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Bodens und der Hirse oder des Getreides, welche im grossen Park im Südwesten des inneren Palastes ihren grossen offenen Altar haben. Die vornehmsten Opfertage daselbst sind der des oben erwähnten Opfers für die Ernte im zweiten Frühlingsmonat, und einer im zweiten Herbstmonat. Ausserdem opfert der Kaiser hier um Regen, falls derselbe nach dem bereits oben erwähnten Regenopfer im ersten Sommermonat ausbleibt; oder auch um zu starken Regenfall zu beschwichtigen.

Diese Opfer werden in kleinerem Massstab im ganzen Reiche dargebracht auf ähnlichen Altären, die zu diesem Zwecke in der Hauptstadt jeder Provinz, jedes Departements, jedes Distrikts errichtet sind; anwesend sind dabei die daselbst fungierenden Behörden oder deren Stellvertreter, nebst sämtlichen Militär- und Zivilbeamten. Es steht ausdrücklich im Li-ki geschrieben (Buch III, 3): „Der Himmelsohn (allein) opfert an den Himmel und die Erde, die Vasallen an die Götter des Bodens und des Getreides."

§ 3. Andere Opfer und das weitere Götter-Pantheon.

Den erwähnten sog. Hauptopfern (Ta-sze) reihen sich die „mittleren" (Tschung-sze) an, die Opfer zweiten Ranges. Die Götter, denen diese Opfer dargebracht werden, sind:

1. Die Sonne. Beim Frühlingsequinox opfert der Kaiser selbst auf dem offenen Altar östlich von Peking ein ums andere Jahr; in den Zwischenjahren sein Stellvertreter.

2. Der Mond. Beim Herbstequinox opfert alle drei Jahre der Kaiser, westlich von Peking; sonst sein Stellvertreter. Auf demselben Altare wird dabei auch den Seelentafeln des Siebengestirns, der fünf Planeten, der 28 Mondhäuser, und aller Sterne und Sternbilder geopfert.

3. Schen-nung, der göttliche Bauer", ein Kaiser, der im 28. Jahrh. v. Chr. dem Volke den Ackerbau lehrte. Sein Altar steht im Süden der Chinesenstadt, westlich vom grossen Himmelsaltar. Daselbst opfert der Kaiser im zweiten oder dritten Frühlingsmonat um Glück für den Ackerbau. Auch in den Provinzen des Reiches bringen die Behörden ähnliche Opfer.

4. Sien-ts an, die erste Seidenzüchterin", Gattin des Kaisers Hwang (27. Jahrh. v. Chr.). Im letzten Frühlingsmonat bringt die Kaiserin das Opfer mit grossem Gefolge der kaiserlichen Frauen.

5. Einer grossen Anzahl Kaiser und Fürsten vergangener Dynastien, deren Seelentafeln in einem besonderen Tempel ausserhalb des Palastes aufbewahrt sind, wird im Frühling und Herbst ein Hauptopfer dargebracht, und zwar meist von einem Beamten, gelegentlich

jedoch auch vom Kaiser selbst nach dessen freiem Beschluss. Besondere Verehrung geniessen die fünf frühesten Kaiser der Urzeit: Fuh-hi, Schen-nung, Hwang, Yao, Schun, samt den Stiftern der Hia und der Schang-Dynastie und den Stiftern des Hauses Tscheu, sowie Confucius.

6. Confucius, seine Ahnen und über 70 frühere und spätere Koryphäen seiner Lehre und Schule. In Peking steht der diesen Heiligen gewidmete Staatstempel innerhalb der nördlichen Stadtmauer, ungefähr da, wo ausserhalb der Mauer der Altar für Erdopfer (s. S. 63) liegt. Zwei grosse Opfer, im zweiten Frühlings- und zweiten Herbstmonat, dazu Opfer bei Neumond und Vollmond, werden von kaiserlichen Beamten, gelegentlich vom Kaiser selbst dargebracht. Ueberall im Reiche in den Hauptstädten gibt es Confuciustempel, wo ein ähnlicher Kultus stattfindet. Sollte der Kaiser Khueh-li in Schantung besuchen, den Geburtsort des Confucius, wo sich sein Grab und ein grosser Tempel befindet, so bringt er ihm dort Opfer und Verehrung dar. Nicht bloss den alten Koryphäen des Confucianismus, sondern auch neueren Heiligen, Männern und Frauen, die im Laufe der Jahrhunderte sich durch confucianische Tugend und Gelehrsamkeit ausgezeichnet haben, werden Tempel gebaut, Opfer und Andacht gewidmet.

7. Die Thien-schen, Himmelsgötter, namentlich der Wolken, des Regens, des Windes und des Donners, welche gleichzeitig mit dem Himmel verehrt werden (s. S.61). In Peking haben diese Götter einen offenen, einstöckigen, terrasseförmigen Altar ausserhalb der südlichen Pforte der Tartarenstadt. Man opfert ihnen je nach Bedürfnis, um Regen, trockenes Wetter oder Schnee zu erhalten. Diese Götter sind schon im Tscheu-li erwähnt.

