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III.

Der wilde Jäger.

Der Wild- und Rheingraf stieß ins Horn:
,,Hallo, hallo zu Fuß und Roß!"
Sein Hengst erhob sich wiehernd vorn ;
Laut rasselnd stürzt' ihm nach der Troß;
Laut klifft' und klafft' es, frei vom Koppel,

Durch Korn und Dorn, durch Heid' und Stoppel.

Vom Strahl der Sonntagsfrühe war
Des hohen Domes Kuppel blank.
Zum Hochamt rufte dumpf und klar
Der Glocken ernster Feierklang.
Fern tönten lieblich die Gefänge
Der andachtsvollen Christenmenge.

Rischrasch quer übern Kreuzweg ging's
Mit Horrido und Hussasa!

Sieh da! Sieh da, kam rechts und links
Ein Reiter hier, ein Reiter da.

Des Rechten Noß war Silbersblinken,
Ein Feuerfarbner trug den Linken.

Wer waren Reiter links und rechts ?
Ich ahn' es wohl, doch weiß ich's nicht.
Lichthehr erschien der Reiter rechts
Mit mildem Frühlingsangesicht.
Graß, dunkelgelb der linke Nitter
Schoß Blitz' vom Aug' wie Ungewitter.

,,Willkommen hier zur rechten Frist,
Willkommen zu der edlen Jagd!
Auf Erden und im Himmel ist
Kein Spiel, das lieblicher behagt!
Er rief's, schlug laut sich an die Hüfte
Und schwang den Hut hoch in die Lüfte.

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Schlecht stimmet deines Hornes Klang,“' Sprach der zur Rechten sanften Muts, ,,Zu Feiergloc' und Chorgesang. Kehr um! Erjagst dir heut nichts Gut's. Laß dich den guten Engel warnen Und nicht vom Bösen dich umgarnen!

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,,Jagt zu, jagt zu, mein edler Herr!"
Fiel rasch der linke Nitter drein.
,,Was Glockenklang? Was Chorgeplärr?
Die Jagdlust mag Euch baß erfreun!
Laßt mich, was fürstlich ist, Euch lehren
Und Euch von jenem nicht bethören ! “

,,Ha, wohl gesprochen, linker Mann!
Du bist ein Held nach meinem Sinn.
Wer nicht des Waidwerks pflegen kann,
Der scher' ans Paternoster hin!
Mag's, frommer Narr, dich baß verdrießen,
So will ich meine Lust doch büßen!

Und hurre, hurre, vorwärts ging's,
Feld ein und aus, Berg ab und an.
Stets ritten Reiter rechts und links
Zu beiden Seiten neben an.

Auf sprang cin weißer Hirsch von ferne
Mit sechzehnzackigem Gehörne.

Und lauter stieß der Graf ins Horn,
Und rascher flog's zu Fuß und Noß;
Und sieh! bald hinten und bald vorn
Stürzt' einer tot dahin vom Troß.
,,Laß stürzen! Laßz zur Hölle stürzen !
Das darf nicht Fürstenlust verwürzen.“
Das Wild duckt sich ins Ährenfeld
Und hofft da sichern Aufenthalt.
Sieh da! Ein armer Landmann stellt
Sich dar in kläglicher Gestalt.
„Erbarmen, lieber Herr, Erbarmen !
Verschont den sauren Schweiß des Armen ! ‘*

Der rechte Ritter sprengt heran

Und warnt den Grafen sanft und gut.
Doch baß hetzt ihn der linke Mann
Zu schadenfrohem Frevelmut.

Der Graf verschmäht des Nechten Warnen
Und läßt vom Linken sich umgarnen.

,,Hinweg, du Hund!" schnaubt fürchterlich
Der Graf den armen Pflüger an.
,,Sonst het' ich selbst, beim Teufel! dich.
Hallo, Gesellen, drauf und dran!
Zum Zeichen, daß ich wahr geschworen,
Knallt ihm die Peitschen um die Ohren ! '

Gesagt, gethan! Der Wildgraf schwang
Sich übern Hagen rasch voran,

Und hinterher, bei Knall und Klang,
Der Troß mit Hund und Noß und Mann;
Und Hund und Mann und Roß zerstampste
Die Halmen, daß der Acker dampfte.

Vom nahen Lärm emporzescheucht,
Feld ein und aus, Berg ab und an
Gesprengt, verfolgt, doch unerreicht,
Ereilt das Wild des Angers Plan
Und mischt sich, da verschont zu werden,
Schlau mitten zwischen zahme Herden.

Doch hin und her durch Flur und Wald,
Und her und hin durch Wald und Flur,
Verfolgen und erwittern bald

Die raschen Hunde seine Spur.
Der Hirt, voll Angst für seine Herde,
Wirst vor dem Grafen sich zur Erde.

,,Erbarmen, Herr, Erbarmen! Laßt
Mein armes, stilles Vieh in Ruh !
Bedenket, lieber Herr, hier graft
So mancher armen Witwe Kuh.
Ihr Eins und Alles spart der Armen !
Erbarmen, lieber Herr, Erbarmen ! “

Der rechte Nitter sprengt heran
Und warnt den Grafen sanft und gut.
Doch baß hetzt ihn der linke Mann
Zu schadenfrohem Frevelmut.

Der Graf verschmäht des Rechten Warnen
Und läßt vom Linken sich umgarnen.

,,Verwegner Hund, der du mir wehrst! Ha, daß du deiner besten Kuh

Selbst um- und angewachsen wärst,
Und jede Bettel noch dazu!

So sollt' es baß mein Herz ergözen,
Euch stracks ins Himmelreich zu heßen,

,,Hallo, Gesellen, drauf und dran!

Jo! Doho! Hussasasa ! “

Und jeder Hund fiel wütend an,
Was er zunächst vor sich ersah.
Bluttriefend sank der Hirt zur Erde,
Bluttriefend Stück für Stück die Herde.

Dem Mordgewühl entrafft sich kaum
Das Wild mit immer schwächerm Lauf.
Mit Blut besprengt, bedeckt mit Schaum,
Nimmt jetzt des Waldes Nacht es auf.
Tief birgt sich's in des Waldes Mitte
In eines Klausners Gotteshütte.

Nisch ohne Rast mit Peitschenknall,
Mit Horrido und Husfasa

Und Kliff und Klaff und Hörnerschall
Berfolgt's der wilde Schwarm auch da.
Entgegen tritt mit sanfter Bitte
Der fromme Klausner vor die Hütte.

,,Laß ab, laß ab von dieser Spur! Entweihe Gottes Freiftatt nicht! Zum Himmel ächzt die Creatur

Und heischt von Gott dein Strafgericht.

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