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die Thai-yin oder Grosse Yin, Kälte, der Mond, der Winter,

der Siao-yang oder Kleine Yang, die Sterne, der Frühling,

die Siao-yin oder Kleine Yin, die Planeten, der

Herbst.

Die durch diese vier Gestalten oder Jahreszeiten erzeugten acht Kwa stellte man graphisch dar, indem man jedem dieser vier Diagramme eine ganze und eine gebrochene Linie unterschrieb, also:

Himmlische Kraft oder Einfluss,

Wind,

Donner,

Kraft oder Einfluss der Erde,

Kraft oder Einfluss der Gewässer,

Dampf oder Feuchtigkeit,

Feuer oder Wärme,

Kraft oder Einfluss der Berge.

Schliesslich wurden auch diese acht Trigramme verdoppelt und jedem die sieben andern unterschrieben, wodurch 64 Hexagramme entstanden. Diese sollen, wie die Diagramme, von Fuh-hi nach anderer Meinung aber vom Prinzen Wen, einem der Stifter der TscheuDynastie, herrühren. Von jedem Hexagramm gibt das Yih eine kurze Erklärung, und diese 64 Erklärungen bilden den eigentlichen. Text des Buches. Jede enthält, nebst einer Definition der Bedeutung des Hexagrammes im ganzen, eine solche jeder einzelnen Linie; sämtlich sollen sie von Wen und seinem Sohne Tscheu-kung, den Stiftern der Tscheu-Dynastie, verfasst sein. Sie sind einfach als Orakelsprüche aufzufassen, als Sophismen von Weissagern, von denen weder Rechenschaft gefordert noch gegeben wird. Trotzdem hat jedermann diese unerklärte Weisheit stets gläubig angenommen, eben weil man sie von Koryphäen der ältesten Zeiten herrührend glaubte, an deren Autorität sogar Confucius nie zu rütteln wagte. Den Lauf der Natur liess diese Weisheit durch die von der Natur selbst erzeugten Kwa, oder Kräfte und Phänomene, über menschliche Handlungen, welche man mit den Trigrammen und Hexagrammen in Beziehung zu bringen wusste, entscheiden. Dieses hohen Zweckes wegen stellte man diese Sprüche an Wert und Wichtigkeit dem taoistischen Grundprinzip selbst gleich. Mag dieses Grundprinzip, das menschliche Leben stets mit dem Tao übereinstimmen zu lassen, anfänglich erhaben gewesen

sein - so hat es sich doch in der praktischen Ausführung in kabalistischen Unsinn verloren.

Eine Uebersetzung der Deutungen des ersten Hexagramms wird den Leser befähigen, sich über die übrigen ein Urteil zu bilden. Es ist das verdoppelte Trigramm Khien, das nur aus Yang

linien zusammengesetzt ist:

„Khien stellt den Ursprung dar (d. h. den Himmel, den Erzeuger), das Vornehmste (von allem, was besteht), das Heilbringendste, das Vollkommenste."

„Die erste (oder unterste) Yanglinie bedeutet den in der Tiefe des Wassers verborgenen Drachen und also etwas Unnützliches. - Die zweite Linie bedeutet den im Felde erscheinenden Drachen; sie ist deswegen zum Besuchen eines Grossen geeignet. Die dritte Yanglinie bedeutet einen vorzüglichen Mann, der den ganzen Tag mit himmlischer Kraft begabt und bis zum Abend sorgfältig und umsichtig ist. Es ist Gefahr vorhanden, aber kein Leid wird geschehen. Die vierte Yanglinie: der Drache ab und zu aufspringend, aber noch immer in der Tiefe. Kein Leid wird geschehen. Die fünfte Yanglinie ist der fliegende Drache am Himmel. Geeignet zum Besuchen eines Grossen. Die sechste (obere) Yanglinie: der Drache zu weit emporgestiegen (und nicht im stande herabzukommen) bedeutet Reue.

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Yanglinien werden (für dieses Hexagramm) benutzt. Sie bedeuten Glück, wenn man die sämtlichen Drachen ohne Kopf sieht." Es mögen bei der Verfassung solcher Orakelsprüche gewisse leitende Gedanken vorgeherrscht haben, dieselben sind aber, sogar mit Hilfe der Spekulationen einheimischer Kommentatoren aller Jahrhunderte, kaum mehr zu entdecken und also für uns völlig wertlos. Nur einige Erwähnungen von Gegenständen, und Anspielungen auf Sitten und Gewohnheiten, Zustände usw., wie im obigen Zitat der Glaube an Drachen oder zum Himmel steigende Wassertiere, könnten als Steinchen zum Aufbau unserer Kenntnis des alten Chinas verwendbar sein. Trotz seiner kabalistischen Unbegreiflichkeit ist das Yih bis auf diesen Tag in China ein Buch höchster Weisheit geblieben. Confucius selber war der grösste Bewunderer desselben; würden mir noch", so sprach er, „eine Anzahl Lebensjahre gewährt, und würde ich fünfzig davon dem Studium des Yih widmen, so würde es mir gelingen, mich grosser Versehungen zu enthalten" (Lun-yü VII 16). Das Yih wurde also von Confucius als Leitfaden für das menschliche Handeln betrachtet.

