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Vogel" betrachtet1). Im-mi (khu) kommt dann noch als Bestandteil in dem Namen des Tempels des Nin-girsu vor 2).

Nin-kagina, die Enkelin des Ur-Bau, widmet eine Inschrift einer Gottheit, deren Namen wohl Urdu-zi lautete 3).

Ein Gott Kadi, der im Anfang einer Inschrift des En-temena *) sowie auch bei Gudea 5) erscheint, und von dem zur Zeit Dungi's II.") ein Tempel in Dur-rab-ilu erwähnt wird, wird wahrscheinlich dem Gebiete des ehemaligen mächtigen Königreichs Kisch angehört haben. Dur-rab-ilu oder Dur-ilu) hat vermutlich nicht weit von der elamitischen Grenze gelegen. Sowohl in Hymnen wie in der sogenannten babylonischen Chronik kommt Kadi gelegentlich vor), und da er in der Inschrift des Mutabil, des „Statthalters" von Dur-ilu, mit Ischtar zusammengestellt wird, so scheint er in der That der Hauptgott dieser Stadt gewesen zu sein. Gleichfalls in einem chronologischen Verzeichnisse aus der Zeit Dungi's II.") wird der Tempel eines Gottes Nu-ku-sir-da in Kasalla genannt.

Falls wir einen verstümmelten Götternamen in einer Inschrift 10), die vermutlich von einem Herrscher von Kisch stammt, zu Za-mal-mal ergänzen dürfen, so hätten wir bereits für die erste babylonische Periode eine Bezeichnung des Gottes Ninib11), der wir in der zweiten sowie in religiösen Texten öfters begegen.

Von besonderem Interesse ist die Verbindung der drei Götter Za-za-ru, Im-pa-ud-du und Ur-e-nun-ta-ud-du-a, denen Uru-kagina, der älteste Herrscher Schirpurlas, in dem grossen Tempel Baus zu Uru-azaga Stätten der Verehrung einrichtet 12). Ud-du in den beiden letzten Namen bedeutet,,strahlend" oder „aufgehend", pa-ud-du (vergl. Dun-pa-ud-du S. 93) „hervorstrahlend", was vielleicht auf Sonnengottheiten schliessen

1) Le songe de Goudea (Paris 1901) S. 9 folg. Thureau-Dangin sieht nämlich in khu ein Ideogramm für Vogel und liest im Übrigen den Namen des göttlichen Vogels Im-gig.

2) Siehe oben S. 57. Der Name des Tempels wäre demnach zu erklären: ,,Der göttliche Vogel Im-mi (oder Im-gig) erleuchtet".

3) Cuneiform Texts of the British Museum I, Nr. 96, 6-15 I.

4) Revue d'Assyriologie IV, Nr. 2, Pl. 2, Kol. I, 10.

5) Zyl. A, Kol. X, 26.

6) Hilprecht, Old Babyl. Inscr. I, 2, Nr. 125, Obv. 6.

7) So in der Inschrift des Mutabil (Winckler, Altbabylonische Keilschrifttexte Nr. 16) und in der babylonischen Chronik (A) Abel-Winckler, Keilschrifttexte S. 48, Kol. III, 44-45.

8) Vergl. den Stellennachweis bei Radau, Early Babyl. History 255. Siehe auch am Schlusse des XIV. Kapitels. 9) Hilprecht a. a. O. Nr. 125 Obv. 8.

10) Hilprecht, Old Babyl. Inscr. I, 2, Nr. 108; Hilprecht (ebenda S. 43) liest Za-ma-ma, was jedoch auf derselben Ergänzung beruht, da das Zeichen mal auch den Wert ma hat. 11) Vergl. Rawlinson II, 57, 70 c.

12) De Sarzec, Déc. Pl. 32, Kol. II, 10-12. Amiaud liest die ersten zwei Bestandteile des dritten Namens Gim-nun, wie auch Radau, Early Babyl. History S. 54; Price dagegen Ur-e (Le Pantheon de Goudea, Revue de l'histoire des religions 43, 302).

Jastrow, Religion.

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lässt. Genau in derselben Reihenfolge erscheinen die drei Götter in einer Inschrift des Gudea, nur dass dieser noch vier weitere, nämlich Khi-girnun-na, Khi-schagga, Gu-ur-mu und Za-ar-mu hinzufügt und alle sieben als die Kinder der Göttin Bau bezeichnet1). Einige von ihnen sind vielleicht nur als Schutzgeister zu betrachten.

