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Geschichte

des

Deutschen Idealismus

Von

Dr. M. Kronenberg

Erster Band

Die idealistische Ideen-Entwickelung
von ihren Anfängen bis Kant

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MOFFITT

C. H. Beck'sche Buchdruckerei in Nördlingen.

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Vorwort.

Die Idee des vorliegenden Werkes ist einer zwiefachen, und im Grunde doch einheitlichen, Absicht entsprungen. Es soll zunächst jene Periode der deutschen Geistesgeschichte zur Darstellung bringen, die etwa von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu Goethes und Hegels Tode (1831 und 1832) reicht, jene Blütezeit des deutschen Geisteslebens, die man als die Zeit des deutschen Idealismus einheitlich zu begreifen und zu bezeichnen pflegt. Dieses Werk soll aber weiterhin, eben durch die geschichtliche Betrachtung, dem werdenden Neu-Idealismus, dessen verheißungsvolle Anfäße überall im geistigen Leben der Gegenwart deutlich zu erkennen sind, die sichere und vertiefte Grundlage schaffen helfen. Denn, diese Erkenntnis ist fast schon Gemeingut der Gebildeten geworden: dieser werdende, und vorerst noch so unsicher tastende, Neu-Idealismus unserer Tage wird keine Blüte ansehen und keine dauernd wertvollen Früchte hervorbringen können, ohne Anknüpfung an jene Periode, in welcher der idealistische Geist, seit Beginn der Kulturentwickelung, sich am tiefsten und schönsten offenbart hat, ohne lebendige Aufnahme der überreichen Ideenfülle, die hier gegeben, und ohne ernste Auseinandersehung mit den tiefsten Kulturproblemen und Menschheitsfragen, die hier gestellt sind.

Sicherlich würde also schon die Absicht einer rein geschichtlichen Darstellung das Erscheinen eines Werkes, wie des vorliegenden,

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hinreichend rechtfertigen. Denn, so seltsam es klingen mag: es gibt unter allen Zeitabschnitten der deutschen Kulturentwickelung keinen, der noch immer so sehr im historischen Schatten läge, als die an die Gegenwart so nah angrenzende Periode des deutschen Idealismus. Das gilt in einem gewissen Maße selbst von der Frühzeit der klassischen Epoche, z. B. von der Ideenwelt Hamanns, Winckelmanns, Jacobis um wie viel mehr gilt es von der späteren Zeit, und namentlich der klassischen nachkantischen Philosophie! So ist insbesondere zwischen der eigentlichen Romantik und der nachfolgenden, bis auf die unmittelbare Gegenwart reichenden, neunaturalistischen Periode das gewaltige Gedankenmassiv des Hegelschen Systems hingelagert aber es ist noch immer unbekannter und weniger erforscht als ein weit entferntes Hochgebirge, dessen höchste Gipfel nur selten von einem menschlichen Fuß betreten werden; und von Hegel selbst gilt noch immer, wiewohl schon in eingeschränkterem Maße, das bittere Wort Lessings über Spinoza: redet man doch von ihm nur wie von einem toten Hunde. Ähnlich ist es mit Schelling, und nicht viel besser steht es selbst mit der philosophischen Gedankenwelt Goethes und Schillers, wenigstens soweit sie mit der Schellings und Hegels aufs engste verknüpft ist. Der Grund hierfür ist, daß seit der Auflösung der Hegelschen Schule die historische Kontinuität mit der Periode des deut= schen Idealismus unterbrochen blieb, so daß nun der Gegenwart seit langem der Zugang fehlt zu dem Geiste, von dem jene Periode beherrscht war. In diesem einheitlichen Geiste aber wurzeln alle ihre einzelnen Lebensäußerungen, ja es hat wohl nie eine Periode in der Kulturgeschichte gegeben, für welche die Einheit der Ideenverbindung so entscheidend, so sehr eins und alles war. Schon unter dem rein historischen Gesichtspunkte ergibt sich also, daß eine Geschichte des deutschen Idealismus nicht möglich ist, wenn man nicht alle seine Erscheinungen als Glieder einer einheitlichen großen Ge

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dankenbewegung betrachtet, zu welcher der Zugang nicht gewonnen werden kann, wenn man nicht, wie es das vorliegende Werk unternimmt, zwar im Geiste des deutschen Idealismus, aber von neuem und selbständig, in den Zusammenhang der Probleme eintritt, deren Lösung durch ihn versucht wurde.

Sonach ist dieses Buch nicht bloß historisch, sondern auch konstruktiv, es will nicht bloß einen historisch gegebenen Thatbestand darstellen, sondern auch Probleme der unmittelbaren Gegenwart aufwerfen und deren Lösung mit vorbereiten helfen.

Dadurch wurde denn auch die Anlage des ganzen Werkes wie die Art der Darstellung bestimmt.

Es handelt sich hier also um eine Geschichte von Ideen, Kulturströmungen und historischen Begriffsverbindungen, nicht um eine Geschichte der Persönlichkeiten, welche Träger jener Ideen waren, noch auch der Schriften, in welchen sie hervorgetreten sind. Demnach konnte diese Geschichte des deutschen Idealismus weder literarisch, noch biographisch, sondern nur pragmatisch behandelt werden, im Sinne einer Pragmatik des Geistes, deren Wesen im ganzen Werke, wie ich hoffe, immer deutlicher hervortreten wird. Die Sache selbst in ihrer eigenen Energie, und, wenn möglich, auch in ihrer eigenen Schönheit, zur Geltung zu bringen, die Einheit der Ideenverknüpfung durch sich selbst hervortreten zu lassen, darauf mußte alle Aufmerksamkeit vornehmlich gerichtet sein. Und nach eben denselben Gesichtspunkten bestimmte sich der Fortgang der Darstellung: jede neue Idee oder Ideen-Verbindung konnte nur da aufgenommen werden, wo sie in den geschichtlichen Zusammenhang eintritt und eingreift, nicht, wie es in philosophie- oder kulturgeschichtlichen Darstellungen üblich ist, da, wo es im biographischen Zusammenhange erwünscht gewesen wäre. Unter dem Gesichtspunkte endlich, daß die Gedankenbewegung des deutschen Idealismus fast alle wesentlichen Probleme der Kulturentwickelung in sich faßt

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