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Obergewand (koromo) ist dunkel, die Untergewänder sind weiss. Auch gehört dazu eine Schärpe (kesa). Scherzhaft heisst es im Sprichwort: Wenn einem der Priester verhasst ist, ist einem sogar seine Schärpe verhasst. Höhergestellte Priester tragen bei festlichen Gelegenheiten kostbare golddurchwirkte Gewänder. Den Kopf scheren die Priester mit Ausnahme der der Shinsekte vollständig kahl.

Die Priester beziehen heutzutage ihr Einkommen teils aus dem Gelde, welches die Gläubigen beim Besuch der Tempel in einen in der Vorhalle bereitstehenden Holzkasten werfen, aus den Sporteln für Messen und Begräbnisse, dem Verkauf von Abbildungen der Tempel der Gottheiten usw. Ausserdem bezahlen die Pfarrkinder eines Tempels gewöhnlich ein sog. Chatoryo, als Entgelt dafür, dass die Priester vor die dem Tempel übergebenen Täfelchen mit dem posthumen Namen der Verstorbenen, den Ihai, an ihren Todestagen Tee setzen. Für ausserordentliche Fälle, wie Tempelbauten, fliessen die Beiträge der Gläubigen, wie bereits bemerkt, stets reichlich.

Die meisten Tempel, mit Ausnahme derjenigen der Shinsekte, liegen abseits vom Geräusch der Strassen, meist in einem Gehöft. Den Eingang bildet ein kunstvoll gebautes zweistöckiges Tor (sammon), das in seinen Nischen links und rechts Götterbilder, meist die beiden Nio, enthält. Oft sieht man die Leiber derselben mit kleinen Papierkügelchen bedeckt, mit denen die Gläubigen sie aus einiger Entfernung angespieen haben. Es herrscht nämlich der merkwürdige Aberglaube, dass der Wunsch des Betreffenden erhört wird, wenn die Kügelchen festhaften. Innerhalb des Gehöftes finden sich oft schöne Garten- und Parkanlagen und mancherlei Nebengebäude, wie ein Turm mit einer grossen bronzenen Glocke (shōrō), eine meist fünfstöckige schlanke Pagode (goto, garan), bisweilen auch ein drehbarer Bücherschrank (rinzo), der den vollständigen Kanon der buddhistischen Schriften enthalten soll. Wer diesen Bücherschrank mehrmals um seine Axe dreht, erlangt langes Leben und Glück, gerade als wenn er den Kanon selbst durchgelesen hätte. Für ein kleines Trinkgeld kann man sich diesen Segen verschaffen. Heisst es doch scherzhaft: Auch Amidas Gnade und die Behandlung in der Hölle hängt vom Gelde ab. Der Gebrauch der Gebetsräder ist auf die Tendaiund Shingonsekte beschränkt, weicht aber von dem in Tibet etwas ab, da keine Gebete darauf verzeichnet sind. Häufig findet man auf den Tempelhöfen auch grosse Stein- oder Bronzelaternen, die von Gläubigen geschenkt sind und den Weg zum Paradiese erleuchten sollen. Doch werden dieselben fast nie zum Erleuchten benutzt. Auch andere Weihgeschenke, zum Dank für den hilfreichen Beistand der Gottheit

aus Gefahren, wie Votivtafeln, Zöpfe, Sandalen usw., finden sich oft in den Tempeln selbst, den Vorhallen oder auch in besonders dazu errichteten Gebäuden (emado).

