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Vorwort.

Dass mein Lehrbuch der Religionsgeschichte jetzt in dritter Auflage in die Welt wandert, gereicht mir zur Freude. Schon der erste Blick zeigt dem Leser, dass das Buch wirklich „neu bearbeitet“ und bedeutend erweitert ist. Sollte es seiner Bestimmung entsprechen, so musste es den neuen Resultaten der Forschung voll Rechnung tragen. Dies forderte allerdings eine grössere Spezialisierung der einzelnen Gebiete und so ist diese auch in dieser dritten Auflage bedeutend fortgeschritten. Allerdings hat dabei die Einheit des Werkes, sowohl hinsichtlich der Anschauungen als auch der Terminologie viel eingebüsst. Wie erwünscht es mir auch gewesen wäre, ich habe es nicht für tunlich befunden, alle Mitarbeiter auch in wesentlichen Punkten, z. B. im Gebrauch von Ausdrücken wie Animismus, Fetischismus, untereinander und mit mir in Einklang zu bringen. Deswegen auf die Hilfe erwünschter Mitarbeiter zu verzichten, konnte ich mich nicht entschliessen. Und so gehen die zwei Bände bunter als die zweite Auflage in die Welt hinaus. Es will mir aber scheinen, dass dies wenig schadet: der Zweck einer historischen Uebersicht der einzelnen Religionen wird erreicht. Und jeder Kundige wird erkennen, dass das Werk in dieser neuen Auflage sehr grosse Schritte vorwärts getan hat.

Ueber die einzelnen Partien kann ich kurz sein. Für die meisten Religionen findet man hier die altbekannten Verfasser der zweiten Auflage, die aber ihre Arbeit sorgfältig durchgearbeitet haben, um sie auf dem Laufenden zu halten. Freilich tat für Aegypten, Israel, Islam keine durchgreifende Neugestaltung not; die Herren Verfasser haben mit einer gründlichen Revision sich begnügen können. Schon anders war es mit der semitischen und namentlich der assyrisch-babylo

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nischen Religion: Dr. FRIEDR. JEREMIAS hat es für nötig befunden, diese ganz neu zu gestalten; ich darf diesen Teil jetzt als einen Glanzpunkt des Werkes betrachten. Mein treuer Freund, Dr. EDW. LEHMANN, der sich auch an Redaktionsgeschäften sehr beteiligt hat, hat viel mehr als eine blosse Revision seiner Inder und Perser vorgenommen; gehören doch gerade den letzten Jahren seine eigenen selbständigen Studien über Zarathustra und seine quellenmässige Forschung über den Hinduismus an. Meine Germanen, der einzige Teil des Ganzen, der mir noch zu eigen gehört, habe ich auch, nach meinem einstweilen in Amerika verlegten grösseren Werke über die germanische Religion, neu gestaltet.

Für die Naturvölker hat Dr. THEOD. ACHELIS (Bremen) wertvolles Material geliefert, die betreffenden Paragraphen haben aber ihre jetzige Gestalt durch Dr. LEHMANN und mich erhalten. Dass wir die animistische Theorie, wenigstens in ihrer älteren, fast klassischen TYLORSChen Fassung, wie wichtig sie auch sei, nicht als den einzigen Schlüssel zu diesen Religionen betrachten können, werden Sachkundige namentlich in dem Paragraphen über die Völker des grossen Archipels deutlich durchblicken sehen.

Für China habe ich in meinem Leidener Kollegen, Professor J. J. M. DE GROOT, und für Japan in Professor R. LANGE (Berlin) Kräfte gewonnen, die mit der betreffenden Sprache und Literatur vertraut sind und die daher Quellenmaterial mitteilen. Diese Partien sind dadurch auch auf eine höhere Stufe erhoben.

Für die Griechen war ich so glücklich, mich der Mitarbeit meines Kollegen HOLWERDA zu versichern, der nicht bloss als Philologe und Archäologe mit der griechischen Welt durchaus vertraut ist, sondern auch seit Jahren den religiösen Erscheinungen der Antike ein lebendiges Interesse entgegenbringt. Seine Anschauungen über diesen Gegenstand bewegen sich in der nämlichen Richtung wie die meinigen, er konnte aber mehr leisten, als ich zu bieten im stande gewesen wäre. Auch die Darstellung der römischen Religion verdankt ihm viel; hat er hier auch nicht eine völlig neue Arbeit geliefert wie bei den Griechen, so hat er doch bedeutend verbessert und Nötiges hinzugefügt.

Meinen sämtlichen Herren Mitarbeitern sage ich nach dem Masse ihrer Hilfe meinen besten Dank. Dass Dr. LEHMANN nicht nur seinen eigenen, schon an sich so bedeutenden Teil geliefert, sondern mir bei der Redaktion tätig geholfen hat, habe ich bereits dankbar erwähnt.