8. Die Thi-ki, Erdgötter, deren Altarterrasse im Westen des Altars der Himmelsgötter steht. Diese untergeordneten Erdgötter sind a) die fünf Yoh oder Hauptberge des Reiches: der östliche in Schantung, der westliche in Schensi, der mittlere in Honan, der südliche in Hunan, der nördliche in Tschihli. Dazu kommen noch b) die fünf Tschen-schan oder „beherrschenden Berge". Im Tscheu-li werden diese zehn Hauptberge nebst Strömen als Gottheiten erwähnt, denen geopfert wird. Im Schu (Buch 2) liest man, dass Schun ihre Verehrung verordnete als er das Reich in zwölf Provinzen einteilte, und im Li-ki (Kap. 17) steht: „der Sohn des Himmels opfert den vornehmen Bergen und grossen Strömen des Reichs." Hier sind noch hinzuzufügen: c) die fünf Ling-schan oder „Berge der Grabhügel“, welche die Lage der Mausoleen der jetzigen Dynastie und deren Fungshui beherrschen; d) die vier Meere oder Ozeane an den vier Seiten der

Chantepie de la Saussaye, Religionsgeschichte. 3. Aufl. I.

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Erde oder des Reiches; e) die vier Flüsse oder Abwässerungen Chinas: Hwang-ho, Yangtszě-kiang, Hwai und Tsi; f) die Berge und Ströme in der Umgebung Pekings; g) die Berge und Flüsse im Reiche.

Die Opferakte, das Zeremoniell und die Opfergaben sind die gleichen wie für die Himmelsgötter. Die Opfergaben werden vergraben.

Auch in den Hauptstädten der Provinzen, Departements und Distrikte steht ein Tempel oder Altar für die Himmelsgötter und die Götter der Berge und Flüsse der betreffenden Gegend; auch für den Gott der Mauern und Gräben der Stadt. Im zweiten Monat des Frühlings und des Herbstes wird daselbst durch die verwaltenden Hauptbehörden geopfert. Es steht nämlich im Li-ki geschrieben (Kap. 17): „Die Vasallen opfern an die wichtigen Berge und grossen Flüsse, welche sich in ihrem Gebiet befinden."

Wenn der Kaiser an einem der fünf Yoh vorüber reist, bringt er in dem sich dort befindlichen Staatstempel ein feierliches Opfer, denn es steht im Schu (Buch II), dass der grosse Schun dasselbe getan. Ueberdies schreibt das Li-ki im 16. Kapitel, der Kaiser soll jedes fünfte Jahr auf seiner Inspektionsreise an die verschiedenen Yoh auf einem Scheiterhaufen ein Opfer darbringen und an Ort und Stelle den Bergen und Flüssen opfern. Den fünf Tschen-schan und den übrigen vornehmen Bergen und Strömen darf der Kaiser das Opfer durch einen stellvertretenden Beamten bringen lassen.

Die für die Dynastie oder für ihn selbst glücklichen Ereignisse lässt der Kaiser jedem heiligen Berg in dessen eigenem Distrikte, und zwar in den daselbst erbauten Staatstempeln, durch ein Opfer ankündigen, wie auch dem Tsch'ang-peh Schan oder Langen Weissen Gebirge in Kirin; dem westlichen Ozean in der Stadt Yung-tsi oder P'u-tscheu in Schansi; dem südlichen Ozean in Canton; dem nördlichen in Schan-hai-kwan, wo die Grosse Mauer bis an das Meer reicht; weiter dem Sungari-fluss in Kirin; dem Hwangho in der Stadt Yung-tsi; dem Yangtsze-kiang in Tsch'ing-tu, der Hauptstadt Sze-tschwen's; dem Hwai im Distrikte Thang in Honan; und dem Tsi im Distrikte Tsiyuen in Honan.

9. Das grosse Jahr", Thai-sui, der Planet Jupiter, dessen Kreislauf den Vorschriften des jährlich von der Reichsregierung veröffentlichten Almanachs, die Brauchbarkeit der Tage für die verschiedenen Beschäftigungen des Lebens betreffend, zu Grunde liegt. Dieser Himmelsgott regelt also das Tao, den Weg" oder Kreislauf des Weltalls, und nebenbei den Kreislauf des menschlichen Lebens, welches, um gut und glücklich zu sein, möglichst vollkommen nach ersterem sich zu richten hat.

Sein Staatstempel steht ausserhalb des Tsing-yang-Tores nach Westen hin. Geopfert wird daselbst durch Reichsdiener an einem der zehn ersten Tage des Jahres und am Tage vor dem letzten des Jahres. Gleichzeitig empfangen die in zwei Seitentempeln aufgestellten Seelentafeln der Yueh-tsiang, Mondanführer", oder Götter, welche das Schicksal der zwölf Monate beherrschen, Opfergaben. Auch wird hierselbst, falls nach dem Regenopfer der Regen ausbleibt, am selben Tage wo den Himmelsgöttern und Erdgöttern geopfert wird, ein Opfer oder, falls es Regen gibt, ein Dankopfer dargebracht.