Die Haupttempel (hondo), deren schwere hohe Ziegeldächer die übrigen japanischen Häuser weit überragen, sind oft hervorragende Denkmäler der buddhistischen Baukunst und bergen in ihren Götterstatuen, Reliquien, ihren oft von den berühmtesten Malern hergestellten Gemälden, die entweder auf den Schiebetüren der Tempelräume angebracht sind oder in Rollen aufbewahrt werden, ihren kunstvoll geschnitzten Decken usw. grosse Kunstschätze. Das Innere derselben besteht meist aus zwei Räumen, einem Vorraum (gejin) und einem inneren Raum (naijin). In letzterem befindet sich der oft prächtig verzierte Altar mit der Hauptstatue. Letztere ist häufig in einem kostbaren Schrein, der an bestimmten Festtagen geöffnet wird. Diese Ausstellung des Allerheiligsten, das Kaicho, „das Oeffnen des Vorhangs", dauert gewöhnlich drei Tage lang und lockt zahllose Gläubige an. Bronzene Räucherbecken, Vasen mit Lotusblumen u. dgl. bilden das übrige Inventar. Gewöhnlich ist der innere Raum des Tempels dem Besucher verschlossen und oft durch ein Drahtgitter abgeschlossen. Doch öffnet ein kleines Trinkgeld hier, wie überall, den Zutritt zum Inneren. Die schönsten Tempel findet man in Kyoto, wo die Haupttempel der meisten Sekten sich befinden, sowie in und bei der alten Hauptstadt Nara in Yamato. Hier ist besonders das Kloster von Hōriuji zu nennen, welches der älteste Tempel in Japan sein soll und in dem eine Fülle von Kunstschätzen angehäuft ist. Aber auch in andern Provinzen des Landes findet man bisweilen grossartige Tempelbauten. So in dem bekannten Orte Nikkö, in Minobu u. a. Die Erbauer dieser Tempel haben es verstanden, die herrlichsten, von der Natur begünstigten Gegenden auszuwählen. Nicht alle Sekten legen dasselbe Gewicht auf die Predigt, auch ist dafür nicht, wie bei uns, ein bestimmter Tag festgesetzt. In manchen Tempeln finden. täglich Predigten statt, in andern jeden zehnten Tag, oder ein oder zweimal im Monat. Die Zuhörer sind meist Frauen und alte Männer der niederen Stände, die auf Matten hocken, während der Priester einen etwas erhöhten Sitz vor einem niedrigen Tischchen einnimmt. Denn eine Kanzel kennt man im Buddhismus nicht. Dass die Predigten für ein solches Publikum möglichst volkstümlich gehalten sein müssen, falls sie Eindruck hervorrufen sollen, ist selbstverständlich. Einige von einem Priester der Nichirensekte gehaltene Predigten findet man u. a. in dem bekannten Buche: Tales of old Japan von MITFORD.

Bei jedem bedeutenderen Tempel findet jährlich wenigstens ein Hauptfest statt, doch ist der Besuch mancher Tempel auch an den entsprechenden Tagen jedes Monats besonders gross. An den Festtagen grosser Tempel wie des Hommonji in Ikegami (12. und 13. Oktober) entwickelt sich ein buntes Treiben unmittelbar in der Nähe desselben, wie in vielen Gegenden Deutschlands auf einer Kirchweih Schau- und Verkaufsbuden, in denen die verschiedensten Leckerbissen, Spielzeug usw. feilgeboten werden, werden errichtet. Akrobaten und andere Künstler zeigen den Tausenden, die zum Tempel strömen, ihre Künste, und man findet darin keine Profanation der unmittelbar in der Nähe vor sich gehenden heiligen Handlungen.

Es ist bereits früher bemerkt worden, dass sich in jedem Hause ein Tempelchen für den Buddhadienst, das sog. Butsudan, befindet. In der Mitte desselben ist gewöhnlich die Miniaturstatue des obersten buddhistischen Gottes der Sekte, zu der die Familie gehört, meist die des Amida, zu beiden Seiten werden die Täfelchen der Vorfahren mit dem posthumen Namen aufgestellt. Frische Blumen und Speisen, z. B. von Reis, der täglichen Nahrung im Haushalt, oder auch andere Speisen, welche die Verstorbenen gern genossen, werden geopfert und morgens und abends Gebete an sie gerichtet. Nach der Ansicht Hiratas (gest. 1843) eines der hervorragenden shintoistischen Schriftstellers, entstammen diese Gebräuche eigentlich dem japanischen Ahnenkultus und sind von den buddhistischen Priestern mit übernommen worden.

