ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Funktionen besitzen, so gross ist", bemerkt er hierzu, so ist es besser, nur die wichtigsten bei ihrem Namen zu verehren, und die andern in ein allgemeines Gebet einzuschliessen. Wer so beschäftigt ist, dass er die von ihm (Hirata) angegebenen Morgengebete nicht der Reihe nach beten könne, der möge sich damit begnügen, den Palast des Kaisers, das Kamidana im Hause, die Geister der Ahnen, den Lokalgott und die Gottheit des speziellen Lebensberufes anzubeten. Wenn man zu den Göttern betet, sollen die Segnungen, die ein jeder Gott zu verleihen hat, nur in wenigen Worten erwähnt werden und die Götter sollen nicht mit habgierigen Bitten gelangweilt werden; denn der Kaiser richtet täglich in seinem Palast Bitten an die Götter für sein Volk, die weit wirksamer sind, als die seiner Untertanen. Nachdem man den Körper am Morgen genügend gereinigt, schlage man die Hände mehrmals zusammen und bete mit dem Kopf auf dem Boden.“

Folgendes ist der abgekürzte Wortlaut des Gebetes an das Kamidana: Indem ich an erster Stelle ehrfurchtsvoll zu der Gottheit der beiden Tempel in Ise bete, sodann zu den achthundert Myriaden der irdischen Götter, welchen die grossen und kleinen Tempel in allen Provinzen, allen Inseln und allen Orten des grossen Landes der acht Eilande, d. i. Japan, geweiht sind. . . bitte ich mit Ehrfurcht, dass sie sich herablassen, die unbewussten Vergehen, deren ich schuldig bin, die sie gehört und gesehen haben, zu bessern und dadurch, dass sie mich segnen und begünstigen, gemäss den Kräften, über die sie verfügen, zu bewirken, dass ich dem göttlichen Beispiele folge und gute Werke tue."

Das Gebet an die Sonnengottheit, das Hirata empfiehlt, besteht nur in der Anrufung des Namens derselben.

Von den Pilgerscharen, welche zum Gipfel des Fuji, des Ontake und einigen andern hohen Bergen wallfahren, hört man oft unter Anklingen einer Glocke die Gebetsformel Rokkon shōjō hersagen. Diese Formel stammt aber aus dem Buddhismus und bedeutet: Mögen die sechs Sinne, eigentlich Wurzeln, Augen, Ohren, Nase, Zunge, Körper und Wille rein sein.

Die Feierlichkeiten bei Todesfällen und Begräbnissen nach Shintōritus verlaufen folgendermassen: Nachdem der Verstorbene in einen kastenartigen Sarg aus weissem Holze, gewöhnlich von Hinoki oder Tanne, gelegt worden ist, setzt man vor denselben Schälchen mit den einfachen Opfergaben von Wasser, Salz und rohen Reiskörnern und bestimmt einen Tag für die Leberführung der Seele in das erwähnte (Mi) Tamashiro. Diese Zeremonie heisst das Mitamautsushi ,,die Ueberführung der Seele". Hierzu werden einige Priester und