Ihm übergebe ich hinfort dies Werk mit vollem Zutrauen, das in langer Freundschaft bewährt ist. Wenn ich für folgende Auflagen von der Redaktion zurücktrete, so tue ich es mit der festen Zuversicht, dass das Werk unter der Leitung des Dr. LEHMANN seine Bestimmung als wissenschaftliches Lehrbuch der Religionsgeschichte immer vollkommener erfüllen wird. Ich darf von der Leitung dieses Unternehmens aber nicht zurücktreten, ohne mit dankbarer Anerkennung zu rühmen, wie vieles der verehrte Verleger, Dr. PAUL SIEBECK (J. C. B. Mohrs Verlagsbuchhandlung) für das Wohlgelingen desselben getan hat.

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VIII

Literatur.

Inhaltsübersicht.

Erster Band.

Einleitung.

§ 1. Die Religionswissenschaft

Hauptbedingungen für die Entstehung dieser Disziplin. Ihr Cha-
rakter. Religionsphilosophie und -geschichte.

§ 2. Einteilung und einige Hauptformen der Religion . .
Verschiedene Einteilungsprinzipien in ihrem Wert und Unwert.
Schemata von HEGEL, V. HARTMANN, TIELE, SIEBECK. Animismus.
Fetischismus. Totemismus. Poly- und Monotheismus. Henotheismus.

Literatur.

Die sogenannten Naturvölker.

Unter Mitwirkung von Dr. THOMAS ACHELIS.

§ 3. Die afrikanischen Naturvölker

Die Rassen. Fetischismus. Geheimbünde. Geisterglaube. Der
Tod. Gottheiten.

Tierkultus.

§ 4. Die amerikanischen Naturvölker

Die Rasseneinheit. Charakter der Indianer. Mythologie und
Religion. Die Gottheiten. Seelenglaube. Totemismus. Jenseits und
Hölle. Tierkultus. Sintflutsagen. Schöpfung des Menschen. Prie-
stertum und Kultus.

§ 5. Die Völker der Südsee.

Ethnologisches. Melanesier. Polynesier. Kosmogonie. Tätowieren. Tabu. Fremde Einflüsse. Animismus. Wertiere. FetischisNaturdienst.

mus.

§ 6. Die Mongolen

Ethnologisches. Charakteristik. Schamanentum. Mythologie.
Divination. Kosmogonie. Kalewala.

Die Chinesen.

Von Professor Dr. J. J. M. DE GROOT.

Literatur.

I. Der Confucianismus.

§ 1. Die klassische Literatur .

Kanonische und ausserkanonische Schriften.

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§ 2. Der Kaiser und die von ihm dargebrachten Hauptopfer
Der Kaiser und der Himmel. Das Winteropfer. Kleinere Opfer
an den Himmel; an die Erde; an die kaiserlichen Ahnen; an die
Götter des Bodens.

§3. Andere Opfer und das weitere Götter-Pantheon..
Die Sonne. Der Mond. Schen-nung. Sien-ts'an. Kaiser und
Fürsten. Confucius. Himmelsgötter. Erdgötter. Das grosse Jahr.
Sämtliche Opfer".

§ 4. Natur- und Ahnengötter.

Die Naturverehrung. Anthropomorphisation der Naturgötter.
Seelenlehre und Ahnenkultus. Die Grundbegriffe: Schen, Tao, Yang,
Yin u. s. f. Naturphilosophischer Fetischismus. Der Kaiser und die
Götter.

§ 5. Totenkultus, Gräber, Fung-schui . .

Ahnenverehrung und Totenritual. Die einzelnen Totenopfer. Die Trauersitten. Menschenopfer. Gräber. Seelentafeln. Leichenfetischismus. Fung-schui. Pflege der Verstorbenen. Ahnendienst. § 6. Volksreligion.

Naturismus. Schutzgötter. Tempel. Seelentafel. Orakel. Festtage. Priester. Opfermessen. Leben der Priester. Beschwörungen. Hausgötter.

II. Der Taoismus.

Das Tao. Die Lehre des Tao-teh-king. Das System der Weissagungen. Probe der Deutungen. Naturdivination. Astrologie und Almanach. Die Ethik. Die menschliche Natur. Das Staatsprinzip. Studium und Tugend. Das Nichttun. Die Unsterblichkeit. Einsiedler.

III. Der Buddhismus .

Mahayana und Hinayana. Die Klöster. Die Ordination. Gelübde und Gebote. Das Predigen. Vorlesen der Bücher. Fromme Wünsche. Reueübungen. Wert des chinesischen Buddhismus. Verschmelzung mit dem chinesischen Wesen. Die Stellung des Buddhismus in China.

Die Japaner.

Von Professor Dr. R. LANGE.

Seite

60

64

659

73

83

91

104

Literatur
Einleitung

115

116

I. Der japanische Buddhismus

Das Mahayana. Amida. Die Bosats'. K(w)annon. Shiwaismus. Kleinere Gottheiten. Verehrung der Asketen. Einführung des Buddhismus in Japan. Die sechs Sekten. Verfall. Statistisches. Stellung der Priester. Die Tempel. Hausdienst. Die Feste. Aberglaube. Begräbnisse.

II. Der Shintoismus

Natur- und Ahnenkultus. Die heiligen Bücher. Emporkommen des modernen Shintoismus. Die Kosmogonie. Mythologisches. Kritik

118

141

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