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Gelehrsamkeit und der Schreibkunst verehrt. Die Tempel dieses Gottes sind in dem prächtigen Ryobu Shinto-Stil erbaut und man findet in diesen auch seine Statue und zwar in der Tracht eines Hofadeligen. Eine andere berühmte Persönlichkeit des Mittelalters ist Kusunoki Masashige, der in der ersten Hälfte des 14. Jahrh. lebte und wegen seiner Tapferkeit und Treue zum angestammten Herrscher bei allen Japanern in hohen Ehren steht. Nach einer unglücklichen Schlacht am Minatogawa bei Hyogo beging er Selbstmord und nahe dem Orte, an dem diese Schlacht stattfand, ist zur Erinnerung an ihn von der jetzigen Regierung ein Tempel errichtet worden. Auch sein Sohn Masatsura, der nicht minder durch seine Loyalität gegen das Kaiserhaus berühmt ist, wird in einem Tempel in seiner Heimat verehrt.

Dem Andenken des grossen Staatsmannes und Feldherrn Toyotomi Hideyoshi, bekannter unter seinem Titel Taiko, hatte bereits sein Sohn im Anfang des 17. Jahrh. einen Tempel errichtet und der Kaiser hatte ihm den Namen Toyokuni no yashiro, den Tempel des fruchtbaren Landes, gegeben. Er wurde später zerstört, aber von der jetzigen Regierung wieder neu aufgebaut.

Auch der Gründer der letzten Shōgun-Dynastie und der Stadt Yedo im Osten des Reiches, der sich sowohl durch Tapferkeit als auch durch staatsmännische Kunst, weise Gesetzgebung und Förderung der Wissenschaften einen Namen gemacht hat, geniesst göttliche Verehrung. Seine Tempel sind offiziell unter dem Namen Toshōgü, „der den Osten erleuchtende Tempel", bekannt, das Volk kennt ihn aber unter dem Namen Gongen sama, d. h. die zeitliche Erscheinung. Dies ist eine Verkürzung des Namens Tosho daigongen, die grosse zeitliche Erscheinung, welche den Osten erleuchtet", ein Name, der deutlich auf den Buddhismus hinweist.

Aber nicht nur den Manen einzelner, sondern auch denen einer Gesamtheit von Personen kann göttliche Verehrung zu teil werden. So ist den Geistern derjenigen, welche in dem Restaurationskriege 1868 im Kampfe für den Kaiser ihr Leben liessen, in Tokyo der Tempel Yasukuni jinja, „der Friedenslandtempel", volkstümlich Shōkonsha, ,,der Tempel, zu dem man die Geister einlädt", im Jahre 1869 errichtet worden und zwar nach den strengen Regeln des orthodoxen Shintoismus. Eigentümlicherweise werden hier auch die Geister derjenigen, welche später in zwei gegen die kaiserliche Regierung gerichteten Aufständen gefallen sind, mit jenen gemeinschaftlich verehrt.

Unter den zahlreichen Gottheiten kann eine als Lokalgott, als besonderer Schutzgott eines Ortes oder grösseren Bezirks verehrt werden. Dieser Lokalgott heisst jetzt allgemein der Familiengott Ujigami, und

