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ausserhalb Mekkas zu predigen. Seine Erfolge zu Jatrib (Medina).
Die Hidjra. Organisation der Gemeinde zu Medina. Der Bruch mit
Juden- und Christentum. Kämpfe mit den Mekkanern. Vertreibung
der Juden aus Medina. Waffenstillstand mit den Mekkanern. Er-
oberung von Mekka. Sieg des Islam in Arabien. Mohammeds Tod.
Seine Persönlichkeit.

§ 3. Koran. Ueberlieferung und Fikh.

Offenbarung und Ueberlieferung. Redaktion des Korans. Unter-
schied zwischen den älteren und jüngeren Stücken. Bedeutung des
Korans für das religiöse Leben. Die Ueberlieferung. Die kanonischen
Sammlungen. Unbrauchbarkeit für das praktische religiöse Leben.
Bedeutung des Namens Fikh und Quellen desselben. Die grossen
Rechtslehrer der Sonniten.

4. Das Religionsgesetz.

Das Ritualgesetz: Glaubensbekenntnis, Gebet, Almosen, Fasten und Wallfahrt nach Mekka. Gesetze für das häusliche und Familienleben. Kriminalgesetz. Staats- und Kriegsrecht, der heilige Krieg. 5. Der dogmatische Streit

Der Islam in Berührung mit fremden Ideen. Meinungsverschiedenheit der Sonniten, Schiiten und Charidjiten in Bezug auf die Imamatsfrage. Einfluss der politischen Lage (Omajjaden und Abbasiden) auf die Ausbildung der mohammedanischen Theologie. Der Kalam und die Mu'taziliten, deren Auffassung von Koran und Ueberlieferung, von der Einheit und Gerechtigkeit Gottes. Sieg der Orthodoxie. Freidenker im Islam.

§ 6. Das orthodoxe Glaubenssystem .

Zweideutigkeit von Koran und Ueberlieferung in theologischen Fragen. al-Asch ́ari und al-Ghazzāli. Verbreitung der asch'aritischen Lehren innerhalb des Islams. Inhalt dieser Lehren: der Gottesbegriff, die Engel, die heiligen Bücher, die Propheten, die Auferstehung und der Gerichtstag, die Prädestination.

7. Die Mystik.

Asketische Bestrebungen im Islam. Heiligenverehrung und die Entstehung des Sufismus. Der Sufismus in Persien. Religionsschwärmerei und Pantheismus. Die Organisation des Sufismus im orthodoxen Islam. Stiftung der Derwischorden, die Rifâija, die Saadija, die Sanusija.

§ 8. Die Schiiten

Die Aliden: Hasan, Husain, Mohammed, ibn al-Hanafije. Die
Lehre des verborgenen Imam und deren Ausbeutung durch politische
Abenteurer. Die Zeiditen. Die Imamija (Zwölfer). Abdallah ibn-
Maimun und die Ismailiten. Die Karmaten. Die Fatimiden. Die
Drusen und die Assassinen. Spätere Entwicklung der Imamija. Ihre
Lehre in Persien zur Staatsreligion erhoben unter den Safewiden.
Nadirschah. Urteil über den persischen Schiitismus.

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§ 9. Ueberblick über die jetzigen Zustände.

Die zwei Abteilungen der Sonniten und der Schiiten. Die
Wahhabiten in Zentralarabien. Der Islam unter den Türken, in
China, im malaiischen Archipel, in Afrika. Das Reich des Mahdi.
Der Babismus in Persien. Der Islam in Vorderindien.
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S. 529 Z. 1 v. u. Unzulänglichkeit, 1. Unzugänglichkeit.

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Einleitung.

Literatur. Die Bibliographie ist in vielen Fach-, Lager- und Antiquarkatalogen von Trübner, Quaritch, Leroux, Maisonneuve, Brockhaus, Köhler, Harrassowitz, Fred. Muller (Amsterdam) u. a. zu finden; besonders aber in TRÜBNERS American and Oriental literary Record; in den literarischen Anzeigen, Uebersichten und Registern mancher Zeitschriften, darunter vornehmlich das Journal Asiatique, dessen Register und jährliche rapports besonders ergiebig sind, unter anderem die Lebersichten, die 27 Jahre lang durch J. Moнt geliefert und nach seinem Tode besonders herausgegeben worden sind: J. MOHL, Vingt-sept ans d'histoire des études Orientales 1840—1867 (1879, 2 vol.). Ferner: Zeitschrift der deutschen morgenländischen Gesellschaft (mit Jahresbericht); Journal of the R. Asiatic society of Great Britain and Ireland; Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft (von LAZARUS und STEINTHAL, 20 Bände bis 1890); Revue archéologique, und mehrere andere mehr spezielle, ethnographische oder philologische Sammelwerke. Von den theologischen Zeitschriften hat wohl keine der Religionswissenschaft früher und mehr ihre Aufmerksamkeit gewidmet als die holländische Theologisch Tijdschrift. Auch im Theologischen Jahresbericht wird die betreffende Literatur fleissig gesammelt, jetzt von der Hand von Dr. Env. LEHMANN.

