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Sieh her, o edles Fräulein, ich bin's, der reiten will!
Das Fräulein Kunigunde,

Sie sah zu Roß ihn halten, und ward so ernst und

still.

Sie sah ihn sich bereiten zum Ritt, und bebte sehr,
Das Fräulein Kunigunde:

O weh, daß ich den Brautritt gemacht hab' also schwer !

Da ritt er um den Kynaft, den Blick sie wendet' ab,
Das Fräulein Kunigunde:

O weh mir um den Ritter, er reitet in sein Grab!

Da ritt er um den Kynast, wohl um den Mauerrand;
Das Fräulein Kunigunde,

Sie wagte nicht zu zucken mit ihrer weißen Hand

Da ritt er um den Kynast, rings um die Zinnen gar;
Das Fräulein Kundigunde,

Sie wagte nicht zu atmen, als brächt' es ihm Gefahr.

Da ritt er um den Kynast, und ritt zu ihr herab.

Das Fräulein Kunigunde von Kynast :

Gelobt sei Gott vom Himmel, der dir das Leben gab !

Gelobt sei Gott vom Himmel, daß du nicht ritt'st ins Grab!

Das Fräulein Kunigunde:

Nun steig' vom Roß, o Nitter, zu deiner Braut herab!

Da sprach der edle Nitter, er grüßt' herab vom Pferd
Das Fräulein Kunigunde:

Daß reiten kann ein Ritter, das hab' ich dich gelehrt.

Nun warte, bis ein andrer kommt wieder, der es kann,
Das Fräulein Kunigunde von Kynast!

Ich hab' schon Weib und Kinder, und werde nicht dein
Mann.

Der Ritter ritt von dannen, dem Roß gab er die Sporn;
Das Fräulein Kunigunde,

Das Fräulein sah ihn reiten, verging vor Scham und

Zorn.

Jungfräulein ist sie blieben zur Buße für ihren Stolz,
Das Fräulein Kunigunde!

Zuletzt hat sie verwandelt sich in ein Bild von Holz.

Ein Bild, anstatt der Haare, bedeckt mit Igelhaut,
Das Fräulein Kunigunde von Kynast !

Das muß ein Fremder küssen, wenn er den Kynast

schaut.

Wir bringen's ihm zum Küssen; und wenn davor ihm graut,

Das Fräulein Kunigunde von Kynaft!

Muß er mit Geld sich lösen, wenn er nicht küßt die

Braut,

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I. Chr. von Zedlig.

LIX.

Die nächtliche Heerschau.

Nachts um die zwölfte Stunde Verläßt der Tambour sein Grab, Macht mit der Trommel die Nunde, Geht emsig auf und ab.

Mit seinen entfleischten Armen
Rührt er die Schlägel zugleich,
Schlägt manchen guten Wirbel,
Reveill' und Zapfenstreich.

Die Trommel klinget seltsam,
Hat gar einen starken Ton;
Die alten toten Soldaten
Erwachen im Grabe davon.

Und die im tiefen Norden
Erstarrt in Schnee und Eis,
Und die in Welschland liegen,
Wo ihnen die Erde zu heiß;

Und die der Nilschlamm decket
Und der arabische Sand,
Sie steigen aus ihren Gräbern,
Sie nehmen's Gewehr zur Hand.

Und um die zwölfte Stunde Verläßt der Trompeter sein Gral Und schmettert in die Trompete Und reitet auf und ab.

Da kommen auf luftigen Pferden

Die toten Reiter herbei,

Die blutigen alten Schwadronen In Waffen mancherlei.

Es grinsen die weißen Schädel
Wohl unter dem Helm hervor,
Es halten die Knochenhände
Die langen Schwerter empor.

Und um die zwölfte Stunde
Verläßt der Feldherr sein Grab,
Kommt langsam hergeritten,
Umgeben von seinem Stab.

Er trägt ein kleines Hütchen,
Er trägt ein einfach Kleid,
Und einen kleinen Degen
Trägt er an seiner Seit’.

Der Mond mit gelbem Lichte
Erhellt den weiten Plan:
Der Mann im kleinen Hütchen
Sieht sich die Truppen an.

Die Reihen präsentieren
Und schultern das Gewehr,
Dann zieht mit klingendem Spiele
Vorüber das ganze Heer.

Die Marschäll' und Generale
Schließen um ihn einen Kreis:
Der Feldherr sagt dem Nächsten
Ins Ohr ein Wörtlein leis'.

Das Wort geht in die Nunde,
Klingt wieder fern und nah :
,,Frankreich" ist die Parole,
Die Losung:,,Sankt Helena !"'

Dies ist die große Parade
Im elyseischen Feld,
Die um die zwölfte Stunde
Der tote Cäsar hält.

M

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