die Verwandten eingeladen. Der Hauptpriester des Tempels liest dann vor dem Toten ein Gebet, dasselbe geschieht vor dem (Mi) Tamashiro, das im besten Teil des Zimmers in einer Nische mit erhöhtem Fussboden aufgestellt ist, und bringt ausser den vorher erwähnten Opfern auch Früchte, Kuchen, Gemüse und Fische dar. An dem Tage des Begräbnisses selbst findet, bevor der Leichenzug das Haus verlässt, eine einfache Feierlichkeit vor dem geschlossenen Sarge statt. Ein Priester verliest wiederum ein Gebet und bringt Opfer dar. Die Leidtragenden nehmen unter ehrfurchtsvollen Verbeugungen und Niederlegung eines Sakakizweiges mit daran befestigtem Gohei, dem sog. Tamagushi, Abschied von dem Toten. Für den Zug ist eine ganz bestimmte Reihenfolge festgesetzt. Vor dem Sarge, der in eine hausähnliche Sänfte gesetzt wird, gehen Leute mit Bannern (auf einem befindet sich der Name des Verstorbenen), frischen und künstlichen Blumen, Sakakizweigen, Sakakipflanzen, die aufs Grab gesetzt werden. Dem Sarge folgen einige Männer mit Geräten, unter andern einem viereckigen, weissen Pfahl, der beim Grabe errichtet wird, um dasselbe zu kennzeichnen, dann die Priester, der Hauptleidtragende und die übrigen Verwandten. Der Hauptleidtragende muss zu Fuss gehen, trägt einen frischen Bambusstab in der linken Hand, an den Füssen Strohsandalen, über dem dunkeln Obergewand einen weissen Ueberwurf. Weiss, die Trauerfarbe, ist auch die Farbe der Kleider der Frauen, welche meist in Wagen folgen, während sie an buddhistischen Begräbnissen überhaupt nicht teilnehmen. Auch die Träger des Sarges haben weisse Kleider an, bei buddhistischen Begräbnissen haben sie dunkelblaue. Auf dem Friedhof findet, bevor der Sarg in die Gruft gelassen wird, in einer dafür bestimmten Halle die letzte Zeremonie statt. Opfer werden wieder dargebracht und der Hauptpriester verliest nun eine Grabrede (saimon), die den Lebenslauf und die Verdienste des Verstorbenen schildert. Nachdem die Leidtragenden noch einmal Abschied von dem Toten genommen haben, bleiben nur die nächsten Verwandten zurück, der Pfahl wird auf dem Grabe errichtet, wiederum Wasser, Salz und Reiskörner dargebracht, der Priester spricht ein kurzes Gebet und die Leidtragenden legen Sakakizweige nieder. Selbstverständlich sind die Feierlichkeiten beim Tode hochgestellter Persönlichkeiten viel grossartiger und komplizierter. Sehr glänzend waren sie beim Tode der Kaiserinmutter im Jahre 1897, sie dauerten damals mehrere Wochen und der Leichenzug fand ganz nach altem Stile statt.

Das Trauerhaus selbst wird durch Streuen von Salz und Sprengen von Wasser gereinigt und auch die vom Begräbnis Zurückkehrenden

müssen sich von der Befleckung, die der Tod verursacht hat, reinigen. Sie waschen sich die Hände, spülen den Mund aus und es wird Salz über sie geworfen.

Man besucht das Grab an jedem 10. bis zum 50. Tage, später am 100. und dann am ersten Jahrestage usw.

Für die Verehrung der kaiserlichen Ahnen gibt es zwei grosse Feste an den Frühlings- und Herbstäquinoktien. Sie führen die Namen Shunki k(w)örei sai, Fest der kaiserlichen Ahnen im Frühling, und Shuki k(w)örei sai, Fest der kaiserlichen Ahnen im Herbst, und gehören zu den Landesfesten. Die übrigen Landesfeste, welche Beziehung zum Shintoismus haben, sind der 17. Oktober, das Fest des Kanname oder Jinjōsai, an welchem vom Kaiser Opfer zum Tempel der Sonnengottheit in Ise gesandt werden, und der 23. November, das Niiname, an dem allen Göttern vom ersten Reis des Jahres geopfert wird. Auch der 30. Januar, der Todestag des Vaters des jetzigen Kaisers, sowie der 3. April, der Todestag des Jimmu tennó, können hierzu gerechnet werden.