Reichhaltiges Material für die Religionswissenschaft ist auch in den Akten der orientalischen Kongresse, den Katalogen der Museen, den Sammlungen von Inschriften zu finden. Unter den Museen ist namentlich das Musée Guimet, früher in Lyon, jetzt in Paris, der Religionsgeschichte gewidmet, für welche Studien auch die Annales du Musée Guimet herausgegeben werden. Unter den grossen Enzyklopädien sind für unsere Studien am ergiebigsten: ERSCH und GRUBER, Allgemeine Enzyklopädie; Encyclopaedia Brittanica (in der neuesten 9. Auflage); LICHTENBERGER, Encyclopédie des scienses religieuses; PAULY, Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft. Eigene Organe besitzt die Religionsgeschichte seit 1880 in der Revue de l'histoire des religions (zuerst von M. VERNES, jetzt von J. RÉVILLE herausgegeben) und seit 1898 auch im Archiv für Religionswissenschaft (Mohrscher Verlag). Hier ist auch die Reihe der HIBBERT Lectures 1878-1894 zu erwähnen und die an den vier schottischen Universitäten gehaltenen GIFFORD Lectures, worin die vier Bände von MAX MÜLLER, Natural, Physical, Anthropological, Psychological Religion und die zwei von C. P. TIELE und die von EDW. CAIRD.

Von den philosophischen Werken nennen wir nur HEGEL, Vorlesungen über die Philosophie der Religion (2 Bde, 1832, 2. Aufl. 1840); O. PFLEIDERER, Religionsphilosophie auf geschichtlicher Grundlage (2. Aufl. 1883-1884, in 2 Bdn); G. CH. B. PÜNJER, Geschichte der christlichen Religionsphilosophie seit der Reformation (2 Bde, 1880-1883); die beiden Werke ergänzen einander: PUNJER gibt eine klare, Chantepie de la Saussaye, Religionsgeschichte. 3. Aufl. I. 1

objektive Darstellung ohne Beurteilung; ein Grundriss der Religionsphilosophie", 1886 aus seinem Nachlass herausgegeben, enthält seine eigene Ansicht; PFLEIDERER strebt danach, den geschichtlichen Stoff in genetisch-spekulativer" Darstellung begrifflich zu ordnen. Ferner: E. VON HARTMANN, Das religiöse Bewusstsein der Menschheit im Stufengang seiner Entwicklung (1882); L. W. E. RAUWENHOFF, Wysbegeerde van den Godsdienst (2 Bde, 1887, auch deutsch); J. CAIRD, An introduction to the philosophy of religion (1880); H. SIEBECK, Lehrbuch der Religionsphilosophie (1893). A. DORNER, Grundriss der Religionsphilosophie (1903). Wenden wir uns nun zur Geschichte. Die älteren Sammelwerke von MEINERS (1806), B.CONSTANT (1824), DE WETTE (1827), WUTTKE (1852) u. a., auch die gedankenreichen Arbeiten von C. C. J. VON BUNSEN, Gott in der Geschichte (3 Bde, 1857) und J. P. TROTTET, Le génie des civilisations (2 vol., 1862) enthalten veraltetes Material. Es gibt annoch nur sehr wenige Arbeiten, welche zur Einführung in das Studium der Religionsgeschichte wirklich empfehlenswert sind. Diese sind: F. MAX MÜLLER, Introduction to the science of religion (1873), auch deutsch; C. P. TIELE, Geschie denis van den godsdienst tot aan de heerschappy der wereldgodsdiensten (zuerst 1876, später in mehreren Uebersetzungen, die neueste deutsche bearbeitet von N. SÖDERBLOM, A. RÉVILLE, Prolégomènes de l'histoire des religions (1881); viel Gutes enthält auch J. FREEMAN-CLARKE, Ten great religions (2 vol. 1871-1883); vor allem ist als Einleitung zu empfehlen MORRIS JASTROW, The study of religion (1901). Ferner kommen hier eine Anzahl von Skizzen, Abhandlungen, Vorträge in Betracht: als besonders wichtig seien hier folgende Sammlungen genannt: F. MAX MÜLLER, Chips from a german workshop (4 vol. seit 1867; deutsch: Essays); W. D. WITHNEY, Oriental and linguistic studies (2 series, 1873-1874); A. M. FARBAIRN, Studies in the philos. of relig. and hist. (1876); E. RENAN, Études d'histoire religieuse (3. éd. 1858), Nouvelles ét. d'hist. rel. (1884); W. BOUSSET, Das Wesen der Religion (1903).