Höherer Wert als dem Texte des Werkes ist für die Kenntnis des chinesischen Altertums verschiedenen Zeilen in den sieben Anhängen

beizumessen, die entweder den Verfassern des Textes, oder wahr scheinlich unrichtig dem Confucius zugeschrieben werden. Diese Anhänge bestehen gleichfalls aus orakelmässigen Deutungen der Hexagramme oder der Trigramme. Für uns sind diejenigen Zeilen die wichtigsten, welche uns diese Methode der Naturerforschung weiter kennen. lehren, und uns zeigen, wie man die Verbindung der Linien, zu deren Deutung das Yih diente, bewerkstelligte. Die Weisen", so lautet es im dritten Anhang, stellten die Hexagramme auf, beobachteten ihre (im zweiten Anhang angegebene) Bedeutung und knüpften die Erläuterungen (des dritten Anhanges) daran, auf diese Weise Glück und Unheil ans Licht bringend." Aber, wie stellten sie die Hexagramme zusammen?

Die Antwort folgt sofort nach dem obigen Zitat: Steife und biegbare (Zweige) werden durcheinander geschoben und also Platzwechsel hervorgebracht. Auf diese Weise wird, falls Glück oder Unglück (durch die Zweige) angedeutet wird, eine Vorstellung des (zu erwartenden) Misslingens oder Gelingens, und, falls Reue angedeutet, eine Vorstellung des (zu erwartenden) Leids und Verdrusses erzielt. Die Platzverschiebungen (der Zweige) stellen das Vor- und Zurücktreten des Yang und der Yin dar, die steifen Zweige den Tag, und die biegbaren die Nacht. Die Bewegungen der sechs Linien bilden also das Tao (den Gang oder die Wirkung) der drei Höhepunkte (die zwei oberen Linien bildeten das Tao des Himmels, die zwei mittleren das Tao der Erde, und die zwei unteren das Tao der Menschheit). Auf diese Art beschäftigt sich der Weise, sitzend, ruhig mit den Erläuterungen, welche das Yih gibt, und macht sich ein Vergnügen daraus, die darin enthaltenen Erklärungen den Linien anzupassen. Nimmt also der Weise, ruhig sitzend, ihre Bedeutungen in Obacht, und passt er dabei die Erklärungen an; und zieht er für seine Handlungen die Verschiebungen der Zweige in Betracht und passt ihnen die durch sie gegebenen Orakel an, dann hilft ihm der Himmel von selbst; er wird glücklich, und alles wird ihm vorteilhaft."

Mit andern Worten: Das Tao, wie es am Himmel, auf der Erde. und unter den Menschen seinen höchsten Einfluss übt, tat sich kund mittelst Linienfiguren, welche man aus steifen und biegsamen, d. h. wahrscheinlich aus ungeknickten und geknickten Stengeln, zusammensetzte; und danach wurde, mittelst der Erklärungen des Yih, davon abgelesen, ob eine zu unternehmende Handlung gelingen oder misslingen, Glück oder Leid bringen würde. Dies war die Beschäftigung sogar des Edelsten und Weisesten. Ein solcher studierte derartige Figuren und benahm sich nach den darin enthaltenen Orakeln; - sogar

der Unterstützung des Himmels wurde er teilhaftig, weil er sich nach dessen Gang und Willen völlig richtete. Alles also, worüber diese Orakelmethode gute Auskunft gab, konnte ihm gelingen.

Obschon das Yih es nicht erwähnt, liegt es auf der Hand, dass man die zum Bilden der Linienfiguren benutzten Stengel aus einer gewissen Anzahl, wie Lose, zog, und in dieser Reihenfolge zusammenlegte. Es durfte aber diese Lotterie keine profane sein, ohne irgend eine direkte Anknüpfung an die heilige Natur, welche zu konsultieren man bezweckte. Man musste die Lose sozusagen durch die Natur selbst ziehen lassen, und dadurch die Natur die Kwa erzeugen lassen, wie sie auch die Phänomene, welche dieselben vorstellen, erzeugt. Nur auf eine Weise liess sich diese Hauptbedingung erfüllen, und zwar durch Gebrauch von Stengeln, die mit Naturkraft, d. h. mit. Schen-Materie (S. 71), begabt waren, die vom grossen Schen des Weltalls oder des Himmels stammte. In diesem Fall führte die Stengelseele, also die Natur selbst, die Hand desjenigen, der die Lose zog. Die Pflanze, welche diese wunderbaren Stengel lieferte, war die Schi, vielleicht die Ptarmica Sibirica oder Achillea Sibirica, dem in Europa wachsenden Millefolium ähnlich. Den einheimischen Beschreibungen nach soll diese Pflanze freilich eine grosse Lebenskraft und Produktionsfähigkeit besitzen, weil bis hundert Stengel aus einer einzigen Wurzel wachsen.

