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E. Mörike.

LXXXIV.

Die Geister vom Mummelsee.

Vom Berge, was kommt dort um Mitternacht spät Mit Fackeln so prächtig herunter?

Ob das wohl zum Tanze, zum Feste noch geht?

Mir klingen die Lieder so munter.

O nein!

So sage, was mag es wohl sein?

Das, was du da siehest, ist Totengeleit,
Und was du da hörest, sind Klagen;

Dem König, dem Zauberer, gilt es zu Leid,

Und Geister nur sind's, die ihn tragen.

Ach wohl!

Sie fingen so traurig und hohl.

Sie schweben hernieder ins Mummelseethal,
Sie haben den See schon betreten,

Sie rühren und netzen den Fuß nicht einmal,
Sie schwirren in leisen Gebeten.

O schau'

Am Sarge die glänzende Frau !

Jetzt öffnet der See das grünspiegelnde Thor;
Gib Acht, nun tauchen sie nieder!

Es schwankt eine lebende Treppe hervor,
Und-drunten schon summen die Lieder.

Hörst du?

Sie singen ihn unten zur Ruh.

Die Wasser, wie lieblich sie brennen und glühn!
Sie spielen in grünendem Feuer;

Es geisten die Nebel am Ufer dahin,
Zum Meere verzieht sich der Weiher.

Nur still!

Ob dort sich nichts rühren will ?

Es zuckt in der Mitten—o Himmel! ach hilf! Ich glaube, sie nahen, sie kommen!

Es orgelt im Rohr und es klirret im Schilf; Nur hurtig, die Flucht nur genommen !

Davon!

Sie wittern, sie haschen mich schon!

LXXXV.

Schön-Rohtraut.

Wie heißt König Ringangs Töchterlein ?
Rohtraut, Schön-Rohtraut.

Was thut sie denn den ganzen Tag,

Da sie wohl nicht spinnen und nähen mag?

Thut fischen und jagen.

O daß ich doch ihr Jäger wär'!

Fischen und jagen freute mich sehr.
-Schweig stille, mein Herze!

Und über eine kleine Weil',
Rohtraut, Schön-Rohtraut,

So dient der Knab' auf Ringangs Schloß
In Jägertracht und hat ein Roß,
Mit Rohtraut zu jagen.

O daß ich doch ein Königssohn wär' ! Rohtraut, Schön-Rohtraut lieb' ich so sehr. - Schweig stille, mein Herze!

Einsmals sie ruhten am Eichenbaum,
Da lacht Schön-Rohtraut :

Was siehst mich an so wunniglich?
Wenn du das Herz hast, küsse mich!
Ach! erschrack der Knabe!

Doch denket er mir ist's vergunnt,
Und füffet Schön-Rohtraut auf den Mund.
-Schweig stille, mein Herze !

Darauf sie ritten schweigend heim,

Rohtraut, Schön-Rohtraut ;
Es jauchzt der Knab' in seinem Sinn:
Und würd'st du heute Kaiserin,

Mich sollt's nicht kränken ;

Ihr tausend Blätter im Walde wißt,
Ich hab' Schön-Rohtrauts Mund geküßt!
-Schweig stille, mein Herze!

P

R. Reinic.

LXXXVI.

Drei Käferknaben.

Es waren einmal drei Käferknaben,
Die thäten mit Gebrumm brumm brumm

In Tau ihre Schnäblein tunken,

Und wurden so betrunken,

Als wär's ein Faß mit Rum.

Da haben sie getroffen an

Eine wunderschöne Blum Blum Blum,

Da wurden die jungen Käfer

Alle drei verliebte Schäfer,

Und flogen um sie herum.

Die Blume, die sie kommen sah,

War grade auch nicht dumm dumm dumm;

Sie war von schlauem Sinne

Und rief die Base Spinne :

,,Spinn' mir ein Neßlein um !"

Die Base Spinne kroch heran

Und macht' die Beine krumm krumm krumri;

Sie spann ein Netz so feine

Und setzte sich dareine,

Und saßz da mäuschenstumm.

Und als die Käfer kommen an

Mit zärtlichem Gefumm summ summ,
Sind sie hineingeflogen,

Und wurden ausgefogen,

Half ihnen kein Gebrumm.

Das Blümlein aber lachend sprach,

Und kümmert' sich nicht drum drum drum:

"

,So geht's, ihr lieben Käfer,

So geht's, ihr lieben Schäfer,

Troß allem Summ und Brumm!“

LXXXVII.

Kuriose Geschichte.

Ich bin einmal etwas hinausspaziert,
Da ist mir ein närrisch Ding passiert:
Ich sah einen Jäger am Waldeshang,
Ritt auf und nieder den See entlang;
Viel Hirsche sprangen am Wege dicht;
Was that der Jäger ? — Er schoß sie nicht,
Er blies ein Lied in den Wald hinein —
Nun sagt mir, ihr Leut', was soll das sein ?

Und als ich weiter bin fortspaziert,

Ist wieder ein närrisch Ding mir passiert:
Im kleinen Kahn eine Fischerin
Fuhr stets am Waldeshange dahin;

Rings sprangen die Fischlein im Abendlicht
Was that das Mädchen ?— Sie fing sie nicht,
Sie fang ein Lied in den Wald hinein —
Nun sagt mir, ihr Leut', was soll das sein?

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