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Erst trieben sie zusammen; doch wie im Kriege ging's :
Der wollte rechtshin treiben, der trieb dann wieder links.
Und endlich kam's zum Teilen, da blieb zuleßt ein
Schaf;
Der Zank um dieses brachte sie erst um Nuh und Schlaf.

Malone wollt' es schlachten: „Wir hau'n es dann entzwei !" ,,Erst soll es Wolle geben !" behauptete Maley. Maley bedurfte Strümpfe:,,Komm, scheren wir es

heut !"

Malone meint, es wäre zum Scheren nicht die Zeit.

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„So scher' ich meine Seite; scher' du die andre dann !'' Malone wollt's nicht leiden, doch hat's Maley gethan. Nun fiel das Schaf vom Winde in einen Felsenspalt, Man zog es vor am Morgen, da war es tot und kalt.

,,Maley, das Schaf erfror da, weil du's geschoren hast !“ ,,Nein," sprach Maley,,,es stürzte, weil es der Sturm gefaßt!

Hätt'st du es auch geschoren, so faßte Sturm es nicht; Und, faßt' er's auch-es hielt sich doch mehr im Gleichgewicht !"

Sie gehen vor die Richter und klagen mit großem Schall;
,,Ei," sagten da die Herren,,,welch' interessanter Fall!"
Sie schlugen nach die Bücher, man zankte manch ein
Jahr,
Bis Maley nnd Malone ohne Schaf' und Wolle war.

J. N. Vogl.

LXXIV.

Das Erkennen.

Ein Wanderbursch, mit dem Stab in der Hand,
Kommt wieder heim aus dem fremden Land.
Sein Haar ist bestäubt, sein Antlig verbrannt ;
Von wem wird der Bursch wohl zuerst erkannt ?
So tritt er ins Städtchen, durchs alte Thor,
Am Schlagbaum lehnt just der Zöllner davor.
Der Zöllner, der war ihm ein lieber Freund,
Oft hatte der Becher die beiden vereint.
Doch fiel-Freund Zollmann erkennt ihn nicht,
Zu sehr hat die Sonn' ihm verbrannt das Gesicht.
Und weiter wandert nach kurzem Gruß
Der Bursche und schüttelt den Staub vom Fuß.
Da schaut aus dem Fenster sein Schätzel fromm,
,,Du blühende Jungfrau, viel schönen Willkomm'."
Doch sieh-auch das Mägdlein erkennt ihn nicht,
Die Sonn' hat zu sehr ihm verbrannt das Gesicht.
Und weiter geht er die Straß' entlang,

Ein Thränlein hängt ihm an der braunen Wang'.
Da wankt von dem Kirchsteig sein Mütterchen her,

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‚Gott grüß' Euch!"'—so spricht er und sonst nichts mehr. Doch sieh—das Mütterchen schluchzet voll Lust:

,,Mein Sohn!“”—und sinkt an des Burschen Brust. Wie sehr auch die Sonne sein Antlig verbrannt, Das Mutteraug' hat ihn doch gleich erkannt.

LXXV.

Heinrich der Vogelsteller.

Herr Heinrich sitzt am Vogelherd
Recht froh und wohlgemut;

Aus tausend Perlen blinkt und blitt
Der Morgensonne Glut.

In Wies' und Feld und Wald und Au
Horch, welch' ein süßer Schall!

Der Lerche Sang, der Wachtel Schlag,
Die süße Nachtigall!

Herr Heinrich schaut so fröhlich d'rein:

"

,Wie schön ist heut die Welt!

Was gilt's ? heut' giebt's 'nen guten Fang !''

Er lugt zum Himmelszelt.

Er lauscht und streicht sich von der Stirn

Das blondgelockte Haar:

,,Ei doch! was sprengt denn dort herauf

Für eine Reiterschaar?"

Der Staub wallt auf, der Hufschlag dröhnt,

Es naht der Waffen Klang :

,,Daß Gott! die Herren verderben mir Den ganzen Vogelfang!

Ei nun!—was giebt's ?"—Es hält der Troß Vorm Herzog plötzlich an,

Herr Heinrich tritt hervor und spricht :
,,Wen sucht ihr, Herrn ? sagt an!"

Da schwenken sie die Fähnlein bunt
Und jauchzen:,,Unsern Herrn!
Hoch lebe Kaiser Heinrich !—Hoch
Des Sachsenlandes Stern!"

Dies rufend, knien sie vor ihn hin
Und huldigen ihm still

Und rufen, als er staunend fragt:

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,'s ist deutschen Reiches Will'!''

Da blickt Herr Heinrich, tief bewegt,
Hinauf zum Himmelszelt:

,,Du gabst mir einen guten Fang !—
Herr Gott, wie dir's gefällt !"——

N. Lenau.

LXXVI.

Die drei Zigeuner.

Drei Zigeuner fand ich einmal

Liegen an einer Weide,

Als mein Fuhrwerk mit müder Qual

Schlich durch sandige Heide.

Hielt der eine für sich allein
In den Händen die Fiedel,
Spielte, umglüht vom Abendschein,
Sich ein feuriges Liedel.

Hielt der zweite die Pfeif' im Mund,
Blickte nach seinem Rauche,
Froh, als ob er vom Erdenrund
Nichts zum Glücke mehr brauche.

Und der dritte behaglich schlief,
Und sein Cymbal am Baum hing,
Über die Saiten der Windhauch lief,
über sein Herz ein Traum ging.

An den Kleidern trugen die drei
Löcher und bunte Flicken,
Aber sie boten troßig frei
Spott den Erdengeschicken.

Dreifach haben sie mir gezeigt,
Wenn das Leben uns nachtet,

Wie man's verraucht, verschläft, vergeigt,

Und es dreimal verachtet.

Nach den Zigeunern lang noch schaun

Mußt' ich im Weiterfahren,

Nach den Gesichtern, dunkelbraun,

Den schwarzlockigen Haaren.

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