§ 1. Die Religionswissenschaft.

Die Religionswissenschaft hat in den letzten Jahrzehnten ihren Platz in der Reihe der Wissenschaften erobert und gehandhabt. Wohl liebt man es, Männer wie den indischen Kaiser Akbar oder den mohammedanischen Philosophen Averroes als Vorläufer dieser Studien zu betrachten, weil sie für das relative Recht mehrerer Religionen einen offenen Sinn hatten; allein ihre Religionsvergleichung war doch zu beschränkt, und ihr Interesse dabei zu wenig rein wissenschaftlich, um sie als solche anzuerkennen. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrh. sind die Vorbedingungen zum Aufbau einer wirklichen Wissenschaft der Religion vorhanden. Dieser Vorbedingungen gibt es drei. Die erste ist, dass die Religion als solche zum Gegenstand der philosophischen Erkenntnis gemacht wurde. Allerdings schloss auch die dogmatische Beschäftigung mit der christlichen Religion Elemente einer solchen Erkenntnis in sich, und kann man in gewissem Sinn von einer Religionsphilosophie z. B. der Reformatoren reden, aber es war doch erst die neuere Philosophie, welche das religiöse Verhältnis als solches, ohne Bezugnahme auf den Inhalt der christlichen Offenbarung, zum

Gegenstand philosophischen Studiums machte. Namentlich die Grundgedanken der Systeme KANTS und SCHLEIERMACHERS gehören zu den Grundsteinen der Religionsphilosophie. Als ihren Vater aber, dem keiner nach dieser Seite an Bedeutung gleichkommt, müssen wir HEGEL nennen, weil er zuerst den grossartigen Versuch durchgeführt hat, alle Seiten des Problems der Religion (die metaphysische, psychologische und historische) in ihrem Zusammenhang aufzufassen, und den Einklang zwischen dem Begriff und der Erscheinung der Religion zur Anschauung zu bringen. Dadurch hat er der Religionswissenschaft ihre Aufgabe endgültig gestellt, und diesem Verdienst gegenüber erscheinen die vielen Lücken und Mängel seiner Vorlesungen über Religionsphilosophie, welche er zwischen 1821 und 1831 wiederholt hielt, von untergeordneter Bedeutung.

Als zweite Vorbedingung für die Entstehung der Religionswissenschaft gilt uns die Erweiterung des historischen Gesichtskreises. An die Stelle der politischen Geschichte, oder besser neben dieselbe, tritt die Kulturgeschichte, welche nicht bloss die Schicksale der Staaten, sondern die Einrichtung der Gesellschaft, die materiellen Fortschritte der Völker, die Entwicklung der Künste und Wissenschaften und die Geschichte der Meinungen in den Bereich ihrer Forschung zieht. In dieser Kulturgeschichte sind die Völkerpsychologie, die Geschichte von Philosophie, Literatur usw. einbegriffen, und erst dadurch wird der Zusammenhang der Religion mit den verschiedenen Lebensgebieten aufgedeckt.

Allein diese Rahmen wären ziemlich unnütz, wenn nicht das Material vorhanden wäre, um sie gehörig auszufüllen. In der Herbeischaffung und Bearbeitung neuen Materials, von dessen Reichhaltigkeit man früher kaum eine Ahnung hatte, liegt die grosse Leistung unseres Zeitalters. Ihre Blüte verdankt die Religionswissenschaft den Entdeckungen und Fortschritten auf den Gebieten der Linguistik, der Philologie, der Ethnographie, der Mythologie, der Folklore. Durch das vergleichende Studium der Sprachen sind die Völkerverwandtschaften ans Licht gezogen worden, womit eines der Hauptmittel gegeben war, um zu einer Gruppierung der Menschheit zu gelangen. Die Philologie hat Denkmäler in bisher völlig unbekannten Sprachen entziffert und ist so weit fortgeschritten, dass sie uns die Schriften der alten Völker des Orients in klassischen Ausgaben und immer zuverlässigeren Uebersetzungen vorlegt. Die Ueberbleibsel der alten Zivilisationen, jahrhundertelang unter Schutt vergraben, sind nicht bloss am Nil und in Mesopotamien zu Tage gefördert, und Inschriften so ziemlich überall gesammelt und erklärt worden. Die wilden Stämme,

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