Für dergleichen Feierlichkeiten gibt es im kaiserlichen Palaste ein Sanctum (kash'kodokoro), eine grosse Halle aus undekoriertem Holze, an deren Ende sich drei Shintöschreine befinden, in der Mitte ein grösserer mit einem Spiegel, als Symbol der Sonnengöttin. Von den beiden kleineren sind der eine für die Verehrung der Ahnen des Kaisers, der andere für alle übrigen Gottheiten des Pantheons bestimmt. Die Zeremonien, die hier stattfinden, tragen einen einfachen, aber würdevollen und feierlichen Charakter. In Anwesenheit der Beamten des Hausministeriums werden unter den Klängen einer feierlichen Musik vor den geöffneten Tempeln Opfergaben dargebracht, ein Gebet wird vorgelesen und vom Kaiser, der in altertümliche Tracht gekleidet ist, unter Verneigungen ein Sakakizweig mit weissen Papierstreifen dargebracht. Nachdem er sich zurückgezogen, verbeugen sich auch die Mitglieder der kaiserlichen Familie, später die Beamten bis zu einem bestimmten Range vor den Tempeln. Eigentümlich ist, dass zuletzt auch die Häupter der sämtlichen buddhistischen. Sekten, sowie einige buddhistische Priester sich an dieser Feierlichkeit beteiligen. Ein Seitenstück dazu ist, dass in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts auch buddhistische Priester an den shintoistischen Leichenbegängnissen teilnehmen konnten, was später jedoch verboten wurde.

Auch die ersten Tage des neuen Jahres werden im Sanctum des kaiserlichen Palastes feierlich begangen. Von den besonderen Zeremonien ist hier das Shihōhai, „die Anbetung der vier Himmelsgegen

den", durch den Kaiser am 1. Januar, und das Genshi sai, „das Fest des Anfangs (der Verwaltung)", am 3. Januar zu nennen.

Eine viel grössere Rolle aber spielen im Leben des Volkes die Feste (matsuri, sai) der einzelnen Tempel, besonders derjenigen des Schutz- oder Lokalgottes eines Ortes oder eines Stadtteils, die je nach der Bedeutung desselben und der Zahl und Wohlhabenheit der Pfarrkinder durch mehr oder weniger prächtige Aufzüge begangen werden. Diese Feste sind wahre Freudenfeste, auf die sich jeder das ganze Jahr hindurch freut und die den Gesprächsstoff für lange Zeit bilden. Wie Hirade in der Beschreibung von Tokyo sagt, sind diese Feste mehr der Leute, als der Götter wegen da. Jeder Tempel hat wenigstens ein Hauptfest im Jahre. Sie fallen vornehmlich in die wärmere Zeit von März bis September. Der Juni und September heissen volkstümlich matsurizuki, „die Festmonate". Am Abend vorher (yomiya) wird ein Feuer im Tempelhof angezündet und Kaguratänze werden aufgeführt. Diese pantomimischen, von Musik begleiteten Aufführungen werden von jungen, hübsch ausgeputzten Mädchen (miko) oder besonderen Künstlern ausgeführt. Sie sollen ihren Ursprung in dem Tanz der Uzume no mikoto vor der Höhle der Sonnengöttin haben; daher kommt es, dass sich auch die Tänze meist auf die Taten der Götter der Mythologie, wie des Susanoo, des heldenmütigen Prinzen Yamatodake no mikoto u. a. beziehen. Mit dem Heiligen vermischt sich oft das Profane. So tritt eine komische Person, „Dummkopf genannt, auf, die zu den Klängen einer komischen Musik Tänze aufführt und die Zuschauer durch nicht immer anständige Spässe unterhält. Am Festtage selbst besucht der Gott in der Göttersänfte, die von den Priestern reich geschmückt und mit dem Spiegel versehen ist, die Pfarrkinder. Wo die Gemeinde gross ist, dauert der Umzug mehrere Tage. Zu diesem Zwecke werden an bestimmten Stellen der Strassen Schuppen, sog. Tabisho „Reisestationen“ errichtet, in denen die Sänfte für kurze Zeit eingestellt wird. In dem mit Bannern und Papierlaternen ausgeschmückten Tempel werden die üblichen Opfer an Speisen dargebracht, auch die Häuser der Pfarrkinder, wie bei allen festlichen Gelegenheiten, mit grossen Laternen, künstlichen Blumen und dem Shimenawa, das das Böse abhalten soll, geschmückt. Hier und da werden sog. „Götterweinorte" (mikisho) errichtet. Man räumt dazu Läden aus und setzt auf hohe Gestelle Krüge mit Wein, aus Klebreis geformte Kuchen, die sog. Spiegelmochi und sonstige Opfergaben. Davor werden zwei mächtige Löwenköpfe aus Holz aufgestellt. Die Mitglieder der Tempelgemeinde wetteifern darin, diesen Ort, sowie überhaupt alle übrigen Veranstaltungen möglichst prächtig