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Der dritte und letzte Abschnitt der confucianischen Staatsreligion umfasst die sog. Kiün-szě oder „sämtliche Opfer". Sie werden alle durch Reichsdiener den folgenden Göttern dargebracht:

1. Die Sien-i oder „die vorelterlichen Aerzte", namentlich Fuh-hi, Schen-nung und Hwang (s. S. 65). Ihr Tempel befindet sich im kaiserlichen grossen medischen Kollegium" ausserhalb des Palastes, östlich vom südlichen Eingang. Es stehen darin noch eine grosse Anzahl von Seelentafeln von halbhistorischen und historischen, hervorragenden Heilkundigen. Die Opfertage sind einer im zweiten und einer im elften Monat.

2. Kwan-yü, der Kriegsgott der jetzigen Dynastie, ein grosser Held aus dem 2. und 3. Jahrh., der Periode der drei Reiche. Sein Tempel steht in der Tatarenstadt, ausserhalb der nördlichen Palastmauer. Geopfert wird daselbst im zweiten Monat, am 13. Tag des fünften, und an einem Tag des achten; auch empfangen bei diesen Gelegenheiten die Seelentafeln des Urgrossvaters, Grossvaters und Vaters des Helden, welche in dem Hintersaal des Tempels stehen, ein Opfer. Diese Zeremonien werden auch in den Provinzen durch die Behörden verrichtet.

3. Wen-tsch'ang, ein Stern im Grossen Bären, der Schutzgott der klassischen Studien, worauf die Wahl der Staatsdiener gegründet ist. Opfertag ist der dritte des zweiten Monats, dazu noch einer im zweiten Herbstmonat; so auch in den Provinzen.

4. Peh-kih-kiün, „der Fürst des Nordpols". Das jährliche Opfer wird am Geburtstage des Kaisers gefeiert, in einem Tempel des nördlichen Viertels der Tatarenstadt.

5. Hwo-schen, dem „Gott des Feuers", wird geopfert am 23. des 6. Monats, in einem ihm gewidmeten Tempel im nördlichen Viertel der Tatarenstadt.

6. P'ao-schen, die „Kanonengötter". Am ersten Tag des letzten Herbstmonats wird ihnen bei der Lü-kheu-Brücke ein Opfer gefeiert. 7. Der Gott der Mauer und Gräben Pekings. Geopfert wird

diesem in seinem Tempel im südwestlichen Teil der Tatarenstadt, an Kaisers Geburtstage.

8. Tung-yoh-schen, der Gott des östlichen Berges", des Thaischan in Schantung. In seinem Tempel, ausserhalb des Zentraltores der östlichen Stadtmauer, nördlich vom Sonnenaltare, wird ihm an Kaisers Geburtstag ein Staatsopfer dargebracht.

9. Vier Lung oder „Drachen", Götter des Wassers und des Regens, in vier Tempeln in den Umgebungen Pekings, wahrscheinlich zur Handhabung und Regulierung des Fung-schui der Reichshauptstadt und des Kaiserpalastes errichtet. Geopfert wird daselbst an einem Tage im Frühling und einem im Herbst oder im zweiten Monat dieser Jahreszeiten.

10. Ma Tsu-pho, die Göttin des Ozeans und des Wassers, an die im zweiten Monat des Frühlings und des Herbstes im Tempel im kaiserlichen Khi-tsch'un-Parke geopfert wird. Am gleichen Tage wird den Göttern der vier Hauptflüsse in einem im nämlichen Parke stehenden Tempel ein Opfer dargebracht.

11. Heu-thu-schen, der „Gott des Bodens", und Szě-kungschen, der Aufseher des Baugewerkes". Bei jedem Unternehmen eines wichtigen Bauwerkes wird beiden auf Altären, die an Ort und Stelle zu diesem Zwecke errichtet sind, ein Opfer dargebracht.

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12. Yao-schen, die Götter der Porzellanöfen", und Men-schen, die Götter einiger Palastpforten und Pforten Pekings. Denselben wird geopfert auf an Ort und Stelle errichteten Altären während der Feier einer Prozession, welche Ying-wen, die Mundecken in Empfang nehmen oder einholen", genannt wird. Was die Mundecken sind oder bezwecken, ist unklar; sie scheinen aber wohl eine Art Baumaterial zu sein. Sie werden durch bestimmte Beamte des Ritenministeriums, in Hofkleidung und dazu noch den Kopf mit Blumen geziert, vor dem Porzellanofen mittelst eines Opfers an den Gott des Ofens in Empfang genommen, und, durch die erwähnten Pforten, wo alsdann die daselbst die Opfer darbringenden Beamten die Prozession mit Ehrfurcht empfangen, zu den Werkstätten, wo sie benötigt sind, geführt, um dort durch die anwesenden Beamten und Arbeiter feierlich in Empfang genommen zu werden.

13. Tshang-schen, die Götter der (Pekinger) Vorratskammer". Ihnen wird in nebenan errichteten Tempeln an einem glücklichen Tag im Frühling und im Herbst geopfert.

Es gehört auch zu den Amtspflichten der Präfekten in verschiedenen Orten des Reiches jedes Jahr im Frühling und im Herbst Opfer darzubringen an über 50 historische Personen, welche sich für das

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