die Bewohner eines Ortes, die seinem besonderen Schutze anvertraut sind, stehen im Verhältnis der Pfarrkinder zu ihm (ujiko). Der Name Ujigami ist eigentlich die Bezeichnung für den gemeinsamen Ahnen einer Anzahl von Personen mit demselben Familiennamen oder einer andern Gottheit, die aus Dankbarkeit von diesen verehrt wird. Der eigentliche Name für den Lokalgott ist Ubus'na no kami. In einigen Gegenden Japans soll es Sitte sein, vor Beginn einer Reise den Tempel dieses Gottes zu besuchen und um den Schutz desselben auf der Reise zu bitten. Man erhält dann von dem Priester ein Amulett, das vor Unglück auf der Reise schützt, und zugleich etwas Sand vom Tempelboden, den man mit Wasser vermischt trinken soll, wenn man sich auf der Reise schlecht fühlt. Was von dem Sande übrig bleibt, gibt man dem Tempel nach der Rückkehr wieder. Dass ein neugeborenes Kind etwa einen Monat nach der Geburt zum Tempel gebracht und unter den besonderen Schutz des Lokalgottes gestellt wird, ist bereits früher erwähnt. Der grosse Gelehrte Hirata sagt, dass alle Ujigami unter den Befehlen der Gottheit Ökuninushi stehen und dass sie die Schicksale der Menschen vor der Geburt, während des Lebens und nach dem Tode regieren. Wenn jemand also seine Wohnung wechselt, so hat der ursprüngliche Lokalgott mit dem des neuen Ortes Vereinbarungen darüber zu treffen. Man soll daher dem alten Gott im Tempel so schnell wie möglich einen Abschiedsbesuch machen und den neuen. nach seiner Ankunft sofort aufsuchen.

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Die Penaten werden meistens in kleinen Miniaturtempelchen aus weissem Holze verehrt, die ihren Platz auf einem Sims, dem sog. Kamidana Göttersims", haben. Meist sind es die Gottheiten von Ise oder der Gott des Reichtums, Daikoku, dessen Zugehörigkeit zum Shintoismus jedoch nicht ganz zweifellos ist. Erstere werden durch. ein weisses Papier mit ihrem Namen oder auch durch einen Spiegel vertreten, letzterer wird in Figura dargestellt. Zu den Hausgöttern können auch die verschiedenen Gottheiten, die einzelnen Teilen des Hauses vorstehen, gerechnet werden, wie der Gott der Küche, Kōshin sama, der Gott des Tores, des Brunnens.

Die Geister der Verstorbenen verehrt man im Tamaya, dem Seelenhaus", einem Schreine aus weissem Holz, in dem sich das Tamashiro (Mitamashiro) befindet. Dies hat eine ähnliche Form wie das buddhistische Ihai, ist aber aus weissem Holz, während jenes meist schwarz lackiert ist. Man verzeichnet darauf den Vornamen des Toten mit dem Zunamen mikoto „Hoheit", eine Bezeichnung, die oft mit kami Gott" wechselt und dem Namen vieler Gottheiten folgt. Durch dieses Beiwort wird der Verstorbene als göttlich bezeichnet. Es gibt

eine bestimmte Zeremonie, durch die man die Seele eines Verstorbenen in dieses Tamashiro überleitet (s. u.).