auszustatten und andere Gemeinden zu übertreffen. Der Göttersänfte - oft gibt es mehrere im Zuge wird bei ihrem Umzuge eine Pauke vorangetragen, dann folgt als Führer des Zuges eine Person in der Verkleidung des Gottes Saruta hiko des „Affenfeldgott", der nach der Mythologie den Gott Ninigi no mikoto, als er auf die Erde herabstieg, begrüsste, in späteren Zeiten aber als eine phallische Gottheit verehrt wurde. Es folgen Sakakizweige, dann einige sog. Götterschwerter, Banner, Hellebarden und Schilde, Musikanten, dicht vor und hinter dem Mikoshi reiten Priester, Diener in weissen Kleidern führen das heilige Pferd des Gottes. Es schliessen sich dann Leute mit Kästen, in denen sich Tempelgeräte befinden, an, ferner Triumphwagen (dashi), Bühnen, zum Tanz hergerichtet (yatai), und kostümierte Personen (nerimono). Die Göttersänften werden, wenigstens in der Hauptstadt Tokyo, meist von dreissig bis vierzig jungen Leuten aus der Gemeinde getragen, die sich durch anfeuernde Zurufe in einen bacchantischen Taumel versetzen und sich hin- und herstossen, so dass das Mikoshi nur langsam vorwärts kommt, oft sogar umfällt. Die Triumphwagen, welche von Rindern gezogen werden, sind reich verzierte hohe Gebäude. Unten sitzen die Musikanten, ein Mann mit einer Fuchsmaske führt Tänze aus. Oben thront die ebenfalls reich verzierte Figur eines Helden der Mythologie oder eines Kaisers des Altertums, oft sogar die des chinesischen Helden Shoki, der in dem Rufe steht, die Teufel zu verjagen. Bei manchen Tempeln, wie dem von Kanda und Sanno (Hiejinja) in Tokyo, ist der ganze Zug bei weitem viel grossartiger, als oben beschrieben ist.

Es braucht wohl nicht erwähnt zu werden, dass der Besuch des Tempels an solchen Festen ganz besonders zahlreich ist und die Gaben reichlicher als sonst fliessen. Viele Shintotempel haben ebenso wie die buddhistischen einen bestimmten Tag im Monat, volkstümlich ennichi genannt, an welchem der Tempel ganz besonders besucht wird und Verkaufsbuden in der Nähe desselben errichtet werden.

Bei manchen Tempelfesten gibt es eigentümliche Gebräuche, deren Entstehung oft in Dunkel gehüllt ist. Es seien im folgenden einige solcher Gebräuche in und bei der Hauptstadt Tokyo erwähnt. So wandert z. B. am 3. Januar ein Mann in sonderbarer Verkleidung von dem Atagotempel als sog. Götterbote, von den Priestern des Tempels begleitet, durch die Strassen der dazu gehörenden Gemeinde. Wenn man denselben Tempel an einem bestimmten Tage in der Mitte des Jahres besucht, so ist es gerade so, als ob man an 46000 Tagen dorthin geht. Man verkauft an diesem Tage im Tempelbezirk grüne Judenkirschen, deren Genuss vor bestimmten Krankheiten schützen soll.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »