der anschauende Herr", in Japan K(w)anzeon oder K(w)annon genannt, sowie die Personifikation der Weisheit Mandjus`ri (Monju). Von diesen beiden gehört die erstere zu den volkstümlichsten Gottheiten in Japan, und jeder, der die Hauptstadt Tokyo besucht hat, kennt auch den Tempel derselben in dem Stadtteile Asak`sa.

K(w)annon erhört nach allgemeinem Glauben die Gebete aller derjenigen, die sich inbrünstig an sie wenden, und hilft besonders aus der Lebensgefahr zur See, weshalb sie vielfach von Schiffern angerufen wird. Sie gilt als das unsichtbare Oberhaupt der buddhistischen Kirche und offenbart sich von Zeit zu Zeit in menschlicher Gestalt. Ursprünglich eine männliche Gottheit, wird sie jetzt in China und Japan mit weiblichen Zügen dargestellt. Als Grund hierfür wird folgende anziehende Legende erzählt: K(w)annon erschien in China in der Gestalt einer Königstochter. Da sie sich nicht vermählen wollte, erlaubte ihr der Vater, in ein Kloster zu gehen, befahl aber, dass man sie die niedrigsten Dienste tun lasse. Himmlische, unsichtbare Wesen stellen sich hier in ihren Dienst und verrichten ihre Arbeit. Der hierüber erzürnte Vater lässt das Kloster anzünden. Ein Regen löscht das Feuer und es ergibt sich, dass alle fünfhundert Bewohner des Klosters unversehrt sind. Da sie sich von neuem dem Wunsche ihres Vaters widersetzt, eine Ehe einzugehen, soll sie auf Befehl desselben enthauptet werden. Das Schwert des Henkers zerspringt in tausend Stücke, dem Tode durch Erstickung entgeht sie mit Hilfe eines weissen Tigers, der sie entführt und in einen Wald bringt. Ein Jüngling erscheint ihr dort und befiehlt ihr, ihm zum Höllenfürsten Yama (jap. Emma) zu folgen. Sie geht mit ihm durch die verschiedenen Stationen der Hölle, indem sie die Hände übereinanderlegt und fortwährend den Namen Amida-buts' ausruft. Die Folterwerkzeuge der Hölle zerbrechen, vom Himmel fällt ein Blumenregen, goldene Lotusblumen spriessen aus der Erde. Der Fürst der Hölle ruft zornig aus: „Wie kann die Welt besser werden, wenn die Hölle zum Paradiese wird!" Er sendet sie zurück und, nachdem sie wieder in demselben Walde erwacht ist, erscheint ihr Buddha in der Gestalt eines Eremiten, um ihre Tugend zu prüfen. Als K(w) annon entrüstet ausruft, „Mönche und Nonnen sollen getrennt leben", offenbart sich ihr Buddha und lässt

sie nun auf einer Lotusblume nach der Küste bringen, wo sie viele vom Ertrinken und von Krankheiten rettet.

Wie Amida das Gegenbild von Câkyamuni in der mystischen Welt ist, so ist K(w)annon der dazugehörige Bosats'. Auf diese Weise ist auch im Buddhismus eine Dreieinigkeit geschaffen. Anderseits ist K(w)annon selbst wieder der Mittelpunkt einer zweiten Gruppe, da sie oft mit zwei andern Göttern von schrecklichem Aussehen, dem Fudō und Aizen Myōō (s. u.) zusammen dargestellt wird. Im Range ursprünglich niedriger, geniesst sie in Japan wohl dieselbe Verehrung wie Amida selbst und wird in sechsundsechzig grösseren Tempeln, dreiunddreissig im westlichen und dreiunddreissig im östlichen Japan verehrt.

Auch der Shiwaismus, die spätere Form des Brahmanismus, hat den Nordbuddhismus beeinflusst. Eine grosse Anzahl untergeordneter männlicher und weiblicher Götzen mit teilweise hässlicher, abschreckender Gesichtsbildung, vielen Köpfen, Augen und Händen, fand im Nordbuddhismus Aufnahme und eine solche Darstellungsweise kam dann auch bei andern Gottheiten zur Anwendung. Götzenbilder in lasziver Darstellung werden jedoch meines Wissens in Japan nicht öffentlich ausgestellt. Es gibt eine K(w)annon mit fünfundzwanzig Oberleibern und je vierzig Händen, die sog. senju K(w)annon, d. h. tausendhändige K(w)annon. In Wirklichkeit wird sie meist mit einem Körper und vierzig Händen dargestellt. In den Händen hält sie die verschiedensten Embleme des buddhistischen Glaubens, z. B. die Lotusblume, das Rad des Gesetzes (hōrin), eine Pagode, eine Axt, um die Sorgen des Lebens damit abzuschneiden, die Almosenschale der Bettelmönche (teppats'), den Donnerkeil (tokko), der die Feinde des buddhistischen Glaubens zerschmettern soll, ursprünglich aber das Scepter des Indra darstellt, einen Strick, um die Bösen zu binden usw. Manche Statuen der K(w)annon zeigen mehrere Gesichter (oft elf), unter denen zuweilen ein Pferdekopf ist; eine solche heisst deshalb Batō-K(w)annon, K(w)annon mit dem Pferdekopf". Dies beruht auf einer alten Legende, nach der diese Gottheit einem indischen Priester in der Gestalt eines Pferdes erschienen und ihn von Ceylon nach der indischen Küste getragen haben soll. Ueberhaupt finden sich, wie bei andern Göttern, auch bei der K(w)annon viele Legenden, die mit der Lokalität des Tempels verknüpft sind. So soll die K(w)annonstatue des bekannten Tempels im Stadtteile Asak'sa in Tokyo von Schiffern in ihren Netzen aus dem Meere gezogen worden sein. Eine grossartige Sammlung von K(w)annonstatuen findet sich in dem bekannten Tempel Sanjusangendo in Kyoto. Dort sind tausend grössere vergoldete Statuen dieser Gottheit nebeneinander aufgestellt, die auf der Stirn, im Heiligenschein

(go k[w]ō) und auf den Armen zahllose kleinere tragen, deren Zahl 33 333 betragen soll.

Von den zahlreichen andern Gottheiten des Buddhismus seien hier nur die volkstümlichsten aufgeführt, deren bildlichen Darstellungen man besonders häufig begegnet.

Aizen Myoo, eine Gottheit, deren schon in Verbindung mit der K(w)annon Erwähnung getan ist. Der Name dieser Gottheit bedeutet: In Liebe gefärbter, klarer König." Sie wird mit drei Augen und sechs Armen und einer Löwenmaske auf dem Haupte dargestellt und gilt trotz ihres schrecklichen Aussehens allgemein als Gottheit der Liebe. Manche halten sie für eine Wiedererscheinung des Atchalâ ,des Unersättlichen".

Bishamon oder Tamonten (Sskr. Vais`ramana), ursprünglich ein Gott des Reichtums, gilt in Japan als Gott des Krieges, und trägt infolgedessen einen Panzer, in der linken Hand einen Speer, den sog. Glücksspeer, und in der rechten eine kleine Pagode, die Glückspagode. Er wird einerseits zu der Gruppe der vier Himmelskönige (Shitenno) gerechnet, der vier Dewakönige, welche die Welt gegen die Angriffe der Dämonen schützen sollen, und deren Abbildungen man bisweilen in den Nischen der Tore der buddhistischen Tempel erblickt; anderseits findet er sich in der Gruppe der sehr volkstümlichen sieben Glücksgötter wieder, welche Reichtum, Zufriedenheit, langes Leben, Schönheit usw. verleihen. In dieser Vereinigung von sieben Gottheiten, die nicht sehr alt ist, finden sich aber nicht nur buddhistische, sondern auch, wie wir später sehen werden, einheimische Götter.

Fast noch volkstümlicher als Bishamon ist ein anderes Mitglied dieser Gruppe, die Benten oder Benzaiten. Sie verleiht Beredsamkeit und Weisheit, auch Schönheit und wird selbst als ein schönes Weib dargestellt, das auf einer Laute spielt. Ihr ist besonders die Schlange heilig, daher wird sie oft auf einer solchen oder mit einer solchen auf dem Haupte abgebildet. Einer ihrer berühmtesten Tempel ist auf der Insel Chikubushima in dem grössten Binnensee Japans, dem Biwasee.

Ein drittes Glied dieser Gruppe, namens Hotei, der als ein beleibter, dickbäuchiger Priester mit einem grossen Sack und umgeben von spielenden Kindern dargestellt wird, wird für eine Inkarnation des Miroku bosats ausgegeben. Dieser Miroku (Sskr. Maitreya) ist der erwartete Messias der Buddhisten, der nach der Legende von Câkyamuni dazu ausersehen war, fünftausend Jahre nach seinem Tode als sein Nachfolger zu erscheinen.

Ein sehr populärer Gott ist auch der bereits erwähnte „König der Hölle“ Emma ō (Sskr. Yâma-râdja), der in der Hölle (jigoku)

thront, über die Taten der Gestorbenen richtet und ihre Strafen bestimmt. Abgebildet wird er gewöhnlich mit einem Barett auf dem Haupte und einer grossen Keule in der Hand.

Eine Gottheit mit drohender Haltung und finsterer Miene ist Fudo oder Fudo son, wörtlich der Unbewegliche (Sskr. Achala). Umgeben von einem Flammenmeer, das die Weisheit bezeichnen soll, in der rechten Hand ein zweischneidiges Schwert und in der linken einen Strick, gilt er allgemein als der Gott des Feuers, der mit dem Schwerte die Bösen erschreckt und mit dem Stricke bindet. Einer seiner besuchtesten Tempel ist nicht weit von der Hauptstadt in Narita in der Provinz Shimōsa.

Eine ebenso populäre, aber freundliche Gottheit ist Jizo-bosats (Sskr. Kshitigarbha), der Nothelfer, besonders aber der Schutzheilige der Wanderer, schwangerer Frauen und Kinder. Man findet seine steinerne Statue häufig an Kreuzwegen oder in kleinen Tempeln an denselben (den sog. tsujido). In seinem Schoss erblickt man oft eine Menge kleiner Kieselsteine aufgehäuft. Hierdurch will man den gestorbenen Kindern, die von der Shōzuka no baba, einer alten Hexe am buddhistischen Styx Sanzugawa, ihrer Kleider beraubt werden und daselbst immerfort Steine aufeinandertürmen müssen, ihre Arbeit erleichtern. Es gibt sechs solcher Jizo. Sie werden dargestellt als buddhistische Priester mit freundlichem, wohlwollenden Antlitz, einer Kugel, dem Symbol der Weisheit in der einen Hand und einem Pilgerstab mit Ringen in der andern. Wie volkstümlich diese Gottheit ist, sieht man aus mancherlei Sprichwörtern. So sagt man z. B., wenn man Geld borgen will: er macht ein so freundliches Gesicht wie ein Jizō, wenn man es aber zurückgibt, ein so böses, wie der Höllengott Emma.

Auch die zahlreichen Schüler von Câkyamuni (Sskr. Arhat oder Arhân, d. h. die Heiligen) geniessen fast göttliche Verehrung und sind häufige Motive der buddhistischen Kunst geworden. Sie treten in einer weiteren und engeren Gruppe auf, bald als fünfhundert (go hyaku rakan), bald als sechzehn (jūroku rakan). Einer der bekanntesten der letzteren ist Binzuru (Sskr. Pindola), der wegen Uebertretung des Gelübdes der Keuschheit aus der Zahl der sechzehn Schüler ausgestossen, aber nach der Legende von Câkyamuni die Fähigkeit, alle Krankheiten zu heilen, erhalten haben soll. Seine sehr bekannte Statue findet sich aus dem angeführten Grunde nur in den Vorhallen der buddhistischen Tempel. Die Gläubigen reiben an seiner Statue denjenigen Körperteil, welcher sie selbst schmerzt und dann den eigenen Körperteil, in der Hoffnung, auf diese Weise Linderung zu erhalten.

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