Als Bestandteile von Eigennamen, die in Texten der altbabylonischen Periode vorkommen, lernen wir ferner die folgenden Götter kennen): Dagan, Damu, Lama, Ma-ma, Nesu, Nun-gal, An-makh, während in Monatsnamen noch Nin-si-na") und Nin-azu) erscheinen. Einige dieser Gottheiten, wie Dagan, und Damu (eine Bezeichnung der Gula), werden wir später wieder antreffen; andere, wie Nin-azu (gleich Ninib), sind dagegen wohl nur Beiwörter uns bereits bekannter Götter.

Aber selbst hiermit ist die Anzahl der in der ersten babylonischen Periode verehrten Gottheiten noch nicht erschöpft. Von anderen Herrschern abgesehen, liessen sich schon aus Gudeas Inschriften noch eine ganze Reihe hinzufügen, wie Lugal-kur-dub, Gisch-bar-uddu, Lugal-sidi, En-sig-nun, En-lu-lim u. a., welche in der grossen Zylinderinschrift B die eigenthümliche Stellung einer Art von Beamten des Gottes Nin-girsu einnehmen"). Ferner finden wir in Gudeas Zylinderinschrift A den Gott oder Schutzgeist Siru (Kol. XXVII, 4), der in den Zaubertexten eine Rolle spielt, einen Gott Nin-tu (Kol. XVI, 26), dem ein Tempel in Schirpurla geweiht war, sowie einige andere, darunter Adad (Kol. XXVI, 21). Auf ein näheres Eingehen über sie müssen wir vorläufig verzichten, doch werden wir auf Verschiedene von ihnen noch bei Gelegenheit zurückkommen. Auch in religiösen Texten aus späterer Zeit sowie in Tempelverzeichnissen ") treffen wir auf Gottheiten, die noch zur ältesten Periode gehören. Wennschon wir nun gerade für diese älteste Periode der babylonischen Religion noch viel von zukünftigen Forschungen erwarten dürfen, so können wir uns doch vorläufig mit dem Bewusstsein begnügen, nicht nur die grössere Anzahl der altbabylonischen Götter wenigstens dem Namen nach kennen gelernt zu haben, sondern auch in das Wesen der wichtigsten von ihnen eingedrungen zu sein und damit einen tieferen Einblick in die religiösen Begriffe und Zustände dieser Zeit gewonnen zu haben.

1) Zyl. B, Kol. XI, 4-12. Vergl. Amiaud Records of the Past, N. Ser. I, 59. 2) Die einzelnen Namen lauten: Ischme-Dagan und Ische-Dagan; Ur-Damu; Gala-Lama; Ur-nesu; Ur-nun-gal; Ur-an-makh (s. Radau, Early Babyl. History, Indices). 3) Altbabylonische Bezeichnung des dritten Monats (Simanu); vergl. Radau a. a. O. 294.

4) Altbabylonische Bezeichnung des sechsten Monats (Ululu), Radau 295. 5) Thureau-Dangin, La famille et la cour d'un dieu chaldéen (Revue d'historie et de littérature religieuses VI, 1901, Nr. 6, S. 3), wo man die vollständige Liste findet. Zum Teil sind die Lesungen allerdings noch höchst unsicher. Vergl. auch Kap. VI gegen den Schluss.

6) Siehe Kap. XXVI und XXVII, wo der Versuch gemacht wird, das Pantheon im Zusammenhang mit den Kultzentren zusammenzufassen.

V. Kapitel.

Die Göttergemahlinnen.

Wir haben bereits darauf hingewiesen, wie verhältnismässig gering die Zahl der weiblichen Gottheiten in den Inschriften der ersten Periode der babylonischen Geschichte ist. Doch dürfen wir daraus nicht etwa den Schluss ziehen, dass solche überhaupt nicht in grösserer Zahl vorhanden gewesen seien. Im Gegenteil können wir als sicher annehmen, dass jeder Gott seine Gemahlin, ja bisweilen deren mehrere gehabt hat. Wenn indes die Gemahlinnen der meisten Götter unbekannt sind, so liegt das an der untergeordneten Rolle, welche sie spielten. Die babylonischen Göttinnen werden mit wenigen Ausnahmen zu rein schattenhaften Reflexen der Götter und behalten nur eine geringe eigene Macht, in manchen Fällen sogar überhaupt keine. Ihre ganze Popularität verdanken sie einzig und allein der Verbindung mit ihren männlichen Genossen. Entsprechend dieser untergeordneten Stellung tritt dann in der zweiten Periode der babylonischen Geschichte immer deutlicher das Bestreben hervor, die schon an sich geringe Anzahl der noch selbständigen Göttinnen durch Ausgleichung unter einander immer mehr zu beschränken, bis es schliesslich thatsächlich nur noch eine einzige Göttin unter vielen Formen giebt. Nur in den religiösen Texten, sowie in einigen populären mythologischen Vorstellungen behalten die Göttinnen bis zu einem gewissen Grade ihre ursprüngliche Bedeutung. So spielt eine Göttin Allat, wie wir noch sehen werden, eine wichtige Rolle als die Hauptgöttin der unterirdischen Höhle, welche die Toten beherbergt. Allat scheint anfänglich eine Gemahlin des berühmten Bels von Nippur gewesen zu sein; als man sie dann aber mit Nergal, dem Hauptgotte der unteren Welt, in Verbindung brachte, schwanden alle Spuren ihres ursprünglichen Wesens. Andererseits wird Gula, die Gemahlin Nin-ibs, nur gelegentlich unter der als Bestandteil eines Eigennamens schon der