Einige der buddhistischen Tempelfeste in und bei Tokyo nebst den dabei üblichen Gebräuchen mögen im folgenden erwähnt werden. Am 1. Januar besuchen viele den berühmten Tempel des Kobo Daishi in Kawasaki, unweit Tokyo, und beten um Glück und Gesundheit für den Hausstand. Bei solchen Tempelbesuchen versäumt man es selbstverständlich nicht, einige Münzen in den bereitstehenden Holzkasten zu werfen, um seinem Gebete den nötigen Nachdruck zu verleihen. Auch der Tempel der Nichirensekte Myöhōji, „Tempel des wunderbaren Gesetzes“ bei Tōkyō, wird um diese Zeit viel besucht.

Am 16. Januar ist der Festtag des Höllengottes Emma. Man besucht an diesem Tage die verschiedenen Tempel dieses Gottes, besonders den Tempel Ekōin. Dieser Tag, sowie der 16. Juli sind die einzigen Feiertage für die in Dienst Stehenden, und nach einem sehr bekannten Sprichwort sollen sogar die in der Hölle Schmachtenden an diesem Tage von den Höllenqualen befreit werden. Am 17. und 21. Januar geht man zum Tempel der K(w)annon im Stadtteil Asak'sa und viele Bewohner von Tokyo besuchen auch den oben erwähnten Tempel

des Kōbō Daishi zum ersten Male im Jahre. Einen solchen ersten Tempelbesuch, der ganz besonders wirksam sein soll, nennt man hatsumairi, „den ersten Gang". Im Tempel findet die Zeremonie des Gomataki statt. Dieselbe besteht im Verbrennen des Holzes einer bestimmten Rhusart vor der Statue des Gottes und soll dazu dienen, von denjenigen Männern und Frauen, die sich in einem der Unglück bringenden Jahre (yakudoshi, bei Männern das 25., 42., 61., bei Frauen das 19., 33.,37.) befinden, das Unglück in diesem Jahre abzuwenden.

Am 15. Februar begeht man in allen Sekten, mit Ausnahme der Shinsekte, das Fest des Eintritts Câkyamuni's ins Nirvâna. Im Tempel wird ein Bild, das diesen Eintritt darstellt (nehanye), aufgehängt.

Am 21. März und September feiert man sieben Tage lang das Higan (wörtl.: jenseitiges Ufer), wobei man die Gräber besucht und im Heiligenschrein des Hauses besonders dazu bereitete Opferspeisen von Klössen und Reis darbringt. In der Shinsekte besucht man die beiden Hong(w)anjitempel. Auch gehen viele zu sechs verschiedenen Tempeln des Amida, welche in einem Umkreis von drei Meilen liegen. Es herrscht der Aberglaube, dass man, ohne lange krank zu sein, stirbt, wenn man an diesem Tage der Tag- und Nachtgleiche durch sieben steinerne Tempeltore hindurchgeht. Am 21. März ist auch der Gedenktag des Kōbō Daishi.

Am 8. April wird der Geburtstag des Câkyamuni festlich begangen. In allen Tempeln, mit Ausnahme der Shinsekte, begiesst man die Statue des Amida, die unter einem Blumendache steht, mit dem Aufguss der Blätter einer Amacha (Süsstee) genannten Pflanze. Von diesem Wasser nehmen die Gläubigen nach Hause mit, benutzen es zum Befeuchten der Tusche und schreiben damit einige Worte oder ein bestimmtes Gedicht. Das so beschriebene Papier wird im Klosett befestigt oder an die Pfosten der Veranda geklebt und soll ein Zaubermittel gegen das Eindringen von Insekten sein. Zahlreich sind besonders die Besucher des bekannten Tempels Eköin in diesen Tagen.