Die Shintōreligion kennt, wie bereits früher erwähnt, keine moralischen Vorschriften; aus diesem Grunde ist dieselbe oft nur als Kultus bezeichnet und ihr der Name einer Religion abgesprochen worden. Zwar gibt es Traktate über Moral, welche von Shintöpriestern abgefasst sind, um diesen Mangel zu ersetzen, doch sollen dieselben auf den Morallehren der alten Chinesen beruhen. Da jeder Natur- und Ahnenkultus aus derselben Quelle, der Ehrfurcht vor dem Uebernatürlichen und der Liebe zu den Verstorbenen entspringt, so brauchen wir nicht an Entlehnung von den Chinesen zu denken, wenn Hirata auch für den Shintoismus auf die kindliche Liebe als die Quelle aller Tugenden hinweist. „Wer kindliche Liebe besitzt", sagt er, und die Ahnen verehrt, ist auch ein treuer Untertan, ein treuer Freund, ein gütiger Gatte und Vater." An einer andern Stelle stellt er als Leitmotiv für die Handlungen der Menschen auf, man solle sich nicht um Lob oder Tadel der Mitmenschen kümmern, sondern so handeln, dass man sich nicht vor den Göttern des Unsichtbaren zu schämen brauche. Verbeuge dich vor dem Gotte, der das Unsichtbare regiert, und veredle das Gewissen (magokoro), das dir eingepflanzt ist, so wirst du niemals von dem Wege abweichen. Du kannst nicht mehr als höchstens hundert Jahre leben und da du in das unsichtbare Reich nach dem Tode gehen wirst, lerne bei Zeiten, dich vor ihm beugen". Unter dem Unsichtbaren wird, wie bereits erwähnt, das Reich des Okuninushi verstanden. Der Vorgänger und Lehrer Hiratas, Motoori, erklärt die Abwesenheit eines jeden Systems der Moral aus der natürlichen vom Schöpferpaare verliehenen Anlage, wonach die Menschen wissen, was sie tun und was sie lassen sollen. Wenn ein System der Moral notwendig wäre, so würden die Menschen niedriger stehen, als die Tiere, die auch mit einer gewissen Kenntnis dessen, was sie tun sollen, begabt sind, aber in einem untergeordneteren Grade als die Menschen. Nach Motoori ist also der Mensch von den Göttern mit der Kenntnis, wie er den Weg der Götter zu verfolgen hat, versehen worden. Wenn etwas in der Welt schlecht ist, so ist es nach ihm den bösen Göttern, den magatsubi no kami zuzuschreiben, deren Macht so gross ist, dass selbst die Sonnengottheit und das Schöpferpaar nicht im stande ist, sie in Schranken zu halten. Um wie viel weniger könnten ihnen die menschlichen Wesen Widerstand leisten! Das Glück der Bösen und das Unglück der Guten hier auf Erden werden durch sie herbeigeführt.

Hiratas Ansichten weichen in dieser Beziehung etwas ab, denn er behauptet, die Gottheiten seien wie die Menschen, keiner sei vollkom

men schlecht und vollkommen gut. Eine wohlwollende Gottheit könne, wenn sie erzürnt werde, einen Fluch senden und eine böse Gottheit. anderseits gelegentlich Segnungen erteilen. Auch die Geister der Verstorbenen können den Ueberlebenden schaden. Er erklärt dies aus dem Dualismus der menschlichen Natur. Jedes menschliche Wesen besitzt einen rauhen (aramitama) und einen gütigen Geist (nigimitama). Der erstere kann als Rachegeist oder sogar in der angenommenen Gestalt des Rächenden den Feind quälen; und dies kann selbst noch während des Lebens geschehen, ohne dass die betreffende Person, der der Geist angehört, davon etwas weiss.

Von Belohnungen für gute Taten nach dem Tode, von einem Paradies, oder von Strafen für schlechte Taten in der Hölle weiss der Shintoismus nichts. Die Unterwelt, von der in der Mythologie gesprochen wird, ist ein undeutlicher Begriff. Aber nach dem Glauben der Japaner führen die Seelen der Verstorbenen ein, wenn auch wenig definierbares Leben im Universum fort. Der Shintoismus hat, wie manche andere Religion, die Idee, dass die Toten im Gedächtnis der Ueberlebenden fortleben, in Wirklichkeit umgesetzt. Dass das Gedächtnis der Verstorbenen nicht schwinde und ihnen die gehörigen Opfer gebracht werden, dass die Gräber an den Todestagen geschmückt werden, ist die Pflicht der Nachkommen. Dies ist mit einer der Gründe, weshalb der Japaner darauf achtet, dass die Familie nicht ausstirbt, und falls er selbst keinen männlichen Nachkommen hat, einen solchen adoptiert. Auch der Shintoismus kennt den Verkehr mit Geistern durch Medien, und man kann hypnotische Trancen, z. B. oft auf dem heiligen Berge, dem Ontake, beobachten. Das Prinzip, auf das der Shintoismus das grösste Gewicht legt, ist die schuldige Verehrung der Gottheiten, sowie Gehorsam gegen ihren Abkömmling, den Kaiser. „Alles in der Welt", sagt Hirata, hängt vom Geist der Götter des Himmels. und der Erde ab, daher ist die Verehrung der Götter von grösster Wichtigkeit. Die Götter, welche Schaden bringen, sind zu besänftigen, so dass sie diejenigen, die sie beleidigt haben, nicht mehr strafen, alle Götter sind zu verehren, damit sie bewogen werden, ihre Gunstbezeugungen zu vermehren. Gehorsam von den menschlichen Wesen zu erringen und sie zu lieben, ist alles, was der Herrscher zu tun hatte", weshalb es nicht notwendig war, sie in eitlen Lehren zu unterrichten, wie es in andern Ländern der Fall ist. Der berühmte Vers, der dem Sugawara no Michizane zugeschrieben wird:

„Wenn dein Herze nur stets verbleibt auf dem Pfade der Wahrheit, Schützen die Götter dich doch, säumest du gleich im Gebet"

ist eine sehr freie Auffassung des Shintoismus, die man aber auch bei

andern Schriftstellern, wie Kaibara Ekken (z. B. im Onna daigaku der grossen Lehre der Frau) findet.

In den ältesten Zeiten gab es, wie früher bemerkt, keine Tempel. Noch heute kann man die Verehrung der Gottheiten, z. B. der Sonnengottheit im Freien beobachten. Aus Jimmu's Zeit wird berichtet, dass man zur Verehrung seiner kaiserlichen Vorfahren einen Platz für die Feierlichkeit herrichtete, indem man Bäume ringsherum pflanzte und den Platz mit Steinen umgab. Von Sujin tennō im 1. Jahrh. v. Chr. heisst es, dass er die Sonnengottheit mit einer andern zusammen in seinem Wohnhause verehrt habe, dann aber eine besondere Stätte für die Verehrung derselben herrichten liess. Erst später wurde der Tempel der Göttin nach seinem jetzigen Standort in Ise verlegt.

Unter den Shintotempeln sind zu unterscheiden: solche, die von buddhistischem Einfluss ganz oder fast ganz unberührt geblieben und andere, welche zur Zeit der Vorherrschaft des Buddhismus erbaut worden sind. Von architektonischem Standpunkte sind die letzteren weit schöner. Zu den ersteren gehören verschiedene der wichtigsten und ältesten Tempel des Landes, wie die schon erwähnten Tempel in Ise und Izumo, ferner Hirano in Kyoto, sodann einige Tempel aus der allerneuesten Zeit. Die Bauart dieser Tempel ist sehr einfach und stellt wohl das älteste japanische Haus dar. Sie stehen auf Pfählen und sind aus dem Holze des Hinoki (Chamaecyparis obtusa) und mit der Rinde dieses Baumes, niemals mit Ziegeln wie die buddhistischen Tempel gedeckt. Eigentümlich sind die beiden hochstehenden Gabeln an beiden Enden des Daches, sowie runde zigarrenähnliche Balken quer über dem First. In der Regel befinden sich die Tempel in einem Hain, in dem meist auch Sakakibäume stehen, und sind von einer oder mehreren Umzäunungen umgeben. Den Eingang bilden ein oder mehrere eigentümlich geformte, in kleinen Abständen aufeinanderfolgende Tore, die sog. Torii (wörtl.: Vogelsitz). Diese bestehen aus zwei runden Säulen mit einem oder zwei Querbalken darüber. Aus dem Namen Torii, Vogelsitz" hat man geschlossen, dass es ursprünglich der Sitz der Hühner war (s. oben die Mythologie). Doch ist diese Deutung nicht ganz sicher. Am unteren Querbalken hängt oft ein dickes Strohseil, das in der Mythologie bereits erwähnte Shimenawa mit weissen Papierstreifen in Abständen. Beide sollen dem Bösen den Eintritt zum Tempel wehren.

Der Tempel besteht in der Regel aus zwei Teilen, dem Haupttempel (honsha oder honden) und einem kleineren Gebäude davor, welches nur zum Beten dient, dem sog. Haiden. Beide Gebäude sind oft durch eine gedeckte Galerie verbunden. Ueber dem Eingang des

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