Also wurde durch diese Methode für immer das Band des Zusammenlebens der Menschheit mit der Natur geknüpft, dem Menschen die Möglichkeit bereitet, den Willen der letzteren kennen zu lernen, und sich demselben gemäss zu verhalten. Allzeit wird diese Weissagungsmethode des Yih durch die kaiserliche Regierung für alle bedeutenden Privat- und Staatsangelegenheiten geübt. Auch für das Fung-schui war sie der Grundstein (s. S. 80), weil man die Kwa mit Kompasszeichen in Uebereinstimmung brachte. Mittelst dieses Systems wurden bis auf den heutigen Tag nicht nur die Lage und der Bau der Gräber, sondern auch aller möglichen Tempel, Paläste und Häuser, Städte, Gräben und Kanäle, der Natur angepasst, und also glücksfördernd gemacht.

Somit handelt es sich im Taoismus in erster Linie um Naturdivination. Es gab ausserdem schon im Altertum noch andere Mittel zum selben Zweck, die sich auch bis jetzt erhalten haben. Man konsultierte, nebst den Kwa, den Schen des Weltalls durch eine gewisse Bearbeitung von Schildkrötenschild mit Feuer oder heissen Gegenständen; denn auch die Schildkröte, welche ein hohes Alter zu erreichen Chantepie de la Saussaye, Religionsgeschichte. 3. Aufl. I.

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vermag, galt als äusserst lebensfähig, und deshalb als kräftig beseelt durch Schen. Eine vielleicht noch bedeutendere Rolle spielten in denselben klassischen Zeiten, und seitdem dauernd, die durch Götter oder Geister beseelten Menschen, die wir (S. 88) als Wu und Hih vorgeführt haben. Sie waren, als Mittel zur Durchführung des Taoprinzips, wirklich taoistische Priester, was sie heutzutage noch zu sein behaupten. Neben ihnen fand man Traumdeuter, denn auch Träume galten stets für Aeusserungen der Götter und Geister. Es bedarf kaum einer Erwähnung, dass man auch die Himmelslichter, die wichtigsten Vertreter des Schen des Weltalls, mit besonderem Eifer konsultierte, und ihre Orakel zur Regulierung der Handlungen der Menschheit benutzte. Vielleicht hat die Astrologie als Staatsinstitut in China stärker geblüht als sonstwo auf der Welt. Und noch immer besteht in Peking das uralte kaiserliche Khin-thien-kien oder Bureau für Himmelsobservation.

Es gehörte auch stets zu den Amtspflichten gewisser kaiserlicher Behörden und Astrologen, aus allen Orten des Reiches Material zu sammeln über seltene und sonderbare Naturerscheinungen sowohl am Himmel als auf der Erde, in der Tier-, Pflanzen- und Menschenwelt. Solche Wahrnehmungen finden sich in den offiziellen Geschichtsbüchern massenhaft verzeichnet, öfters mit der Erwähnung, wie man sie mit Hilfe des Yih oder anderer Schriften als segnend oder unheilbringend deutete, und es so dem Kaiser und der Regierung ermöglichte zu bestimmen, wie man sich denselben gegenüber zu benehmen hatte. Eine Hauptaufgabe des Astrologischen Bureaus war es aber stets, die richtige Zeitrechnung zu besorgen. Denn der Lauf der Natur ist der Lauf der Zeit. Kennt man letzteren genau, und weiss man sich bei allem, was man tut, nach demselben zu richten, dann herrscht das Tao in der Menschheit vollkommen, und ihr ist alles Glück gesichert.

Der Himmel regelt die Zeit; der Kaiser ist der Vertreter des Himmels auf Erden; somit ist es des Kaisers höchste Pflicht, die Zeitrechnung für sich selbst und die Menschheit in vollkommener Ordnung zu halten. Seit der ältesten Zeit, die wir kennen, lieferte die kaiserliche Regierung dem Volke den Almanach. Dem Astrologischen Bureau ist die Verfertigung desselben übertragen. Das Buch ist nicht darauf beschränkt, die Beschäftigungen, welche sich von selbst nach dem Zeitlauf regeln, wie Ackerbau und Seidenzucht, anzugeben; es umfasst ein viel weiteres Feld, und bezieht sich so ungefähr auf alles, d. h. der Almanach gibt an, für welche Hauptbeschäftigungen des offiziellen und privaten Lebens jeder einzelne Tag im Jahre sich besonders eignet, welche Tage also Glück oder Unglück bringen. Diese Deutungen

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