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ältesten Epoche angehörigen Form Ma-ma1) in den historischen Texten der zweiten und dritten Periode erwähnt, während sie in den Zauberformeln öfter als Heilerin von Krankheiten erscheint. Das Gleiche gilt für andere Göttinnen, so dass wir daraus den Schluss ziehen dürfen, die babylonische Religion habe seit den ältesten Zeiten den in allen semitischen Religionen so ausgeprägten Zug ebenfalls besessen, das männliche und weibliche Prinzip zur Personifizierung der Gewalten, die das Schicksal der Menschen bestimmten, vereint zu verwenden. Zum Teil ist zweifellos auch die geringere Bedeutung des Weibes im sozialen wie politischen Leben mit ein Grund für die untergeordnete Stellung der Göttergemahlinnen. Als sicher können wir jedenfalls annehmen, dass es keinen Gott gegeben hat, mochte sein Machtbereich auch noch so beschränkt, die Zahl seiner Verehrer noch so gering sein, dem nicht ein weibliches Wesen beigesellt war, das ihm wie ein Schatten folgte.

Ganz anders liegt der Fall bei Göttinnen, die eine mehr oder weniger unabhängige Stellung einnehmen und diese auch teilweise bewahren. Es empfiehlt sich indessen, auch deren Behandlung bis zum Schlusse des babylonisch-assyrischen Pantheons aufzusparen 2).

1) Siehe oben S. 98. Zu Ma-ma (auch Me-me) als Namen Gulas vergl. Hilprecht, Old Babyl. Inscriptions I, 2, S. 42 Anm. 6.

2) Siehe am Schlusse des XIV. Kapitels.

VI. Kapitel.

Das Pantheon Gudeas und anderer altbabylonischer

Herrscher.

Gudea zeigt deutlich das Bestreben, seinem Pantheon eine möglichst weite Ausdehnung zu verleihen. Er folgt in diesem Punkte älteren Mustern und wird seinerseits das Vorbild für viele spätere Herrscher Babyloniens und Assyriens, welche die Empfindung hatten, je grösser die Anzahl der von ihnen verehrten Götter sei, desto imponierender müssten sie selbst vor den Augen ihrer Unterthanen dastehen. Ausserdem suchten sie durch Einverleibung von Gottheiten aus den von ihnen unterworfenen Gebieten in ihr eigenes Pantheon nicht nur deren Schutz zu gewinnen, sondern sie brachten dadurch auch die Ausdehnung ihrer Machtansprüche klar zum Ausdruck. Anfang und Schluss der Weiheund Gedenkinschriften boten den Königen günstige Gelegenheiten, die Reihe der Mächte paradieren zu lassen, unter deren Schutze sie aufzutreten wünschten. Diese Listen sind ebenso interessant wie wertvoll, insofern sie eine bequeme Aufzählung der hauptsächlichsten Götter bieten, welche das babylonische Pantheon zu verschiedenen Perioden in sich geschlossen hat.

Am Schlusse einer seiner Inschriften giebt so der berühmte Gudea einmal ein Verzeichnis von nicht weniger als achtzehn Gottheiten 1). In rascher Aufeinanderfolge nennt er Anu, En-lil (Bel), Nin-khar-sag, En-ki (Ea), En-zu (Sin), Nin-girsu, Ninâ, Nin-dar-a, Ga-tum-dug, Bau, Innanna, Schamasch, Pa-sag, Gal-alim, Dun-schagga, Nin-Mar, Dumuzi-zu-ab und Nin-gisch-zida. Nach diesen Gottheiten können wir die Ausdehnung von Gudeas Herrschaft berechnen. Er ruft sie an, denjenigen zu strafen, der es wagen werde, seine Verordnungen umzustossen oder das Gedächtnis an seine Thaten auszulöschen. Zu Anfang einer anderen Inschrift 2) wendet er sich an Nin-girsu, En-lil, Ninâ, Bau, Gatum-dug, Gal-alim und Dun-schagga. Er zählt auf, was er gethan habe, um die Verehrung dieser Gottheiten zu fördern und gründet darauf die 2) Inschrift D.

1) Inschrift B, Kol. VIII und IX.

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