Am 7. Juli ist das sog. Fest der Shiman rok'sen nichi der K(w)annon, d. h. das Fest der 46000 Tage. Wenn man an diesem Tage den Tempel besucht, ist es ebenso, als wenn man an 46 000 Tagen dorthin geht. Beim Tempel verkauft man u. a. an diesem Tage Mais als Schutz gegen Blitzschlag.

Eins der Hauptfeste fällt in die Mitte des Jahres vom 13. bis 15. Juli (oder August nach a. K.) und trägt einen buddhistischen Namen, wenn auch der Ursprung des Festes nicht ganz feststeht und manche Zeremonie dabei an den Ahnenkultus erinnert. Es ist das Bon, auch Urabon oder Shōryō sai, das Fest der Geister

genannt, das japanische Totenfest oder Allerseelen. Es liegt demselben die Idee zu Grunde, dass die Geister der Verstorbenen aufkurze Zeit zu den Ihrigen zurückkehren und von den Lebenden bewirtet werden. Das Fest bildet, wie das Neujahrsfest, einen Abschluss im bürgerlichen Jahre, weshalb alle Rechnungen kurz vorher beglichen werden. Man geniesst während dieser Zeit nur Fastenspeisen (shojinmono), wie Reiskuchen, Nudeln, Gemüse usw. In einem Zimmer errichtet man aus Bambusstangen ein Gestell, das mit solchen Fastenspeisen, Früchten, Laternen usw. ausgeschmückt und zum Empfang der Geister bereitet wird. Vor diesem lässt man vom buddhistischen Priester Messen lesen (tanagyo) und opfert hier Fastenspeisen, die meist in Lotusblätter eingehüllt werden. Am Abend des 13. wird zum Empfang der Geister am Eingang des Hauses aus getrockneten Hanfstengeln ein Feuer angezündet, ebenso bei ihrem Scheiden am Abend des 15. In die Glut streut man Weihrauchpulver (makko), das überhaupt häufig in buddhistischen Tempeln zum Räuchern verwendet wird. Die Opfergaben werden nach dem Feste in Matten eingehüllt und in einen Fluss geworfen. Man reinigt zu diesem Fest die Gräber der Toten, schmückt sie mit Blumen und Laternen und stattet denselben wiederholt Besuche ab. Für diejenigen, die keine Verwandten haben, wird in allen Tempeln eine Messe gelesen (segaki, Zeremonie für die hungrigen Teufel).

Am 5. Oktober ist der Todestag Daruma's, des Stifters der Zensekte. In allen Tempeln dieser Sekte werden Messen (hōji, höye) abgehalten, und es ist Sitte, eine bestimmte Art Klösse (hagi no mochi) zu opfern.

Vom 6. bis 15. Oktober finden bei der Jödosekte grossartige Messen und Predigten statt. Man nennt dies die junichi jaya, d. h. zehn Tage und zehn Nächte, das Volk sagt meist nur o juya, die hehren zehn Nächte". Man bereitet in den Häusern der Laien verschiedene Kuchenarten und ein Getränk aus Bohnen, Reis und Zucker, namens Shiruko, als Opfer und zur Verteilung an Bekannte und Verwandte. Der Gedenktag des Stifters dieser Sekte ist der 25. Januar.

Der 12. und 13. Oktober sind die Gedenktage (o eshiki) des Gründers der Nichirensekte. Diese Festtage werden von den Anhängern derselben mit grossem Lärm begangen. Tausende ziehen in Trupps nach dem Tempel von Ikegami, fortwährend das Gebet dieser Sekte nammu myöhō rengekyō, das unter dem Namen daimoku bekannt ist, herbetend. Sie bleiben die ganze Nacht im Tempel und begleiten ihr Gebet mit Paukenschlägen, deren Lärm weithin ertönt.

Am 28. November ist der Gedenktag des Shinran, des Stifters der Shinsekte. Ihm zu Ehren finden vom 21. an grossartige Messen in

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